Hallo zusammen,
nach den vielen tollen Tipps und Informationen von Euch, nahm ich mir nun die Zeit, einige Felle zu bestellen. Nachdem ich, mehr oder weniger zufällig, auf ein paar Testberichte und Hörbeispiele bei Bonedo stieß, entschied ich mich für Aquarian:
Reso-Felle: 10" Classic Clear, 12" Classic Clear, 14" Classic Clear Resonant (f.d. SN)
Schlagfelle: 10" Texture Coated, 12" Texture Coated, 14" Texture Coated (f.d. SN)
Lieferung und Nachlieferung trudelten ein, so dass ich heute Abend probeweise erst das 10-er Tom und dann das 12-er Tom bezog.
Ich bin begeistgert. Und meine Werksfellvermutung bestätigt sich im Nachhinein. Ich könnte es so zusammenfassen:
- so, wie das nackte Fell in der Hand beim leichten Anschnippen oder Anticken klingt ...
- ... so (ähnlich) klingt es auch auf der Trommel (zumindest auf beiden Toms) ...
- ... jedenfalls kann man einen schlechten Eigenklang auch über Trommelresonanzen wohl nicht mehr geradebiegen ...
Das ist in der Rückschau auch gar nicht so überraschend, denn ähnliche Effekte kennen wir von Gitarrensaiten (auf Resonanzkörper) oder Singstimme (in resonierendem Gesangsraum). Aus einem röchelnden Quasimodo wird eben auch im schönsten Akustikraum keine Operndiva mehr (Guter/schlechter) Klang rein, (guter/schlechter) Klang raus, mit der einen oder anderen punktuellen Veränderung.
Will heißen: Die Aquarians haben nackt bereits für mich einen angenehmen Gesamtklang, der sich im Grundklang mit allen Stimmeffekten auf den Toms auch wiederfindet. Umgekehrt haben meine bespielten nackten Werksfelle (Aufdruck: Remo UT) für mich etwas Unharmonisches, Unausgegorenes bereits im Schnipp-Klang. Die Aquarians sonorig stimmig, die Werksfelle plastikartig, insbesondere mit einem bereits integrierten Tonumschlag in der Hand (biii-jung). Aquarians nackt straff, Remo und bespielte Felle in der Tendenz in sich leicht schlabberig.
Witzig ... Bei dem 12-er kann ich vergleichen: Im ersten Moment klingen das bespielte nackte Werksfell, das neue 12-er (coated wie clear), und ein gelagertes 12-er Remo Amb. auf den ersten Eindruck recht gleich, mit leichten Unterschieden in den Tonlagen. Aber: Nach kurzem Einhören bemerkt man dann besagte Unterschiede. Hätt' ich nicht gedacht.
Des Weiteren kann ich wohl nur mutwillig die Aquarians wirklich in sich unstimmig stimmen. Man legt sie auf, zentriert sie, zieht sie nach Gefühl und Gehör gleichmäßig an, und da ist meist wenig zu korrigieren, völlig ohne Knicksi-Knacksi Geräusche. Mit neuen Remos hatte ich vor ca. 2 Jahren auf meinem Tama Cocktail Kit deutlich mehr Schwierigkeiten ... auch wenn die Snare damit immer noch gut genug klingt.
Damit jetzt kein Marken-Storm auftritt, hier mein Tipp: Bereits am nackten Fell kann man hören, ob einem die Stimmung später auf den Trommeln wohl eher gefallen wird, oder eher nicht. Auswählen muss dann wieder Jede/r selbst
Mit dem Stimmen ist für heute Abend erst einmal Schluss. Auch noch recht tief gestimmt, macht es bereits jetzt Freude, da ein wenig mehr zu entdecken: Es klingt eigentlich immer recht ausgewogen für mich. Und immerhin muss am Ende ja das gesamte Set stimmig klingen. - Puh, kein, also wirklich kein Vergleich zu meinen Werksfellen. Aber es ist logisch, siehe oben "Klang-Spektrum". - Ach ja, und auch die Fellspannung in die Trommel hinein ist jetzt etwas stärker, als bei meinen Werksfellen ...
Also, haben sie wohl doch ihre kleinen Tricks mit demselben Grundmaterial, Mylar ...
Grüße, Michael