Beiträge von Surfkoala

    Und das führt mich zur Frage, wo denn eigentlich die Referenz ist und wer diese definiert (hat)!? Man hat den Eindruck, dass sie irgendwo innerhalb der letzten 100 Jahre zu suchen ist. Aber was sind denn schon 100 Jahre? Bin ich ein schlechter Drummer, weil ich den Rosanna Shuffle nicht spielen kann und vermutlich nie werde? Muss ich den können, um einem gewissen Profi-Level anzugehören? Kann Ringo das spielen?

    So ungefähr läuft das bei mir auch oft, nur halt auf meinem Level.

    Nein. Eher das Gegenteil, viel zu oft verzeihen sich Schlagzeuger:innen "unsauberes" Spiel . Chad Smith hat gesagt, dass es keine gute Band mit einem "bad Drummer" gibt.

    Gilt nicht Chad Smith sogar als "Hudler"? :saint: Ich hatte mal einem Kollegen, der (klassisches) Schlagzeug studiert, ein Video von Chad Smith gezeigt, in dem er Doubles wild auf dem Drumset verteilt hat. Da meinte der Kollege, das wäre aber unsauber...

    Die Frage nach der Referenz finde ich total interessant. Ich bin der Meinung, dass niemand den Porcaro-Shuffle spielen muss, um ein guter Drummer zu sein. Wenn Toto aber einen Drummer mit auf Tour nehmen, muss er den Song spielen und ich bin mir sicher, dass keiner der Jungs in der Band die Ghost-Notes analysiert und mit Porcaro vergleicht. (Das überlassen sie den YouTube-Kommentator:innen.) Die Totos werden auf andere Dinge achten. Und diese Dinge sind dann in meinen Augen eine Art von (Toto-)Referenz.


    Ich will mir wirklich nicht anmaßen die Referenz eindeutig festzulegen. Timing, konsistenter Backbeat, Sound (auch die Lautstärke der einzelnen Schlagzeugteile zueinander), „Unisono-Qualiät“, das sichere Treffen von Abschlägen sind Qualitäten, die sicherlich in vielen Kontexten gefragt sind.


    Chad Smith ist ein Wahnsinnsdrummer, was Groove, Timing, Konsistenz und Sound angeht. Der Typ hat „blood, sugar, sex, magik“ eingespielt. Da war er noch nicht mal 30 Jahre alt.

    Haben Schlagzeuger eventuell gar den Hang, sich selbst zuweilen als zu wichtig zu sehen im Gesamtkontext? :/

    Nein. Eher das Gegenteil, viel zu oft verzeihen sich Schlagzeuger:innen "unsauberes" Spiel . Chad Smith hat gesagt, dass es keine gute Band mit einem "bad Drummer" gibt. Wie kann man sich da als Drummer als zu wichtig betrachten?


    Ich vermute ja manchmal, wenn ich so zurückblicke und nachdenke, manch einer von uns beschwert sich manchmal vielleicht zu sehr (und unnötig) darob, dass wir "zu wenig Wertschätzung als Musiker" von Mitmusikern erfahren - und versuchen diesem Gefühl mangelnder Anerkennung mit komplexem Spiel zu begegnen, zu zeigen: "Ist ja doch nicht so einfach, das machst du nicht so leicht nach. Also mehr Respekt bitte."

    Wenn eine Schlagzeugerin gut ist, ist sie gut. Und in der Regel erkennen das andere Musiker:innen ziemlich schnell. Egal ob der Schlagzeuger simpel spielt oder "frickelt". Eine gute Schlagzeugerin strahlt eine gewisse Autorität und Souveränität aus.

    Interessant in diesem Zusammenhang ist das Phänomen, dass Drummer, die wirklich, wirklich schnell und "choppy" spielen können, auch immer mal wieder abqualifiziert werden...kein Feeling, kein Groove, kein Touch...was auch immer. Genauso habe ich Hobby-Schlagzeuger:innen kennengelernt, die immer wieder darauf hinweisen, wie toll sie Drummer finden, die simpel spielen. Manchmal habe ich da den Eindruck, dass an dieser Stelle aus der Not eine Tugend gemacht wird.

    Daraus lässt sich in meinen Augen ableiten, dass Moes o.g. These durchaus ihre Berechtigung hat. Manchmal wird "gefrickelt", weil man sich Anerkennung erhofft, manchmal wird aber auch "simpel" gespielt, weil man sich Anerkennung erhofft (und genau weiß, dass man eh nicht anders kann).

    Ich bin mir sicher, dass Porcaro die Ghost Notes nicht gespielt hat, um Anerkennung zu bekommen. Für ihn war das sicherlich noch nicht mal ein komplexer Groove (und er hat ihn auch noch dazu von Bonham abgeschaut).


    Ob man lieber viele Noten mag oder weniger ist Geschmackssache (wurde ja hier auch schon geäußert). Ob man als Drummer gut ankommt oder ob man ein "guter" oder "schlechter" Drummer ist, hat in meinen Augen wenig mit der Menge der Noten zu tun. Da sind andere Faktoren wichtiger (Timing, Konsistenz, Lautstärken der einzelnen Teile des Schlagzeugs zueinander...). Egal WAS ich spiel...das WIE ist immer entscheidend.

    Mein Sohn ist 4 und macht auch gerade die ersten Schritte am Set. Ich teile mir mit ihm zuhause ein Pearl Midtown-Set mit 16" Bassdrum.

    So mach ich das Set klein für ihn:
    - 10" Snare (von Mapex, keine Ahnung mehr, wie das Modell heißt, ist schon alt, Gebrauchtkauf)

    - Bei Musicstore hab ich einen passenden Snareständer und einen passenden Hocker gekauft, jeweils unter 20 € (Fame Kiddy)

    - Die HiHat ist am schwierigsten, ich hab eine alte Premier-HiHat in den Kleinanzeigen gefunden, die man wirklich sehr klein machen kann. Wobei die auf dem Bild auch klein wirkt.


    Ich denke, dass der Aufbau auf dem Bild echt nicht gut ist. Die Snare muss näher an die Fußmaschine und die Hihat dann nah an die Snare. Sonst wird die Grätsche einfach zu groß. Guter Anhaltspunkt: Auf den Hocker setzen, ohne Set. Sitzwinkel siehe oben. Wo die Füße dann den Boden berühren, sollten später auch die Pedale stehen. Und dazwischen eben die Snare. Ich persönlich denke, dass du einen ähnlichen Weg mit der Snare gehen solltest, wie ich ihn beschrieben habe.


    Toms: Nicht so wichtig. Ich würde das rechte Hängetom abhängen, um Platz für das Ride zu machen. Und das Flortom würde ich noch einen Tacken nach rechts drehen, damit der nach oben überstehende Fuß mehr Richtung Bassdrum und ein Stück weiter aus der "Schlagbahn" rutscht.

    Kleinere und höher gestimmte Bassdrums sind unverstärkt i.d.R. sogar besser durchhörbar.

    Das ist eine Mär. Ich bin auf diese Mär reingefallen und wollte mit einer 18x18 Acrylbassdrum Rockmusik spielen. Ich hab alles versucht, aber die war einfach zu leise, egal wie ich sie gestimmt hatte.

    Ich würde die Bassdrum spielen, die ich immer mit der Kapelle spiele (es sei denn, die Bassdrum ist immer zu leise oder zu laut).

    Ich bin kein Double-Bass-Spieler, kann aber deine Frage verstehen und hätte dazu Anregungen.

    - Anders denken: Hände und Füße nicht entkoppeln, sondern koppeln. Erst wenn die Schläge, die auf der gleichen Zählzeit liegen, auch genau gleichzeitig kommen, ist die Übung gemeistert. Häufig fällt es einem schwerer, die gegensätzlichen Extremitäten Syndrom zu bekommen (z.B. rechte Hand und linker Fuß).

    - die Problem-Übung vereinfachen: a) Sechzehntel mit den Füßen b) den Backbeat mit dazu nehmen (ruhig auch mit beiden Händen - rechts FT, links SN) c) Füße und Ride d) Alles zusammen

    Wenn wir schon bei Bildern sind...


    drummerforum.de/gallery/image/12688/


    @Drumbass: Ich würde an einer Stelle nicht das Medium sondern das 20" Crash kaufen. Passt besser zum 18er und ist für mich das Königscrash. Oder du verkaufst das 18er und kaufst ein 20er Medium und ein 20er Crash.


    Zu den Big Beats: Ich bin ziemlich früh dem Big Beat Hype verfallen und die Becken sind toll...aber 2002er sind 2002er sind 2002er. Die Fender Strat unter den Becken, schwer zu verbessern. Bei allen Ausflügen bin ich am Ende wieder bei den 2002ern gelandet. Geschmackssache.

    Btw. Hat jeman ein 18er Ride für mich?

    Mein Thema ;)


    Ich spiele 2 Becken in meinem Setup. Auf der rechten Seite ein 2002 22er Medium und links über der HiHat ein 2002 20er Crash.


    Das 22er Medium macht im Gitarrenband-Setup genau das, was du beschreibst. Ich nutze es als Ride mit der Spitze angespielt oder dem Shaft /trashiger Sound) oder nutze eben die Kuppe. Wenn ich vom Floortom komme, nutze ich es als Crash.


    Das 20er nutze ich als Crash oder als Crashride, wenns rauschen soll. Das geht mit dem 22er auch, nur lauter. Als Ride kann ich mir das 20er nur im leisen Kontext vorstellen. Es verliert schnell den Ping,, wenn es lauter wird.


    Ich hab noch ein 2002 22er Ride. Das nutze ich nur bei Aufnahmen, wenn ich einen klaren Ping will. Das ist mir zum crashen zu schwer und träge. Da brauche ich dann rechts dann noch ein Crash zusätzlich.


    Die Big Beats hatte ich auch mal, in 22, 20 und 19. Auch gut. Geschmackssache.

    Mit Tosco kannst Du eigentlich nichts falsch machen. Die Fertigung in Italien war qualitativ in Ordnung, das Rotocast-Verfahren wurde auch bei anderen, durchaus guten Firmen genutzt. Wie man gelegentlich liest, soll Rotocast bei Tosco nicht angewendet worden sein. Die Toscos aus Italien, die ich habe, haben aber das typische Drehmuster. Einige der Becken sind für meinen persönlichen Geschmack etwas schwer, aber wer Paiste mag sollte klar damit kommen. Meinen Satz Tosco Super T liebe ich geradezu; die Toscos aus kanadischer Fertigung sind ebenfalls feine Becken, damit ist man für wenig Geld gut bedient. 60 Euro plus Versand sind ein Schnapper, sofern kein Defekt gegeben ist.

    Das Becken kam heute. Es ist ungewohnt steif, sehr pingig und nicht crashbar, was ich sehr schade finde. Aber zum Üben ists gut. Das rappelt mir nicht so das Ohr zu. Klingt übrigens recht paistig, finde ich. Sehr clean und wenig komplex.

    Danke für die Antworten.


    Ich hab mir das Becken über Ebay-Kleinanzeigen schicken lassen. Ich liebe ja Paiste abgöttische, muss aber sagen, dass die Gebrauchtpreise aktuell gaga sind. Also bin ich für mein neues Set zuhause, auf dem ich nur leisen Kram übe, auf die Suche nach nicht zu schweren, gutklingenden und günstigen Becken gegangen. Bei Tosco bin gelandet. 60 € plus Porto kostet mich das 18er. Ich bin gespannt. Wenns gut ist, suche ich mir noch die passende HiHat dazu.

    Gabs denn überhaupt Sabian-Toscos, die Stempel in dieser Art hatten? Das passt meines Wissens eher zu den alten Toscos, aber ganz sicher bin ich mir nicht.