Ok, die Fragestellung von hr808 hat mal wieder die Experimentierfreude in mir geweckt.
Tolle Ergebnisse
Achtung - hier kommt Hands-On statt Formeln...
Das ist ja noch nicht einmal ein Widerspruch, sondern nur eine andere Perspektive auf Dasselbe
Ok, dröseln wir einmal die hier vorhandenen Federpendel auf.
Bei hr808 lese ich zwei heraus:
* FP 1 : das ist sein Podest, das er mit Fußaktionen in Schwingungen versetzt
* FP 2 : das ist sein Stativ-Mikrofon-System, ob nun mit Ausleger (tiefere Resonanz) oder ohne höhere Resonanz)
Oliver hat wenigstens dieses hier, denn über ein mögliches Podest weiß ich nichts:
* FP 2* : ein etwas modifiziertes Stativ-Federpendel
* FP 3: ein neues Pendel, bestehend aus Mikrofon als Pendelmasse (m) und Gel als Feder (k oder D ), beide mit Verlusten ( c )
Beide Stativpendel FP 2 und FP 2* werden sich prinzipiell in ihren Resonanzkurven unterscheiden, daher das Sternchen:
* bei hr808 : Masse (m) ist Stativ+Mikro, Feder und Reibverluste wie beschrieben (k oder D, c )
* bei Oliver: Masse (m) nur das Stativ, also etwas leichter, Feder und Reibverluste in den Werten möglicherweise vergleichbar, damit etwas höhere Resonanzfrequenz als bei hr808 (das hängt natürlich mit von den verwendeten individuellen Stativ- und Mikregewichten ab)
Mit anderen Worten: Gehen wir auf das rosa Diagramm, dann sind bei hr808 nur 2 Peaks (2 Resonatoren = 2 Federpendel) im Spiel, bei Oliver auch 2, aber sehr wahrscheinlich zwei, die bei anderen Frequenzen liegen und möglicherweise auch nicht zu weit auseinander. Würde hr808 nun alles kombinieren, hätte er 3 Resonatoren, 3 Peaks. (Idealisiert: praktisch sind da immer ganz ganz viele .. man muss sie halt auseinanderhalten können )
Zum Nachmessen (FFT usw.) fehlt mir momentan die Muße. Hörmäßig finde ich das Gel beeindruckend, und die Spinne - wenn ich das richtig zuordne - bringt es nicht wirklich. Allerdings, nach einer Dämpfung von -20 dB oder - 30 dB hört es sich nicht an (das wäre der Bereich, wo hr808 gerne hinkäme). Trotzdem mag es für praktische Zwecke genügen
Um an -20 .. -30 dB heranzukommen, bleibt nur Verschieben der Stati-Mikroresonanz nach links zu tieferen Frequenzen, als das Podest vorgibt. Bis zu ca. -10 dB kann durch Verschieben in die andere Richtung zu höheren Frequenzen erreichen, wenn:
* Podest- und StativMikro-Resonanz praktisch zusammenfallen
* die neue StativMikro-Resonanz höher liegt
* man also auf dem linken Ast der Resonanzkurve herunterfährt.
Nur: das ist nach unten begrenzt. Bis zu ca. -10 dB ja, darüber nur über den rechten Ast der Resonanzkurve (also mind. 10 mal tiefere Resonanz als jetzt).
Eine weitere Möglichkeit wäre es noch, aus Energieaufteilungen Nutzen zu ziehen. Hätte ich nur 1 FP, dann geht dort die ganze Energie hinein. Habe ich 2 oder mehr, auch ganz ganz viele, dann muss sich die Energie aus einem Tritt aufteilen auf 2 (macht bestenfalls -6 dB ), 3 (bestenfalls -9 dB ), 4 ( - 12 dB ), 10 ( -20 dB ) Federpendel usw. Vermutlich, das könnten weitere Versuche zeigen, sollten die dann alle relativ gleiche Resonanzfrequenzen haben - oder auch nicht. Diese Effekt ist übrigens mit ein Grund, warum vollgestellte Zimmer angenehmer klingen, als nackte Räume: Man bietet einfach genügend Resonatoren an, die Energie aufnehmen können, mal so, mal so Übrigens: Ein paar mechanische Resonatoren stehen ja schon auf dem Podest herum ...
Ich kann's nur wiederholen: Tolle Ergebnisse, Oliver
P.S.: So, die meisten Vertipper sind raus. Die verbleibenden dürfen gerne weiterverwendet werden