Beiträge von MS-SPO

    Abgesehen von der Farbe würde ich KMnO4 nicht nehmen: Es ist ein starkes Oxidationsmittel, auch in Verdünnung.


    Standardversuch Schulzeit: KMnO4 Pulver + 1 Tropfen Glycerin ... das wird sehr heiß, besonders zusammen mit Metallpulvern.


    Fettreste wirken ähnlich: oxidierbare Kohlenstoffketten.


    In Verdünnung könnten sich metallische Flächen der Bronzelegierung oxidieren. Oxide brauchen meistens mehr Volumen, so dass sich prinzipiell Rissflächen (am nanoskopischen Ende) gegeneinander stemmen, und Risse sich eher noch weiter ausdehnen könnten. Vermutlich ein kleiner Effekt - oder auch nicht: Du willst ja noch etwas vom Lila sehen.


    Also, besser nach der vorgeschlagenen Alternative suchen.


    Risssuche kommt überall vor, es gibt also Lösungen. Z.B. falls Du jemanden kennst, könntest Du Dir vielleicht ein Ultraschallmessgerät ausleihen, das für Risse in Metallflächen gebaut ist.

    Das mußt du aber jetzt hier echt nicht als Maßstab bringen. Als Anfänger ist man doch kein superleiser Akustik-Jazz-Fritze,

    Das stimmt. Es schadet aber nicht, bereits als Anfänger darum zu wissen.


    und auch sonst will man das ja oft nicht (superleisen Jazz spielen). A-Drums sind LAUT, und für Mietswohnungen zumeist ein NoGo. ;)

    Wie sagen die Amerikaner gerne? "xyz is part of the equation" - "XYZ ist Teil der Gleichung." Und ganz oft sind Schlagzeuge aller Art ohne Drummer ganz und gar ... lautlos ^^


    Außerdem legt die Rechtssprechung zum Musizieren nahe, dass auch in Mietswohnungen ein Musiker auch laut bis sehr laut spielen kann. Nur halt, nicht immer und nicht ewig. Man möge sich halt absprechen.


    Übrigens schreibt der leider bereits verstorbene Studio-Drummer Gary Chester (Auszug Discographie) über Fusstechniken sinngemäß: "Ich habe nie versucht, am BD besonders laut zu spielen. Wenn's mal nicht reichte, gab es immer einen Elektroniker mit Verstärker." Können stand für ihn wohl im Vordergrund ..


    Grüße, Michael

    Hi Dave, als Gedankenanstoß.

    Da ich im Süddeutschen Raum lebe wo ein Haus nahezu unbezahlbar geworden ist werde ich mit extrem hoher Sicherheit ein analoges Schlagzeug nicht so schnell in den eigenen 4 Wänden realisieren können.

    Hab' ich auch 'mal gedacht. Dann hat mir mein Lehrer, ausgebildeter Orchestermusiker, einmal auf einer lauten Trommel vorgeführt, wie er von flüsterleise zu ohrenbetäubend gelangt: Stick-Control.


    Mittlerweile bin ich mit meinem A-Set offenbar weniger störend, als mit meinem E-Set (stromlos gespielt) ... Technik, Übung, und Schlagwerkzeuge machen den Unterschied. Meine analog instrumentierte Jazz-Band muss mich gelegentlich bitten, doch etwas lauter zu spielen ^^


    Aus Sicht eines Audio-Masters, Bob Katz, sollte die mittlere Lautstärke über alle Stücke beim Publikum bei etwa 87 dB SPL liegen, egal ob Open-Air oder CD. Zum Vergleich: Wenn meine Frau am Klavier spielt, liegt sie da locker drüber ... und meine Ohren möchte ich ja auch noch eine Weile nutzen können. (Ungestüme Drummer schaffen locker 110 dB SPL oder mehr ...)


    Grüße, Michael

    Hallo Dave,


    willkommen im DrummerForum.


    Wenn Du das Geld für ein TD-50 hast: nur zu. Wenn Du noch nicht weist, wo die Reise hingeht, wäre das allerdings in meinen Augen eine zu hohe Ausgabe.


    Ich kann das TD-30 mit anderen Modellen vergleichen. Die TD-Serie fühlt sich beim Schlagen auf Mesh-Heads nahezu gleich an. Die Becken sind vom Schlaggefühl für mein Empfinden nicht mit (analogen) Becken vergleichbar. Die klangliche Übersetzung wird in der Tendenz vom billigen zum teuren Modell besser, und hat für viele Schlagzeuger dennoch nicht "das Richtige". Beim TD-50 könnte es so ähnlich sein.


    Zur Nachbarschaft kannst Du einen einfachen Test machen: Im geplanten Aufstellungsraum an mehreren Stellen mit dem Fuß aufstampfen, oder mit einem sinnigen Gegenstand (Gummihammer etc.). Aus dem Feedback Deiner Nachbarn kannst Du abschätzen, wie sehr sich später Deine Aktionen vom Bassfuss bemerkbar machen werden.


    Wenn's Dich trotzdem packt: Ich fing als Autodidakt an, hörte glücklicherweise auf meine Familie und nahm sehr bald danach Unterricht. Das ist ein echter Booster :rolleyes:


    Grüße, Michael

    Ich halte das nicht für den springenden Punkt, sondern für einen in diesem Fall irrelevanten Nebenschauplatz.

    Dann, auf zum Hauptschauplatz :D


    Ein kräftiger Amp braucht halt Saft, auch wenn er effizient sein mag. Denn der entnehmbare Strom kann trotzdem hoch sein, immerhin wollen Schwingspulen bewegt werden, und wie alle wollen Bass und Pegelfestigkeit.

    Naja, die Anzahl digitaler Kurzschlüsse pro mm^2 in den übrigen 99 % der Chipfläche halten da locker mit ...


    Sagt mir doch bitte Bescheid, sobald Ihr den Übeltäter dingsfest gemacht habt.
    Viel Erfolg, Michael

    Hallo Sascha,

    @MS_SPO: ich weiß nicht, was ein Überlauffehler in einer gänzlich anderen Architektur und Hochsprache konkret mit dem Kopfhörer-Pegelproblem zu tun haben soll.

    Der springende Punkt ist, dass der Signalweg von MIDI bis Audio Out, genaugenommen bis zum DAC-Eingang, lang ist. Digital kann da Alles und Jeder am Süppchen mitmischen: Treiber, DAW-Settings, System-Settings, um nur einige zu nennen, und das digitale 24-bit Audio Signal beliebig zu verstärken oder zu dämpfen. (Und das mit 32- auf 64- bit ist dasselbe, wie mm und inch: Hat schon 'ne Marssonde gekostet ...)


    Vielleicht weißt du mehr, ich als langjähriger DSP-Entwickler sehe da keinen unmittelbaren Zusammenhang, vermute so lange aber eher, dass etliche USB-Interfaces aufgrund der Stromaufnahme am USB-Bus die Leistung am Kopfhörerausgang vorsorglich reduzieren.

    Das verstehe ich nun wieder nicht. Klar ist es denkbar, dass der MAC im Akkubetrieb zum Haushalten mit dem Strom den Audio Out herunterregelt ... aber da gibt es genügend andere Module, die im Rechner mehr Strom ziehen, als ein paar mW Ausgangsleistung ...


    Hm, im Moment diskutieren wir hier mehrere Lösungsvorschläge ... was wurde aus Sascha's Vorschlag, systematisch das Problem einzugrenzen?

    Was Du brauchst ist wahrscheinlich eine konkrete Systematik für's Troubleshooting. D.h. jedes Glied in der Kette (Hard UND Software) wird auf seinen Pegel untersucht. Evtl. einfach mal Screenshots oder Fotos machen, die Aufschluss über die Kette geben. Ansonsten ist das Kaffeesatzlesen. Aber nochmal: du hast bereits einen der effektivsten Studiokopfhörer überhaupt.
    Evtl. ist das Steinberg generell zu leise (oft ist das bei Bus-powered-Geräten so), dann müsste - wenn alle anderen Fehlerquellen ausscheiden

    Da ist etwas dran. Zwischen MIDI IN und internem DAC im MAC geht es ja ausschließlich digital zu. Denkbar ist natürlich, dass irgendwo ein digitaler Pegelshifter drinsitzt in der Kette. (Passiert gerne beim Übergang von 32-bit auf 64-bit Systemen u.Ä.: je 2 bit zum LSB hin verschoben macht bei einem DigitalAudioSignal einen Faktor 4, also 6 dB Unterschied. Eine Ariane-Rakete hat's 'mal aus diesem Anpassungsgrund vom Himmel geholt ...)


    Sascha's Vorschlag ist übrigens wirklich gut.

    Hi,

    Was tun? AKG 271 MKII 55 Ohm und Superlux HD681B 32 Ohm sind leiser.

    Der Widerstand alleine scheint nicht alles zu sein. Hier Datenblattangaben zusammen mit der Empfindlichkeit bei 1 kHz:


    91dB / 55 Ohm / AKG K 271 MK II
    98 dB SPL / 32 Ohm / HD681
    105 dB / 44 Ohm / SRH440


    Falls die Empfindlichkeit eine Rolle spielt, müsstest Du bei gleichen Einstellungen das AKG als am leisesten, das HD als lauter und das SRH als am lautesten empfinden. Da 6 dB (nicht 3 dB ) hier eine Verdopplung der Lautstärke entspricht, wäre das also etwa ein Verhältnis von 1 : 2 : 4.


    Falls Du das bestätigen kannst, sehe ich zwei Möglichkeiten:
    * einen Kopfhörer mit noch höherer Empfindlichkeit wählen (falls es den gibt)
    * einen Kopfhörerverstärker verwenden (ab 26 € aufwärts bei thmn)


    Grüße, Michael


    Hi Bautzer,


    ach so, ist ok. Ich wünsche Dir einen schönen Tag,
    Michael

    -->>> den Spruch find ich interessant - weil ich die Meinung bzw die Einstellung vieler Drummer kenne.


    Ich sehe mich als Musiker. Und Musik ist, wie der Name sagt, "Spielen". Kein "Arbeiten". Sicherlich gibt es Ausnahmen was Profimusiker angeht und ich selbst hab gegen Geld in Bands gespielt, wo mir das egal war.


    Interessante Logik. Demnach sind Berufsmusiker ... Spielkinder ?
    ^^

    Moin Bautzer,
    was möchst'e denn von uns hören? 8|


    Mit anderen Musikern spielen heißt, sich unterzuordnen und Kompromisse einzugehen.

    Kann man so sehen. Für mich steht nicht irgendein Musiker im Vordergrund, sondern deren Ergebnis, die Musik. "Wie bringen wir mit unserem Können und Grenzen dieses Stück zum glänzen?" Das ist 'ne andere Perspektive, eine andere Aufgabe ...


    Das aber erinnert mich an Arbeit - was es nicht sein sollte.

    Und arbeiten ist doof? Disziplin ist doof? Üben ist doof? Zusammenwachsen ist doof? Alle(s) doof? Siehe oben: "was möchst'e denn von uns hören?"


    Wichtig für mich selbst ist aber: Auf Becken und Trommeln rumzuhauen macht immer Spass, muss aber aus "Lust", Wille und Bock geschehen.

    Tja, ich weiß nicht. Such' Dir irgendeinen Drummer aus, der es zu etwas gebracht hat, und dann gehe dem einmal nach, wie weit ihn Lust, Wille und Bock dahinbrachten.


    Also, für mich klingt das im Kern ein bischen wie: "ich möchte ja gerne so sprinten wie Usain Bolt, aber auf die Aschebahn, da will ich halt nicht ... oder nur wenn ..." Aber vielleicht bin ich ja noch nicht richtig auf Empfang :rolleyes:



    Grüße, Michael

    Hallo olly,


    vielen Dank für Deine Anmerkungen. Hier folgen meine.

    Äh, um bekannter zu werden und NICHT um Geld damit zu verdienen? Weil das Publikum gerne was mitnehmen möchte, ohne dabei arm zu werden?

    Dann wäre doch Verschenken das Beste? Das löst dann auch das Transportproblem, inklusive Darbietungsform ("nimm's, solange es noch da ist"). - Die Merchandise-Frage richtete sich an vollstark, nicht an Bands im Allgemeinen oder so ...

    Weil nicht alles auf Gewinnmaximierung angelegt sein muss, es gibt auch noch den Spaßfaktor?

    Das Wort "Gewinn" suggeriert zwar etwas Positives, aber Gewinne können ja auch negativ sein, also Verluste. Wenn die Band sich das leisten kann oder möchte, dann ist das kein Thema. Ansonsten könnte (annähernde) Kostendeckung für den Einen oder die Andere interessant sein ...

    Es nicht immer rational wissenschaftlich zugehen muss (was ich persönlich eigentlich sehr mag)?

    Sehe ich auch so ... aber ich persönlich nutze gerne das erprobte Wissen Anderer für meine Praxis ^^


    Und wer mag, kann ja gerne noch einmal das Prozesshafte, den Weg an meinem Vorschlag verstehen. Am Ende steht: Ein, in Worten "Einer", sinnvoller Preis je MerchArtikel, oder ein relativ kleiner Preisbereich dazu, so dass die meisten der dazu gestellten Fragen, die zuerst naheliegend erscheinen, sich am Ende jenes Weges ... in Luft auflösen :rolleyes:

    Muss ich vielleicht dazu sagen: Ich verabscheue diese ganzen neoliberalen-pseudo-wirtschaftswissentlichen-bwl'er-Weisheiten, die meist eine furchtbar arrogant wirkende Allgemeingültigkeit beanspruchen.


    Womit sich ganz zwanglos die Frage stellt: Warum verkauft diese Band Merchandiseartikel? Was möchte sie damit erreichen, was nicht? Und warum nimmt sie das eingangs erwähnte Transportproblem auf sich?
    :wacko:

    Meinst du das ernst?


    Mit Blick auf Hermann Simon's Buch Preisheiten : Ja, durchaus, es ist einen Versuch wert. Und wenn man sich nicht gleich traut, dann kann die Band ja bei den nächsten 2-3 Gigs diese Idee ja einmal im Publikum durch selektives Befragen testen. Es ist immer gut zu wissen, wo man als Band in der Wahrnehmung liegt (Billig-Billig vs. Was-ganz-Besonderes) ...


    Übrigens: Als Nebeneffekt erhielte man beim Vorgehen nach Beitrag #9 die bei Simon beschriebene Preisabsatzfunktion als Nebenprodukt, und damit den gewinnoptimalen Preis für jedes Merch., und damit sehr konkrete Anhaltspunkte für die mitzunehmende Menge. Oder umgekehrt bessere Kalkulierbarkeit von Transport- und Sortieraufwand vs. Einnahmen/verbleibende Gewinne aus solchen Zusatzverkäufen.

    Noch einfacher: So mies spielen, dass niemand ein Shirt davon haben mag (praktizieren wir erfolgreich seit Jahren)! :P :thumbup:


    Noch 'ne Idee:

    • nur ganz wenige Artikel mitnehmen und auslegen
    • und zwar so wenige, dass sie kein Transportchaos ergeben
    • PREISE entsprechend heraufsetzen (Seltenheitswert, Luxusartikel, die Richtung ...)
    • ggf. Bestelladresse auslegen oder Bestellliste auslegen (zzgl. Porto + Verpackung, versteht sich)

    Ergebnisse:

    • weniger Transportchaos
    • mindestens gleicher Umsatz aus Merch.
    • Imagebildung, siehe oben.

    Könnt Ihr auch schrittweise einführen: beim nächsten Mal weniger auslegen + Preise analog erhöhen (konstanter Umsatz), danach noch weniger auslegen + Preise anpassen, usw., bis Ihr den Punkt erreicht, wo der Bogen überspannt ist, und dann entsprechend zurückgehen, d.h. Menge leicht erhöhen + Preise leicht senken (Daten habt Ihr ja auf dem Wege bis hierhin gesammelt ; -)


    Könnt Ihr ergänzen, indem Ihr genau je EINEN Artikel verlost, z.B. gegen Email des Fans sowie witzigste BEgründung "warum kriege ich den?", oder ins Publikum hineingebt. Damit schafft Ihr außerdem neue Kontaktmöglichkeiten zu Eurem Publikum.

    ich würde sehr gerne paar Lieblingslieder trommeln können.


    Paar Lieder von Metallica, Queen, Phil Collins ...


    Also ich denke, den Vierteln (1, 2, 3, 4) wirst Du leicht folgen und auch (mit Rechts) mittrommeln können. Zumindest hast Du dann ein paar Songs erkannt, die im Moment im Tempo noch ok für Dich sind: Das wendet sich dann bald zum schnelleren.


    Wenn das bei Deinen Lieblingssongs klappt, fügst Du mit Links die Achtel dazu, alles auf derselben Schlagfläche oder auf zwei verschiedenen (macht die Achtel und Viertel klanglich unterscheidbar), etwa so
    1 + 2 + 3 + 4 +
    R L R L R L R L


    Und wenn das geht, versuchst Du einmal die verbleibenden 3 Variationen:
    1 + 2 + 3 + 4 +
    R R R R R R R R
    L R L R L R L R
    L L L L L L L L


    und dann nach belieben. Damit kriegst Du mehrere Dinge mit:
    * Schlaggefühl
    * hören, ob da andere Unterteilungen aktiv sind (16-tel, Triolen)
    * hören, ob und wie sich eventuell Schlagflächen ändern (Snare zu Tom etc.)
    * besser hören, wo Fußaktionen sind (BD, HH)
    * insgesamt: Rhythmen und die (musikalisch interessanten) Abweichungen des Drummers gegen diese Eintönigkeit.


    Damit hast Du bereits jedes Stück reduziert. Aufbauen kannst Du es anschließend abschnittsweise, etwa indem Du erst nur alle Viertel spielst, so wie gehört, dann alle fehlenden Achtel einfügst usw., bis Dein Trommeln die Charakteristika des Stücks oder der Passage erfasst. Will heißen, auch eine wilde Passage mit 16-tel kann mit halb so vielen Noten (Achtel-Ebene) nahezu genauso klingen. Weniger ist oft mehr.


    Manche Schlagflächenwechsel kann man nicht ohne Weiteres reproduzieren. Manche Drummer stellen sich ja noch ein Extrabecken links neben die HH, oder eine Extra-Snare an die rechte Seite oder oder oder ... damit sie kurze und für Sie richtige Schlagwege haben.

    Gude Morsche,


    Zitat von »MS-SPO«
    Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 37 %



    Da muss ich mal nachzählen, also jedes dritte Vorspiel ein Treffer?
    Käme ungefähr hin (bei mir), wobei die Halbwertszeit unterschiedlich ist.


    Interessant ^^


    Zur Modellbetrachtung geht man vereinfachend vom völligen Zufall aus: ich kann nichts über die Kandidaten wissen, und auch meine Entscheidung, den/die Beste/n nach einigen Vorgängern zu nehmen, ist auch zufällig. Unter diesen Bedingungen wird man im Durchschnitt bei 100 Castings ca. 37 mal richtig liegen und ca. 63 mal falsch. Und weil's zufällig ist, gibt es mal Abweichungen zu höheren und mal zu niedrigeren Werten. Aber im Durchschnitt werden es 37 % zufällig richtig Gewählte und 63 % falsch Gewählte sein. Und Experten sagen, dass unter Zufallsbedingungen die Wahl angeblich nicht besser ausfallen könne.


    "Zufall" ist im Grunde ein Trick aus dem mathematischen Handwerkszeug. In Reinform ist er selten anzutreffen, häufig berechenbar und immer simulierbar, etwa mit Zufallszahlen. Man sollte Zufallsmodelle als Grenzfall ansehen. Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wo streng rationales Verhalten im Ergebnis von völlig zufälligen Verhalten nicht zu unterscheiden ist (Beispiel geordneter Grabbeltisch: rational-A sucht nur nach a, B nur nach b usw.; zufällig:jeder sucht irgendwas; Ergebnis: der geordnete Grabbeltisch ist nach kurzer Zeit in beiden Fällen zufallsartig durchmengt). "Zufall" ist also immer ein guter Orientierungspunkt, den man für seinen Fall kennen sollte.


    Was umgekehrt heißt: Wenn ich mehr über die Kastingkandidaten kennen, wissen, in Erfahrung bringen kann, dann kann die Erfolgsrate auch deutlich über den 37 % liegen, und zwar wiederholbar ^^


    Du könntest also beispielsweise Deine Castingerfahrung und die Anderer noch ein Stück weiter systematisieren und aufbereiten. Aufschlussreich könnte es etwa sein, die Castings, wo Du ziemlich gut gelegen hast, mit denen zu vergleichen, wo Deine Entscheidung ziemlich schlecht war. Was war an beiden Situationen gleich? Diese Faktoren machen KEINEN Unterschied und können als Entscheidungsträger "in Rente". Was WAR unterschiedlich bei den "Cracks" und bei den "Nieten"? DAS sind gute Merkmalskandidaten, die Unterschiede kennzeichnen und deren Verlässlichkeit weiter herausgearbeitet werden könnte (Manches ist unterschiedlich UND wirkt sich dennoch nicht aus). Also: Vergleich der Extreme. Nur Unterschiede können Unterschiede bewirken.


    Zitat von »orinocco«
    Mist, jetzt braucht man um Musik mit einer Band machen zu können auch noch ein Mathematik



    Ich finde ja ohnehin, dass Musiker auch Rechnen und Schreiben können sollten, aber da stehe ich in der Rockmusikantenamateurliga ziemlich außen.

    Ich wär' dabei .. sobald ich meine Tippdreher los bin :rolleyes:


    Zitat von »redsnare«
    Vermutlich suchen wir Menschen aber immer noch mal nach dem Besseren, dank Internet mit Preisvergleichmaschinen, Kundenrezensionen u.ä. wird es einem ja auch "leicht" gemacht, immer alles (und jeden) zu vergleichen, um am Ende das Beste für sich selbst zu finden.



    Ja, das ist ein Phänomen, manche Kapellen und Musiker suchen Ewigkeiten nach dem heiligen Gral, andere nehmen alles, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, ich versuche da gerade mal wieder, den Mittelweg zu finden, trotz meiner Erfahrung tue ich mir damit immer wieder schwer und jedes Mal hatte der Bauch letztendlich recht.


    Nun, wie oben ausgeführt, erweist sich nach dem Extremvergleich vielleicht Dein Bauchgefühl als der entscheidende und einzige verlässliche Faktor, was für Dich die Dinge stark vereinfachen würde. Vielleicht ist das Bauchgefühl auch nicht ganz entscheidend. Wäre eine Auswertung wert, die wir auch gerne gemeinsam durchführen könnten, wenn Du magst: Du hast die Infos, ich die Tools, nach dem 4-Augen Prinzip. Wissen schafft Macht - oder vielleicht auch gute Bands :D


    Grüße, Michael

    Hallo sascha,


    vielen Dank für Deine Anmerkungen.


    Ich stimme mit Dir überein: Wellenphänomene sind komplex. Umso verwunderlicher sind die einfachen Lösungen rund um Podeste aller Art ... meist ohne jeglichen Wirksamkeitsnachweis, und gelegentlich mit abenteuerlichen Begründungen oder (Wunsch-)Vorstellungen über die Mechanismen dahinter. Verifikationen der Art "dem Vernehmen nach wurde es wohl besser" helfen nicht wirklich weiter ...


    Modellierungen haben ihren Platz. Im Amateurbereich helfen sie meiner Erfahrung nach leider nicht. Das fängt beim schlichten Wissen um die Theorien (und deren Grenzen) dahinter an und hört beim Ermitteln der Parameter noch lange nicht auf ...


    Den FEM-Primer kannst Du mir gerne ersparen, und den Dreisatz sähe ich ganz gerne einmal, von dem Du schreibst ; -) Und Du weißt sicher auch, dass sich manche komplexe Betrachtung dadurch erledigt, dass man an der richtigen Stelle geeignet eingreifen und Ärger an der Quelle ersticken kann. (Die Quelle ist übrigens ganz oft der Drummer selbst, oder liegt kurz nach dem Drummer auf dem Weg zum Ohr des Nachbarns ...) Neben technischen Lösungen gibt es auch eine Reihe nicht-technischer.



    Insgesamt bleibt mein Eindruck:
    * hin und wieder hat ein Drummer Probleme mit unerwünschten Hörbarkeiten
    * dann fragt, macht und tut er oder sie, und gibt diverse Euros aus (etwa in der Größenordnung eines viertel bis ganzen Drumsets)
    * um am Ende sich mit dem zufrieden zu geben, was ist oder nicht wird.


    Ein gravierendes Problem scheint es im DF nicht zu sein, denn sonst gäbe es mehr Bedarf nach quantitativ wirklich vorhersehbaren Änderungsmöglichkeiten: "wieviel werde ich bei mir in etwa durchschnittlich erreichen können, und wird das ausreichen?" - lange bevor auch nur ein Euro in Podestbasteleien floss ... Diese Art Informationen wären übrigens mit hinreichender Genauigkeit zu ermitteln. Selbst die mögliche Negativerkenntnis, dass es nur Podeste gibt, die unvorhersehbar mal bei dem Einen Schall nimmt, und bei dem Anderen Schall hinzuaddiert, selbst diese mögliche Negativerkenntnis wäre hilfreich bis heilsam. Denke ich zumindest.


    In diesem Sinne, Michael

    ?? Was meinst Du mit zu tiefen Frequenzen ??


    120 BPM an der FuMa oder Klaviatur sind 120 Schläge pro Minute oder 2 pro Sekunde, also 2 Hz. Und stolze 240 BPM wären dann 4 Hz. Die Hörschwelle liegt bei gesunden Menschen bei ca. 20 Hz, darunter beginnt der Infraschall. Meine Decke/mein Boden schwingt übrigens bei 34 Hz.


    Aber wenn über dir eine Fußmaschine ein ungedämpftes Tock-Tock überträgt, ist das um einige Größenordnungen nerviger.

    Und warum? Weil jeder Tritt den Boden des Drummers auf seiner Eigenfrequenz zum vibrieren bringt, wie eine große Lautsprechermembran. Fläche und Auslenkung ergeben dann den Lautstärkeeindruck ... und selbst bei impulsartiger Anregung mit 4 Hz / 240 BPM Wiederholfrequenz überträgt sie jeden einzelnen Schlag ziemlich originalgetreu ... auf der (höheren) Resonanzfequenz der Decke/des Bodens ...

    Hallo Richie,


    erst einmal meinen Glückwunsch für Deinen Fortschritt ^^


    Ein paar Anmerkungen technischer Art.

    Laut Nachbarin hört man zwar nach wie vor etwas aber es sei wohl deutlich besser geworden!

    Das klingt nicht gerade nach 10 dB SPL oder mehr an Verbesserung.


    Unter diesem Link gibt es die interessante Aussage "Bei einer optimalen Auslastung der Sylomer-Pads ergeben sich Isoliergrade von 90 % bei 50 Hz." Nun sind 90 % Verbesserung ein Rest von 10 %, also 0.10, ausgedrückt in dB wären das bestenfalls 20 dB Verbesserung. Das wäre ein ordentlicher Wert ... aber die Autoren wissen sicher, dass das nur gilt, wenn der Boden entsprechend höher schwingt, etwa im Bereich von 500 Hz. Bei 50 Hz und darunter ... werden 20 dB ein Traum bleiben (gekoppelte bedämpfte Resonatoren). (Als Referenz: Umweltgeräusche variieren, je nach Wohnlage, schon einmal stärker als 20 dB über den Tag verteilt ...)



    Dennoch: Happy Drumming :thumbup: