Beiträge von MS-SPO

    Ich stimme Dir zu, noPsycho, aber ich würde es mehr organisch sehen. Mehr "sowohl - als auch", weniger "entweder - oder".


    Wenn Musik machen wie Sprechen ist, dann wären für mich dieses die Analogien:

    • Worte erlernen (Übungspad: Pattern einüben)
    • Sätze bilden (Pattern am Drumset umsetzen = instrumentieren)
    • viele Sätze sprechen, um etwas auszudrücken oder mitzuteilen (Drummer-Solo, Band-Event, ...)


    Zum Verständnis hier ein einfaches Beispiel. Im ersten Bild nehme ich an, ich habe je ein Übungspad für Fuß und Hand. Dann könnte ich das Pattern FFRL einüben, und umgekehrt FFLR (Teil A; F=Fuß, L=Linke Hand, R=Rechte Hand). Damit klappen schon einmal die Motoriken. --- Im Falle von gtx könnte er beispielsweise dieses Üben betreiben, wenn er gerade nicht an ein Schlagzeug herankommt, zum kleinen Preis und mobil. Das wertet dann automatisch seine Zeit am Schlagzeug weiter auf: Man kann halt mehr und macht mehr.


    Im zweiten Bild geht es um die Übertragung auf das Drumset. Wie soll, wie könnte ich das Pattern interpretieren, also wie instrumentieren? Dazu zeige ich einige von ganz vielen Interpretationsmöglichkeiten: Da ist sicher auch die eine oder andere interessante darunter ^^


    Teil B: Wandelt nur das Fuß-Übungspad in die Bassdrum, und das Hand-Pad in die Snare um. Klingt schon 'mal.
    Teil C: Nimmt am Fuß halt den HH-Fuß, also die getretene HH. Kann klingen, muss nicht.


    Teil D: Wie Teil B, aber die RH spielt immer ein Becken, und die LH halt die Snare
    Teil E: kombiniert Teile A und B. Könnte man auch anders kombinieren.
    Teil F: Bleibt bei der BD, aber spielt halt zwei Toms. Nennen manche dann einen "Fill".



    Usw. Der Phantasie und dem eigenen Können sind da keine Grenzen gesetzt. Spielfehler enthüllen manchmal eine bemerkenswerte Alternative, die man unbedingt festhalten sollte.


    Teil A war also in der Analogie lediglich eine Wortbildung. Teile B - F machten daraus bei gleichen (!) Pattern Sätze unterschiedlicher Betonungen. Beide erweitern das eigene Spielrepertoire, und das kann als Solist oder mit einer Band nur nützlich sein ^^


    Grüße, Michael

    die Bandgeschichte ist erst mal auf Eis, bin ausgestiegen.

    Großes (wertfreies) Lob zu Deiner Entscheidung.


    Zeit um zu üben. Zeit und den Willen habe ich. Was ich nicht habe, ist ausreichend Möglichkeit dazu


    Um Snaretechniken und Rudiments zu üben reicht zumeist auch ein Übungspad.


    Ich kann Dich nur ermutigen, wenigstens ein Übungspad zu nutzen. Das beschränkt zwar zunächst auf die Hände, aber die sind ja nicht so unwichtig :rolleyes:


    Für mich war und ist es gut, bestimmte Folgen erst auf dem Übungspad einzuüben und dann auf das Schlagzeug zu bringen: Muster auf eine Fläche (Snare, oder Becken, oder Tom), Muster auf Flächen verteilt (z.B. RH HH und Becken in geeignetem Wechsel, LH Snare, oder RH+LH das Muster als Tom-Folge i.e. "Fill" ). D.h. erst die Hand-Koordination, und dann ergänzend die Ganzkörper/Oberkörper Koordination (hört man auch im Timing :S )


    Auch mit Übungspads kannst Du Klangunterschiede erzeugen, und damit einenWechsel zwischen beispielsweise Snare und Tom anhand verschiedener Klänge nachahmen UND die für den Wechsel nötigen Bewegungsänderungen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, z.B.:

    • Einzelpad Mitte (heller) + Rand (dumpfer), etwa auf Pad 1 (Bild 1 unten)
    • mehrere Übungspads (Bilder 2)
    • Multipad (Bild 3)
    • u.v.m.


    Also, wo ein Wille ist, sind auch Wege ^^




    ~~~ (Bild 1: 12 '' Übungspad) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



    ~~~ (Bilder 2: kleines 7 '' + größeres 12 '' Pads, quasi ein ak. Mini-Drumset) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



    ~~~ (Bild 3: Multi-Pad, dto., nur kleiner + kompakter) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    (rot: klack, schwarz: klock, grau: weich+leise, blau: kleck)
    (grau ist gut für gespielte Pausen, also für Pausen-Timings)


    Zu finden unter Practice Pads bei thomann.


    Grüße, Michael



    P.S.: Auch dem Bass-Fuß kann geholfen werden, hier ohne Fußmaschine:

    Danke für Dein Update, gtx.


    Unabhängig von der Band:

    Mit dem Metronom spielen habe ich jetzt angefangen, aber da muss ich mich noch dran gewöhnen. Probleme werden beim Timing in Pausen und bei Fills auftauchen.


    Ich denke, da geht Jeder durch. Was mir hilft, ist, die hakelige Stelle zu isolieren und sie dann so einzuüben:

    • ein paar (sichere) Takte vor dem Fill, Fill, ein paar Takte danach heraussuchen
    • diese Sequenz so wählen, dass ich sie in einer Endlosschleife spielen kann
    • Metronom auf Wohlfühltempo, spielen, beobachten (da geht erst 'mal 'was)
    • Metronom bis zur Schmerzgrenze verlangsamen (gibt Zeit zum Nachdenken und Vorhandeln)
    • Metronom langsam/in kleinen Schritten wieder höher stellen (automatisiert das gerade Gelernte)
    • den Wohlfühlbereich passieren (ui, schon viel besser als vorher)
    • sich an die eigene heutige obere Schmerzgrenze herantasten (schneller kann ich heute nicht)
    • dann 1 - 3 BPM darüber hinausgehen (ist wie beim Krafttraining)
    • wieder die 1 - 3 BPM zurück (war was? wieso hatte ich eben Schwierigkeiten?)
    • ein Ende finden
    • selbst loben, sich am Erreichten freuen


    Weil aber nach Metronom zu spielen für Dich neu zu sein scheint, nimm statt des Fills und seine Umgebung eine kurze vertraute Passage, und verändere dein Tempo, wie beschrieben.


    Grüße, Michael

    Hallo zusammen,


    fährt Jemand zufällig so zwischen dem 14.2. und 25.2.2018 von Potsdam nach Hamburg? Die Freundin meines Sohnes ist mit Ihrem Stipendium durch, und wir haben etwa 1 Koffer an Überbleibseln, die wieder zu uns zurück sollen. Was aber bleibt, sind zwei verliebte junge Erwachsene ... ^^


    Alternativ nehme ich auch gerne Transport-Tipps entgegen: "Postversand" und "Mitfahrgelegenheit" kennen wir schon :rolleyes:


    Danke + Grüße, Michael

    Ich denk mal Fehler bei den Mitspielern zu suchen ist nicht wirklich zielführend...

    Richtig, ist es nicht. Mir war es nur wichtig, dass gtx einmal den Blick von sich selbst löst und etwas objektiver auf die Band schaut. Wirkliche Cracks sind ja eher selten :rolleyes: Was umgekehrt bedeutet: eine Band ist ein gegenseitiger Lernprozess, mit Geben und Nehmen, mit Höhen, Tiefen, Freuden und Enttäuschungen.


    Die letzten "Proben" waren recht unangenehm für mich, hab ordentlich eingesteckt. Obwohl ich irgendwo schon Lust auf zusammenspielen habe, werde ich mich zur nächsten Probe zwingen müssen. Es war einfach eine Atmosphäre, die nicht sehr "fehlerfreundlich" ist.

    Hm, das sind ja keine so guten Zeichen. Horch noch 'mal auf Dein Bauchgefühl, such' das Gespräch und entscheide Dich dann. Immerhin: Du warst der Initiator dieser Band. Das sollte auch in der Band seinen Stellenwert haben. Du hast bereits gehandelt, und Du kannst es wieder tun ^^


    Es ist auch nicht schlimm, ein Weilchen verschiedene Formationen auszuprobieren. Darüberhinaus: Drummer scheinen eher Mangelware zu sein. Da findet sich für Dich schon etwas.


    Grüße, Michael

    Hallo gtx,


    Stimmt die Chemie, stimmt auch (demnächst) die Musik.


    Deine beiden Mitspieler wissen ja nun, wo Du gestern standst ... Wie gehen sie damit um? "Weg mit dem?" - "Ok, er braucht noch ein bischen und wir helfen ein wenig mit." - Usw. Wie gehen sie damit um?


    Fühlst Du Dich selber im Prinzip wohl mit ihnen? Denkst Du, es könnte etwas werden, wenn/sobald ...? Hast Du musikalische Fehler oder Patzer bei ihnen bemerkt?



    Zu den Stücken: Du könntest ja erst einmal versuchen, gnadenlos zu vereinfachen. Über weite Strecken passt auch ein simpler Rockbeat zu vielen Stücken - und dort, wo nicht, merke auf und merk's Dir. / Ein Stück 1:1 nachzuspielen, heisst ja auch, dass Jede/r es 1:1 nachspielt, ohne die kleinste Abweichung. / Wirklichkeitscheck: Das passiert nicht immer so oft.


    Will heißen: Es gibt eine Alternative zum exakten Nachspielen: Zuhören. Was passt von dem, das Du heute im Schlaf beherrscht, zu dem, was die Anderen gerade spielen (und vielleicht dem Originalsong rhythmisch nahe genug kommt)? Das zu spielen, verschafft Dir und den Anderen Sicherheit. So wird's Musik, die trägt und anspricht, anstatt - naja ... // Es hilft natürlich, die Stücke zu kennen, auch, um zu wissen,wo man ist und was gleich kommt.



    Wenn es Dir liegt, kannst Du gar nicht früh genug mit Anderen zusammenspielen. Das zu lassen, macht einen, denke ich, musikalisch und spielerisch ärmer.



    Stimmt die Chemie, stimmt auch (demnächst) die Musik.


    Das wird dann ein bischen so, wie (musikalisch) einander Bälle zuzuwerfen. Hier Ballbeispiele (Duo, ab 0:38 ) - sauberst ! - Jede/r beherrscht sein/s (Ball/Instrument), und sie spielen zusammen (1:05, 1:27).


    Der Drummer wächst in eine wichtige Rolle hinein. Chad Smith (Red Hot Chili Peppers) sieht sich selbst (funktional) als Quarterback. Achte einmal auf die Musiker in diesem Song: Sprachen die zwar ab, aber schau auf die stummen Verständigungen, und wie sie einander "Bälle" "zuspielen": Chad Smith's Bombastic Meatbats (Ton notfalls ausstellen)


    Grüße + Kopf hoch, Michael

    Mag sich vielleicht Jemand 'mal wieder meiner Frage zum HARTWACHS aus Beitrag # 101 zuwenden ?



    Danke :D

    Sieht spektakulär aus, ist aber nicht real, sondern Folge des elektronischen Verschlusses der Kamera. Parallelbeispiel sind die arg verzerrt dargestellten Flugzeugpropeller, die man in TV-Berichten/Dokumentationen immer wieder sehen kann.


    Da die Rasterzeilen ja zeitlich nacheinander abgerastert werden, ergibt sich aus einem zeitlich schnellen Nacheinander ein örtliches Nebeneinander.

    Ja und Nein.


    Was unterscheidet eine normale Videokamera mit 24 Bildern pro Sekunde (BPS) von einer High-Speed Kamera mit 10.000 BPS? Ein Faktor von ca. 500 ... Um diesen "Faktor" werden auch die beschriebenen Verzögerungs- und Überschreibfehler kleiner. Es bleibt halt immer eine Frage der Verhältnisse zueinander.



    Dann ist da noch die sog. Trägheit. Nehmen wir an, das Stückchen Becken, auf das der Stick trifft, wäre freischwebend losgelöst vom Becken. Dann würde es zunächst am Becken verharren, und dann beim Auftreffen des Sticks sich mit dem geführten Stick weit nach unten bewegen, der Beckenrest würde bleiben, wo er ist.


    Nun ist aber das Beckenstückchen nicht frei - es ist ja mit dem Becken verbunden. Unterteilen wir das Becken im Geiste weiter in "freischwebende" Teile, dann zieht das vom Stock getroffene Beckenteil das nächste, und das das nächste usw. herunter. Das kostet Zeit, so dass die dramtische Verbiegung entsteht (als Soft-Hitter entstünde sie bei mir nicht oder nicht so stark). Im Grunde spannt man das Becken wie eine Feder, und die Abwärtsbewegung der Hand / des Sticks wird erst gebremst und umgekehrt, wenn genügend "Auslenkung" (=Verbiegung) stattfand und die "Feder" (=das Becken) die dazu nötige Federkraft entwickeln konnte. Nicht anders, als bei der schnöden Feder, siehe Hooksches Gesetz, hier für eine Feder mit stark nicht-linearer Kraft-Weg-Kennlinie.


    So fügt sich alles im Rahmen der Naturgesetze (und Nebenbedingungen) zusammen ^^ Würden wir die BPS der Aufnahme kennen, könnten wir sogar die Wellengeschwindigkeit der sich ausbreitenden Verbiegung ausrechnen oder wenigstens abschätzen ^^ Und kam die Welle dann endlich, endlich, endlich am Aufhängepunkt an, dann kann sie weiter"schwappen" und das Becken neigt sich dem geneigten Drummer entgegen ... und pendelt/wellt dann auch wieder zurück. :rolleyes:

    Hallo noPsycho,


    um Misverständnissen vorzubeugen:

    • ich glaub' Dir, was Du sagst/schreibst
    • ich fand Deine Beobachtung kurios und interessant
    • sie erinnerte mich an die erste bekannte Photographie


    Wobei Abblendeffekte in der Natur wohl schon früher auffielen. Hier klebt man beispielsweise Äpfel vor dem Reifen ab:


    Also, sollte ich mich misverständlich ausgedrückt haben: Tut mir leid.
    Michael

    Wenn ich jetzt eine alte Pelle an der Südseite unseres Daches befestige, um einen Langzeitversuch zu machen, dann werde ich wahrscheinlich von den freundlichen Männern in weiß abgeholt...

    Das wollen wir doch alle nicht hoffen :D


    (Aber eine interssante Idee. Meine Pellensammlung ist noch übersichtlich: Wenn mir Einer eine zukommen lassen möchte, hänge ich sie bei mir nach Draußen - fällt nicht auf ; -)


    Eure Nebenbemerkungen finde ich auch sehr nützlich:

    Mein set steht im Proberaum mit dem Rücken zum Fenster und ich wechsle die Tom Felle ca alle 3/4tel Jahre. Ich habe den Eindruck als ob die thermische Belastung + UV schlimmer ist als die mechanische von den Sticks, da die Felle nach meinem Empfinden im Sommer schneller an Klang und Stimmbarkeit verlieren. Im Sommer lege ich immer eine Decke übers Set und hoffe mir dadurch die Stimmbarkeit / Elastizität etc wie im Winter zu erhalten.


    In einem meiner älteren Proberäume auf einem Bauernhof (Pferdestall) hab ich die alten Snarefelle immer vors Fenster gelegt, das so ein Holzinnenkreuz hatte und 4 kleine Fester. Das Kreuz hatte ich tatsächlich hinterher als weißen Abdruck auf dem Fell, das direkt am Fenster lag. Der Rest war gelblich. Ich glaub das kam vom Nikotin

    (Zu schade, dass die Photographie schon entdeckt ist ; -)


    in der Tat wird Holz dunkel und härter, Becken werden weicher
    und Gummi und Plaste werden auch anders.

    Danke Euch allen, für Eure Informationen.



    Warum man sich da ausgerechnet für das interessiert, was dank
    Verbrauchsmaterial und relativ geringen Kosten sowieso nicht
    so wichtig ist, das ist mir schon merkwürdig,
    zumal es ja Leute gibt, die ihre 30 Jahre alten Felle brav weiter
    spielen - bis dass der Riss sie scheidet.

    Berechtigte Frage. Neben der reinen Neugier konnte ich nicht einschätzen, wie schnell sonnenbedingte Schädigungen am Fell ablaufen: offenbar langsam genug ^^


    Grüße, Michael