Piezos sind sicher eine interessante Geschichte, und wenn man durch andere Piezos noch was verbessern kann ist das bestimmt nicht falsch. So extrem schlecht finde ich die Signale die jetzt vom PD-125 kommen aber gar nicht. Wenn man mal genau schaut, liegt das erste Extremum immer unter 1ms, und wenn einen nur die Schlagstärke interessiert, muss man eigentlich gar nicht länger warten. Nur für die Positionserkennung interessiert es dann, ob später noch ein Nulldurchgang kommt, und für so ein Feature noch 1ms mehr zu warten scheint mir nicht unverhältnismäßig. Ich denke, wenn das Signal am Ende innerhalb von 3ms der Anwendersoftware im PC zur Verfügung steht, dann ist das schon ganz gut, denn 2ms Ausgabelatenz sind machbar, so dass man am Ende 5ms Gesamtlatenz hat. Von beiden Latenzwerten noch je 0,5ms weg zu optimieren wäre wahrscheinlich auch nicht absolut unrealistisch, dann wäre man bei einem wie ich finde sehr guten Wert.
Gibt es denn Details, welche Piezos man genau nehmen sollte, um die Schwingungsdauer zu verkürzen? Also welche Werte diese genau haben sollten? Der Triggerkegel bleibt gleich? Finde es immer schade, wenn es nur allgemeine Aussagen und nichts konkretes gibt. Auch welchen Einfluss die anderen Komponenten genau haben (Triggerkegel, Triggeraufhängung, Mesh-Head usw.) und welche Veränderungen was genau bewirken wäre sehr spannend, das spielt ja am Ende alles zusammen.
Ich weiß gar nicht, ob überhaupt schon mal irgendjemand die Roland-Piezos vernünftig ausgemessen hat... ich hab das jetzt einfach mal gemacht, jedenfalls so gut ich es mit meinen Möglichkeiten konnte (sollte eigentlich weitestgehend stimmen, aber keine Garantie auf korrekte Werte... bei der Impedanz musste ich wegen Schwierigkeiten mit dem Messgerät etwas improvisieren, die Werte sind also am ungenausten. Muss ich bei Gelegenheit noch mal zuverlässiger messen). Falls jemand anders die Piezos auch mal vermessen hat, bitte gerne die Ergebnisse posten zum Vergleich.
PD-125 Head-Piezo:
Durchmesser Messingscheibe: 27 mm
Dicke Messingscheibe: 0,25 mm
Durchmesser Keramikscheibe: 18,2 mm (mit dem "Rand" 19,7 mm)
Dicke Keramikscheibe: 0,25 mm
Durchmesser Klebepunkt: 22 mm
Dicke Klebepunkt: 1,2 mm
Spannung (Gnd<->Spitze): ca. 40 V (kein aussagekräftiger Wert, einfach so stark auf das nackte Piezo geschlagen, wie ich mich getraut habe (ohne Kegel). In Datenblättern ist normalerweise die erlaubte Eingangsspannung Spitze<->Spitze angegeben, den Wert kann man hieraus wohl leider nicht ableiten. Falls jemand einen Tipp hat, wie man den Wert zuverlässig herausfinden kann, bitte melden)
Kapazität: ca. 15,3 nF (Nennkapazität wahrscheinlich 16 nF)
Resonanzfrequenz: ca. 4600 Hz
Resonanzimpedanz: ca. 800 Ohm (ist zwar nicht unrealistisch, aber relativ hoch. Bitte mit Vorsicht genießen, könnte durchaus ein Messfehler sein)
PD-125 Rim-Piezo:
Durchmesser Messingscheibe: 35 mm
Dicke Messingscheibe: 0,25 mm
Durchmesser Keramikscheibe: 23 mm (mit dem "Rand" 25 mm)
Dicke Keramikscheibe: 0,25 mm
Durchmesser Klebepunkt: 22 mm
Dicke Klebepunkt: 1,2 mm
Spannung (Gnd<->Spitze): ca. 50 V (wie oben, so stark drauf geschlagen, wie ich mich getraut hab)
Kapazität: ca. 23 nF (Nennkapazität wahrscheinlich 24 nF oder 25 nF)
Resonanzfrequenz: ca. 3000 Hz
Resonanzimpedanz: ca. 400 Ohm (ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, da ungenau und evtl. Messfehler)
Die Keramikfläche beider Piezos hat NICHT diesen abgetrennten, vom Rand zur Mitte verlaufenden länglichen Bereich, den man manchmal bei Piezos sieht. (spätes Edit: Rückkopplungs- bzw. Feedback-Elektrode wird das wohl genannt)