Beiträge von TheWolf

    Nach langer Suche im Internet waren dass dann meine Bezugsquellen:


    Gummitechnik Klein

    • Sylomer


    Renner

    • 2-fach Isolierglas 45dB


    Der Schaumstoffdiscounter

    • Basotect
    • Noppenschaumstoff


    BefestigungsFuchs

    • Eisenwaren
    • Winkel
    • Holzschrauben
    • Schnellbauschrauben für Gipsfaserplatten
    • Beilagscheiben


    RS Components

    • Lüfter Papst RG 160-28/56S
    • Drehzahlsteuerung für Lüfter


    Hornbach (für alles andere)

    • Staffelholz 5x8 (Rahmenkonstruktion)
    • OSB 3 Platten (Bodenplatte unter Quarzsand)
    • Spanverlegeplatten (Bodenplatte auf Quarzsand)
    • Gipsfaserplatten
    • Kleber für Gipsfaserplatten
    • Trittschallmatten
    • Mineralwolle
    • T30 Brandschutztüren
    • Montagekleber für Basotectplatten
    • Silikon (Abdichtung innen Gipsfasplatten)
    • Elektroinstallationsmaterial
    • Abdeckungen Luftlabyrinth
    • Quarzsand
    • Teppich


    Das Sylomer, die Schaumstoffe und die Eisenwaren habe ich per Internet bestellt, das Glas direkt ab Werk abgeholt.


    Von den schönen Dingen aus dem Baumarkt habe ich die Gipsfaserplatten und die T30er Türen aus gewichtsgründen liefern lassen, den Rest selbst sukzessive bei Bedarf abgeholt – Kombi sei Dank!


    Apropos Gewicht: schon mal alleine 40 Gipsfaserplatten 1500x1000x10 und 2 T30er Brandschutztüren möglichst schnell von draußen in den Keller getragen weil der Lieferant sie im Freien – ungenügend wettergeschützt – abgeladen hat und ein Unwetter aufzieht? Macht Spaß & spart das Workout :thumbup:


    An alle die versucht sind, das 5x8er Staffelholz zu bestellen: tut es nicht!
    Ich hab jedes Stück im Baumarkt handverlesen ausgesucht um möglichst gerade, unverzogene Exemplare zu erwischen.
    Schließlich hatte ich nur 3cm Luft zwischen der Zeuglkiste und den begrenzenden Wänden. Und da waren viele Staffeln, die sicher mehr als 3cm verzogen waren…

    1A Dokumentation und ganz großes Lob für die eigenen Recherchen, da weis Jemand wenigstens wieso, weshalb, warum das so sein soll wie es ist ;)
    Ist wohl leider nicht möglich (gewesen), aber ich hätte dir mindestens 1-2 qm mehr Platz gegönnt.
    Vielen Dank für die ganze Arbeit (lesen, knippsen, schreiben, rechnen, malen, usw.),


    Danke, Danke! Balsam auf meiner Seele :thumbup:
    Ich hätte ja auch gerne 2 qm mehr gehabt, aber im Keller tragende Wände zu entfernen hab ich mich dann doch nicht getraut 8) !
    Entweder 4 qm oder gar nichts - meine Wahl war klar.


    Cheers,
    Wolf

    Gut, damit wäre die Planung der Zeuglkiste selbst mal fertig.


    Bleibt noch das Innenleben. Was braucht der Zeugler von Heute in seiner Kiste um vernünftig üben zu können?

    • Licht – am besten hell und dimmbar
    • Strom – für HiFi Anlage (Playalongs…), Tablet…
    • Netzwerk ? Nein, WLAN reicht mir vollkommen.


    Licht
    Im Sinne des Umweltgedankens sollte es eine LED Beleuchtung werden.
    Außerdem ist der Platz in der Höhe auch sehr beschränkt, d.h. es kann nicht viel Abstand von einer heißen Lichtquelle zum eventuell empfindlichen Basotect sein.
    Die Dimmbarkeit ist auch kein Problem für LEDs.


    Der/die Lichtkegel sollen möglichst flexibel positionierbar sein um später für alle möglichen Einsatzszenarien gerüstet zu sein.


    Geendet hat es mit 2 an der Decke montierten Lichtleisten für GU10 LED Strahler.
    1 Leiste davon habe ich dimmbar gemacht, jene direkt über dem Set. Jedes Leuchtmittel kann individuell ausgerichtet werden.


    Hier ist ersichtlich, dass ich die Lichtleisten auf kleine Holzsockel montiert habe um die 50mm Basotect auszugleichen, welche später noch montiert werden müssen.


    Man erkennt auch das Schutzgitter der Zwangsbelüftung.


    Das Grüne ist der Fugenkleber der Gipsfaserplatten. Nur wenn diese wirklich verklebt werden dann ist die Kiste halbwegs dicht, auch da Ungenauigkeiten beim Schneiden den Platten so ausgeglichen werden können.


    Das weiße in der Kante ist gutes altes Silikon, damit habe ich alle Ecken dicht gemacht.


    Strom
    Um auch hier möglichst flexibel in der Zukunft zu sein habe ich 3 Stück 4er Aufputzdosen in den Raumecken verteilt.
    Alle Verteilerdosen können per Schalter komplett vom Stromnetz genommen werden.




    Ein paar kleine Tips:

    • Wenn man die flachen Aufputzverteilerdosen nimmt, dann bleibt bei 50cm Basotect ein guter Zentimeter Material über – man sieht die Verteilerdosen also später nicht mehr.
    • Die Kabel können mit üblichen Kabelschellen an die Wand genagelt werden, vorzugsweise an Stellen wo Holz drunter ist. Später kann man in die Rückseite der Basotect Platten einfach mit einem scharfen Teppichmesser einen keilförmigen Ausschnitt einbringen in denen dann die Kabel verlaufen. Somit liegt die Basotect Platte wieder schön plan auf und alle Kabel sind nicht mehr sichtbar.
    • Für die absoluten Puristen unter euch: natürlich könnte man die Kabel auch in Kabelrohre führen, aber das war mir dann doch zu viel Aufwand...

    Die Schalter habe ich alle zentral neben der Türe angebracht:


    Von oben nach unter:

    • Oberer Schalter rechts: Lüfter on/off
    • Oberer Schalter links: Strom on/off (inkl. Lüfter)
    • Drehzahlsteuerung der Zwangsbelüftung
    • Dimmer für 1 Lichtzeile
    • Unterer Schalter rechts: Lichtzeile 1
    • Unterer Schalter links: Lichtzeile 2

    Man sieht hier auch ganz gut wie ich mein Fenster gelöst habe und wie die beiden Scheiben montiert sind.
    Und auch meinen selbstgebauten Boxenständer aus Reststücke 8)


    Falls sich jemand fragt wie ich die Holzoberfläche gelöst habe:
    Das sind Leimholzplatten aus Buche. Alle sichtbaren Oberflächen wurden vor der Montage geschliffen und geölt. Sieht elegant aus und macht jetzt auch nicht mehr die mörder Arbeit. So im Vergleich zum Rest meine ich :D !


    Regale
    Da alle Wände mit Bastotect verkleidet sind können nachträglich keine Regale mehr an die Wand geschraubt werden.


    Also habe ich von Anfang an Hängeregale vorgesehen – die Variante mit den an die Wand geschraubten Metallschienen, in welche die Bretthalter eingehängt werden.


    Netter Nebeneffekt: nachträglich kann das gut verändert werden: mehr Bretter, verschiedene Tiefen der Bretter…
    Nur die Position des Regals ist fix. Werden jedoch keine Bretter montiert so stören die Metallschienen innen auch nicht, da ich sie bündig mit den Basotect Platten montiert habe. Schallschutzmäßig dürfte das relativ egal sein.



    Man sieht, dass ich die Metallschienen wieder unterfüttert habe um die 50mm Basotect auszugleichen.
    Aber Achtung: es ist umbedingt darauf zu achen, dass die Metalschienen an Stellen montiert werden wo sich das Holzständerwerk drunter befindet! An die Gipsfaserplatten selbst würde ich die Regale nicht hängen! :cursing:


    Im Bild ist auch der Einlass der Zwangsbelüftung zu sehen sowie die Abdichtung per Silikon.


    So. Damit ist die Planungsphase mal abgeschlossen:

    • Ich weiß wie ich den Aufbau haben will
    • Ich habe eine SketchUp Plan mit automatischen Bemaßungen für alle Bauteile der Wände, Decke usw. Damit ist später klar was ich wie groß schneiden muss. Und dank dem SketchUp Plan ist auch klar, dass keine Größenfehler im Plan sind. Wenn ich genau genug arbeite dann sollte später alles zusammenpassen.


    Aber wo bekomme ich nun das ganze Zeug möglichst günstig her?
    Aber das ist eine andere Geschichte…

    Meine Berechnung der benötigten Sylomervariante und -fläche sieht so aus:

    • Bei meiner Wand & Deckenkonstruktion komme ich auf ein Flächengewicht von ca. 52,6 kg/m2
    • Ich habe ca. 25,04 m2 Wand & Deckenfläche (gerechnet über die „Mitte“ der Wand)
    • Macht also ein Gesamtgewicht von ca. 1.317 kg für alle Wände und die Decke
    • Meine Fußbodenkonstruktion kommt auf insgesamt ca. 511 kg (Quarzsand + OSB 3 Platten)
    • Wenn ich annehme, dass 25% des Fußbodengewichts nicht mittig, sondern auch entlang der Wand auf die Sylomerstreifen drücken dann sind das zusätzliche 128 kg
    • Diese 1.317+128 kg verteilen sich auf eine Länge von ca. 8,9 m (die Länge der 4 Seiten der Kabine)
    • Unter der Annahme der gleichmäßigen Verteilung lasten also ca. 162 kg pro Laufmeter Wand; Tür & Fenster sind der Einfachheit halber nicht herausgerechnet.
    • Wenn ich 80 mm breite Sylomer Streifen verwende, dann wären das 80.000 mm2 pro Laufmeter Fläche.
    • Also lasten 162 kg auf 80.000 mm2, macht also 162*9,80665/80.000 = 0,01988 Newton pro mm2
    • => Liegt knapp über dem orangen Sylomer mit 0,018 N/mm2, also muss es das blaue Sylomer mit 0,028 N/mm2 sein.

    Bleibt noch der Fußboden:

    • Zusätzliche Streifen Sylomer müssen das restliche Gewicht des Fußboden sowie des Innenlebens des Raumes tragen. Ich will ja schließlich nicht, dass der Boden später durchhängt. Sagen wir mal das sind 511 kg – 128 kg = 383 kg Fußboden + ~250 kg für das Drumset, mich und großzügige Reserve (Regal…), also rund 650 kg.
    • Für 650 kg wird bei 0,028 N/mm2 eine Fläche von 650/0,028*9,80665 = 227.655 mm2 Sylomer benötigt, das sind bei 60mm Streifen also eine Länge von 4,17m.


    Also habe ich mit dem blauen Sylomer umlaufend die Außenkante der Zeuglkiste mit 8cm Streifen unterfüttert und zusätzlich ca. 250 cm2 als 6cm Streifen (4,2 Laufmeter) über die Fußbodenfläche in Streifen verteilt.
    Sicherheitshalber haben die Raumecken auch noch etwas zusätzlich abbekommen.
    Ich konnte die Streifendicke variieren, weil ich keine Streifen gekauft habe sondern das gesamte Sylomer „im Stück“ als 1m breite Bahn.


    Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte:

    OK, ich habe also laut Plan einen Innenraum von 170 x 233 x 205 cm (b x l x h) – das sind also ca. 8,12m3 hermetisch abgeschlossene Raumluft.
    Das ist nicht viel, der darin enthaltene Sauerstoff wird bei leichter bis mittlerer Anstrengung rasch verbraucht. Und danach müffelt es ganz gewaltig 8) ...
    Auf Lüftungssessions alle 10 Minuten habe ich keine Lust, also muss eine Zwangsbelüftung her.


    Die Idee dafür ist auch wieder von Callisto abgekupfert, jedoch mit ein paar Abwandlungen:

    • Die Luftführung soll diagonal durch den Raum erfolgen, um möglichst viel Luftaustausch zu erreichen. Also wird „vorne oben“ die Luft von einem Lüfter abgesaugt und „hinten unten“ ist der passive Lufteinlass.
    • Der Lüfter selbst soll leise ein und außerdem regelbar um die Luftmenge regulieren zu können. Er muss also eine Phasenan- oder -abschnittsregelung unterstützen.
    • Trotz der nun nicht mehr hermetisch abgeschlossenen Zeuglkiste muss die Schalldämmung immer noch meinem hohen Ziel entsprechen. Das habe ich mit dem von Callisto vorgeschlagenen Luftlabyrinth erreicht. Zuerst war ich etwas skeptisch ob das wirklich so gut funktioniert, aber was soll ich sagen? Tut es! :thumbup: Ich habe eine Seite des Luftlabyrinths komplett mit Noppenschaumstoff verkleidet, ebenso die Querflächen der Holzbalken.
    • Der Lüfter saugt Luft aus der Zeuglkiste ab, er bläst keine hinein! Somit bleibt die Zugluft auf einem sehr erträglichen Niveau – ich spüre sie nicht.
    • Der Lüfter der Wahl war damit ein Papst RG 160-28/56S , außen angebracht und mit einer Verkleidung versehen, damit die abgesaugte Luft nach unten geblasen wird (im Bild des initialen Posts der Aufbau auf der linken Seite oben).


    Damit das ganze etwas klarer ist hier ein Bild des Luftlabyrinths der Absaugung:

    Da ich sowohl den Lüfter als auch die Absaugöffnung innen auf Kopfhöhe haben wollte, habe ich das Luftlabyrinth hier rauf- und runter gehen lassen.
    Oben ist das runde Loch für den Lüfter erkennbar, am anderen Ende des Luftlabyrinths ist dann oben der Lufteinlass in die inneren Gipsfaserplatten eingelassen.
    Später kam dann noch der Noppenschaumstoff drauf bevor die inneren Gipsfaserplatten montiert wurden – hab ich leider kein Bild mehr davon.


    Für alle Zweifler:

    • Der von mir verwendete Lüfter hat mehr als genug Leistung um die Luft durch das Labyrinth zu saugen. Er klingt dabei nicht im Geringsten angestrengt.
    • Die Höhe des Labyrinths ist mit 5cm – 3cm einseitig Noppenschaumstoff = 2,5cm im Schnitt ausreichend. Ich habe aber schon darauf geachtet, dass dafür der Querschnitt groß genug ist, sowohl im Labyrinth als auch bei den Öffnungen zum Innenraum. Großer Querschnitt = kleiner Strömungswiderstand!

    Da meine Zeuglkiste innen sehr klein ist war mir klar, dass für die Psychohygiene ein Blick nach draußen unerlässlich ist.
    Ansonsten fühlt man sich wohl wie Dracula in seiner Schlafgelegenheit untertags :D .


    Also wiedermal Internet Research betrieben.


    Normales Fensterglas mit mehreren Scheiben bietet nicht genug Schalldämmung. Das ist schon so gut ersichtlich, bei üblichen modernen Fenstern hört man den Straßenlärm immer noch gut durch.


    Also habe ich mich mit meinem lokalen Glasermeister in Verbindung gesetzt, was er mir denn so in Punkto schalldämmende Scheiben anbieten kann.


    Die Maximalvariante – gedacht für sehr hohe Schallschutzanforderungen in Krankenhäusern, Schulen usw. - ist ein 2-fach Isolierglas bestehend aus:

    • 10mm Floatglas / 16mm Zwischeraum / 8mm Verbundsicherheitsglas - ergibt 45dB Schalldämmung.


    45dB also. Nicht genug für meine Ansprüche, also habe ich 2 davon verplant:

    • Beide Scheiben fix eingebaut (also kein Dreh/Kipp Mechanismus!), jedoch beide mit leichter Schrägstellung zueinander um Innenresonanzen zu unterbinden.
    • Abgedichtet jeweils mit umlaufenden Gummidichtungen an allen 4 Seiten auf beiden Seiten.

    Ausblick auf das Ergebnis: 1a! Ich kann trotz der in Summe 36mm dicken Glasschicht (ohne die Zwischenräume) gut nach draußen stehen, und trotz der Fläche von ca. 0,4m2 ist die Schalldämmung hervorragend. Da geht nichts durch! Die Schwachstelle ist ganz klar die Türe, nicht das Fenster.


    Ein kleiner Tip am Rande: putzen liebe Freunde, putzen :thumbup: !
    Bei der Montage der Fenster müssen die beiden zueinanderstehenden Glasflächen wirklich staub- und streifenfrei sein, weil nach der Montage ist innen nichts mehr mit reinigen!
    Arbeitshandschuhe haben sich ebenfalls bewährt - verhindern Schnittverletzungen duch die scharfen Glasränder & auch Fingerabdrücke beim Montieren.

    Dass meine Zeuglkiste eine Türe brauch sollte jedem soweit mal klar sein.
    Ebenso dass eine Türe stets der Schwachpunkt über alle schalldämmende Maßnahmen hinweg ist da es sich um eine bewegliche Konstruktion handelt.


    Eine normale Türe reicht da natürlich auf keinen Fall.


    T30 Feuerschutztüren haben neben ihrer Feuerbeständigkeit auch ganz passable Schallschutzeigenschaften, sofern man sie „richtig“ – also mit allseitig umlaufenden Gummidichtungen an allen 4 Seiten – verbaut.


    Aber reicht 1 Tür? Wohl nicht, es muss quasi eine Schleuse aus 2 T30er Türen sein.


    Aber Achtung: zwischen den beiden Türen muss so viel Platz sein, dass sich die Türschnalle(n) dazwischen ausgehen :thumbup: !!!
    Also lieber zuerst mal im Baumarkt die Türschnallen & Türblattdicken bzw. Einbautiefen ausmessen bevor ihr die Wände der Rahmenkonstruktion macht! Meistens stehen die Türschnallen nicht im Datenblatt der Türen, die Einbautiefe natürlich schon.


    Noch ein paar Tips:

    • Nehmt euch die Zeit und arbeitet beim Versetzen der Türe exakt. Wenn die Zarge nicht exakt verbaut ist dann schließt die Türe nicht richtig und es bleibt trotz Gummidichtung ein Spalt. Und jetzt ratet mal was duch diesen Spalte rauskommt? Richtig, das was ihr eigentlich drinnen einsperren wolltet - den Schall!
    • Versetzt die Türe nicht allein! Das Zeug ist echt schwer da das schwere Türblatt bei der Zargenmontage nicht entfernt wird! Alleine bekommt man die Zarge nicht exakt montiert...


    Ein kleiner Vorblick auf das Ergebnis: mache ich jetzt nur 1 Türe zu ist der Effekt wirklich nicht ausreichend. Es müssen beide Türen geschlossen sein um eine passable Schalldämmung zu erreichen.


    Die Türe ist definitiv das einzige an meiner Zeuglkiste was ich noch optimieren könnte, damit die Schalldämmung noch effektiver wird. Ich könnte z.B. noch die Türblätter mit Noppenschaumstoff bekleben. Basotect geht hier nicht weil das Zeug zu druckempfindlich ist.

    Also, wie erreiche ich nun das Ziel der sehr guten Schallisolierung?


    Klar war mal so viel: verschiedene Baustoffe dämpfen Schallwellen unterschiedlicher Frequenzen verschieden gut:

    • Hohe Frequenzen sind leicht in den Griff zu kriegen, das Blech sollte also kein Problem darstellen.
    • Tiefe Frequenzen (Basedrum, Standtom…) sind sehr schwer zu dämpfen, da hilft eigentlich nur Masse.

    Daraus folgt: ein Materialmix muss es sein.


    Wandkonstruktion


    Rahmenkonstruktion
    Da Holz leicht verarbeitbar ist (und ich die entsprechenden Werkzeuge habe) war schnell klar, dass die Rahmenkonstruktion des Raumes aus einem Staffelholz sein wird: 5x5 oder 5x8cm.


    Es wurden 5x8er Holzstaffeln hochkant (also 5cm Wandstärke).


    Die Holzvariante habe ich der „üblichen“ Konstruktion von Montagewänden mittels C-Profilen aus Blech hauptsächlich aus Kostengründen vorgezogen, aber auch weil ich denke dass die Holzvariante etwas mehr Schalldämmung erreichen lässt.


    Hohlraumdämmung
    In den Hohlräumen dazwischen bietet sich Mineralwolle zur Dämpfung hoher Frequenzen an. Hat sich bewährt und ist günstig...


    Beplankung
    Aber was für die Beplankung nehmen?
    OSB Holzplatten? Gipskarton bzw. Gipsfaserplatten?


    Mein erster Impuls war: OSB Platten.
    Eine Internet Recherche bzgl. Rohdichte brachte zu Tage (jeweils laut Produktblatt Hersteller, Preise für jeweils ca 20mm Stärke):

    • Holz OSB 3: ≥600 kg/m3 € 8,79
    • Gipskartonplatten: ~850 kg/m3 € 7,86
    • Gipsfaserplatten: ~1150 kg/m3 €9,89


    Dann fand ich das hier: http://www.institutfuerlaermsc…h/downloads/gipsfaser.pdf .
    Drin wird Gipsfaserplatten aufgrund der höheren Dichte eine viel besserer Schallschutz attestiert als Gipskartonplatten.
    Damit war für mich klar, dass sich der höhere Preis im Endeffekt rechnet. Was habe ich davon, wenn ich nach der ganzen Arbeit feststellen muss, dass der Schallschutz nicht ausreichend ist und ich daher am Abend nicht üben kann :cursing: ? Also lieber sicherheitshalber mehr in die Gipsfaserplatten investieren…


    Dass 1 Lage Gipsfaserplatten nicht ausreichend ist war von Anfang an klar. Also war der Plan dass beide Seiten (also Innen und Außen) mit jeweils 2 Lagen 10mm Gipsfaserplatten versehen werden.


    Um mehr verschiedene Frequenzen gut zu erwischen habe ich auf der Außenseite eine Lage Trittschallmatte zwischen die beiden Gipsfaserplatten gelegt, innen sind beide Lagen direkt auseinander angebracht.
    Ich hoffte damit auch zu erreichen, dass die dickere Innenwand schon mal viel Schallenergie absorbiert und die beiden (durch die Trittschallmatte entkoppelten) äußeren Lagen durch ihre bessere Schwingungsfähigkeit auch noch viel Energie entzogen.


    Innenakustik
    Damit war der prinzipielle Aufbau der Wand mal klar. Aber Gipsfaserwände liefern viel Echo, daher braucht es auch noch eine zusätzliche Schicht auf der Innenwand um Raummoden zu bekämpfen.


    Sollte ich den üblichen Schaumstoff mit Noppen/Pyramiden nehmen?


    Nach weiteren ausgedehnte Internetresearch Sessions war ich schlauer: Basotect ist das Material der Wahl!


    Diverse Stimmen in Netz haben die Wirksamkeit der Noppen/Pydamiden zugunsten von massiven Platten in Frage gestellt. Deren Argumentation kann ich folgen: Schaumstoff absorbiert, der reflektiert den Schall nicht! Das vielgebrachte Argument der Reflexion von Schall in verschiedene Richtungen durch die Pyramiden/Noppen kann also nicht stimmen da so gut wie nichts reflektiert wird!


    Also Basotect. Scheiße, ist das teuer! :wacko:
    Aber in Hinblick auf das Hauptziel in den sauren Apfel gebissen und 50mm Basotect an allen 4 Wänden und der Decke eingeplant. Also komplett, die Gipsfaserplatten sollten nicht mehr sichtbar sein.


    BTW, nach Fertigstellung der Innenbeplankung mit beiden Lagen Gipsfaserplatten war klar, dass es ohne Schaumstoffdämmung innen nicht gehen kann.
    Die Tiroler Bergwelt ist punkto Echo ein klax gegen einen kleinen Raum mit Gipsfaserplatten an Wänden & Decke…


    Das Ergebnis nach der Aufbringung der 50mm Basotect Platten: ein absolut „echototer“ Raum.
    Wenn du da rein geht’s dann hast du erst mal das Gefühl es hätte dir die Ohren verschlagen. Das Gehirn ist es nicht gewohnt, keinerlei Echo zu empfangen. Ist aber reine Gewöhnungssache…


    Boden
    Ein oft genanntes Problem bleibt nun noch: der Boden, insbesondere die Entkopplung von Trittschall (bei uns ja eher „Pedalschall 8) ).
    Rezept: viel Masse hilft viel, plus Schwingungsentkopplung vom Boden.


    Der Boden des Kellerraumes an sich bot schon mal von Anfang an eine gute Basis: 5cm Massivziegel verlegt auf Schotterbett auf 50mm Styropor, Fugen mit Quarzsand ausgefüllt.


    Callisto sei Dank war die Schwingungsentkopplung vom Boden durch Sylomer von Anfang an klar. 25mm Dicke sollte reichen.
    Welches Sylomer nötig ist (statische Belastung) musste ich mir später noch ausrechnen, nachdem der restliche Plan steht und damit die Gewichtsparamter bekannt sind.


    Am Ende kam folgender Boden raus (von Oben nach unten):

    • Teppich
    • Beschichtete Spanverlegeplatte 15mm
    • Quarzsandschicht ca.35 mm
    • OSB 3 Platte 15mm Querverleimt zu …
    • OSB 3 Platte 22mm
    • Sylomer blau 25mm (nur Streifen, nicht flächig)


    Aufbauplan

    Der gesamte Aufbau sieht also im Prinzip so aus (Decke ist wie Wand aufgebaut):

    Liebe Zeugler und Zeuglerinnen,


    Ich möchte euch meine „Zeuglkiste“ vorstellen (und damit etwas euren Neid schüren ;)).


    Zuerst aber mal herzlichen Dank an Callisto, er hat mich in seinem Thread bei der Planung hervorragend unterstützt.
    Hauptsächlich deswegen dokumentiere ich meine Zeuglkiste hier, um Nachahmungstätern ein paar Tips geben zu können.


    Um die Neugier gleich mal zu befriedigen: das hier ist sie:



    Also, was waren bei mir die Voraussetzungen?

    • Bisher habe ich auf einem E-Set gespielt (ein heftig getuntes Alesis DM10), bin aber überhaupt nicht mehr glücklich damit. Ein A-Set muss her!
    • Die lieben Kinderleins sollen im 1. Obergeschoß schlafen können wenn ich übe. Die Schalldämmung muss also ganz erheblich ausfallen, und der EKF (Ehefrauenkompatibilitätsfaktor) ist damit auch gewahrt.
    • Die Zeuglkiste kommt (in einem freistehenden Einfamilienhaus) als Raum-im-Raum Konstruktion in den Keller.
    • Der zur Verfügung stehende Platz im Keller ist sehr beschränkt. Es stehen 204 x 268 cm zur Verfügung, einseitig offen, die anderen 3 Seiten massive Ziegelwand.
    • Bauweise des Einfamilienhaus: Massivbauweise mit Planziegel


    Warte mal, 204 x 268 cm? Ein bisschen sehr wenig, oder nicht? Wenn ich da die Wände und Abstand zur Wand abziehe, was bleibt dann noch? Geschätzte 175 x 240 oder so?
    Also ab zum Hardwarehänder des Vertrauens und ein paar verschiedene Sets mal kurz ausgemessen. Große Freude: das sollte sich – eng aber doch – ausgehen.


    Um es mal vorweg zu nehmen: am Ende blieben 170 x 233 cm Innenraum über – und es ist groß genug (wenn man nicht gerade an Klaustrophobie leidet 8) ).
    Bei mir steht da drinnen: PDP CM7, 14er HiHat, 16+18er Crash, 20er Ride.
    OK, die 2. Standtom kann ich erst platzieren nachdem ich die Tür geschlossen habe, das macht aber nichts.


    Und noch was nehme ich mal vorweg: das Hauptziel (siehe Punkt 2 oben) habe ich erreicht :thumbup: !!! Ich kann in der Nacht üben!


    Nächste Schritte:
    Planung, Planung und noch einmal Planung. Ach ja, und dazwischen viel über Akustik im Zusammenspiel mit Bauwerkstoffen lernen.


    Siehe meine nächsten Posts, ich werde den Weg meiner Zeuglkiste hier weiter dokumentieren. Keep on reading...

    Kopie eines Mail Threads mit Cannizzaro, damit auch andere Forenmember davon profitieren können
    (In Abstimmung mit Cannizzario):
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    Hi Cannizzaro,


    Gratulation zum (fast) vollendeten Drum Box Projekt!


    Ich bin noch in der Planungsphase, meine Box muss leider sehr klein ausfallen: 1,70 x 2,33m.


    Darf ich fragen, wie eng es in deiner zugeht? Besonders ob dir die 1,9m reichen, ist noch Platz in deinem Rücken?
    Wie groß ist dein Set? Wie Tief ist deine BD?


    Wie hast du den Wand/Deckenaufbau durchgeführt? Mir schwebt vor (von außen nach innen):
    1. Gipsfaserplatte 10mm
    2. 1,6mm Trittschallmatte
    3. Gipsfaserplatte 10mm
    4. Holzständerwerk 50x80mm (Dicke: 50mm), gefüllt mit Mineralwolle (50mm)
    5. Gipsfaserplatte 10mm
    6. 1,6mm Trittschallmatte
    7. Gipsfaserplatte 10mm
    8. Basotect 50mm


    Mein Boden (von innen nach außen):
    1. Teppich
    2. Spanverlegeplatte 19mm
    3. Quarzsand ca. 50mm
    4. Spanverlegeplatte 19mm
    5. Sylomer 25mm


    Danke für deine Infos!


    Lg,
    Wolf



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    Antwort von cannizzario:
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    Hallo Wolf


    danke danke... :)


    Warum verwendest du nicht Mineralwolle statt 3x Gipsfaserplatten und Trittschallmatten? Ich habe keine Ahnung was eine solche Wand dann kostet. Ca 1 Paket Mineralwolle hat für eine Wand gereicht (19.78€) . So
    habe ich die Kosten inkl Fenster und Türe+Zarge unter der 1000€-Grenze halten können.
    Ich glaube ich verstehe nicht so ganz wie die Wand aufgebaut werden soll. 1xGKplatte - 1x TSmatte - 1x GKplatte in das Holzständerwerk oder drauf?


    Dein Boden wird mit nur 1x Spanplatte wahrscheinlich durchhängen. Mach lieber 2 Lagen und verschraub diese gut !!


    Meine Kabine ist innen 2m05 x 1m.85 x 1m95. Mein Drumset besteht aus einer 26" Bassdrum, 13 Snare, 14" Tom und 16" Standtom, 14" oder 15" oder 16" Hihat (je nach Laune), 18" Crash und 20" Ride... manchmal auch auch 22" Ride.
    Das Drumset habe ich aus Platzgründen "diagonal" in den Raum gestellt, nimmt 2/3 der Kabine ein, 1/3 habe ich als Durchgang freigelassen. So habe ich genug Platz um den Hocker zu erreichen.
    Die 1m95 Höhe stellen für mich kein Problem dar, ich sitze schliesslich und muss keine Overhead Mikros stellen.


    Die Wände sind total ca 12.5cm dick und wie folgt aufgebaut:


    Ständerwerk 50x80mm
    Mineralwolle 80mm
    Kunststofffolie
    OSB3 Platte 22mm


    Auf Gipskarton habe ich auch verzichtet weil ich der Meinung bin, dass OSB wegen seiner "offenen Obefläche" Schallwellen teils schluckt und teils unregelmässig reflektiert.
    Zusätzlich habe ich weitere Massnahmen ergriffen um die Resonanz der einzelnen Wände so unterschiedlich wie möglich zu gestalten...wegen Raummoden.
    Eine Wand hat eine Art integrierten Helmholtzresonator, die andere eine Schlitzplatten ähnliche Konstruktion, eine habe ich mit Löcher (0.5cm ) versehen auf einer Fläche von
    ca 60cm x 60cm. Eine Wand enthält das Lüftungssystem...diese schwingt auch komplett anders.


    Auf die Beplankung der Decke habe ich vorerst verzichtet weil ich zuerst das Ergebnis hören wollte. Falls noch vom Klang her Korrekturen nötig sind, kann ich immernoch mittels Diffusoren, Resonatoren
    oder abgehängte Decke eingreifen.
    Jetzt sind es einfach 20cm - 25cm Mineralwolle bis zur Betondecke.


    Der Boden ist von unten nach oben wie folgt aufgebaut:


    Vibrasyl 25mm
    Mineralwolle für die Zwischenräume
    OSB3 22mm
    ca 5cm Quarzsand (375 KG)
    OSB3 22mm
    Spanplatte V100 19mm
    Distanzhalter/Puffer mittels Silikon
    Die OSB3 und SpanplatteV100 habe ich gut verschraubt


    Überall wo Mineralwolle zum Einsatz kommt habe ich eine dicke Kunststofffolie verwendet um Faserflug zu vermeiden.


    Zuerst habe ich einen Sockel aus Trittschallmatten und Antivibrationsmatten für Waschmaschinen gelegt.
    der Boden hat nun keinen kontakt zu den Wänden.


    Ich hoffe dass dich das einen Schritt weiter bringt :) Kopiere diese Frage und Antwort und stelle sie ins Forum. So können wir vielleicht auch anderen helfen die Planungsphase
    schneller zu beenden...o.k?


    LG Cannizzaro




    ===================================================================


    Hi Cannizzario,


    Die Gipsfaserbeplankung soll innen und außen auf dem Holzständerwerk angebracht werden. Die Trittschallmatte dient dafür, der jeweils äußeren Schicht Gipsfaserplatte etwas Raum zum Schwingen zu geben, um dem Schall mehr Energie beim Durchtritt durch die Wand zu entziehen. Die Minearlwolldämmung habe ich nur "im" Holzständerwerk.



    Ich habe vor, einen vollkommen freistehenden Raum-im-Raum zu bauen, der keine andere Wand berührt, auch nicht mit Dämmmaterial.


    Laut http://www.institutfuerlaermsc…h/downloads/gipsfaser.pdf liefert eine Gipsfaserplatte im Vergleich zu herkömmlichen Gipskartonplatten eine wesentlich bessere Schalldämmung da sie wesentlich schallhärter sind. Leider auch wesentlich teurer. :cursing:
    Meine Wand / Decke sollte mit dem Aufbau mindestens auf ca. 52-53 dB kommen.


    Die Optimale Wand wär ja betoniert, nur geht das nachträglich kaum mehr, und wäre auch nie mehr demontierbar. Würde ich nochmals ein Haus bauen würde ich aber vermutlich einen Raum-im-Raum betonieren.


    Gegen Raumnoden hoffe ich dass die Basotect Schicht diese effektiv verhindert. Ich habe vor, alle Wände & Decke komplett damit zu bekleben (50mm).



    Dass meine Lösung wesentlich teurer werden wird wie deine ist klar, aber ich muss ein mehr als gutes Ergebnis erzielen, sonst war die ganze Aktion um sonst. Ich kann beruflich bedingt nur Abends üben wenn meine Zwerge schlafen...


    Kannst du mir noch sagen, wie Tief deine BD ist? Ich denke die bestimmt im Endeffekt wie viel Platz ein Drumset in der Tiefe benötigt. Denkst du, du würdest dein Set in meine Platzverhältnisse (1,7 x 2,33) bekommen?


    Lg,
    Wolf


    [EDIT] Ich habe zum besseren Verständniss noch eine Grafik zu meinem geplanten Wand / Boden / Deckenaufbau angehängt

    Sylomer ist nicht zum Dämmen !


    Und eine Unterforderung des Materials ist wie die überforderung nicht optimal... deswegen kommt es so auf die möglichst genaue Berechnung an.

    D'accord, ich hab mich etwas schlampig ausgedrückt, mea culpa!
    Gemeint war mit der Dämmung natürlich die Schwingungsisolierung, für die das Material ja entwickelt wurde.


    Ich kann im Datenblatt leider keinen Hinweis darauf finden, dass der Einsatzbereich sehr genau bezüglich der statischen Belastung dimensioniert werden muss.
    Auszug aus dem Datenblatt des blauen Sylomers:


    • Statischer Einsatzbereich (statische Lasten): bis 0,028 N/mm2; Verformung: ca. 7 %
    • Dynamikbereich (statische und dynamische Lasten): bis 0,042 N/mm2; Verformung: ca. 25 %
    • Lastspitzen (seltene, kurzzeitige Lasten): bis 1 N/mm2; Verformung: ca. 80 %


    cannizzaro: weißt du hier genauers? Wie genau muss das statische Gewicht deines Erachtens nach zum Nennwert des Sylomers passen?


    Lg,
    Wolf

    Hi Callisto,

    Vermutlich haben alle Sylomere einen idealen Lastzustand, bei dem sie am besten Körperschall
    dämpfen. Auf der anderen Seite verlieren sie nicht vollständig ihre Funktion, so bald man in der
    beaufschlagten Last "etwas" drüber liegt. Daher könntest Du bei Deiner Kabine vermutlich noch bei
    dem (auch vermutlich günstigeren) orangenen Sylomer bleiben, oder?

    Laut Sylomer Datenblatt ist die angegebene statische Druckbelastbarkeit (0,028N/mm2 beim blauen Sylomer) die maximal erlaubte statische Belastung, welche dann wohl nicht überschritten werden sollte. Ich vermute mal, wenn mann sie höher belastet werden sie viel stärker komprimiert und dämpfen danach nicht mehr so gut. Von einer optimalen Vorspannung ist im Datenblatt nicht die Rede, aber einige Werte beziehen sich auf eine Vorspannung von 0,011N/mm2, also nicht ganz die Hälfte des Nennwertes. Daraus schließe ich mal, dass eine "Unterforderung" des Materials die Dämmeigenschaften nicht negativ beeinflusst. Das Risiko der Überbelastung will ich eigentlich nicht eingehen, denn wie du sehr richtig schreibst kann man später an der Bodenkonstruktion nichts mehr verändern. Der preisliche Unterschied zwischen dem Orangen & dem Blauen ist IMHO jetzt nicht so gravierend, um das Risiko einzugehen.


    Hast du bei dir 12mm oder 25mm Sylomer Dicke verwendet?


    Eine andere Frage hätte ich auch noch: wie hast du die Türe gelöst?
    Im Moment tendiere ich zu einer T30 Türe (Hörmann T30-1 H3D 825x2000mm) mit einer Eckzarge. Die Ständerwand würde ich bei der Türe doppelt so Dick mit einem 100x80mm gehobelten BSH (Brett-Schicht-Holz) links, rechts und oben ausführen (statt dem 50x80er). Außen ist das Holz bündig mit den anderen Staffeln, innen stehen die 80mm über. Die Eckzarge käme dann direkt auf die äußere Ecke des Türrahmens. Falls die T30er Türe noch zu wenig Schall dämmt könnte ich bei der Lösung auch noch eine zweite Türe mit einer Eckzarge innen montieren, sozusagen eine Sicherheitsoption. Die Frage ist nun, wenn die Wand Konstruktion an dieser Stelle eben nur das 100x80er BHS Holz + außen eine Lage Gipsfaserplatte bis zur Zarge ist, genügt das der Schalldämmung? Im Prinzip fehlen die 12,5 + 10 mm Gipsfaserplatten innen.
    Das gleiche Problem habe ich auch beim Fenster, hier habe ich eigentlich die exakt gleiche Konstruktion vor.


    Denkst du, mein Plan mit den 1,6 mm Dämmunterlagen zwischen Holz & Gipsfaserplatten innen & außen sowie zwischen den 12,5 & 10 mm Gipsfaserplatten bring was? Ich würde das gerne machen um dem doch wesentlich unflexibleren Gipsfaserplatten (im Vergleich zu Gipskarton) etwas Raum zum Schwingen zu geben. Gipsfaser ist doch wesentlich schallhärter als Gipskarton.
    Auf der anderen Seite hab ich doch die Angst, dass die Gesamtkonstruktion dadurch nicht mehr so "luftdicht" ist wie ohne. Insbesondere bei den Dämmunterlagsstreifen auf der Holz Konstruktion werden wohl einige Spalten bleiben...


    Danke für deine Info's :thumbup: !


    Lg,
    Wolf

    Es ist auch nicht so, daß sich die Original Mylar Felle nicht spielen lassen, sie sind halt nur einen Ticken lauter als Meshfelle.

    Also das kann ich so nicht stehen lassen.
    Mit den original Mylar Fellen hat man bei mir im Erdgeschoss jeden Schlag gehört, das Set steht im Keller. Mit den MeshHeads sind die Toms & Snare nicht mehr wahrnehmbar. War schon deutlich mehr als einen Tick lauter, deswegen hatte ich sie umgerüstet. Das Spielgefühl war auch deutlich schlechter, jedenfalls für meinen ganz persönlichen Geschmack. Aber eventuell kommen ja andere besser damit klar als ich es konnte. Wie gesagt, Geschmackssache.


    lg,
    Wolf

    Hi,


    Ich hab das Alesis DM10 Kit und bin nach Umbau eigentlich relativ zufrieden damit. Der Computer ist auf alle Fälle gut.


    Was hab ich umgebaut?


    1. Alle Felle gegen MeashHeads getauscht
    Ich habe alle Felle (Toms & Base) gegen die Roland MeshHeads ausgetauscht, da die orginalen Teile einfach viel zu laut sind und der Rebound (für mich!) auch eher in den Bereich "tot" einzuordnen ist. Danach sind die Toms schön leise und haben einen "ambitionierten" Rebound. Google danach, geht wirklich einfach. Hab pro Tom 4-5 Minuten dazu gebraucht, und davon waren 3 Minuten für's Auf-& Zuschrauben der Felle.


    2. HiHat Pedal ersetzt
    OK, jetzt wird's ein bischen krank. Da ich mit dem orginal Alesis Fußpedal wirklich nicht glücklich war, hab ich mir eine echte Hihat Maschine gekauft (DW 3000er) und an das Pedal einen starken Neodym Magneten geschraubt. Das Magnetfeld wird über einen Hallsensor abgenommen, verstärkt und über A/D Wandlung in einen Mikrocontroller (Arduino Micro) eingespeist. Der rechnet mit dem Signal ein bischen herum und steuert ein Digitales Potentiometer an, welches die Rolle des orginal Alesis Potis übernimmt (eben das Signal wie weit das Pedal geschlossen ist). Und zum Drüberstreuen übernimmt der MicroController die Rolle eines MIDI-Through Converters, weil ich die HiHat Pedal Signale auch als Midi Signale ausgeben wollte.


    3. HiHat Blech ersetzt
    Weil das Orginal Alesis HiHat Teil zu schwer für die DW3000er ist, hab ich ein billiges 14" Blech genommen, und mit Gewebeband, PU Schaum und Moosgummi so gut es ging gedämpft. Nicht gerade optimal, aber jetzt bewegt sich das HiHat Blech richtig auf & ab und ist auch genau dort wo es hingehört (genau über dem Pedal). Mit einem Piezo Abnehmer wird das Signal abgegriffen, genau so wie es auch bei den orginalen Teilen der Fall ist.


    Aber lass dich davon nicht abschrecken, die HiHat Geschichte ist nicht wirklich nötig wenn du auch ein A-Set hast. Das DM10 Kit ist für den Preis wirklich gut. Würde Geld keine Rolle spielen dann hätte ich mich auch für das Roland 30er entschieden :P


    Lg,
    Wolf





    Hallo Callisto,


    Da du hier der Verfechter von Sylomer bist, wie hast du die benötigte Variante berechnet?


    Meine Rechnung:

    • Bei meiner Wand & Deckenkonstruktion komme ich auf ein Flächengewicht von ca. 52,6 kg/m2
    • Ich habe ca. 25,04 m2 Wand & Deckenfläche (gerechnet über die „Mitte“ der Wand)
    • Macht also ein Gesamtgewicht von ca. 1317 kg
    • Meine Fussbodenkonstruktion kommt auf ca. 511 kg (Quarzssand + 2x OSB 3 Platten)
    • Wenn ich annehme, dass 25% des Fussbodengewichts nicht mittig, sondern auch entlang der Wand auf die Sylomerstreifen drücken dann sind das zusätzliche 128 kg.
    • Diese 1317+128 kg verteilen sich auf eine Länge von ca. 8,9 m (die Länge der 4 Seiten der Kabine).
    • Unter der Annahme der gleichmäßigen Verteilung lasten also ca. 162 kg pro Laufmeter Wand; Tür & Fenster sind der Einfachheit halber nicht herausgerechnet.
    • Wenn ich die 80 mm Sylomer Streifen verwende dann wären das 80.000 mm2 pro Laufmeter Fläche
    • Also lasten 162 kg auf 80.000 mm2, macht also 162*9,80665/80.000 = 0,01988 Newton pro mm2
    • => Liegt knapp über dem orangen Sylomer mit 0,018 N/mm2, also muss es das blaue Sylomer mit 0,028 N/mm2 sein.
    • Wenn ich 2 der 5000x80 mm Rollen nehme und "unter" die Wand lege, dann bleiben noch ca. 1,1 m über, also ca. 88.000 mm2 Sylodyn.
    • Diese 88.000 mm2 Sylodyn werden halbwegs gleichmäßig verteilt und müssen das restliche Gewicht des Fußboden sowie des Innenlebens des Raumes tragen. Sagen wir mal das sind 383 kg Fussboden + ~250 kg für das Drumset, mich und großzügige Reserve (Regal…), also rund 650 kg.
    • 650 kg auf 88.000 mm2 macht nach Adam Riese 0,072 N/mm2, also viel zu viel für das blaue Sylomer. Also müsste noch eine dritte Rolle verteilt werden. Macht dann 650 kg auf 488.000 mm2 also 0,013 N/mm2 => passt.
    • Wenn ich nur die Hälfte der 3. Rolle verwende, dann wären es 0,022 N/mm2, was besser zum Nennwert von 0,028 N/mm2 des blauen Sylomers passt & noch Reserve lässt.


    Stimmst du dieser Rechnung zu?


    Preislich wäre dann der Unterschied leider doch beträchtlich:
    Ca. € 230 Schwerschaum vs. € 440 Sylomer (25mm Dicke).


    Aber ich denke, du hast mich überzeugt :thumbup:. Besser die ca. € 200 mehr investieren und auf der sicheren Seite sein, als sich später zu ärgern :cursing: .


    Bleibt noch die Frage 12 vs. 25 mm Sylomer Stärke.
    Beim großen A wäre auch die 12 mm Variante relativ günstig zu bekommen (€ 65,27 pro Stück, "Sylomer Trittschallstreifen TSS B").
    Ich vermute mal die 25 mm wäre die weitaus effektivere Variante, aber das ist eben nur eine Vermutung ?( .


    Lg,
    Wolf

    Hi,


    Erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen!

    das Beraten überlasse ich natürlich lieber Callisto, der hier sicher die meiste Ahnung hat. Mich würde aber doch interessieren, wo man dieses Isolierglas für 112€ bekommen kann. Kannst Du uns vielleicht Deine Quelle benennen?

    Diese Preisauskunft hab ich bei Fa. Renner in Langenlois am Kamp / Österreich ( http://www.derrenner.at :(

    • Variante 1: 16 mm VSG mit 0,76 Folie, 38 dB: 500/1000 mm 52 ,-- excl. Ust
    • Variante 2: 12 mm VSG mit 0,76 Folie, 32 dB; 500/1000 mm 36,-- excl. Ust
    • Variante 3: 2-fach Isolierglas, 10 mm Float / 16 SZR / 8 VSG, 45 dB 500/1000 mm 93,5,- excl. Ust
    • Variante 4: 2-fach Isolierglas, 10 mm Float / 29 SZR / 6 Float, 42 dB 500/1000 mm 77,-- excl. Ust


    Preise ab Werk Langenlois, die Ust ist bei uns in Österreich 20%. Da ich da "um's Eck" wohne ideal für mich 8) .



    Zu Callistos Hinweis bezüglich Hinterlüftung / Schimmelbefall: diese Angst hab ich eigentlich nicht, da alle direkt anschließenden Wänden Innenwände sind. Der gesamte Keller ist als sehr gut gedämmt und wird auch im Winter beheizt, ein Schimmelproblem hatte ich bisher noch nirgends im gesamten Keller. Ich hab bei meinem aktuellen Plan sogar den Abstand auf 3 cm reduziert und bin auf 5/8er Staffeln umgeschwenkt, damit ich auf 1,7m Innenbreite komme. Das ist leider der absolut einzige Platz im ganzen Haus wo ich die Kabine verwirklichen könnte.



    Bezüglich der Masse hab ich bereits etwas im Plan nachgebessert. Aktuell habe ich vor, den Wand/Decken Aufbau folgendermaßen zu gestalten (von Außen nach Innen):


    • Gipsfaserplatte 12,5 mm
    • Dämmunterlage 1,6 mm (Trittschallmatte)
    • Holzrahmen aus 50x80 mm Konstruktionsvollholz (Wanddicke: 50 mm)
    • Füllung des Holzrahmens mit Steinwolle 50 mm
    • Dämmunterlage 1,6 mm (Trittschallmatte) auf den Holzrahmen
    • Gipsfaserplatte 12,5 mm
    • Dämmunterlage 1,6 mm (Trittschallmatte)
    • Gipsfaserplatte 10 mm


    Damit komm ich auf ein Flächengewicht von ca. 52,6 kg/m2, da die Gipsfaserplatten wesentlich schwerer sind als Gipskarton bzw. OSB Platten. Was ich bisher herausgefunden habe, ist dass Gipsfaserplatten wesentlich besser den Schall dämmen als Gipskarton oder OSB.


    Die Dämmunterlagen vom- und zum Holzrahmen sowie zwischen den beiden Innenschichten Gipsfaserplatten hab ich vorgesehen, um den Gipsfaserplatten etwas Raum zum Schwingen zu geben. Was hält ihr davon? Hilft das was oder ist es eher sinnlos?


    Die Schlafräume sind im 1. Stock, ich hab also noch das Erdgeschoß zwischen dem Keller & den (hoffenlich :D) schlafenden Kindern & Göttergattin.


    Folgende Schwerschaumplatten hätte ich vorgesehen:
    http://www.aixfoam.de/schwerschaum-absorptionsplatten-sh007

    Daten laut Homepage (die 40mm Variante würde ich nehmen):
    Absorptionsgrad nach DIN 52212:

    • 125 Hz: 0,19
    • 250 Hz: 0,79
    • 500 Hz: 1,14
    • 1000 Hz: 1,11
    • 2000 Hz:0,91
    • 4000 Hz: 0,85


    Eine Frage hätte ich noch: wo habt ihr die T30 Brandschutztüren gekauft? Die kosten ja ein kleines Vermögen!


    lg,
    Wolf



    Hallo Callisto,


    Ich habe auch vor, mit eine Schallschutzkabine zu bauen. Bevor ich aber ans Bestellen der Bauteile gehe hätte ich gerne von jemand "wissenden" ein Feedback, ob der ja doch erhebliche Aufwand den gewünschten Effekt bringen wird.
    Mit geht es darum, dass ich am Abend üben kann, ohne dass sich meine beiden Zwerge bzw. die Göttergattin im Schlaf (einen Stock höher) gestört fühlen.


    Mein Aufbau würde so aussehen:
    Von Außen nach innen:

    • Wände & Decke: OSB 3 Platte 18mm - Holz Ständerwerk 70mm, gefüllt mit Steinwolle 80 mm - 2x Rigips Platte 12,5 mm - Basotect 50 mm
    • Boden: Schwerschaum 40 mm - OSB 3 Platte 22 mm - Quarzsand 50 mm - OSB 3 Platte 22 mm - Teppich
    • Türe: Hörmann T30-1 H3D
    • Fenster: 2x Glaspatten 50 x 100 cm, jeweils um ca 2° Schräg gestellt; 16 mm 38dB & 12 mm VSG 32 dB
    • Fenster: 1x 2-fach Isolierglas, 10 mm Float / 16 SZR / 8 VSG, 45 dB. Ist mit € 112 ca. gleich teuer, aber leichter zu verbauen und dämmt besser als die 16 / 12 mm Variante.

    Siehe Anhang "Aufbau.jpg"


    Denkst du, dass wird den Bass so wirksam dämpfen, dass er im Geschoß darüber nicht mehr als störend empfunden wird?


    Anbei auch noch der Grudriss. Bedingt duch die vorhandene bauliche Situation bleibt leider Innen nur ca. 160 cm über, ich hoffe aber das genügt.



    Ich bin für jedes Feedback dankbar, noch kann ich ja leicht Änderungen im Plan vornehmen :) .


    Vielen Dank schon mal!


    Lg,
    Wolf