Gude Morsche,
Zitat von »MS-SPO«
Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 37 %
Da muss ich mal nachzählen, also jedes dritte Vorspiel ein Treffer?
Käme ungefähr hin (bei mir), wobei die Halbwertszeit unterschiedlich ist.
Interessant
Zur Modellbetrachtung geht man vereinfachend vom völligen Zufall aus: ich kann nichts über die Kandidaten wissen, und auch meine Entscheidung, den/die Beste/n nach einigen Vorgängern zu nehmen, ist auch zufällig. Unter diesen Bedingungen wird man im Durchschnitt bei 100 Castings ca. 37 mal richtig liegen und ca. 63 mal falsch. Und weil's zufällig ist, gibt es mal Abweichungen zu höheren und mal zu niedrigeren Werten. Aber im Durchschnitt werden es 37 % zufällig richtig Gewählte und 63 % falsch Gewählte sein. Und Experten sagen, dass unter Zufallsbedingungen die Wahl angeblich nicht besser ausfallen könne.
"Zufall" ist im Grunde ein Trick aus dem mathematischen Handwerkszeug. In Reinform ist er selten anzutreffen, häufig berechenbar und immer simulierbar, etwa mit Zufallszahlen. Man sollte Zufallsmodelle als Grenzfall ansehen. Tatsächlich gibt es zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wo streng rationales Verhalten im Ergebnis von völlig zufälligen Verhalten nicht zu unterscheiden ist (Beispiel geordneter Grabbeltisch: rational-A sucht nur nach a, B nur nach b usw.; zufällig:jeder sucht irgendwas; Ergebnis: der geordnete Grabbeltisch ist nach kurzer Zeit in beiden Fällen zufallsartig durchmengt). "Zufall" ist also immer ein guter Orientierungspunkt, den man für seinen Fall kennen sollte.
Was umgekehrt heißt: Wenn ich mehr über die Kastingkandidaten kennen, wissen, in Erfahrung bringen kann, dann kann die Erfolgsrate auch deutlich über den 37 % liegen, und zwar wiederholbar
Du könntest also beispielsweise Deine Castingerfahrung und die Anderer noch ein Stück weiter systematisieren und aufbereiten. Aufschlussreich könnte es etwa sein, die Castings, wo Du ziemlich gut gelegen hast, mit denen zu vergleichen, wo Deine Entscheidung ziemlich schlecht war. Was war an beiden Situationen gleich? Diese Faktoren machen KEINEN Unterschied und können als Entscheidungsträger "in Rente". Was WAR unterschiedlich bei den "Cracks" und bei den "Nieten"? DAS sind gute Merkmalskandidaten, die Unterschiede kennzeichnen und deren Verlässlichkeit weiter herausgearbeitet werden könnte (Manches ist unterschiedlich UND wirkt sich dennoch nicht aus). Also: Vergleich der Extreme. Nur Unterschiede können Unterschiede bewirken.
Zitat von »orinocco«
Mist, jetzt braucht man um Musik mit einer Band machen zu können auch noch ein Mathematik
Ich finde ja ohnehin, dass Musiker auch Rechnen und Schreiben können sollten, aber da stehe ich in der Rockmusikantenamateurliga ziemlich außen.
Ich wär' dabei .. sobald ich meine Tippdreher los bin
Zitat von »redsnare«
Vermutlich suchen wir Menschen aber immer noch mal nach dem Besseren, dank Internet mit Preisvergleichmaschinen, Kundenrezensionen u.ä. wird es einem ja auch "leicht" gemacht, immer alles (und jeden) zu vergleichen, um am Ende das Beste für sich selbst zu finden.
Ja, das ist ein Phänomen, manche Kapellen und Musiker suchen Ewigkeiten nach dem heiligen Gral, andere nehmen alles, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, ich versuche da gerade mal wieder, den Mittelweg zu finden, trotz meiner Erfahrung tue ich mir damit immer wieder schwer und jedes Mal hatte der Bauch letztendlich recht.
Nun, wie oben ausgeführt, erweist sich nach dem Extremvergleich vielleicht Dein Bauchgefühl als der entscheidende und einzige verlässliche Faktor, was für Dich die Dinge stark vereinfachen würde. Vielleicht ist das Bauchgefühl auch nicht ganz entscheidend. Wäre eine Auswertung wert, die wir auch gerne gemeinsam durchführen könnten, wenn Du magst: Du hast die Infos, ich die Tools, nach dem 4-Augen Prinzip. Wissen schafft Macht - oder vielleicht auch gute Bands
Grüße, Michael