Bei mir tut sich auch nichts. Immer noch das Groove Ride als Hauptride bei der Blues/Rockband (das darf in ein paar Stunden wieder mit auf die Bühne) und immer noch die beiden Istanbul Nostalgias als Hauptrides für die Jazzkonzerte. Ergänzend gibt es noch die drei anderen Sabians (Artisan elite, Evolution und AA Apollo) und das war es auch schon. Mich reizt auch gerade kein Becken dermaßen, dass ich jetzt wechseln möchte.
Beiträge von Moe Jorello
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Überspitzt formuliert ist alles über Stage Custom willentliche Vernichtung von privatem Kapital.
Stimmt. Wenn man es rein rational betrachtet, bringt dieser Satz es perfekt auf den Punkt.
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Der Musikalienindustrie geht es seit Jahren nicht gut. Die Preissteigerungen für Holz und Metalle wirken sich auf die Preise der Instrumente aus. Inflation und damit einhergehend Lohnsteigerungen spiegeln sich in den Instrumenten wieder. Dass die Preise nach oben gehen, ist nicht neu. AUch nicht verwunderlich. Das Gejammer ist aber wie eh und je groß. Warum? Weil es im Geldbeutel schmerzt - bei den meisten. Bei den Luxussegmenten, tja, einen Dagobert Duck interessiert es weniger, ob das Teil 3.000 oder 6.000 kostet. Wenn er es haben will, dann will er es haben. Siehe auch Mercedes, Rolex, Luxusyacht, Privatjet usw. Man sollte also den Luxusmarkt getrennt betrachten. Er ist nicht rational vom Preis. Denn er bedient primär das Marktelement "Image".
Ja, es gibt bestimmte Dinge, die sind teuer und Liebhaberei. Die Kosten für ein bereits erwähntes Tama Star kann ich komplett nachvollziehen, weil hier tatsächlich auch eine japanische Philosophie übertragen auf den Trommelbau gelebt wird. Perfekte Handwerkskunst - das findet man in Japan in anderer Form ja auch - Samuraischwerter, Teezeremonien, Zen-Gärten, Bonsai. Da werden Aufwand und Zeit dem Ziel der Perfektion untergeordnet (Gerald hat das ja auch schon schön erläutert - und auch in Videos sieht man, dass Zeit irrelevant ist, denn das Ziel ist die perfekte Trommel). Das bedeutet dann aber auch wirklich absolute Perfektion, besondere Ästhetik und: entsprechend hohe Preise.Logisch.
Bezogen auf den Trommelbau steht natürlich die legitime Frage im Raum: Ist es das wert? Das ist eine Frage der Perspektive. Wenn man vom handwerklichen Perfektionismus aus das Ganze betrachtet: Ja. Wenn man es vom musikalischen Mehrwert her betrachtet: Nein. Denn ein Mittelklasseset leistet alles, was unsereins benötigt. Und auch ein Simon Phillips klingt auf einem alten Starclassic genauso gut wie auf einem Tama Star. Ein Dave Weckl klingt an einem Stage Custom genauso gut wie an einem PHX.
Aber zurück zum Handwerklichen: Schaue ich mir an, was Ludwig und Gretsch da im Gegensatz zu. z.B. Tama handwerklich an den Tag legen, so muss ich sagen: Nee, das kommt da einfach nicht ran. Es ist weit ab von der Perfektion eines Tama Star z.B. Die Messlatte ist da einfach enorm hoch. Aber für "Made in USA" kann man in den USA eben absurde Preise verlangen. Nationalstolz rulez. Inwieweit Sonor noch wirkliches "Handwerk" betreibt, vermag ich nicht zu sagen. Aber: Die Produktionskosten sind in D höher als in manch anderen Ländern - und auch das sieht man am Preis. Der Preis ist also nicht unbedingt immer nur eine Aussage üer die handwerkliche Qualität.
Dass es überteuertes Zeug gibt - unbestritten. Aber nicht alles ist überteuert - auch bei den Top-Marken nicht.
Und weil die Frage vorher aufkam, ob eine Starphonic wirklich Made in Japan ist: Ja. Die Starphonics werden in derselben Werkstatt in Japan hergestellt, in der auch die Star-Drumsets hergestellt werden.
Becken sind ein eigenes Thema, das würde ich hier lieber ausklammern wollen, sonst ufert es total aus.
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Ja, definitiv. Ich hatte heute Morgen auch noch mal die 1970er Kataloge komplett studiert und deins passt nirgends hundertprozentig rein. Was es zusätzlich schwer macht: Fast alle Kalatogbilder zeigen nicht das Innenleben der Kessel, sondern nur komplett befellte Trommeln. Dass da nicht so richtig passt von den Katalogen, spricht sehr dafür, dass "aus Mangel an Alternativen" verbaut wurde, was da war. Das war gerade in der Übergangszeit von Star zu Tama nicht sooooo selten der Fall. Der Funktionalität tut es aber keinen Abbruch. Ich würde sagen, Du hast da in gewisser Weise eine Rarität an Land geholt.
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Ich kann nachher mal die Kataloge durchforsten. Ich vermute, dass da etwas verbastelt sein könnte... Muss ja nicht unbedingt nachteilig sein. 😉
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Mark Giuliana, Greg Smith , Stevie Wonder, Mark Walker, Mike Botts und Keith Moon fallen mir spontan noch ein. Allesamt als Drummer und Komponisten tätig.
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Man kann auch ganz kunterbunt, wild zusammenwürfeln. Auch das kann toll sein. Schau dir mal das Zweitset von Trommeltom an. Wilde Kombi und dennoch - oder gerade deshalb - cool.
Pearl, da würde ich mal den Gebrauchtmarkt angucken, das findet sich evtl. Der "Missing Link".
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Dass Paul Francis von Zildjian weggegangen ist, ist nun schon relativ lange her, dennoch wurden die beiden Beckenserien weiterhin produziert (das sind Becken die fast vollständig automatisiert hergestellt werden), von daher bezweifle ich sehr stark, das es da irgendwie auch nur einen Zusammenhang gibt. Zildjian ist wie GM und Ford und andere"typische" US-Firmen. Stimmt die Gewinnmarge nicht den hohen Erwartungen vorab, wird das Produkt eingestellt. Und das scheint hier wohl der Fall zu sein. Die Zeiten, wo man mit geringen Stückzahlen hochwertige Prestigebecken hergestellt hat, die sind bei Zildjian wohl schon länger passé. Wer sowas will, muss eher zu anderen Herstellern schauen.
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Die Kerope fand ich zu speziell, die Verkaufszahlen waren, wie bereits angedeutet, vermutlich zu gering. Bei den New Avedis finde ich es schade, wenn die auch weg sind, die waren nämlich klanglich sehr gut und vielseitig einsetzbar. Nur leider im Vergleich zur Konkurrenz zu teuer. Naja... Gibt auch andere schöne Becken.
PS: Vielleicht war es auch marketingtechnisch einfach falsch, die Becken ebenfalls unter dem Namen Avedis zu vermarkten... Who knows.
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Bevor man abschmiegelt, kann man sich auch ein paar Rohema Tango Sticks holen. Die sind extra für leises, zartes Spiel gemacht.
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Ich kann zwar nicht mit Gewichtsangaben helfen, nur soweit, als dass ich guten Gewissens sagen kann, dass das Stage Custom deutlich leichter als viele andere Sets ist, was auch an den Spannreifen liegt. Aber dennoch ist der Klang tip-top. Da würdest du definitiv gut mit fahren, sowohl hinsichtlich Klang, Gewicht und Verarbeitung. Das, mit der Crosstown Hardware dazu oder den Tama Classic Stands, und du bist wirklich deutlich runter von den Kilos und alles hält gut. Am Ende eine Geschmacksfrage, was man nimmt. Die Limitierung durch Flatbase ist bei abgespeckten Sets eigentlich nicht gegeben. Drei Ständer plus Hihats, das steht sich nie im Weg.
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Also das Video sagt mir, das ist handwerklich nicht sauber und teils sogar ziemlich erschreckend, um ehrlich zu sein. Da würde ich keinen Cent investieren wollen. Alle bereits genannten Bedenken teile ich vollständig.
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Nun mal butter bei die Fische. Fangen wir mal am Anfang an. Da es keine genaueren Spezifikationen gibt in Sachen Musikstil, also keine Spezialsnare gewünscht wird, sage ich mal: Du willst einen guten Allrounder, der nich zu viel kostet.- Sonor - in dem Preissegment - kannst du eher knicken. Die PDP hat einen sehr guten Strainer. Dass er der "beste am Markt" ist halte ich für zuviel Lobgesang, andere extrem hochwertige Strainer sind auch bei anderen Herstellern verbaut. Solange man einen guten, soliden Strainer hat, ist das alles kein Problem. Wichtig ist, nicht zu tief, nicht zu flach. 5,5 Zoll Tiefe, damit kannst du alles machen und da gibt es dann echt viel erschwingliche Auswahl - erst recht gebraucht. Die Pearl Sensitones sind prima. Die Tama SLP-Modelle auch ohne wenn und aber top-Snares. Die Yamaha Stage Custom Steel Snare ist nicht ohne Grund ein Geheimtipp bei den günstigeren Modellen, denn die kann echt viel. Auf diese drei Marken würde ich mich konzentrieren, die findet man immer gebraucht und neu für einen guten Kurs und die sind einfach qualitativ und klanglich gut.
Warum sind andere Snares dann soviel teurer? Weil besser QUalitätskontrolle da ist, weil exquisitere Materialen (z.B. Messing-Spannreifen), bessere Strainer etc. verbaut werden und/oder Material bzw. Lackierung sehr kostspielig sind (Intarsien oder Verstärkungsringe kosten z.B: extra, weil es ein deutliches Mehr an Arbeit bedeutet). Alles ab der Mittelklasse aufwärts punktet durch Akribie und Detailversessenheit. Ob es klanglich besser ist? Nein, nicht unbedingt. Kommt drauf an, was man für einen Klang will. Manch "Boutique"-Snare ist klanglich übrigens ein reinfall, wie ich finde. Sieht toll aus aber das war's dann schon. Das sind mehr Sammlerstücke denn Musikinstrumente.
Ob du nun Stahl oder Alu oder Eiche oder Ahorn nimmst - die Klangunterschiede wird ein ungeübtes Ohr wenig wahrnehmen. Ein geübtes hingegen schon bis zu einem gewissen Grad. Messing und Alu haben einen ganz eigenen Klang z.B. das merkt man sofort, ob jemand eine solche Snare (im offenen ungedämpften Zustand) spielt oder z.B. eine gleich befellte Fichtensnare. Ist das wichtig? Nein, eigentlich ist es in sehr vielen Fällen zweitrangig, solange man keinen "speziellen Klang" sucht.
Stahlschnarren sind gut, benötigen aber oft etwas Dämpfung, damit sie nicht die Ohren zerschneiden. Obwohl es auch da Ausnahmen gibt. Mit einer guten(!) Stahlsnare kann man alles bedienen. Und sie ist für gewöhnlich auch erschwinglich. Also ein guter Ausgangspunkt. Später kann man dann immer noch "spezieller" werden beim Klang und sich die zweite Snare gönnen.
That said: Schau dir ruhig mal genauer die
Yamaha Stage Custom Steel
Pearl Sensitone Steel
Tama SLP Vintage Hammered Steel
Tama SLP Vintage Steel (Die ist richtig(!) gut - ich trauere meiner immer noch hinterher, hätte ich nie verkaufen sollen)
an.
Und die Sonor - lass die mal lieber.
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Also, wenn du noch nicht bestellt hast: Mit der SLP Classic Maple 14x5.5 hast du das deutlich bessere Instrument. Just my two cents. Die Schnarre kann alles und hat einen Teppichklang, der andere Snares echt billig klingen lässt.
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Ah okay, wenn der so konstruiert ist, ist ja alles gut. Anhand der Bilder ist so etwas jedenfalls nicht zu erkennen/identifizeren, daher meine Skepsis.
Aber ich brauche die Aluschnarre nicht. Ich habe ja schon drei hervorragende, die bei mir alles abdecken. Glück gehabt.
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Ein Hobby muss sich nicht rechnen. So einfach ist's.
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Also, die Preise sind eine Kampfansage. Da wird einer angesichts des Preises über das mega-hässliche Badge hinwegsehen können. Der Strainer sieht mir aber ehrlich gesagt nicht so wirklich Stimmungsstabil aus. Ich kenne den nicht, erkenne da aber keine Einrastoption. Ohne das, könnte es schon sein, dass der sich mal verselbständigt angesichts des Winkel-Desings des Hebels.
Die Kupferkanne finde ich potthässlich. Die Alu ist noch okay, insb. mit den Tube-Lugs, die ich an dieser Snare gar nicht so verkehrt finde. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
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Das Stage Custom ist sehr gut erhalten, wie es scheint, ich würde es mal mit 400 für den Kesselsatz ruhig probieren, vermutlich liegt man am Ende aber eher bei 375/350. Und das nur, weil es eben älter ist und der Markt schwächelt.
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Forks und Memphis gehören zu den durchaus großen in der Branche in den USA, zusammen mit Drum Center of Portsmoith und Dales Drumshop. Lohnt sich meines Erachtens schon, da hinzugehen, alleine schon aufgrund der sehr vielen Becken und Snares, die man da mal live sehen und anspielen kann. Insbesondere auch Zeugs kleinerer amerikanischer Trommelbauer, das man in Europa nicht so schnell findet. In North Carolina gäbe es auch noch 2112 Percussion, die sitzen in Raleigh.
Bin gespannt, wie/ob es dir gefallen wird.
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Gewollt und verflixt gut umgesetzt: Jethro Tull - Thick as a brick. Ein Paradebeispiel dafür, wie man mit Temposchwankungen melodisch gut arbeiten kann, wenn man will. Und damit das positive Gegenstück zu Mr. Purdies ernüchternden Album, wo der self-proclaimed-best-drummer-ever ganz fiese beim Tempo herumeiert.