Ich möchte gern aus eigener Erfahrung noch etwas zum Thema "Triggersensoren" sagen:
Wir kennen ja im Grunde nur Piezo- Scheiben, FSR Elemnte, Hall- Elemente (für HiHat Pedal) und optische Lösungen (Air-Drumming) als Trigger.
Die Piezoscheiben sind ja eigentlich diese fiesen Schallgeber und haben je nach Größe eine Resonanzfrequenz von z.B. 4000Hz. Das entspricht einer Halbwellenlänge von 125µS. Darüber verlieren sie rasch an Wirkungsgrad.
Dreht man den Spieß um und benutzt sie als Drucksensoren, so richtet sich die Länge der tatsächlichen erzeugten Halbwelle nach dem Material, das sie "ausbremst". Ihnen wird die Frequenz des "Felles" oder Padplatte aufgedrückt. Wer die Möglichkeit hat, diesen Vorgang mit einem Oszilloskop zu beobachten, kann ein Doppelexperiment machen:
Piezo über 20 - 50 K Ohm parallel dazu an das (Speicher-) Oszilloskop. Dann vorsichtig einen Trigger mit dem Kunststoffgriff eines kleinen Schraubenziehers auslösen. Ich schätze mal die Halbwelle auf ca. 200µS. Es hört sich nach "Klick" an. Dann das Gleiche nochmal mit einem Flummie. Das gibt ein "Plopp" mit deutlich längerer Halbwelle.
Nun sitzt bei einem Mesh-Head der Piezo recht stramm über den Schaumstoffkegel am Netz, um dessen Initialschwingung aufzunehmen.
Daraus folgt, je straffer das Netz, um so kürzer die Halbwelle. Wäre bei einem FSR genauso. Aber irgendwann ist das Mesh eben einfach zu stramm und daher bbraucht es einen Kompromiss.
Und weil es dem Piezo egal ist, ob man von oben oder von unten triggert: Die Masse des Pads oder Meshheads ist zu groß, als dass sich eben Störungen wenig oder gar nicht auswirken
Bei dem FSR jedoch wird hingegen der Flächensensor direkt unter die Spielfolie geklebt.
Das würde ein Piezo sehr schnell übelnehmen und Hotspots sind schwer zu vermeiden.
Der FSR nimmt das auf die Dauer aber auch übel. Daher der größere Verschleiß gegenüber Piezotechnik
Es ergeben sich für den FSR Vor und Nachteile:
Der Vorteil ist die geringe Masse der Spielfolie gegenüber dem Unterbau. Daraus resultiert ein sehr guter "Crosstalk" Abstand der Signale benachbarter Pads. Der Nachteil ist: Position Sensing geht nur mit mehren Ringen und hat harte Übergänge. Und es ist teurer.
Hallelemente taugen vor allem als Positionsgeber für das Hihatpedal in Bezug auf "Closed" und "Splash" und für die Kick- Drum.
Eine Besonderheit könnten optische Systeme bieten. Wenn es z.B. gelänge, kurz vor Erreichen der Sielfläche mittels einer Doppellichtschranke die Zeit zu messen, wären wir frei von mechanischen Dämpungen und hätten ein sehr schnelles Triggerergebnis.
Die äußeren Einflüsse auf so eine Konstruktion könnten den Spaß an eine solche Entwicklung jedoch sehr trüben.
Ein großes Problem bei dem Einsatz von Piezos als Trigger in Drumpads ist der verständliche Wunsch nach "Originaloptik" und "Originalspielweise". Das macht es nicht einfacher und es kommen oftmals Signalformen dabei zustande, wo man vorsitzt und sich fragt,wie man das nun noch lösen soll.
Und die Profis (Hersteller) sitzen auch davor und sind ratlos.Deswegen tut sich da auch nicht so viel.
Schaut man sich das Triggersignal vom Rand des Meshpads eines führenenden Herstellers an,fragt man sich, was bitte ist das für ein Zickelzackel.
Solche Signale zu analysieren und daraus sicher etwas herzuleiten, ist eine anspruchsvolle Herausforderung für diejenigen, die ein Universal- Drum to Midi- Interface realisieren wollen. Und die Anwender sind mit dem notwendigen Parameterdschungel dann schlichtweg überfordert.