Zu deinen Fragen:
- Warum ist ersteres so viel billiger (kann mir auf diese Weise für unter 500€ was zusammenstellen, während entsprechendes mit Variante b rund das doppelte kostet)?
Universelle In-Ears werden meist in sehr großen Stückzahlen in Fern-Ost produziert und können deshalb sehr günstig gefertigt und verkauft werden.
Passende Otoplastiken zu fertigen, um solche Hörer in Silikon einzufassen, ist bereits komplette Handarbeit, die in Deutschland von Fachleuten durchgeführt wird und ihren Preis hat.
Hierbei werden aus Ohrabformungen Gießformen erstellt und ein Stempel mit der jeweiligen Hörerform eingesetzt und ausgerichtet.
Nach einer Nachbearbeitung und Lackierung sind diese Otoplastiken bereits fertig und können verwendet werden.
Solche Otoplastiken liegen bei einer Vollconcha-Version (Ohr wird komplett ausgefüllt/Hörer hat somit einen besseren Halt) bei knapp unter 150,00€
Zusammen mit einem universellen Hörer ist man hierbei wesentlich günstiger dran, als mit voll angepassten Systemen.
Bei sehr schmalen Gehörgängen kommt es oft vor, dass universelle Hörer nicht getragen werden können, bei anderen ist der Gehörgang so ungünstig, dass man selbst mit verschiedenen Aufsätzen keine wirkliche Chance hat, den Gehörgang abzudichten.
Hier ist eine "Anpassung" oft die einzige Chance, einen In-Ear Hörer zu tragen.
Denn ein nicht abdichtender Hörer bedeutet immer, dass der Bass abfällt und so ein mittiger Sound entsteht, den man kaum aushalten kann.
Bei der Fertigung von "ans Ohr" angepassten Hörern, wie man sie von UE und vielen anderen Herstellern kennt, ist der Aufwand wesentlich höher.
Es werden ebenfalls Gießformen angefertigt, in denen dann Gehäuseschalen gegossen werden, die später alle Technik aufnehmen und als späteres In-Ear meist bündig mit dem Ohr abschließen.
Die Treiber werden einzeln in den Schalen platziert, mit Frequenzweichen verbunden (Löten unter dem Mikroskop), die Schallschläuche im Gehörgang zum Schallausgang verlegt, akustische Dämpfer werden eingesetzt etc.
Bei Hörern mit Ambience-Bohrungen ist der Aufwand nochmals höher.
Wenn alle Technik verbaut ist, wird der Deckel, das sogenannte Faceplate aufgesetzt, welches auch die Buchse für die steckbaren Kabel trägt, der Hörer muss verklebt werden, die Schalen werden geschliffen, die InEars Komplett lackiert, meist wird noch ein Logo aufgelasert, welches mit Farbe ausgefüllt und dann nochmals lackiert wird, die Hörer werden sehr penibel und in langen Zyklen geprüft und getestet, bevor sie überhaupt zum Kunden kommen.
Bei allen Arbeitsvorgängen sind verschiedene Spezialisten am Werk, die sehr viel Zeit benötigen, einen solchen Hörer per Hand im Kundenauftrag zu fertigen.
Allerdings muss man heute keine 1000€ mehr ausgeben um einen sehr gut klingenden Hörer zu bekommen.
Für 500€ bekommt man schon ein sehr amtliches angepasstes 2-Wege System.
- Wie (un)bequem könnte ersteres werden (hab von manchen gehört, dass das nicht gut im Ohr gehalten hat)?
Unbequem darf weder eine "ans Ohr" angepasste Otoplastik, noch ein In-Ear Monitoring System werden.
Wenn dies bereits sehr früh auffällt, muss man den Hersteller kontaktieren und um eine Nachbesserung bitten.
Bei angepassten Produkten kann dies allerdings immer mal vorkommen.
- Was funktioniert als Gehörschutz besser?
- Was ist für Monitoring besser?
In-Ear Hörer, ob universelle oder angepasste, bieten in jedem Falle einen Schutz vor zu lauten Pegeln, wenn sie den Gehörgang abdichten..
Es gibt die Möglichkeit, einen Elacin-Gehörschutz ans Ohr anpassen zu lassen und dafür auch passende Einsteckhörer zu beziehen.
Dies macht allerdings nur einen Sinn, wenn man recht selten mit In-Ears spielet und der Gehörschutz im Vordergrund steht.
Der Halt ist aufgrund der Stöpselform weniger gut als bei Vollconcha Versionen und das Material kann auch schneller ermüden, wenn man ständig zwischen Filtern und Hörern wechselt.
Ausserdem sitzt der Aufsteckhörer dann auf der Otoplastik und steht immer aus den Ohren heraus.
Musiker arbeiten deshalb meist mit separatem Gehörschutz und Monitoring.
Den bestmöglichen Klang erreicht man natürlich mit voll angepassten Hörern, da man hier den Schallausgang perfekt aufs Trommelfell ausrichten kann, die Treiber im Gehäuse/Ohr sitzen und somit keine langen Schallwege haben, die den Klang verändern können.
Optisch ebenfalls eine bessere Lösung.
Für Drummer immer interessant: Die Hörer schließen bündig mit den Ohren ab und man kann hier nicht mit Sticks hängen bleiben!
Von verschiedenen Gehäusefarben und Logolaserungen, Swarowski-Steinen, selbst Holz-Furnieren etc. bei der individuellen Hörergestaltung mal abgesehen.
- Ich möchte zum Monitorsound ein Metronom beimischen. Welches Gerät dafür am besten (DrumAmp, DI-Box,... und woher bekomm' ich den Limiter?!)
Als Drummer hat man tatsächlich die geringsten Ausgaben und Aufwand, wenn es darum geht, Monitoring auf der Bühne zu nutzen.
Funkstrecken können verwendet werden, machen wegen der Ortsgebundenheit aber wenig Sinn.
Im Prinzip reicht ein kleines Mischpult mit 2-4 Eingängen (Monitorsignal, Klick, ev. mit Mikrofonverstärker für ein Ambience Mikrofon) .
Hier gibt es allerdings auch professionellere Geräte (beispielsweise von Fischer Amps), die bereits einen Limiter an Board haben.
Denn pfeift einem einmal eine ordentliche Rückkopplung ins Ohr, sieht man Sternchen, bevor man die Chance hat, angepasste Hörer aus den Ohren zu entfernen.
Zu solchen Geräten können dir hier andere User sicher bessere Tipps geben, die bereits mit solchen Geräten arbeiten und entsprechende Erfahrungen gemacht haben.
Ich hoffe, ich konnte dir die wichtigsten Fragen beantworten.
Gruß, Marco