Von den Sonor Performer Drums gab mehrere Generationen:
Die erste Generation vom Performer gab es bereits im Jahr 1984. Bei dieser Serie wurden die Bassdrums noch mit 14" Tiefe gebaut. Die Toms hatten bereits Powermaße, also 12x10 und 13x11 beim Standardset. Die folierten Kessel waren aus sechslagigem Buchenholz. Die Gratungen waren gerundet.
Die zweite Generation vom Performer kam bereits ein Jahr später, also im Jahr 1985. Diese hatte die Badges mit dem gelben Dreieck. Hier wurden die Bassdrums bereits mit 16" Tiefe gebaut. Die folierten Kessel waren ebenfalls aus sechslagigem Buchenholz und die Gratungen gerundet.
Im Jahr 1986 kam, leider nur für kuze Zeit, das Performer Plus auf den Markt. Hierbei wurde neben Buchenholz auch Birkenholz verbaut, es waren also Mischkessel. Diese wurden auch nicht foliert, sondern lackiert. Die Gratungen waren ebenfalls gerundet. Bei den Bassdrums wurden hier zum ersten Mal zehn, statt der üblichen acht Stimmschrauben pro Seite verwendet.
Im Jahr 1987 kam dann die nächste Generation des Sonor Performer. Entgegen vieler Meinungen waren auch diese noch aus Buchenholz. Die Bassdrums waren hier nicht mehr sechs- sondern neunlagig, die Toms hatten nach wie vor sechs Lagen. Die Gratungen wurden nicht mehr gerundet, sondern 45° nach innen abgeschrägt. Neben den folierten Kesseln gab es nun auch die Version mit Mahagonifurnier (Mahagoni rot).
Die Bassdrums hatten 10 Stimmschrauben pro Seite und zum ersten mal Holzspannreifen.
Bei der letzten Generation des Performer, im Jahr 1990 wurde nicht mehr Buchenholz, sondern Pappelholz verbaut. Die Kessel waren nun sowohl bei den Bassdrums, als auch bei den Toms neunlagig. Man verwendete nun die gleichen Kessel, wie bei der ebenfalls 1990 eingeführten Force 2000 Serie. Optisch gleicht diese Version genau der von 1987.
Mit der Einführung des Force 3000 im Jahr 1991, wurde die Produktion des Sonor Performer eingestellt.
Dein Sonor Performer stammt also entweder aus der vorletzten, oder der letzten Version. Dies kannst du erkennen, indem du den Stempel in den Kesseln rückwärts liest. 708 z.B., würde also bedeuten, daß der Kessel im August 1987 hergestellt wurde.
Nun zur abgebildeten Snare-Drum:
Es handelt sich hier um eine Sonor Phonic Plus D518, mit den Maßen 14x8 und neunlagigem Buchenkessel. Sie stammt aus er ersten Generation der Phonic-Plus Snare Drums, was an der alten Phonic-Abhebung zu erkennen ist. Bei der nächsten Generation wurde eine sog. Pseudoparallelabhebung verbaut. Diese Snare hatte dann die Bezeichnung D518x bei der Holz- bzw D508x bei der Stahlversion.
Die Snare war ursprünglich mal foliert. Wahrscheinlich war sie mal weiss. Die weissen Folien der Phonic- und Phonic Plus Drums neigten zu einer potthässlichen Vergilbung, die man mit dem schärfsten Scheuermittel nicht mehr los wurde. Hier hat wohl ein ehemaliger Besitzer die Folie abgezogen und den Kessel klarlackiert.
Soundtechnisch ist diese Snare Drum der absolute Wahnsinn. Trotz der Tiefe von 8" ist mit ihr so einiges möglich. Da heisst es ausprobieren.
Über den Marktwert des Drumsets und der Snare würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen, solange du hier nicht extrem überteuert eingekauft hast. Du bist Im Besitz eines sehr guten Mittelklasse-Drumsets mit einer hammermäßigen Snare aus der Oberklasse, beides von Sonor "Made in Germany"...
Gruß vom Fürst