Kann mir da einer sagen, welche die Korrekturschläge sind?
Bei diesem 8tel groove spielst du jedes 4tel parallel, also zwei Instumente gleichzeitig, da sich die Instrumente aber völlig anders in "attack- sustain - decay - release" verhalten ist darin ein zeitlicher Versatz begründet, der bewusst / unbewusst vom Schlagzeuger ausgeglichen wird, dabei geht es nicht darum vor oder hinter dem groove zu spielen, das ist ein anderes Thema ...
St. Schütz sagt nun folgendes:
Für den Anfang und bis zu einer bestimmten Qualität, sogar bis zu einer sehr guten Qualität ist das auch völlig O.K. so ... und überhaupt geht es nicht darum für alle Zeiten diese vertikale, parallele Spielweise zu verdammen ...
... aber wenn man wirklich "exzellente" (so steht es im Buch!) Ergebnisse erzielen möchte, muss man anfangen diese Parallitäten auszuschalten und linear, also horizontal zu denken und zu spielen ...
dafür beschreibt er zwei einfache Übungen:
1. man spielt einen groove und untersucht alle Beziehungen der Instrumente untereinander indem man so ähnlich wie beim "autogenen Training" (meine Interpretation!) versucht in sich hineinzufühlen und zwar in der Reihenfolge "sehen - fühlen - hören", zunächst für jedes Instrument einzeln, dann versucht man die unterschiedlichen Beziehungen zu untersuchen, also Zweierbeziehungen (also z.B: Fokussierung nur auf Snare & Hihat oder nur auf Bass Drum & Hithat ...) und danach die Dreierbeziehungen der Instrumente... das kann man mit einem groove gerne über zwei Stunden machen ... man untersucht also bewusst, wie fühlt sich das körperlich an, wie hört es sich an, etc. (mein Lehrer meinte dazu immer: wenn du merkst, dass es groovt und sich gut anhört musst du versuchen das körperliche Gefühl dazu abzuspeichern und zu verinnerlichen, das ist wahrscheinlich ein ähnlicher Ansatz ...)
2. man spielt einen groove und lässt abwechselnd ein oder mehrere Instrumente für eine Zeit aus ohne das timing oder den groove zu ändern.
Ein anderes Beispiel wäre z.B.: man spielt einen komplexeren groove, der z.B. sich durch eine relativ komplizierte Bass Drum - Figur auszeichnet oder durch eine komplexere Struktur aus ghostnotes und Akzenten auf der Snare. Diesen groove zusammen mit einem Becken - Ostinato und einem backbeat zu spielen funktioniert in dieser Abhängigkeit der Instrumente untereinander ganz gut ...
Was aber wenn man nur noch die Bass Drum oder nur noch die Snare spielt ??? Ich glaube darum geht es dabei, dass man z.B. das Bass Drum oder Snare pattern ohne alle anderen Instrumente genauso - nein nach seiner Meinung mit entsprechender Übung - sogar noch besser spielt als zusammen ...
soweit zur Theorie! Ich freue mich nun darauf heute Abend die neue Snare, die schon im Auto liegt das erste Mal spielen zu dürfen ... und, hey! das mache ich dann absolut parallel und wenn es auch vertikal sein mag, schließlich kann / werde ich mich heute Abend bestimmt nicht mehr quälen (vielleicht morgen) ...
beste Grüße,
Stefan