Hallo Smelly,
der allgemeine Standard heute, sowie auch z.B.: die
Anforderungen der EnEV macht die Gebäude zu einem rundherum gut gedämmten und
dichten Gebäude … eine Reduzierung der Wärmedämmung wäre ggf. in der Mitte des
Gebäudes weniger bedenklich als am Rand, weil der Frost ja von der Seite
angreift, weniger von unten … aber mit dieser Aussage befinde ich mich schon auf
„dünnem Eis“, denn strenggenommen gilt, dass alles was von der DIN 4108
Beiblatt 2 (Wärmebrücken) abweicht entweder aufwändig berechnet oder mit einem
pauschalen Zuschlag im EnEV – Nachweis berücksichtigt werden muss. Wenn die Dämmung unter der Bodenplatte liegt
hat man diese Probleme natürlich gar nicht. Du benötigst für den Neubau ohnehin
einen EnEV – Nachweis und da gibt es viele Stellschrauben, bis hin zur Frage
wie geheizt wird und welche regenerativen Energiequellen (EeWärmeG) man ggf.
einsetzt. Soweit die Theorie … mal ein Beispiel aus der Praxis: bei mir zu
Hause (Doppelhaus, Baujahr 1885, nebenan wohnen Freunde, was die Situation
natürlich vereinfacht, der nächste Nachbar ist ca. 500 m weg!) haben wir auf
beiden Seiten der bestehenden Gebäudetrennwand zusätzliche, abgekoppelte,
schwere Kalksandsteinwände errichtet, mit dem Erfolg, dass direkt durch diese
nun dreischalige Wand so gut wie nichts mehr zu hören ist. Leider konnte dies
an einem kleinen Versprung der Grenzwände (beim Nachbarn ist das der
Technikraum, dahinter die Speisekammer, dann kommt erst die Küche) so nicht
mehr ausgeführt werden und man höre und staune: das Getrommel kommt nun auf der
anderen Seite im wahrsten Sinn der Worte um die Ecke (klassischer Fall von
Flankenübertragung, der unsere Freundschaft jetzt nicht sooo sehr belastet).
Die Fenster sind keine Schallschutzfenster, haben aber eine durchwurfhemmende
Verglasung, wodurch sie sehr schwer sind und vom Schallschutz schon in diese
Richtung gehen (ohne qualifizierte Schallschutzklasse natürlich). Das reduziert
den Pegel außen beträchtlich … Letztendlich kommt es auf die eigenen Ansprüche (interfamiliär)
sowie auf die konkrete Nachbarschaft an, was man erreichen sollte … Benötigst
du zwingend Tageslicht? Denkt Ihr
ohnehin über eine zentrale / dezentrale Lüftungsanlage nach? Ich würde über
einen kleinen Raum mit schön schweren Umfassungswänden / Decke eher im Inneren
des Gebäudes nachdenken, weil der Raum klein ist, halten sich die Mehrkosten
und der höhere Platzbedarf damit auch in Grenzen, dann würde ich in diesem Raum
u.U. auf eine Fußbodenheizung (wenn der Raum klein ist und nicht an einer
Außenwand liegt …) verzichten und dafür lieber eine zusätzliche, schwere
Betonplatte errichten, sauber getrennt von den angrenzenden Wänden bzw. der
eigentlichen Sohle, damit hätte man erst mal eine gute Grundlage für einen
weiteren Innenausbau (falls überhaupt notwendig) , der dann mit herkömmlichen
Trockenbau oder in Holzständerbauweise erfolgen könnte. Beispiele dazu finden
sich viele hier im Forum … was mich nur etwas „nachdenklich“ stimmt, sind
zusätzliche gedämmte Schalen im Inneren eines Kellers, weil ich Sorge hätte,
dass selbst wenn eine Hinterlüftung dieser Schale zur Außenwand berücksichtigt
wird diese langfristig funktioniert … ich sage nicht, dass dies zwingend zu
Bauschäden führt, aber ich denke an dieser Stelle sehr konservativ und würde so
etwas eher nicht empfehlen … Diffusion findet zwischen der feuchtwarmen
Raumluft und der kalten, trockenen Außenluft statt, nicht aber zwischen zwei
Räumen mit ähnlichen Temperaturen … Allgemein aber gilt: nur dein Planer (Architekt
/ Bauingenieur) kann dich hier verbindlich beraten, denn nur er kenn alle
Rahmenbedingungen …