Hallo,
heute habe ich mich mal an das erste 2-Zonen-Becken (Ride) gemacht. Es sollte Bell und Bow seperat triggern und zusätzlich eine Choke-Funktion haben. Dämmung der Oberseite hab ich mit Neopren gemacht, wie hier empfohlen. Die Unterseite mit Bitumen. Von beidem bin ich noch nicht zu 100% überzeugt, was die Geräusche angeht, aber das ist jetzt erst mal Nebensache. Heute geht's mir ums korrekte Triggern.
Das Becken triggert beim Betätigen der Bell in 9 von 10 Fällen korrekt. Ca. jedes 10. Mal kommt jedoch so eine Art "Edge"-Sample (klingt auf dem TD-10 eher wie ein Splash oder China).
Nachdem ich es zunächst als Piezo/Piezo-Becken versucht hatte, nervte es mich, dass die Bell fast immer mitgetriggert wurde, egal wie unempfindlich ich sie stellte. Daraufhin immer weiter versucht, durch Entkopplung, Dämmung das zu optimieren, aber so ganz glücklich wurde ich damit nicht. Irgendwann dachte ich mir, wenn die Hersteller ihre Becken als Piezo/Switch machen, versuch ich das auch mal - denn für das Choke brauche ich eh einen DIY-Folienschalter, warum also nicht gleich auch einen für die Bell.
Ich habe das heute übrigens alles an meinem TD-10 getestet, einfach weil mir das voreingestellte Mapping des Alesis Trigger IO in dem Moment nicht gefallen hat. Es hat ja mehrere Presets und allerlei Mapping-Funktionen, aber da das Roland z.Zt. meine einzig zugängliche Klangquelle ist, war mir eine Remapping-Session gerade zu doof für den Moment.
Folgendermaßen bin ich vorgegangen:
1. Bow-Piezo direkt auf die Unterseite des Beckens geklebt, mittig unter die Spielfläche. Als Erdungsverbindung habe ich tatsächlich das Messing des Akustikbeckens benutzt - für alle, die das nachmachen: Natürlich blank schmirgeln, sonst leitet ein altes Messingbecken nicht... allerdings nur die Stellen, die nötig sind, denn dabei geht ja der Glanz kaputt. Kann man sicher wieder polieren etc... aber das ist alles ein anderes Thema
Bow-Piezo geht mit Keramik an Erde, Metall an Tip
2.Der Bell-Folienschalter: Erde mit der Bell-Unterseite verbunden. Von oben habe ich nun den Halbkreis der Bell betrachtet, der mich beim Spielen "anschaut". Diesen Halbkreis aus Neopren ausgeschnitten und von einer Seite mit Alufolie beklebt. Diese Alu-Folie mit dem Ring der Stereoklinke verbunden. Weil es sofort leiten würde, wenn ich das Alu jetzt so auf die Bell legen würde, habe ich eine Stütze gebaut, aus 3-4 mm Neopren, und zwar einmal ringsherum um die Bell und einmal in der Mitte, wo also das Loch des Cymbals ist. Somit "schwebt" die Neopren/Alu-Bell nun die ganze Zeit über der Messing-Bell, und bei einem leichten Schlag mit dem Stick kontaktieren Alu und Messing, so dass der Schalter sich schließt und die Bell getriggert wird.
3. Dabei bemerkte ich, dass zufällig die Schaltung schon so war, dass ein Druck auf die Bell, nach vorigem Anschlag einem Choke gleichkommt Also realsierte ich den Choke-Rand auf der Unterseite auf die gleiche Weise - und schloss es einfach parallel mit der Bell.
Das Problem ist eben (bereits nach Schritt 2) nun aber, dass hin und wieder ein Edge-Sound getriggert wird, wenn ich auf die Bell schlage.
Ist dies nun auf falsche Verkabelung zurückzuführen, oder kann dies mechanisch mit meinem nicht-perfekten Folienschalter (an der Bell) zu tun haben?
Falls es mit dieser Ausgangssituation wirklich noch möglich ist, auch noch (gezielt!) einen Edge-Sound als sozusagen 3. Zone zu triggern (wie dann verkabeln?) wäre es natürlich toll, auf die Kante der Oberseite hierzu noch einen Folienswitch zu bauen
Aber am wichtigsten wäre mir, die Fehltrigger loszuwerden. Bow ist in 100% der Fälle korrekt, aber Bell ist in 10% der Fälle ein falsches Sample.