Beiträge von a_d_x

    Ja, von diesem "basisdemokratisch, sozialistischen Ansatz" habe ich auch schon gehört und gerade England würde man dahingehend grundlegende Veränderungen wünschen, nirgendswo ist - meiner Meinung nach - das "altbewährte" Klassensystem in Europa noch ausgeprägter als dort (von daher finde ich es echt "super", dass die Kids in ihren Schuluniformen dort Golf spielen) ... ich stochere nur gerne in "Wespennestern" herum ... scheint mir mal wieder hervorragend gelungen zu sein :D :D :D


    Stefan (auch voll im offTopic - Modus)


    p.s.: ich war übrigens früher mal aktiver Minigolfer, ein schöner, bezahlbarer Sport für die ganze Familie ... :D

    Die meisten hier (mich eingeschlossen) "quälen" sich wahrscheinlich mit wesentlich bescheideneren Aufgaben herum, viele tun das schon seit Jahrzehnten ... auch für mich wäre das oben beschriebene Übungsprogramm von Hajo K wichtiger, aber meist reicht die Übungszeit dazu nicht oder man ist einfach zu bequem ... als ich anfing auf irgendetwas einzuschlagen, gab es kein Youtube, sondern "nur" MUSIK, ein Lehrbuch und später dann mal ein paar wirklich begabte Jungs aus der lokalen Szene, die mir ein paar Sachen gezeigt haben, die mich dann auch ein kleines Stück weiter gebracht haben. Das war so Anfang / Mitte der Achziger und wir waren der Meinung, dass der WILLE allein ausreicht Musik zu machen ... technische Herausforderungen ... "challenges" ... ?!?! Pahh !!! Mittlerweile gibt es Schlagzeuger aus genau diesem musikalischen Kontext, die wirklich auch technisch brilliant sind (z.B.: Trevis Barker / naja ein paar gab es damals auch, z.B.: Nicky „Topper“ Headon). Warum ist das so? Neben einer Grundbegabung (die weit, weit, weit über meine Begabung hinausgeht), hat Trevis Barker sich z.B. durch langjähriges Üben von rudiments und jahrelanger aktiver Teilhabe in der marching band seiner Schule die Grundlagen für sein technisch anspruchsvolles Schlagzeugspiel angeeignet und dies lange, lange, lange bevor er erfahren hat, dass man auch zwei Füße zum Trommeln einsetzen kann. Im Internet gibt es tonnenweise Herausforderungen und Millionen geiler Drummer und man ist immer leicht versucht zu sagen "Scheiße ist der (die) gut, das übe ich jetzt auch gleich mal". Ein gutes Beispiel ist auch dein Landsmann Thomas Lang, der technisch schon "ganz gut" ist ... für mich ist sein Spiel aber eher "Akrobatik" und wirklich beeindruckend wäre es, wenn es wenigstens EIN Stück von ihm gäbe, das mich als MUSIK wirklich berührt ... Für die Musik, die mich wirklich berührt aber sind ganz andere "challenges" erforderlich und die gilt es für mich immer wieder und immer wieder zu üben ... das mag in gewisser Weise langweilig sein, aber so ist der Weg eben mal ... ich gehe übrigens gerne in den Bergen wandern und würde mich dort auch nicht mit der Seilbahn bis 200 m unter den Gipfel fahren lassen um dann ganz schnell nach oben zu spurten ... der Weg ist das Ziel ...


    Stefan


    p.s.: die Übung ist bestimmt nicht schlecht und schadet auch nicht, aber klingt mein "Gustav" dadurch besser ?


    Edith meint, da hatten drei den gleichen Gedanken aber ich war mal wieder der langsamste ... ja, bin eben gerade auch nur bei 4 bpm, muss in die Küche Kaffee kochen, wenn das hier schon niemand anders macht ... :D

    seit meiner Führerscheinprüfung weiß ich, dass ich rot - grün - blind bin, daher finde ich es super, dass du gleich die Farbe mit angegeben hast ...


    p.s.: hoffentlich meckert keiner wegen den Tempos auf den Fellen ... :D

    der gute alte Neil Young hat seinen Kram komplett online gestellt, darunter auch unveröffentliches Material, z.B. die Urfassung von Powderfinger, etc. über dessen Nichterscheinen sich in den letzten 40 Jahre Legenden gebildet hatten (sogenanntes Chrome Dream Album, bisher nur als bootleg verfügbar, aber nicht in dieser Version)


    ... ... ...


    GROß !


    http://www.neilyoungarchives.com

    Ja !


    Sie geben Dir Übung, Flexibilität und Variationsmöglichkeiten. Nimm dann ein geübtes Paradiddle, probiere es auf einer anderen Schlagfläche, z.B. auf einem Becken. Vertausche L und R. Dann verteile L und R auf zwei Flächen, z.B Becken und Snare oder HH und Becken. Dann spiele es unvollständig, d.h. lasse ein paar Schläge (gekonnt) weg. Variiere die Betonung(en). Variiere das Timing, etwa hin zum Shuffle. Sei überrascht :D

    Rudiments zu üben ist mehr als sinnvoll, man sollte da aber ernsthaft bei den (zwei) handvoll wichtigsten bleiben und diese vernünftig lernen ... vor allem sollte der double stroke gut klingen, bevor man weitermacht. Paradiddle gehört auch zum Standard, der wird ja auch im Stick Control Buch schon auf der ersten Seite in Variationen geübt, sonst halte ich das oben zitierte Programm für jemand, der erst seit einem Jahr spielt für sehr anspruchsvoll... Da sollte man sich nicht überfordern, sondern Schritt für Schritt vorgehen ... Überhaupt finde ich die Aussage " rudiments, habe ich nie richtig gelernt " schon sehr vielsagend ... ich glaube, du erwartest nach einem Jahr viel zu viel!


    Guck dir mal das Chad Smith Video an, notiere dir alle Fills die er da spielt und überlege, welche Kombinationen man mit einem zweitaktigen Fill aus 8 16teln noch spielen könnte, zunächst nur solche die deiner Führungshand ( rechts? ) entsprechen und bei denen du nicht übergreifen musst ... das sind zunächst alles erst einmal banale singles, aber verteilt klingen die alle anders und man hat da schon eine schöne Bandbreite, übe diese Bewegungsabläufe bis sie automatisiert sind und achte aufs timing ... die Ruhe und damit das timing kann nur über Übung kommen ...


    Stefan


    die liebe Edith meint: nehme die rudiments auf und höre dir sie kritisch an, vor allem beim double merkst du dann schnell wenn es holpert oder ungleichmäßig laut klingt ... das ist dann eine Frage der fehlenden Technik, verlangsame die Bewegungsabläufe, verinnerliche sie, ggf. braucht man da auch Hilfe, jemand der das sofort sieht / hört und korrigieren kann ...

    Wenn ich jetzt aber einfach so drauf lostrommle, in der Hoffnung, einen absolut neuen Groove oder Fill in zu kreiieren, kommt da nur abgehakter Müll raus.

    Das ist auch nicht sooo verwunderlich! Ich denke, es gibt da z.B. folgende Wege um weiterzukommen:


    - Fills raushören, analysieren und gaaaanz langsam üben bis sie flüssig sind (wenn es mit dem Raushören nicht klappen will, schon fertig notierte Fills nehmen)


    - zu - dir gut bekannten - songs spielen bzw. viel mit anderen Musikern spielen, dabei möglichst einfach bleiben, volle Konzentration auf den passenden Groove, Sicherheit erlangen durch endlose Wiederholung ... wenn du wirklich sicher bist kannst du Sachen ausprobieren oder dann ggf. sogar passende Fills intuitiv spielen auf die du sonst nie gekommen wärst, wichtig ist aber die Sicherheit im Groove und Timing


    - Bewegungsabläufe üben, üben, üben: z.B. einfache single strokes über die Toms, absteigend (von links nach rechts) und ggf. aufsteigend von rechts nach links (dabei mit links führen / beginnen wenn du Rechtshänder bist) ... das ganze aneinanderketten: also von links nach rechts dann umkehren mit einem Doppleschlag links und wieder nach oben zur Hängetom, Doppelschlag mit rechts und wieder nach unten zur Standtom ... dabei mit dem Fuß "four on the floor" um den Puls vorzugeben


    - wenns hakt: langsaaaaaam spielen


    - kreativ sein: einfache Fills mit wechselnder "Orchestrierung": z.B. links bleibt die Hand beim single stroke auf der Snare, rechts gehst du mal so alle Varianten durch


    - dabei findest du Möglichkeiten, die für dich jetzt oder überhaupt keinen Sinn machen und solche, die du absolut geil finden wirst


    - rudiments üben, üben, üben (singles / doubles / four ... / five ... / six ... / seven stroke rolls / flams / drags / paradiddels) und versuchen die Figuren mal auf das set zu übertragen, dabei erst Snare, dann mit anderen Instrumenten ...


    - fills zu unterschiedlichen Zählzeiten beginnen


    - dynamisch spielen: Fills mit Akzenten oder z.B. mal links auf der Snare (vgl. Übung oben) alle als ghostnotes spielen und mit rechts auf den Toms laut ...


    - mit Metronom üben


    - Notenbaum üben


    usw. usw. usw.


    guck dir mal dieses Video an, da erklärt Chad Smith wie man Einsteiger - Fills spielt, die Kunst ist es, dabei so gut zu klingen wie er, obwohl doch die Fills soooo einfach sind ... :D


    https://www.youtube.com/watch?v=ECP5UT6j_EI


    Stefan

    Rossi Roßberg sprach ja mal davon, dass die Felle für rund 70% des Sounds verantwortlich sind

    Oh! Oh! Da hast du nun aber was gesagt, was die "Forumspolizei" gar nicht gerne hört ... :D


    Ich hatte das vor Kurzem auch erwähnt und danach war die Rede von "Dogmen" und "Gurus" ... (dabei bin ich doch immer so kritisch und folge den Dogmen nur, wenn es um "Idioten" geht und den Gurus nur, wenn der "Elektrolurch" den Saft für den Marshall liefert)


    undogmatische Grüße, Stefan

    Black Widow" 14x5.5 aus der Black-Panther-Reihe

    Die hatte ich vor Kurzem auch eingehend bei JustMusic angetestet, sehr sensible Teppichansprache und auch optisch toll ... Ich hatte dann lange überlegt und am Ende doch die Tama S.L.P. Maple mit 5,5 Zoll gekauft, da sie ein wenig offener war und mehr Kesselton hatte, die Mapex war mir zu trocken. Die Tama klingt warm und vor allem nach dem Material, aus dem sie geschaffen wurde ... (@ Moe Jorello: Hattest du mir nicht den Tipp mit den Tamas gegeben, danke dafür an dieser Stelle ausdrücklich, die hatte ich vorher gar nicht auf dem Schirm)


    Stefan

    kommt es nicht mehr auf das genaue Timing der Instrumente am Schlagzeug an.

    das wäre verheerend, ich habe das auch nicht geschrieben!


    Weiter oben habe ich die Meinung von St. Schütz zu den inneren Uhr(en) wiedergegeben, vgl. dazu auch die Antwort von Nils ... es geht ja bei dem Konzept von St. Schütz gerade darum ein besseres Timing zu erlangen ...!


    beste Grüße, Stefan

    my sweet lord

    Ach ja ...! :rolleyes:


    Was ich ganz, ganz schlimm finde und mich immer, wenn es hier im Radio gespielt wird auf die Palme bringt ist dieses Alpengejohle von "Wanda", ich will das nicht in meinen Kopf lassen: uverschämt einfache, eingängige Melodien gepaart mit stumpfsinnigen Texten "Bussie, Baby" ...


    ... selber "Bussie"

    Kann mir da einer sagen, welche die Korrekturschläge sind?

    Bei diesem 8tel groove spielst du jedes 4tel parallel, also zwei Instumente gleichzeitig, da sich die Instrumente aber völlig anders in "attack- sustain - decay - release" verhalten ist darin ein zeitlicher Versatz begründet, der bewusst / unbewusst vom Schlagzeuger ausgeglichen wird, dabei geht es nicht darum vor oder hinter dem groove zu spielen, das ist ein anderes Thema ...


    St. Schütz sagt nun folgendes:


    Für den Anfang und bis zu einer bestimmten Qualität, sogar bis zu einer sehr guten Qualität ist das auch völlig O.K. so ... und überhaupt geht es nicht darum für alle Zeiten diese vertikale, parallele Spielweise zu verdammen ...


    ... aber wenn man wirklich "exzellente" (so steht es im Buch!) Ergebnisse erzielen möchte, muss man anfangen diese Parallitäten auszuschalten und linear, also horizontal zu denken und zu spielen ...


    dafür beschreibt er zwei einfache Übungen:


    1. man spielt einen groove und untersucht alle Beziehungen der Instrumente untereinander indem man so ähnlich wie beim "autogenen Training" (meine Interpretation!) versucht in sich hineinzufühlen und zwar in der Reihenfolge "sehen - fühlen - hören", zunächst für jedes Instrument einzeln, dann versucht man die unterschiedlichen Beziehungen zu untersuchen, also Zweierbeziehungen (also z.B: Fokussierung nur auf Snare & Hihat oder nur auf Bass Drum & Hithat ...) und danach die Dreierbeziehungen der Instrumente... das kann man mit einem groove gerne über zwei Stunden machen ... man untersucht also bewusst, wie fühlt sich das körperlich an, wie hört es sich an, etc. (mein Lehrer meinte dazu immer: wenn du merkst, dass es groovt und sich gut anhört musst du versuchen das körperliche Gefühl dazu abzuspeichern und zu verinnerlichen, das ist wahrscheinlich ein ähnlicher Ansatz ...)


    2. man spielt einen groove und lässt abwechselnd ein oder mehrere Instrumente für eine Zeit aus ohne das timing oder den groove zu ändern.


    Ein anderes Beispiel wäre z.B.: man spielt einen komplexeren groove, der z.B. sich durch eine relativ komplizierte Bass Drum - Figur auszeichnet oder durch eine komplexere Struktur aus ghostnotes und Akzenten auf der Snare. Diesen groove zusammen mit einem Becken - Ostinato und einem backbeat zu spielen funktioniert in dieser Abhängigkeit der Instrumente untereinander ganz gut ...


    Was aber wenn man nur noch die Bass Drum oder nur noch die Snare spielt ??? Ich glaube darum geht es dabei, dass man z.B. das Bass Drum oder Snare pattern ohne alle anderen Instrumente genauso - nein nach seiner Meinung mit entsprechender Übung - sogar noch besser spielt als zusammen ... ;(


    soweit zur Theorie! Ich freue mich nun darauf heute Abend die neue Snare, die schon im Auto liegt das erste Mal spielen zu dürfen ... und, hey! das mache ich dann absolut parallel und wenn es auch vertikal sein mag, schließlich kann / werde ich mich heute Abend bestimmt nicht mehr quälen (vielleicht morgen) ... :rolleyes:


    beste Grüße,


    Stefan

    Einen Überblick über die Arbeitsweise auch mit einigen Videos kann man sich hier verschaffen:


    http://www.drumdepartment.de/


    Die Schule wurde Anfang der 90er vom Autor gegründet und befindet sich in Stuttgart ...


    interessant dazu auch das folgende Video:


    http://www.drumdepartment.de/perfektes-stone-konzept/


    Stefan



    Nachtrag: ich slebst kann mir das Buch erst heute Abend noch einmal zur Hand nehmen und werde dann daraus noch ein wenig zitieren oder Übungen, etc. zusammenfassen ... aber grob gesagt geht es - so wie ich es verstanden habe - um folgendes:


    vertikale Denkweise: dieses Denkmuster ist leicht zu erkennen, wenn man einen groove notiert ... die Noten liegen dann vertikal übereinander, daher muss man gleichzeitig verschiedene Instrumente bedienen. Der zeitliche Versatz der unterschiedlichen Instrumente / Klänge wird mehr oder weniger bewusst durch eigene Korrekturschläge ausgeglichen, daher wackelt der Rhythmus aber ein wenig, weil das timing beeinträchtigt wird ... dazu wurde hier ja schon viel diskutiert, ich denke, dass wir das alle bewusst oder unbewusst machen, weil ja unser Gehör / Gehirn dies einfordert damit das Gesamtergebnis einigermaßen rund klingt und nicht "flamt". Die dynamische Beziehung der einzelnen Instrumente ist natürlich auch ein sehr wichtiges Thema, aber in diesem Zusammenhang geht es erst einmal um "Zeit" ...


    horizontale Denkweise: diese entspricht dem linearen Denken ("linear drumming" / "linear fills" / etc.), der groove wird "aufgelöst", die Instrumente erklingen nicht mehr gleichzeitig und haben daher "Platz". Dann muss man auch nicht mehr ausgleichen, alles läuft ... "panta rhei". Ein guter groove ist wie ein guter Wein, er braucht Raum und Zeit zum atmen 8)


    p.s.: kauft Euch doch das Buch, einiges wird Euch banal vorkommen, anderes wird Eure Sichtweise u.U. erweitern ... manchmal sind es aber gerade die einfachsten Dinge, die man sich erst einmal bewusst machen muss ...

    Stefan Schütz geht es nicht nur in diesem Beispiel darum eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen ...


    Wenn ich einen klassischen backbeat spiele, gibt es immer zwei Schläge, die gleichzeitig ausgeführt werden: entweder Bass Drum & Hihat oder Snare & Hihat, schon allein auf Grund der unterschiedlichen Klangarten resultiert daraus eine minimale Verschiebung, die man hören kann und die der Spieler mit sogenannten Korrekturschlägen ausgleicht (dies nennt er "vertikal") ... Das Problem ist für ihn, dass man als Schlagzeuger in gewisser Abhängigkeit zu diesen parallelen Bewegungen steht und der groove dann immer minimal wackelig daherkommt ...


    Worum es Schütz nun geht, ist dass man jedes Instrument einzeln denken soll. er nennt dies "horizontal". Jedes Instrument ist autonom und einzeln für sich zu denken, zu fühlen, zu spielen ... sozusagen gibt es nicht eine interne Uhr, sondern vier ... einfache Übung: nacheinander, abwechselnd ein oder zwei Instrumente weglassen ohne dabei nur einen Hauch im timing zu änden ...


    es gibt noch zahlreiche andere ähnliche Ansätze in diesem, wie ich finde wirklich lesenswerten Buch ...


    Stefan