Das Tori-Amos-Interview finde ich ein beeindruckendes Beispiel für Ricks Fähigkeit, die besten Interviews zu produzieren,
das Beste aus seinen Gesprächspartnern herauszuholen (siehe Stings Interview, der ja als recht sperrig gilt in Interviews ).
Er lässt sie einfach reden, unterbricht nicht, wertet nicht und kommt immer wieder mit guten Fragen hervor, die das
Gespräch bzw. eigentlich eher Toris Monolog in Schwung halten.
Gut, Beato ist ja auch bekannt dafür, dass er eben selber massives Musikwissen hat, sowohl theoretisch als auch quasi
musikgeschichtlich. Er kennt alle Alben, Produzenten, Instrumentalisten, Jahreszahlen etc., und kann bei seinen gut
recherchierten Interviews diesbezüglich aus dem Vollen schöpfen. Menschlich und kommunikationstechnisch muss
man es dann aber trotzdem noch bringen können, sich einerseits angenehm zurückhalten und andererseits intuitiv
diese Fragen zu stellen, die am meisten aus den Musikern hervorlocken (wobei er sich ja hauptsächlich auf Musik
bezogene Themen beschränkt und nicht in privaten Dingen herumstochert).
Was habe ich schon viele Podcasts, Interviews etc. gehört, für dessen Interviewer man sich fremdschämen musste und
bei denen ich mich ständig geärgert habe ob der kilometerlangen Fragen, dem ständigen Unterbrechen oder Aufdrängen
der eigenen Gedanken und Weisheiten etc. ...
Ja, ich bin wohl offensichtlich ein Fan von Rick Beato geworden . Und das seit noch nicht einmal einem ganzen Jahr,
nachdem ich über mehrere Jahre immer wieder mal über den Namen gestolpert war, ohne der Sache mal nachzugehen.