Musikmachen ist wirklich etwas Tolles. Was da alles im Körper los ist - aber hallo!
Wenn ich aus dem Proberaum komme, nach muffigem Keller gepaart mit kaltem Rauch und Bierresten im Teppich rieche, so dass es mir bei der Heimfahrt schon fast von mir selbst übel wird, bin ich ein sehr glücklicher Mensch. Ich habe auch das Glück, mit Menschen die ich wirklich gerne mag zusammen Musik zu machen, so dass dieses Erlebnis sich bei uns allen einstellt. Konzerte sind dann nochmal eine enorme Steigerung des eben Beschriebenen.
Als Drummer muss man dazu natürlich offenkundig auch vorab einiges in Kauf nehmen. Man braucht daheim schon mal eine ganze Menge Platz um ein Drumset aufzustellen. Dann geht man beim Üben natürlich auch einigen Menschen in seinem Umfeld damit gehörig auf den Sack und die Lautstärke eines Akustiksets ist nicht gerade der direkte Weg zur schnellen Nachbarschaftsverbrüderung. Wenn man ein Konzert hat muss man Unmengen an Zeug durch die Gegend schleppen. Hilfe gibt's vielleicht beim Tragen, beim Aufbauen lässt man sich von grobmotorischen Gitarristen nur ungern unterstützen. Man investiert Geld in Dinge, die außer einem selbst keiner merkt geschweige denn hört, und bildet sich mit Lehrern, Büchern und Video-Tutorials weiter, und immer noch merkt das kaum einer. Egal, es ist ein Hobby das man sich ausgesucht hat, und das man wollte. Und es gibt einem so viel mehr zurück als es einen nervt.
Ich denke deshalb, dass Drummer aufgrund der ganzen Unwägbarkeiten, die das Musik machen mit diesem Instrument mit sich bringt viel stärker mit der Musik verbunden sind, als manch andere. Man hat sehr viel dafür kämpfen müssen, denn man war der Überzeugung, dass genau das das Instrument ist, das man spielen will und spielen muss. Umso lustiger finde ich, dass wir Drummer dann gerne als Anti-Musiker dargestellt werden.