Hallo Leute,
uff.. die zeit verfliegt! Hab gerade erst bemerkt, dass mein letzter Post wieder mal bereits einige Zeit her ist.
Nun, Was ist so passiert...
Neben einigen kleineren Projekten, Restaurierungsarbeiten und Aufbereitungen hab ich nun endlich die ersten Pedale fertigen und aufbauen können.
Als ich die ersten Teile in Händen hielt lagen die Nerven blank und ich war mehr als aufgeregt zu sehen, ob denn wirklich alles so passt, wie ich's mir am Rechner ausgemalt hatte.
Entgegen aller Skepsis meinerseits verlief alles reibungslos und so konnte ich kurz vor meinem UK Urlaub Mitte September das erste Longboard single fertigstellen, zwar noch mit nicht optimaler Zugfeder und Nylonband, aber immerhin war es testbereit. Ich hab es mit in's Auto gepackt und auf die Insel geschleppt um es einigen Bekannten gleich mal unter die Nase zu reiben
Zu Haus angekommen hab ich mich an die übrigen Single und Doppelhufe in allen Trittplatenversionen gewagt und diese sauknapp, am Tag vor Abreise zur Crash It in Mannheim, fertig bekommen.
Und genau das ist mein nächster Punkt. Die Crash It, eine kleine, beinahe familiäre Vintage und Custom Drum Messe und fand heuer zum 2. Mal statt. Ich dacht mir das wär ein guter Zeitpunkt mich mal unter Leute zu wagen und einiges an dem Zeug was ich so zertüftelt habe zu präsentieren.
Was soll ich sagen.. Es war ein richtig cooler Tag, top organisiert mit vielen alten, aber sehr viel mehr neuen Gesichtern. Endlich ergab sich die Gelegenheit mit dem ein order anderen hier aus dem Forum persönlich ein paar Worte zu wechseln und zu philosophieren. - Vielen Dank, es war mir eine Ehre!
Neben dem Stand hatte ich 2 Setups mit montierten Pedalen vorbereitet, welche stets auf herz und Nieren getestet und begutachtet wurden. Das Feedback war einfach umwerfend. Es ist schwer in Worte zu fassen, wenn das, was man sich jahrelang im Kopf ausgetüftelt hat, endlich vor einem steht. Noch viel aufregender ist es, wenn die Sache auch anderen richtig gut gefällt und sichtlich Freude daran haben. .. ich glaub ich werd noch emotional..
Am Tag vor der Abreise hat mich Daniel, der Veranstalter gefragt, ob ich denn nicht Lust hatte einen kleinen Vortrag über Fußmaschinen und meinem Pedal zu machen. Es war wahnsinnig kurzfristig und ich bin nicht im Ansatz der erfahrene oder routinierte Redner.
Daher dacht ich mir was soll's, da wag ich mich mal ran. Zum "Glück" verbrachten wir 3 Stunden der Anreise im Stau, so blieb etwas Zeit Infos zusammen zu Tragen und den Vortrag zu strukturieren. Am Samstag, pünktlich um 12:00 ging es für mich los. Ich hoffe, ich bin nicht zu sehr in kleine Details abgedriftet und der Ein oder Andere konnte ein paar nützliche Tipps und Hintergrundinfos mitnehmen.
Ich habe fest vor die Sache mit etwas mehr Vorlaufzeit nochmal in Videoform zu machen, sofern Interesse besteht.
Es gibt auch 2 Berichte zur Messe, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Nicolas Unger berichtete in seinem Blog und Christoph Behm für Bonedo. Im letzteren findet sich auch ein kleines Interview mit mir über die Pedale.
https://www.nicolasunger.com/crashit-schlagzeugmesse-2017/
https://www.bonedo.de/artikel/…-messe-crash-it-2017.html
Die Messe ist nun bereits ein paar Tage her, ich konnte die vielen Eindrücke verarbeiten und hab sol langsam meine Zurechnungsfähigkeit wieder.
Von daher möchte ich euch nun endlich ein paar weitere Infos zum Pedal geben, einfach eine kleine Übersicht.
Ich könnt Stunden darüber reden, also wenn jemand detaillierte Fragen hat, immer her damit
Ziel war es ein Pedal zu schaffen, welches einem alle Möglichkeiten offen lässt sein eigenes Setup zu finden. Einerseits soll das Pedal im Grundsetup rundum ausgeglichen laufen, wenn aber jemand experimentieren möchte, stehen alle Möglichkeiten offen. Überall wo ein Stimmschlüssel passt, kann man diverse Parameter einstellen und mit der Kombination dieser spielen. Ich hab über das vergangene Jahr viel Kontakt zu Berufsmusikern aus vielen Genres, vom Heavy Metal bis zum Swing & Jazz gepflegt und all deren recht unterschiedliche Ansprüche in die Konstruktion mit einfließen lassen.
Allgemein gibt es 3 Trittplatt-Optionen, wobei sich die ersten beiden untereinander einfach tauschen ließen, die Dritte mit einem kleinen Mehraufwand.
- Longboard (schwer definierbar, ich hab gesagt ein Fuß muss draufpassen)
- Shortboard (gleiche Bodenplattenlänge, Trittplatte kürzer mit Fersenteil
- Low Board (Shortboard ohne Fersenteil, dafür mit abgesenktem Fersenlager, der Boden ist der neue Referenzpunkt)
Das Fersenscharnier ist wie alles andere an der Maschine auch doppelt Kugelgelagert und völlig spielfrei vorgespannt.
Die Hoopklemme wurde als eigene Einheit geplant um die Möglichkeit zu erhalten diese in Längs-, und Querrichtung zu verstellen. In Längsrichtung um den Abstand zum Fell so anzupassen, dass der Beater am höchsten Punkt auf's Fell trifft und nicht überdrehen muss. In Querrichtung um einerseits beim Singlepedal den Beater, beim Doppelpedal die Symmetrielinie der Beater mittig am Fell zu haben.
Antriebstechnisch hab ich mich als Standard für einen Bandantrieb entschieden. Das Band wurde in Zusammenarbeit mit einem Riemenhersteller entwickelt und ist ein recht dünnes Nylon/Kevlar-Gemisch mit einer Neopreneschicht an der Auflageseite. Der Riemen ist sehr flexibel im Sinne, dass er sich biegen, aber nicht dehnen lässt und absolut verschleißfrei. Auf Basis des Riemenantriebes lässt sich die Cam bzw. Riemenrolle nicht nur verdrehen, sondern auch stufenlos von einem runden zu einem stark exzentrischen Antrieb verstellen. Über eine definierte "Abrisskannte" und deren Verdrehung kann man ein "Powerglide"-Feeling verstärken, oder komplett eindämpfen.
Neben dem Bandantrieb wird es auch eine DirectDrive-Option geben, welche einfach anstelle des Bandantriebes adaptiert werden kann. Speziell die schnellere Fraktion hat sich dies gewünscht.
Das heimliche Herzstück ist die Federgeometrie und die Verstellmöglichkeit der Federspannung.
Die Feder ist auf beiden Enden kugelgelagert aufgehängt und über einen Slider sehr einfach verstellbar. Der Zugang ist so einfach, dass es selbst möglich ist während des Spielens Hand an zu legen und ein Setup zu finden. Mit der Geometrie Ansicht hab ich sehr viel experimentiert. Nicht nur mit verschiedensten Federn, sondern auch mit Winkeln und Abständen. Das Ergebnis ist, dass sich selbst bei sehr niedriger Federspannung ein Gefühl einpendelt, als würde das Pedal regelrecht unter'm Fuß kleben, ohne an Dynamic zu verlieren. Diese performance ist bei den meisten gängigen Pedalen im Ansatz nur mit einer sehr hohen Grundspannung möglich.
Das Pedal Ansicht kommt als Single und Doppelvariante, wobei sich die Doppelvariante ganz einfach in 2 Singlepedale umbauen lässt (DriveShaft weg und Beater in's andere Pedal rein, fertig)
Der Driveshaft ist 1:1 der "Ultimate DriveShaft", den ich bereits sei geraumer zeit als Upgrademöglichkeit für viele gängige Fußmaschinen anbiete. eine reine Aluminiumkonstruktion, rundum Kugelgelagert, leicht vorgespannt um absolut spielfrei zu sein und auf lange Sicht zu bleiben. Zur Verstärkung der Gewinde befinden sich noch überall Edelstahleinsätze.
Auch die Beater sind die bereits länger erhältlichen "Dynamic Beater".
Eine Aluminiumkonstruktion mit optimierter Geometrie und austauschbaren Zusatzgewichten sowie Schlagflächen.
Das war's erstmal von meiner Seite. Ich habe mich nun entschlossen demnächst die Vorbestellungen in Angriff zu nehmen um die ersten Pedale noch pünktlich zum "Ich stell mir einen Baum in's Zimmer - Fest" fertig zu bekommen. Näheres folgt demnächst auf der Homepage.
Ich freue mich von euch zu hören!
Beste Grüße
Dennis