Risse längs der Rillen dürften eigentlich, bei einwandfreiem Grundmaterial und heutiger Fertigungstechnik, gar nicht vorkommen. Man schlägt ja schließlich mit Holz auf Metal und nicht mit einem Hammer aus Titan.
So, jetzt lass ich mal wieder ein bisschen den Werkstoffwissenschaftler raushängen, weil so kann man das nicht stehen lassen ![wink ;)](https://www.drummerforum.de/images/smilies/emojione/1f609.png)
Also:
1. Zum Material aus dem Sticks bestehen:
Klar ist Holz weicher als Das Beckenmetall und deshalb nimmt es vom Schlag viel Energie weg und reduziert somit die Einwirkungen auf das Becken. Aber man muss anmerken dass der wirkliche Feind des Beckens nicht der Schlag an sich ist sondern die PERIODISCHE BELASTUNG.
Nimm mal ein Stück Metall und verbiege es ein paar mal. Das geht einige Zeit gut, aber irgendwann ist der Punkt erreicht wo das Stück bricht. Um ein Stück Metall gleich bei der ERSTEN Belastung zu brechen musst du ganz andere Kräfte aufbringen!
2. Zum Grundmaterial:
Das Grundmaterial ist NIE einwandfrei, sowas kann man gar nicht herstellen, bzw. wäre es VIEL zu teuer für ein paar Becken das Metall so auf die Nutzung maßzuschneidern. Da ist es aus wirtschaftlichen Aspekten weitaus sinnvoller ein paar Becken zu tauschen als drei oder vier Mal so viel für die Bronze zu zahlen.
3. Fertigugnstechnik:
Was soll man denn anderes machen als draufhauen? So funktioniert die Beckenherstellung nunmal seit ewigkeiten und da ändert sich auch nix dadurch dass man Maschinell hämmert oder sonst was.
Die Rissmechanik ist relativ einfach zu erklären:
Ein Stück Metall ist NICHT homogen. Es gibt Einschlüsse, (Mikro)Risse, Versetzungen, Körner (~> Bereiche gleicher kristalliner Anordnung), Poren, usw. Nehmen wir Mal einen Mikroriss als Beispiel. Dieser verursacht Spannungen im Material um sich herum. Nun fügt man Energie hinzu -> der Riss vergrößert sich (da eine Vergrößerung der Rissoberfläche Energie benötigt).
Wenn das Becken im Herstellungsprozess gehämmert wird entstehen im Becken eben oben genannte Inhomogenitäten (Hauptsächlich Poren, Versetzungen, Mikrorisse und manchmal auch Makrorisse), dadurch entstehen im Material Spannungen. Durch spielen des Beckens fügt man Energie hinzu - wenn die Energie an der richtigen Stelle ankommt bevor sie durch Schwingungen abgebaut ist entsteht/vergrößert sich ein Riss. Desweiteren vergrößern sich Risse auch durch die periodischen Belastungen der Schwingungen.
Dadurch dass Beckenherstellung eben auf Hämmern beruht und so o.g. Dinge passieren können kann man Mmn. eigentlich nur schwer eine Methode entwickeln bei der die zufällige Zerstörung von Becken unmöglich ist!
(Achtung: kein Anspruch auf vollständige Rechthaberei, Festkörpermechanik und Werkstoffphysik sind gerade im Bereich belastung sehr komplexe Themengebiete! Kann auch sein dass manche Dinge so nicht ganz korrekt sind, aber im allgemeinen passt es so!
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