So, ist jetzt zwar ne Weile her, aber ich war auf einem der / dem letzten? Abend der diesjährigen Tour, und zwar in der Music Station (aka Piano Werner) in Aiterhofen.
Da möchte ich gern noch meinen Senf zugeben. Vor allem, weil der Abend zum Schluss hin auf sehr angenehme Weise sehr strange wurde.
Zuerst folgende Infos über mich:
1. Ich bin irgendwie zu doof zum sauberen Stimmen, stamme aus der Generation Pinstripe+Tempo+Gaffa und konnte eine neue Sichtweise gut brauchen.
2. Ich bange stets um mein Material, ja, es tut mir sogar manchmal leid. Ich bin jemand, der nach dem Spielen das obere Hihat-Becken löst und die FuMa aushängt, um die Federn zu schonen.
Damit war ich von vornherein für die Massoffsche Materialquälerei eher ungeeignet.
Das Thema ist ja schon gut durchgekaut, darum beschränke ich mich auf eine kurze Zusammenfassung:
1. Der erste Schritt der Stimmmethode, das "Falten rausdrehen", erscheint mir persönlich zweckmäßig für das grundsätzliche Anziehen. Das Feintuning mit nur einer Schraube
ist dagegen etwas, was mit vom Bauchgefühl her gar nicht liegt. Merke ich mir aber auf jeden Fall, wenn's mal eilig gehen muss. Denn klanglich funktionieren tut's.
Mein Mittelweg: Falten rausdrehen, dann konventionell über Kreuz stimmen (unter Verwendung der App idrumtech, die zumindest eine Hilfe ist; gibt's aber aus rechtlichen Gründen nicht mehr).
Da brauch ich noch Übung, aber es tut ganz ordentlich.
2. Die Sache mit der Snare-Schlagfellstimmung (in einem anderen Beitrag erklärt) ist so abenteuerlich wie soundmäßig überzeugend. Ich mach's jetzt tatsächlich so, dass ich zu Hause meine Snare herkömmlich stimme
und für Auftritte (und nur für die Spielzeit) nach der Masshof- (bzw. schon älteren) Methode. Sieht furchtbar aus mit den Falten im Fell, lässt mich ums Material bangen - aber klingt einfach zu geil,
um es bleiben zu lassen. Echt ein Sound, für den Dich der Mischer lieben wird. Fett, dennoch fein ansprechend, keine Dämpfung nötig.
Ich habe Herrn M. auf die Stimmreifenthematik angesprochen, und er konterte mit "alle paar Jahre ein Reifen für 20 Euro, dafür immer supi gestimmt", womit er natürlich recht hat.
Mein Bauch sagt mir aber, dass das alles fürs Holz auch nicht der Hit ist.
Ergo: Ich habe mir aus dem Workshop gezogen, was für mich sinnvoll erschien und fahre ganz gut damit.
ABER JETZT KOMMT'S: Ich weiß nicht, ob das bei allen Shows so war, aber als "Zuckerl" am Schluss gab's noch einen kleinen Exkurs in ... naja, sagen wir mal, Trommelesoterik.
Wenn's ums Esoterische geht, bin ich immer interessiert, aber auch skeptisch, und Herr M. hat seinem niederbayerischen Publikum da vielleicht ein wenig viel zugemutet, als er den Bogen
vom schwingenden Trommelfell zum schwingenden Universum und von der guten Drumstimmung zur guten seelischen Grundstimmung schlug. Die ganze Geschichte zu erläutern, geht hier sicher zu weit,
und bewerten möchte ich schon gar nichts, aber eines wurde klar: Der Herr Masshoff ist mit Leib und Seele Trommler, und es scheint ihm enorm wichtig zu sein, das Verständnis für unser
Instrument, die Spielfreude und das Gefühl, hier echt einen ganz besonderen Job in der Musik zu erledigen, weiterzutragen.
Und allein das war die ganze Show wert, echt wahr.