Beiträge von MS-SPO

    Es gibt hier doch einige Anleitungen zu "Podesten" die extra der Trittschalldämmung dienen. Die wurden je nach Bauart als sehr wirksam beschrieben.

    Ja, ich weiß davon. Die Frage ist, was "sehr wirksam" bedeutet, und woran die Wirksamkeit zu orientieren ist.


    Ich habe den Eindruck, dass die "Messung" häufig darin besteht, festzustellen, dass keine Beschwerden mehr kommen (Nebenbei: Unter allen Messmethoden ist das die ungeeigneste, denn sie lässt keine übertragbaren Vorhersagen zu). Wenn das Podest das so leistet, ist das sicher ein Fortschritt für alle Beteiligten. Aber es ist nicht eindeutig: Vielleicht hat Nachbar auch nur entnervt aufgegeben? Des Weiteren ist mir noch kein Podestbauer aufgefallen, der einen messbaren Vorher-Nachher-Vergleich liefern konnte, etwa aus allen Räumen aller Nachbarn.


    Und nun die eigentlich wichtige Frage: Woran sollte man Wirksamkeit messen?


    Schauen wir einmal von der einen Seite: Ein paar dB Veränderungen sind immer möglich, sagen wir 3 - 6 dB. Verbesserung (leiser) oder Verschlechterung (lauter) - immerhin, wir handhaben hier auf das Gebäude bezogen komplexe Resonanzphänomene. Das mag genügen, wenn Nachbar ein nahezu schwerhöriger Mitmensch ist. Hat Nachbar ein Neugeborenes oder ist Nachbar Schichtarbeiter, oder bespielt Drummer sein Set wie ein Fitnessgerät, mag es anders aussehen.


    Schauen wir von der Umweltseite her. Messe ich den Schallpegel meiner Umweltgeräusche, dann verändern die sich über den Tag zwischen der lautesten und der leisesten Tageszeit um 20 dB oder mehr. Und nun wird es spannend: "Wirksam" könnte ein Podest sein, wenn es 20 dB oder mehr abdämpft. Denn dann könnte der Drummer zu beliebiger Tages- und Nachtzeit unhörbar sein. Und das schafft unter 100 Hz bisher kein mir bekanntes Podest.


    Schade, denn in dem Frequenzbereich der Deckenschwingungen legen sich auch Akustiker die Karten. Die Normen berücksichtigen das, indem sie erst Anforderungen ab 100 Hz aufwärts stellen. Darunter schlagen gnadenlos viele Resonanzphänomene zu: Das wissen auch die Normenschreiber. Oder einfach: 20 dB oder mehr unterhalb von 100 Hz wird ein Traum bleiben.


    Also: Ja, ein bischen Dämpfung könnte eintreten, und Nein, es wird nicht genügen, und Nein, es wird in dem Maße nicht realisierbar sein, wie es sein müsste. Denn "Nachbauen" heißt ja - unausgesprochen, dass so ein Podest für Jeden überall in jedem Gebäudekomplex mit beliebigen Nachbarn zu beliebigen Tages- und Nachtzeiten gleichmäßig gut wirkt. Unter diesem praktischen Gesichtspunkt sind wir da wohl weit von weg. Im Einzelfall mag etwas gelungen sein, was beim nächsten Drummer so nicht gleichermaßen wirkt.


    Insofern sehe ich da mehr Kosmetik und Beruhigung als quantifizierbare Wirkung. Leider. Na ja, und von den Euros habe ich noch gar nicht gesprochen.


    Grüße, Michael

    Hallo huesi

    Da ich meine Nachbarn nicht verärgern möchte, suche ich nach einer sinnvollen Möglichkeit leise(r) zu üben.

    Ein wichtiger Punkt: Wohnt Dein Nachbar (oder mehrere) im selben Haus? Was für eine Art Haus ist das? Davon hängt viel ab.


    Das Übliche zum Schluss: E-Dum ist was gänzlich anderes als Akustikset, spielt sich anders, belastet den Körper anders, klingt anders. E-Drum ist nicht per se leiser und Nachbarfreundlicher.

    Da hat Moe vollkommen Recht.


    oder diese Übungsmatten, die man auf die Toms und Snare legt.

    ... also auf einem Akustik Set? Denn auf Edrums bringen die nichts.


    Wie ist das Spielgefühl bei den beiden Möglichkeiten.

    Ich kenne Drummer, die mit Gummipads anstandslos zurechtkommen ... mir dagegen geht Gummi regelmäßig durch die mechanischen Eigenschaften auf Muskeln und Gelenke (Spannfedereffekt). Mesheads fühlen sich ziemlich echt an, vom Schlaggefühl. Becken am Edrum sind ... Gummi ...


    Grob gesagt gibt es am Edrum 2 Störquellen, wenn Du den Strom abschaltest, als Nachbarsimulation: a) die Becken, b) das BD-Pedal. Die Becken machen Tok-Tok, etwa bei 80 dBSPL, also ähnlich wie bei einer lauter aufgedrehten Stereoanlage. Störte so etwas in der Vergangenheit Deine Nachbarschaft?


    Beim BD-Pedal gehen Erfahrungen und Meinungen auseinander. Als Geräuschquelle harmlos sind als Pedale ausgebildete Schalter: Die kannst Du mit wenig Fußkraft schließen und öffnen. Einige EDrums benutzen normale Fußmaschinen, die irgendwo anknallen. Entscheidend ist bei denen, wie heftig Du treten musst, um elektrisch zu triggern. Je nach EDrum genügt ein zartes Trittchen oder erfordert einen echten Mördertritt - und der ist das Problem. Der nämlich bringt Deinen Boden in Eigenschwingung. Übst Du beispielsweise im 1. Stock über Deinem Nachbarn, und swingt durch den Tritt Dein Boden = die Decke Deines Nachbarns, dann "erfreut" er sich an einer mörderlauten Membran über ihm: seine Decke. (Podeste haben für den Fußkick eher kosmetisch beruhigende Wirkung; manche verschlimmern auch, statt zu verbessern.)


    2 Tests kannst Du dazu machen: a) Stereoanlage ordentlich aufdrehen, b) kräftigst auf Deinem Boden stampfen, z.B. fußfreundlich mit einem Gummihammer. Sein/Ihr Feedback gibt Dir dann Aufschluss, ob das überhaupt etwas werden kann.


    Die beste Lösung ist immer ein separater Proberaum, dort, wo es niemanden stört, das man musiziert.

    Das könnte eine Konsequnez aus dem Test sein. Alternativen sind verabredete Übungszeiten. Richter waren in ähnlichen Fällen der Ansicht, dass a) Niemand einem Musiker das Spielen komplett verbieten kann, und b) kein Nachbar jeden als Musik beschönigten Krach unendlich erdulden muss: Man möge sich einigen.


    Gutes Gelingen, Michael

    Also so ganz kann ich dieser Theorie nicht folgen. Kupfer und Zink sind relativ weiche Metalle, aber die Legierung Bronze ist das keineswegs.

    Ein berechtigter Einwand. Ich denke, wir sollten dabei zwei Dinge berücksichtigen: Gravieren und Hebelwirkungen.


    Typische Gravurwerkzeuge sind Ahle, Hammer, Amboss, etwa wie diese hier:



    Neben der Härte (Lebensdauer des Werkzeugs) ist entscheidend, dass die ausgeübte Kraft groß und die bearbeitete Fläche klein sind.



    Kleine Flächen haben wir. Die Bohrung ist ca. 1,5 mm größer, d.h. die schneidende Kante wird ca. 10-mal kleiner sein, also Größenordnung 0,15 mm beidseitig haben, oder eben 0,075 mm einseitig (je "Schneide").


    Die Rille im Plastik wird eine vergleichbare Tiefe haben.



    Kommen wir zu den Kräften, und damit zu den verfügbaren Hebeln. Wenn das eine 14" HiHat ist, dann hat sie ab der Bohrung ca. 17 cm bis zur Außenkante, also 170 mm. Schlage ich an der Außenkante des Beckens mit irgendeiner Kraft, dann ist die Kraft im Rillenbereich des Plastiks im Verhältnis der Hebelarme größer, also etwa 170 mm / 0.075 mm ~ 2000-mal so groß.


    Kleine Fläche, große (lokale) Kraft, Gravureffekt, na ja, vielleicht eher ein Quetscheffekt (quEtsch, nicht quAtsch ^^ ).


    Es ist also möglich, auch wenn es kein exakter Nachweis ist. Die Plastikkrümel, von denen eingangs die Rede ist, könnten als eine Art Unterlage wie ein Amboss wirken.


    So und rückblickend passiert dort vielleicht weniger eine Gravur und mehr eine Pressung ... und dazu müssen die drückende Bronze und die gedrückte Plastik nur stabil genug bleiben ... was beide wohl tun :rolleyes:

    Hallo Patentante,


    hm, schwer zu sagen, aber warum nicht. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann gab es neben der obligatorischen Blockflöte auch einmal ein kleines Tastenklavier, mit so ca. 2 Oktaven Stimmumfang. Klavierspielen lernte ich damit nicht, aber ein Gefühl für Tonintervalle blieb wohl hängen ...


    Denk vor allem an die Eltern und kläre das mit den Kopfhörern ab ... (wenigstens der Newben hat einen Anschluss).


    Lange halten werden diese Teile vielleicht nicht.


    Bei amazon findest Du ein Video mit Klangeindrücken in den Reviews.


    Wenigstens thomann liefert das A4 nicht mehr. Um sich voll auf den Klang des A4 zu konzentrieren, hier ein Video aus einem leicht fernen Land. Also, für mich klingt es akzeptabel, und etwa bei 2:11 fällt das Wort "djeti (Kinder)". Auch ein Blick in die amazon reviews zum A4 macht klug :rolleyes:


    Na ja, und dass bei einem 3-jährigen Kind das eher ein Spielzeug bleibt und nicht unbedingt zum Spiel-Zeug wird, ist auch klar. Etwas musikalische Unterstützung mit Spaß wird nicht schaden. Im übrigen ist in diesem Alter jede, also: jede, körperliche Aktivität die Grundlage für eine gesunde Hirnentwicklung - darauf wird später alles aufbauen und Reserven schaffen, um mit digitalen Medien umzugehen (also Reserven gegen die in mittleren Lebensjahren durch frühen Gebrauch von Digitalmedien ausgelöste Demenz).

    Hm, mysteriös.

    Tja, wenigstens das Leben von Technikern oder Ingenieuren ist voll von solchen Mysterien. Von diesem hier hörte ich vor vielen Jahren auf einer US-Konferenz (als man noch gerne in die USA wollte ...)


    Ein Mann setzt sich in den USA ins Auto, fährt zu seiner Eisdiele und bestellt ein Eis. Als er wieder losfahren will, lässt sich sein Auto nicht starten. Das passiert immer wieder, und nur bei dieser Eisdiele.


    Magie? UFO's? Kobolde?


    Nach vielen Ingenieursstunden fand man es heraus: Die Umstände und deren Zeitverlauf waren das Entscheidende. Beim Losfahren war der Motor kalt und bei Ankunft an der Eisdiele im - für den Fehler - richtigen Zustand. Die Eisbestellung dauerte immer etwas, so dass der Motor eine Weile in diesem Zustand blieb, und die Bedingungen für den Fehler immer günstiger wurden. Beim Losfahren war, glaube ich, einfach nur der Vergaser "jenseits von Gut und Böse" ...


    Was wir daraus lernen können?


    Nur weil wir bestimmte Dinge für einen bestimmten Zweck zusammenbringen (Plastik + Becken (+ Schwerkraft + Noten + ...)), oder ihnen entsprechende Namen geben ("Halter"), heißt das noch lange nicht, dass andere Umstände nicht andere Ergebnisse zulassen ("Schleifer"). Und das hat dann sehr wenig mit Magie und sehr viel mit unserer Wahrnehmung zu tun ;( :rolleyes:

    Super Analyse, Michael, wie immer :thumbup:

    Danke, danyvet: Da kommen eine gute Beschreibung und (m)eine Berufskrankheit zusammen ^^


    Die Frage, die für mich hier noch bleibt: wie hätte man das vermeiden können? Was können wir anderen daraus lernen, dass uns sowas nicht auch mal passiert? Aus E) ergibt sich dann, dass bestimmte Becken mit bestimmten Plastikhülsen sich nicht vertragen?

    Ich vermute, das ist einfach nur ein zufälliges Pech: Man sieht's ja auch an den Reaktionen - Nahezu niemandem passierte das vorher schon einmal.


    Ich glaube auch nicht, dass sich da viel vermeiden lässt - alleine, wenn ich mir die dazu nötigen Tests vorstelle :thumbdown:


    Aus E) ergibt sich dann, dass bestimmte Becken mit bestimmten Plastikhülsen sich nicht vertragen?

    Ja, das wäre die logische Konsequenz. Wir können ja weder etwas über das Mikrogefüge der Beckenlegierung wissen, noch über das Plastikmaterial. Beispielsweise mischte man bei Halbleitergehäusen häufig feine Metallspäne in die Plastikmasse, um besser Hitze vom Chipkristall nach Außen zu transportieren (Hatte aber auch Nachteile).


    Ich werde das Loch jetzt erstmal entgraten und einen Silikonschlauch drüber stülpen.

    Viel Erfolg ^^

    Hallo Drummelehle,


    interessanter Effekt. Konstruieren wir einmal Deine Beobachtungen.


    A ) Das Loch ist gleichmäßig verbreitert, nicht einseitig. Das spricht dafür, dass das Bottom Becken sich im Laufe der Zeit dreht, entweder bewusst durch Dich, oder als Folge des Spielens. Wäre es nicht so, könnte das Loch sich nicht gleichmäßig vergrößern.


    B ) Die Scharfe Kante ist Dir beim Kauf nicht aufgefallen, jetzt schon. Das spricht dafür, dass sie nachträglich entstand.


    C ) Es gibt Plastikspäne. Das spricht dafür, dass das Metall härter und das Plastik weniger hart ist.


    D ) Auch das Plastik hat rundherum eine Art Rille. Das passt zu A ).


    E ) Bleibt die Frage, wie das auftreten kann. Meine Vermutung: Zufällig passen die Härten des Metalls und des Plastiks so zusammen, dass sich das Metall schabend und zuspitzend in das Plastik hineinarbeitet, ähnlich wie bei bestimmten Schleifsteinen aus der Küchenschublade. (Die Legierungsbestandteile Kupfer, Zinn u.a. sind sehr duktibel, also leicht formbar ...)


    Ich denke, damit erklärt sich der Effekt zwanglos. Die einzige Unsicherheit bleibt bei meiner Härtenvermutung.


    LÖSUNGEN ... sollten, wie bereits vorgeschlagen, zuerst den Grat im Beckenloch entfernen. Ich glaube nicht, dass Du dabei viel Schaden anrichten kannst. Etwas feines Sandpapier, ein Keramikstab, vielleicht ein Hartholz oder Ähnliches soltlen den Job erledigen. / Dann solltest Du die Härtenunteschiede vergößern, also das Plastik austauschen, spricht etwas weicheres, weniger hartes nehmen. Da könnte der Silikoschlauch (zäh) ebenso funktionieren, wie das Klebeband.


    Grüße, Michael

    Hallo P.C.


    vielleicht kommst Du am schnellsten voran, wenn Du die Musikschulen in Gießen und andernorts direkt kontaktierst und Dich durchfragst? Von der Hamburg School Of Music bei mir "um die Ecke" weiß ich beispielsweise, dass angehende Profidrummer sich in alle Winde zerstreuen, und oft von Einem wissen, der einen kennt, der in Deiner Gegend aktiv ist. Jedenfalls: Die Musikszene kennen bestimmt nicht nur die Hamburger persönlich ganz gut.


    Also warum nicht bundesweit eine Handvoll Musikschulen oder Unis heraussuchen, die einen klaren Fokus auf Jazz-Drumming legen, und sich dort durchfragen?


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    Na dann mal gute Besserung für die Hand.... Bestimmt nicht einfach, damit zu trommeln.....

    Danke :) Trommeln ging überraschend schnell wieder: Gut, dass ich vorher 'mal den traditional Grip probierte. Die meisten Alltagssachen gehen klaglos, aber die Feinmotorik, Kraft und Beweglichkeiten im Grenzbereich, die brauchen noch etwas.


    Dass das SM58 so viel drumherum "mitnimmt" war mir - auch weil ich mir da natürlich nie so richtig Gedanken drüber machte - nicht bewusst.
    Hätte ich mal vorher gefragt ;)

    Dafür stecken wir ja hier auch unsere Köpfe zusammen ^^


    Grüße, viel Erfolg und schon 'mal einen schönen Urlaub, Michael

    Er hat das ganze nur für zu Hause einfach hobbymäßig noch. Er Speil sehr gerne nur leider zu wenig zeit für sowas

    Ok, das könnte ein Ansatzpunkt sein: Wie schafft sich Dein Freund etwas mehr Zeit, die er zum Musikmachen nutzen könnte?


    Falls das seinem Wunsche entspricht, wäre das ein Thema der Selbstorganisation. Da gibt es Bücher und Hilfsmittel, auch Apps, um mit seiner begrenzten Lebenszeit besser umzugehen. Könnte das etwas fürIhn sein?


    (Er muss da jetzt keine halben Tage am Schlagzeug verbringen: öfter einmal 15 - 30 Minuten machen schon einen Unterschied. So bliebe auch noch Zeit für Anderes, z.B. für Dich.)



    Grüße, Michael

    Hallo livi,


    kannst Du uns Deinen Freund als Schlagzeuger etwas näher beschreiben?


    Beispielsweise: Wie lange spielt er schon, oder würde er es gerne können? Hat er ein Schlagzeug? Elektrisch, akustisch? Welche Art Musik oder welche Songs spielt er gerne? Steht er noch am Anfang oder spielt er schon vor dem Aufwachen? Hat er für sich als Schlagzeuger Ziele? Was würde er als Schlagzeuger gerne endlich einmal machen? Worin möchte er weiterkommen? Würde er sich über Drumsticks freuen, die er noch nicht hat?


    Solche Sachen halt ^^


    Grüße, Michael

    Machen wir es noch einmal anschaulich einfacher. Weiter oben zeigte ich ja Bilder mit spiegelnden Flächen, als optische Analogie zu dem, was akustisch passiert. In dieser Analogie würde das SM58 so ziemlich alles hören (erstes Bild), während das OM7 eher einen Tunnel(hör)blick hat (zweites Bild).


    Das SM58 sieht/hört 90 Grad zur Seite, rundherum: Das entspricht etwa unserem Gesichtsfeld (und es hört/sieht noch ein bischen nach hinten, so wie ein Chameleon gucken könnte). Guckst Du entlang des SM58, also Richtung Wand in Deinem Foto, dann würde es all das aufnehmen, was Du an spiegelnden Wänden in Deine Raum sehen würdest (das Schaumstöffchen kannst Du dabei vereinfachend vernachlässigen). Also ein bischen Snare aus dem Augenwinkel von links unten, Wand- und Deckenreflektionen usw.


    Das OM7 macht dasselbe, nur mit einem Trichterblick. (Die wilden Rechnereien vergleichen nur beide Trichter miteinander.)


    Wie kriegst Du 30 Grad, zum einschätzen? - Nun, Drumsticks sind etwa so lang wie ein Ellenbogen, ein Arm etwa so lang wie 2 Drumsticks. Nehme also den Stick ganz am Ende fest in Deine Faust, so dass er im rechten Winkel vom geraden Arm absteht. Hebe den geraden Arm mit den gefasst Stick so hochm, dass Du zur Seite entlang Schulter und Arm schaust. Die Armlinie entspricht der Hauptachse des Mikrofons. Gehst Du mit den Augen zur Seite bis zur Stick-Spitze, sind das etwa 30 Grad. Den Arm drehen, und die Spitze überstreicht den durch 30 Grad definierten Raumwinkel: Das ist etwa der Hörtrichter des OM7. (So, der Rest geht dann sicher ohne Arm und Stick ^^ )


    Nun kennst Du etwa die beiden Sichtt/Hörrichter (90 Grad, 30 Grad) und kannst versuchen, ungünstige und günstige Mikro-Positionen und Ausrichtungen abzuschätzen, und ein paar Ideen entwicklen, welche Schallquelle Du besser wo im Raum für das OM7 positionieren könntest. Und das könntest Du dann praktisch nach Deinem Urlaub überprüfen.


    Einfaches Modell, einigermaßen richtige Schätzungen und Prognosen auf die Frage "was wirkt sich wie stark aus?" 8)


    Grüße, Michael


    P.S.: So nun reichts, die paar Schreibfehler durch Tastenpreller mögt Ihr bitte verschmerzen. Alles noch Unfallfolgen: Handbruch im Nov. 2017.

    Noch einige kleine faktische Ergänzungen.


    Die angehängtne Bilder zeigen die Polardiagramme für das SM58 (links) und OM7 (rechts). Beide Charakteristiken sind natürlich frequenzabhängig und nehmen bei tieferen Frequenzen tendentiell einen größeren Bereich akustisch auf, als bei höheren.


    Um den Mikrofonwechsel zahlenmäßig einzuschätzen, nehme ich einmal wilkürlich die 6 dB - Punkte heraus (halbierte aufgenommene Lautstärke). Dann sieht man grob, dass das SM58 ca. 90 Grad Öffnungswinkel hat, das OM7 ca. 30 Grad bei tiefen Frequenzen, und bei ganz hohen viellericht nur noch 15 Grad (die dB-Skala ist da schwer zu deuten: ich ordne einmal 4 Kreise Unterschied den 6 dB zu).


    Vereinfachen wir näherungsweise die Mikros so, dass sie idealisiert in diesen Öffnungswinkeln alles aufnehmen, und außerhalb nichts mehr. Wenn der Schall für Vergleichszwecke von allen Seiten gleich laut kommt, dann ist der Raumwinkel interessant: Das wäre der kugelförmige Kegelboden auf der Einheitskugel. Damit entsprechen:


    2 * 90 Grad Öffnung dem Raumwinkel 6.28 Sterad
    2 * 30 Grad Öffnung dem Raumwinkel 0.84 Sterad


    Deren Verhältnis liegt bei 7.5:1, also ca. 17 dB (sagen wir plus minus 6 dB Fehler). In dieser Größenordnung etwa sollten seitliche eingestreute Signale zurückgehen, was schon ordentlich wäre.


    Der dem Mikro nahe Kopf und Oberkörper schattet in Grenzen bei tiefen Frequenzen weiter etwas ab (auch menschliche Körper vibrieren und lassen Schall durch). Bei Frequenzen mit Wellenlängen der Kopfabmessungen, also ca. 700 Hz - ca. 1.000 Hz, tritt Beugung auf, so dass Kopf und Oberkörper in diesem Frequenzbereich nahezu abwesend erscheinen: Die Wellen beugen sich schlicht darum herum.


    Übrig bleiben die Einstreuungen durch alle Spiegelquellen, so dass eine veränderte Ausrichtung des OM7 ein wenig helfen könnte (und sich von Probe zu Probe auch wieder ändern könnte).



    P.S.: Bei den Winkeln steckte ein kleiner Rechenfehler drin, der sich aber nur marginal auswirkt.

    Gerne ^^



    Dann ergänze ich noch mit einer Betrachtung, die Dir für einen Finder-Ansatz helfen könnte.


    1) Der normale Weg eines Beckens zum Schlagzeuger:


    Idee entsteht / Becken gießen / Becken bearbeiten / Becken testen / Becken an Läden liefern / Becken an Schlagzeuger verkaufen / Becken gebraucht an Schlagzeuger verkaufen



    2) Finder-Ansätze, ausbuchstabiert (spricht sich kürzer :rolleyes: )


    * Wie findet Dein Wunschbecken bei der Idee zu Dir?
    * Wie findet Dein Wunschbecken beim Gießen zu Dir?
    * Wie findet Dein Wunschbecken beim Bearbeiten zu Dir?
    * Wie findet Dein Wunschbecken beim Testen zu Dir?
    * Wie findet Dein Wunschbecken bei Lieferung an Läden zu Dir?


    * Wie findet Dein Wunschbecken beim Ladenkauf zu Dir?
    * Wie findet Dein Wunschbecken beim Gebrauchtkauf zu Dir?



    Die letzten beiden Punkte sind die normalen, die man immer ausprobiert. Aber was ist mit den anderen? Hast Du da Verbindungen, kannst Du Begegnungsmöglichkeiten schaffen? Oder gibt es im DF Jemanden, der das hat oder kann? Usw.


    In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass manche Beckenhersteller auch mit dem Schlagzeuger zusammenarbeiten. Wenn einer weiß, was sich wie auf Beckenklänge auswirkt, dann erfahrene große oder kleine Beckenhändler.



    Ich lege Dir auch ans Herz, den Faktor "Geld" u.Ä. zunächst vollständig zu ignorieren. Ein Gedanke wie "das ist zu teuer" ist eine Bewertung, mithin ein effektiver Ideenkiller. Und woher will man's denn wirklich jetzt schon wissen? Entscheiden ist im Moment, erst einmal Guck-Alternativen zu entwickeln ... und da killt man tunlichst überhaupt nichts und niemanden :D ... dazu ist später immer noch Zeit.


    Es ist ja auch so. Entdeckst Du erst einmal ein bisher übersehenes Türchen, durch das Dein Wunschbecken zu Dir kommt, dann siehst Du auf einmal auch 2 oder 3 andere. Mindestens.

    Hallo Ecki,

    Was genau meinst Du damit, Michael?


    Ich hatte gehofft, ich könnte durch gezieltes Suchen etwas Gebrauchtes ergattern, zumal ich genau meinen Wunschsound im Ohr habe.
    Wie gesagt, tue mich schwer überhaupt zu formulieren, was ich möchte.

    Nun, ich finde Dein Drumset beeindruckend. Ich könnte mir vorstellen, dass die erfahreneren DF-ler unter uns die meisten Deiner Becken kennen, und daher vielleicht eher eine Vorstellung davon entwickeln, was Dein Wunschsound sein könnte, und welches Becken dem wohl nahe kommt. Denn Dein A Ping Ride 20” klingt ja nicht isoliert, sondern zusammen und im Kontrast zu Deinen übrigen Becken am Set.


    Wollte jedenfalls vermeiden, dass 300 Kollegen Ihr Lieblingsride aufzählen. Hab das Ganze nicht zu Ende gedacht.

    Verstehe ich, und ein Aufzählen zu vermeiden, wird in einem Forum wohl häufig ein Wunsch bleiben. Antworten hängen ja damit zusammen, was man kennt.


    Drehen wir doch einmal gedanklich den Spieß um:
    Angenommen, es gibt das Becken mit Deinem Wunschsound: Wie "findet" es zu Dir? (Wie kommt ihr zusammen?)


    Es ist für unseren Denkprozess wichtig, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Es geht um den Unterschied, die innere Haltung, Sucher oder Finder zu sein:
    a ) der Sucher sucht und sucht, findet nichts, folgert messerscharf: "gibt es nicht", und wäscht seine Hände in Unschuld.
    b ) der Finder geht davon aus, dass es das Gesuchte gibt; WEIL er es noch nicht fand, guckte er halt bisher an den falschen Stellen und guckt anders. Heuraka: DA IST ES JA !



    Zur Illustration: Finder-Qualitäten sind beispielsweise in der Patentrecherche unverzichtbar. Wie sonst kann Jemand belegen, dass die von BASF etwa im Jahr 2000 erworbene Erfindung bereits seit 1949 öffentlich bekannt war durch einen gewissen Donald Duck? (Damit starb BASF's Patentanspruch.) Links dazu findest Du auf meiner Webseite, weiter unten unter "Anhang", am Besten über den mittleren der 3 rot markierten Links.


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    Hm, ich fass' mir 'mal an die eigene Nase: Vielleicht hätte ich Ecki's Kleingedrucktes auch verfolgen sollen, dann wäre ich hierauf gestoßen: Drumsinfo .


    Ich könnte mir vorstellen, dass doch noch ein DF-ler angesichts dessen einen guten Tipp hat, zumindest ahnt, was schwer in fragende Worte zu fassen ist ... oder?


    Grüße, Michael

    Größer+schwerer = trockener und weniger wash ?


    Es ist deutlich komplexer als das, aber das willste ja auch nicht hören ...


    Um das zu beleuchten und zu erhärten: Becken sind ja oft aus Bronze. Glocken sind aus Bronze. Neben der Legierung bestimmen Form und Wandstärken entscheidend den Glockenklang. Die Glockenschablonen (Form, Gestalt, und damit Massenverteilungen, Elastizitäten usw.) sind ein wohlgehütetes Betriebsgeheimnis der Glockenbauer, denn darin stecken Können und Erfahrung.


    Im Vergleich zur Glocke werden Becken ja deutlich rustikaler gedengelt, mit Auswirkungen auf Form, Massenverteilungen und damit Klang und Wash. Größe und Masse alleine können es also nicht sein :rolleyes:


    Glockenguss
    Beckenherstellung (hier: Zildjian)