Beiträge von Burkie

    Da hast du recht.
    Damit bist du digital-technisch auf der sicheren Seite.


    Ich habe allerdings mit 16 Bit/48kHz und Sony DATs angefangen, später mit Soundkarten 16 Bit/44.1 kHz, und das hat mich auch nie enttäuscht.


    Interfaces würde ich mir nie nach der Samplingrate oder der Bitauflösung auswählen. Sondern nur nach der tatsächlichen Rauscharmut der Mikrofon-Vorverstärker.


    Und das bekommt man nur durch Praxistests heraus.


    Gruss


    Nicht ganz. Den Headroom musst du ja auch mit einrechnen. Nimmt man da jetzt 10-20dB, was dem Grundrauschen des Mikros entspricht, kürzt sich beides raus. Bei 110dB SPL würde das Quantisierungsrauschen also in dieser Rechnung schon 14dB über dem Mikrofonrauschen liegen.


    Glaub ich dir nicht.


    Mikrofonrauschen liegt bei 10 bis 20 dB Schallpegel, je nach Mikrofon und Bewertungsfilter.
    16Bit PCM hat unbewertet 96dB Rauschabstand. Mit üblichem Noiseshaping und Bewertungsfilter, holt man nochmal ein-zwei Bits raus, kommt also auf um die 110dB Rauschabstand. Kann also Schallpegel bis etwa 130dB verlustfrei aufnehmen.


    Aber lassen wir das...


    Man sollte nur vor den ganzen Bits und Samplingraten das Ohr mal erden:


    Die leisesten Geräusche, die man aufnehmen kann, liegen bei um die 10 bis 20dB SPL (Schallpegel). Wobei 0dB SPL grob die Hörschwelle des menschlichen Ohres markiert.


    Nimmt man nun eine nicht gerade leise akustische Gitarre auf, oder ein nicht elend laut geprügeltes Schlagzeug, so sind wir bei Schallpegeln um die 70dB (Gitarre) oder bis 80-100dB (Schlagzeug, je nachdem, wo das Mikrofon steht).


    Mit diesen Schallpegeln und der natürlichen Begrenzung nach unten hin (Noisefloor der Mikrofone) können wir noch nicht einmal die Dynamik von 16 Bit wirklich ausnutzen.
    24 Bit (real eher nur 20 Bit) würden um die 8Bit verschwenden, um Mikrofonrauschen zu kodieren, oder um ungenutzt als niemals nutzbarer Headroom sich zu langweilen.
    Damit wird die Aufnahmequalität nicht besser!
    Auch nicht bei der Nachbearbeitung!


    Aber du hast natürlich auch recht.


    Heutzutage hat jedes Interface "24Bit"-Wandler verbaut. Davon sind etwa 20-22 Bits wirklich nutzbar, ungefähr die 2-4 niederwertigsten Bits codieren nur das Eigenrauschen des Wandlers.


    Wenn man den Wandler nun so aussteuert, dass die 1-2 niederwertigsten nutzbaren (!!!) Bits des Wandlers das Mikrofonrauschen codieren, ist man eigentlich für alle Schallpegel gerüstet. Der höchste Schallpegel, den man dann noch ohne (digitales) Clipping aufnehmen kann, läge dann bei um die 130-140dB SPL.
    Das müsste auch für laute Snares noch ausreichen.


    Niedrigste Schallpegel, die gerade so nur etwas über dem Eigenrauschen der Mikros liegen, werden aber auch noch ohne Qualitätsverlust aufgenommen.
    (Höhere Aussteuerung des A/D-Wandlers bringt in dem Fall nichts, da man damit auch nur den analogen Noisefloor lauter aufnimmt - das Signal/Rauschverhältnis des Nutzsignals wird damit nicht besser!)


    Natürlich nutze ich regelmässig auch 24Bit bei der Aufnahme - einfach weil es nix kostet und nicht schadet. Im Zweifel hat man etwas mehr Headroom - eine Art doppelte Versicherung.
    Klanglich ist das alles aber nicht entscheidend. Die Mikrofonpositionierung, die Akustik des Raumes und die Spielweise sind da sehr viel wichtiger für guten Klang.



    Als Endprodukt sind selbst 16 Bit Auflösung eigentlich noch überdimensioniert... Da man ja in der DAW mixt und mastert, kann man ganz vorsichtig bis -1dBFS aussteuern, ohne Intersample-Overs, und hat damit grob 90-100dB Dynamik und Signal/Rauschabstand zur Verfügung.
    Im Wohnzimmer, wo man, also der Konsument, Aufnahmen hört, ist eh ein Grundgeräuschpegel von um die 30dB SPL vorhanden. Um auch noch die leisesten Details einer 16-Bit-Produktion hören zu können, müsste man eine Produktion so laut abhören, dass eben diese leisesten Details noch geringfügig lauter sind als das Grundgeräusch eines Wohnzimmers.


    Dann wären aber die Spitzenpegel schon bei um die 120dB SPL - das ist nicht mehr nur satt laut, sondern schon ohrenbetäubend.


    Selbst wenn man hochdynamisch gemastert hat, und der mittlere Lautstärkepegel bei nur -20dBFS läge, und man also noch 20dB vom mittleren Pegel nach oben frei hätte für kurze transiente Peaks, wäre die mittlere Lautstärke auch schon bei um die 100dB SPL - ohrenbetäubend.
    Und für Mietwohnungen völlig ungeeignet...


    Trotzdem verlangt der Konsument, etwa auf DVDs oder Blu-Ray, HD-Versionen seines Lieblingsalbums als 24Bit/96kHz oder so. Weil, 16 Bit seien ja technisch auch nicht besser als auf CD...


    Da geht man als Produzent lieber den Weg des geringsten Widerstandes, und spielt das Master halt als 24 Bit aus - für solche "HD-Medien" und für solches audiophiles Publikum...


    Eine technisch sehr gute Digital-Produktion der 80er, die auf 16 Bit-Digital-Tonband aufgenommen wurde, ist die un-remasterte erste Ausgabe von "Brothers in Arms" der Dire Straits. Relativ dynamisch für Pop-Produktionen, rein in 16 Bit aufgenommen, gemischt und gemastert, und ohne jegliches hörbares Quantisierungsrauschen.
    Diese CD findet man für wenig Geld als Second-Hand-Version im Gebrauchtplattenladen oder bei den einschlägigen Resellern.
    Da kann ein jeder ausprobieren, im Ausklang der Songs die Anlage schrittweise lauter zu drehen, bis man glaubt, gerade so irgendwelche Störgeräusche zu hören. Um dann bei dieser Lautstärke-Einstellung den Song nochmal komplett durch zuhören... Wie laut klingt das dann...?


    Gruss


    Man nehme 75dB Abstand zum 16bit Quantisierungsrauschen. Dann sind Ghostnotes bspw. 25dB leiser als die lauten Schläge. Nun nimmt man meine Nachbearbeitung, in der stufenweise das Quantisierungsrauschen an einigen Stellen locker um 15-25dB hoch geholt wird. Nimmt man nun noch ein "heftiges" Mastering mit reichlich Kompression, Aufblaserei und Prügelei hinzu, liegt das ursprüngliche 16bit Quantisierungsrauschen im finalen Ergebnis dann plötzlich einfach mal bei -25dBFS. Die Musikwahrnehmbarkeit des menschlichen Gehörs hat eine Dynamikspanne von ca. 70dB.
    Vielleicht ist es auch nicht ganz so krass - oder vielleicht sogar noch krasser - aber die Sache liegt auf der Hand. :rolleyes:


    Aha, also Kompression oder "Hochholen" um 25dB, dann haben wir noch 50 dB Rauschabstand.
    Nach weiterer Kompression soll das Quantisierungsrauschen bei -25dBFS liegen, das wären also alles in allem 50dB Verstärkung!


    Denkst du nicht auch, dass das etwas viel Verstärkung ist?
    Rauschen, das 25dB leiser als breitbandiges Nutzsignal ist, wird in vielen Fällen überdeckt und gar nicht wahrgenommen.
    Ghostnotes sind ja - wie du schreibst - 25dB leiser als die echten Notes. Sie heißen so, weil sie kaum gehört werden, also schon an der Wahrnehmbarkeitsgrenze rumkrebsen.


    Deine ganze Rechnung geht auch nur auf, wenn das Nutzsignal (Snaredrum) lauter als ca. 110dB SPL am Ort des Mikrofons ist.
    Andernfalls "gewinnt" das Mikrofonrauschen und das Rauschen des Pre-Amps.


    Gruss

    Wie laut sind denn die Ghostnotes, die man im fertigen Produkt noch hören will, wenn die Notes selber um die 125dB SPL laut sind?


    Wenn du bei 1 kHz hochziehst, dann ja nicht nur die Stille zwischen den Noten, sondern auch während der Noten (sonst wäre es ein Kompressor...). Wieviel dB kannst du zugeben, bevor es während der Notes ins Clipping geht...?


    Es wird da viel fabuliert, wenn es um Bitauflösung und Samplefrequenzen geht.
    Immerhin schadet da ein "mehr" dem Klang nicht, und es kostet ja auch nichts...


    Eigenartigerweise gelangen Musikaufnahmen der klanglichen Referenzklasse schon in den 80ern mit 16 Bit Auflösung - so wichtig kann 24 Bit also gar nicht sein.



    Gruss

    Beeble & Drumstudio1
    Echt interessant. Danke :)



    Ich verstehe deine Argumentation. Dennoch kann man sich relativ einfach veranschaulichen, dass das Quantisierungsrauschen von 16bit in der Praxis häufiger zum Vorschein kommt. Und durch Nachbearbeitung (nicht nur Kompression) wird das dann eben auch hörbar.


    Nein.
    Das (das Quantisierungsrauschen) würde nur hörbar werden, wenn es nicht durch Mikrofon- und Verstärkerrauschen, sowie durch Umgebungsrauschen überdeckt werden würde.


    Ein Beispiel, damit es hörbar würde: Schallpegel sei 90dB SPL, mit 18dB Headroom aufgenommen. Dann liegt das Quantisierungsrauschen bei 16Bit bei um die 12dB SPL äquivalent. Mit sehr rauscharmen Mikros und Verstärkern könnte in diesem Falle der Noisefloor durch das Quantisierungsrauschen dominiert sein.


    (Bei nur normal rauscharmen Mikros dominiert dann eher noch das analoge Mikrorauschen.)


    Damit man durch Nachbearbeitung (Kompressor?) dieses Rauschen "hörbar" macht, muss man sehr stark verstärken.
    Denn, das Rauschen liegt um grob 80dB niedriger als der Nutzschallpegel. Das ist praktisch "völlige Stille".


    Dieses so beschriebene Nutzsignal müsste nun um um die 70dB lauter gemacht werden, damit das Quantisierungsrauschen bemerkbar würde - utopisch.
    Dann läge das Quantisierungsrauschen bei um die 80dB SPL, der volle Nutzpegel bei um die 90dB.


    Der zweite Punkt betrifft die Abhöre beim Konsumenten. Dadurch gehen die "Anforderungen" an Rauschfreiheit noch einmal mehr zurück.



    Gruss

    Vor allem gehts aber auch um die Nachbearbeitung. Da werden Unterschiede von 16 zu 24bit Aufnahmen wirklich hörbar. 96dB Rauschabstand von 16bit reichen auch mit -10dBFS Headroom noch für die Dynamikspanne (Musikwahrnehmbarkeit) des menschlichen Gehörs aus, das gilt aber nur fürs fertige Medium. 24bit begrenzt aber eben nicht - das Quantisierungsrauschen liegt unter dem Grundrauschen von der Aufnahmetechnik, auch noch bei größerem Headroom, was bei 16bit nicht der Fall ist.


    Aber doch nur, wenn du auch Schallpegel von mehr als ca. 110dB Schallpegel (SPL) hast.
    Jedes Mikrofon macht Eigenrauschen, welches Schallpegel von 10 bis 20dB SPL entspricht.


    Hast du nun eine Musik, die maximal bis - sagen wir - 80dB SPL geht, dann ist der Rauschabstand ca. 60dB: 80dB SPL - 20dB Mikrofonrauschen = 60 Signal-to-Noise.


    Hast du ein Instrument, das bis maximal 110dB SPL geht, hast du um die 90-100dB Rauschabstand - das geht noch mit 16 Bit.


    Besser wird es auch nicht mit mehr Bits, wieso auch?


    Gruss

    Hallo


    Studiostandard ist seit jeher 16 Bit auf Sony DASH oder Mitsubishi ProDigi auf Multitracks, und 16 Bit auf U-Matic Stereo.



    Von den 24 Bits bleiben real eh nur theoretisch 20 nutzbare Bits übrig, die niederwertigen 4 Bits codieren nur Rauschen. Besser sind die AD/DA-Wandler einfach nicht.


    Von den 20 theoretisch nutzbaren Bits bleiben in der Praxis 12 bis vielleicht mal 17 Bits übrig, die anderen niederwertigen Bits codieren Studio-Störgeräusche, Mikrofon-Rauschen, Mischpult- oder Mikrofon-Preamp-Rauschen. Die 17 Bits bekommt man auch nur bei lautem Orchester in sehr leisem Studio.


    Auf einer Produktion mag man maximal vielleicht 60 dB Dynamik halbwegs noch ertragen, angenehmer zu hören sind eher um die 50 bis nur 20 dB Dynamik, was um die 9 bis 4 Bit entspricht. Mit Störabstand zum Quantisierungsrauschen ist man mit 14 Bit sehr gut bedient. 16 Bit auf CD wurden in der Praxis nie ausgenutzt.


    Und so eine Dynamik mag auch niemand wirklich hören, da wären alle nur ständig dabei, den Lautstärkeregler nach zu drehen.


    24 Bit in der Produktion sind ein Mythos, der daher kommt, dass nie wirkliche Vergleichstests durchgeführt wurden, und 24 Bit tatsächlich und auch theoretisch den Klang nicht verschlechtern.


    Weil's auch nix kost, macht es halt ein jeder einfach so. No-Brainer.


    Gruss


    Was ist das für ein Song / Groove, in dem auf jeder 8tel Snare / Rimclick gespielt werden? 8|


    Das 8-tel im Takt davor spielt die Snare Stock wegen der Steigerung, auf der 1 danach spielt sie Rim-Click wegen des plötzlichen Wechsels vom lauten auf den leisen Part.


    Nur dann muss ja von Stock auf Rim-Click gewechselt werden.


    Nur darum geht es doch.
    In Noten:
    1 + 2 + 3 + 4 + | 1 + 2 + 3 + 4 + |
    S + S + S S S S | R + R + R + R + |


    S = Snare-Stock, R = Rim-Click.


    Gruss

    Es gibt natürliche Grenzen, die man mit Übung natürlich nach oben hin korrigieren kann. Interessant wäre zu wissen, wie schnell der Wechsel genau gehen muss.


    Von 8-tel auf 8-tel bei um die 120 bis 140 Bpm.
    Idealerweise liegt der Stock am Ende schon lautlos auf dem Fell auf. Und die Hand hat die "Höhle" schon geformt.


    Zitat

    Ich spiele matched Grip und drehe den Stick für den Rimclick meistens nicht rum. Mit gedrehtem Stick kriegt man einen etwas volleren und kräftigeren Rimclick hin.


    Du meinst, mit Tip auf Fell? Ja, so möchte ich es eigentlich auch spielen.


    Du hast recht, womöglich hört kein Zuhörer den Unterschied, aber ich möchte es doch für möglichst perfekt spielen können.


    Gruss

    Hallo,


    meine Erfahrung dazu ist, das selbst für die ursprüngliche Aufnahme es völlig ausreicht, mit 16 Bit und 44.1 kHz aufzunehmen.


    Warum?


    Erstens, zu 44.1 kHz.
    Mit 44.1 kHz kann man bis zu 20 kHz Tonfrequenzen aufnehmen.
    Das menschliche Hörvermögen geht bis ungefähr 14-15 kHz, darüber nimmt die Wahrnehmbarkeit von Tönen kontinuierlich ab. Genauer gesagt, nimmt die Wahrnehmbarkeit von Tönen schon ab so um die 12 kHz langsam ab.
    Von daher ist es irrelevant, ob die Aufnahme Töne bis 20 kHz (44.1 kHz Samplefrequenz), bis 24 kHz oder gar bis zu 48 kHz enthält.


    Manchmal erzeugen nicht so gute Interfaces hohe Zirppgeräusche, deren Tonhöhe von der gewählten Samplingfrequenz abhängt. Manchmal erzeugen nicht so gute Interfaces Störgeräusche im Bereich oberhalb der 20 kHz.
    Bei Wiedergabe können solche Störgeräusche "Scheintöne" im oberen hörbaren Bereich erzeugen, und damit die Illusion besonderer Höhen erzeugen. Das hängt damit zusammen, dass Lautsprecher keineswegs perfekt sind und schon gar nicht darauf optimiert sind, Töne im Ultraschallbereich (oberhalb 20 kHz) wiederzugeben. Vielmehr erzeugen sie dann Verzerrungen, die sich als Töne im oberen hörbaren Bereich wiederspiegeln.


    Und manchmal sind solche besonders hoch empfundenen Höhen bei nichtverblindeten Hörtests schlicht nur Einbildung.



    Zweitens, zur Bitbreite von 16 Bit.
    16 Bit erlauben 96dB Dynamikumfang.
    Um diesen Dynamikumfang zu nutzen, benötigt man auch ein Tonsignal, dass um 96dB lauter ist als das Grundrauschen im Aufnahmestudio. Andernfalls sind von den 16 Bit einige völlig unbeschäftigt, also nutzloser Ballast. Oder kodieren nur das Grundrauschen des Aufnahmestudios, aber nicht das Musik-Nutzsignal.


    0 dB Schalldruckpegel ist ungefähr die untere Grenze dessen, was das Ohr noch wahrnehmen kann. Im mittleren Tonhöhenbereich, bei sehr hohen Tönen (15 kHz z.B.) müssten Töne noch deutlich lauter sein, damit es das Ohr hören kann.
    Grund-Störgeräusche im Tonstudio (Klima, Heizung, Verkehr, etc...) liegen bei um die 10 bis 30 dB Schalldruckpegel, je nach Akustik-Isolation.
    Grund-Störgeräusche auch der besten Mikrofone liegen bei um die 10 bis 20 dB Schalldruckpegel.


    Daraus folgt, Musik, die am Mikrofon nur um die 20 bis 30 dB Schalldruckpegel macht, ist kaum lauter als das Grundrauschen eines Studios. Selbst, wenn man den Mikro-Preamp voll aufzieht, um den Pegel auf volle 16 Bit zu verstärken. Dann hat man zwar den Nutzpegel auf vollen Pegel verstärkt, aber eben auch alle Störgeräusche um den gleichen Faktor mit verstärkt. Man hat also nichts gewonnen....


    "Leise" Signale mit Schalldruckpegel unterhalb 96dB Schalldruckpegel (plus die 20 bis 30 dB Studiogrundrauschen) lassen sich also mir 16 Bit genauso gut oder schlecht aufnehmen wie mit 24 Bit. Die Störgeräusche sind in beiden Fällen gleich laut mit drauf.


    24 Bit gewinnt also erst, wenn man Schallpegel oberhalb 96 dB + 20 bis 30 dB (Grundrauschen des Studios) aufnehmen wollte, und gleichzeitig auch Schallpegel um die 20 bis 30 dB aufnehmen will. Auf der gleichen Spur, mit dem gleichen Instrument gespielt. Wann aber will man das wirklich machen?
    Das wären Schallpegel mehr als 110 bis 120 dB. Das geht dann so langsam Richtung ohrbetäubend, und so laut will ein ernsthafter Musiker eigentlich nicht spielen...
    Wann hat man sowas je im Studio? Und wann will man auf der gleichen Spur Töne knapp über Hörbarkeitspegel (knapp oberhalb Studiogrundrauschen) aufnehmen und im Mix verwenden?


    24 Bit ist wohl nur so ein Mythos. Immerhin schadet man damit der Klangqualität nicht, obgleich es völlig überflüssig ist.
    Da 24 Bit in allen Interfaces vorhanden ist, und Festplattenplatz zur Aufzeichnung der Session auch fast nix kostet, kann man das einfach so machen, ohne wirklich Nutzen zwar, aber zur Beruhigung des Gewissens und ohne Schaden zur Klangqualität.


    Gruss

    Hallo,


    ich möchte gerne im 4/4 Rock-Takt aus einer Steigerung heraus auf den Punkt genau leise Rim-Clicks spielen.


    Wir machen in der Band eine Steigerung mit allen 8-teln auf geschlagener Snare und HiHat, dabei wird die Hi-Hat immer weiter geöffnet.
    Auf die nächste 1 wird die HiHat geschlossen, und nur noch leise 8-tel auf der HiHat gespielt.
    Parallel dazu soll die Snare zur 1 alle 4-tel als leise Rim-Clicks spielen, besonders auch den ersten Rim-Click (Side-Stick).


    Leider klingt der erste Rim-Click nach dem Wechsel von Stock-Schlägen auf Rim-Clicks immer etwas anders, lauter, unsauberer, weil ich dabei noch dabei bin, den Stock erst auf die Snare aufzulegen und schon clicken muss.


    Ist das Problem verständlich geschildert?


    Normalerweise spiele ich die Snare im Traditional Gripp, und zum Rim-Click drehe ich den Stock in der Hand so um, dass der Tip zum Arm zeigt und auf dem Fell aufliegt, und das dicke Ende vom Stock am Rim aufclickt.
    Bloß eben beim ersten Rim-Click, nach einem solchen Wechsel, liegt der Tip noch nicht auf dem Fell auf, sondern ich klacke quasi den gesamten Stock erst auf.
    Das klingt dann nicht so sauber wie ich es gerne hätte. Und in der Eile dann auch lauter als es sein soll.
    Damit der Wechsel von der lauter werdenden Steigerung zum leisen Part quasi wie schlagartig umgeschaltet klingt.


    Ich habe da schon verschiedenes ausprobiert, etwa einfach das dicke Ende des Stocks auf's Fell zu legen, oder Matched Gripp zu spielen und das dicke Ende auf's Fell zu legen.


    Wie spielt ihr den Rim-Click? Tip auf dem Fell, oder dickes Ende vom Stock?
    Wie spielt ihr den schnellen Wechsel von geschlagener Snare auf Rim-Click?


    (Möglicherweise hören die Zuhörer den leicht unsauberen Wechsel gar nicht heraus, weil an der Stelle die zischende und dann geschlossen getretene HiHat einiges überdeckt. Ich möchte aber trotzdem lernen, solche Übergänge möglichst sehr sauber und auf den Punkt zu spielen.)


    Gruss

    Jaja,


    jetzt wird's komisch.


    In der Physik (und auch in der angewandten Schulmathematik) sind die Einheiten praktisch das wichtigste. Es ist eben ein minimaler Unterschied, ob das Gewicht von "fünf" aus der Rechnung, in der die Dichte als g/cm und das Volumen in kg eingesetzt wird, in Kilogramm oder Gramm gemeint ist, oder? Aus der reinen Zahlenrechnung ist das so ohne weiteres nicht erkennbar, oder?



    Musik ist zwar mit Mathematik verwandt, aber die Vokabeln sind andere.
    d = 120 heißt in der Musik eben, es sind 120 Viertel in der Minute gemeint. ("d" ist das Zeichen für die Viertelnote.) Jeder Musiker weiß das.
    Jeder Musiker weiß auch, dass bei Tanzmusik 120 bpm eben die gefühlten Viertel 120 derer in der Minute ergeben sollen.



    Das im Youtube verlinkte Stück hat 4/4 Feeling, und beginnt mit Auftakt, ein Viertel vor der Eins.


    4/4-Bumm-Tschak-Pop-Rythmus geht im einfachsten Falle wohl so: Bumm-Tschak-bu-Bumm-Tschak, also 1 - 2 und 3 - 4 - Takt vorbei. Also Kick auf die 1, die 2+ und die 3.
    1 + 2 + 3 + 4
    B + S b B + S


    B=Bass-Drum, b=Bass-Drum, unbetont, S=Snare


    Erst nach zwei betonten Bass-Drum-Schlägen und den dazugehörigen Snare-Schlagen wiederholt sich alles wieder, und das ist damit die "natürliche" Takt-Einteilung nach Tanzmusiker-Feeling. (Und natürlich kann man auch 2-taktige Drum-Patterns spielen, usw.... )


    Als 2/2, also alle Viertel als Halbe notiert, wäre diese Schlagzeugfigur in derselben Geschwindigkeit dazu, zweitaktig: 1 (2) 3 4 | 1 (2) 3 (4) |
    Also so:
    |: 1 (2) 3 4 | 1 (2) 3 (4) | : |
    |: B (2) S b | B (2) S (4) | : |



    Damit das Schlagzeug jetzt, als 2/2 notiert, genauso schnell spielt wie in 4/4 notiert, muss die Tempoangabe als 2/2 doppelt so schnell sein.


    Und spätestens an der Stelle erscheint auch mir selber meine einfache Erklärung wieder zu kompliziert ...



    Egal, die Band hat ja wohl eine Lösung gefunden, wie sie es spielen und einzählen wollen, damit es funktioniert. Und das ist ja wohl das wichtigste.


    Gruss

    Hallo,


    das Solo mit Besen ist manchmal keine Option.


    An Stöcken fasziniert mich ja gerade die Option, mit dem Rebound, also dem Zurückspringen der Stöcke vom Fell oder vom Becken zu spielen, und dem Stock beim Zurückspringen nur mit den Fingern wieder einen Drall auf Fell oder Becken zu geben. Damit es "klingelt" oder "rasselt". Stöcke machen aber auch einen ganz anderen Sound als Besen.


    Fakt ist auch, mit Kombi-Besen-Stöcken zu spielen, macht den Wechsel von Besen auf Stock-Ende sehr viel schneller als den Besen abzulegen und den Stock aufzunehmen. Mit etwas Übung geht das - je nach Tempo - von Achtel auf Achtel.


    Bei sehr schnellem Tempo natürlich nicht, da lässt man ein Achtel aus...



    Nachteil dieser Kombi-Besen-Stöcke, die ich habe: Bei den einen Modellen ist der Besen selber so lang wie bei normalen Besen, und dafür der Stock-Teil kürzer als bei normalen Stöcken.
    Damit stimmt die Rebound-Balance nicht, als Stock gespielt, springen sie nicht so gut zurück wie normale Stöcke.


    Bei dem anderen Modell, ist der Stock-Teil länger. Damit fühlen sie sich eher wie Stöcke an, wenn man sie als Stock spielt, Rebounds gelingen also besser.
    Dafür sind bei diesen Modellen die Besen selber kürzer, etwa 2/3 eines normalen Besens. Als Besen spielen sie sich also "härter", man kann weniger sanft über die Snare rühren und streichen.


    Warum der Hersteller nicht einfach an das längere Stockteil einen normal langen Besen gebaut hat, ist mir schleierhaft.



    Ich danke allen, die in der Diskussion etwas vorgeschlagen haben.
    Das hat mir wirklich was gebracht.


    Mittlerweile verwende ich ein Ablage-Board, wie von einigen vorgeschlagen, am Hi-Hat-Stand angeschraubt. Das funktioniert sehr gut.
    Zum anderen verwende ich solche Kombi-Besen-Stöcke.
    Manchmal, aber selten, ablegen auf Snare oder Stand-Tom.
    Je nach Situation.


    Ich fand's gut, über diese Diskussion alle diese Optionen kennengelernt zu haben. Und sie selber in meinen Spielbetrieb einbauen zu können.
    Dogmatisch gegenüber der einen oder anderen Spieltechnik möchte ich aber nicht sein. Alles hat sein Berechtigung, finde ich.


    Gruss

    Hallo,


    mittlerweile habe ich es repariert.


    Es hat aber erst beim 3. Anlauf geklappt...


    Zuerst mit wasserverdünntem Leim probiert. Den ich durch eine Apotheken-Kanüle in den Riss eingespritzt habe.
    Als Pressunterlage hatte ich dünne Sperrholzbrettchen, auf die ich Wellpappe aufgeleimt hatte, damit diese Pressunterlagen innen etwas konvex, aussen am Kessel etwas konkave Form bekamen. Der Anpressdruck der Schraubzwinge besorgt den Rest, um die Pressunterlagen in Form zu pressen, damit sich der Druck etwas flächiger verteilt.


    Diese Leimung stand dann einige Tage herum, um auszuhärten. Beim Abnehmen der Schraubzwinge ist das ganze wieder aufgegangen.


    Also nochmal mit Leim probiert, wieder einige Tage aushärten lassen, wieder kein Erfolg.


    Dann habe ich Zwei-Komponenten-Kleber, der laut Packungsaufschrift auch für Holz geeignet sein sollte, probiert. Die beigefügte Mischer-Kanüle ist ja viel zu groß, um den Kleber direkt daraus in den Riss zu geben.


    Also einen Kleberklacks durch die Mischer-Kanüle auf ein Brettchen ausgedrückt, und mittels Kanüle (da geht der Kleber nicht durchzupressen, weil er zu viskos dafür ist) und einem feinen Holzspan als Pinsel benutzt, in den Riss eingepinselt. Eine dünne Stecknadel wäre anstelle der Kanüle genauso gut gegangen, da es nur darum geht, den Kleber auf irgend etwas sehr dünnes drauf zu bekommen, was man dann als eine Art Pinsel in den dünnen Riss einführt.


    Das ganze dann auch wieder mittels Schraubzwinge und Pressunterlagen verpressen und ein paar Tage aushärten lassen.


    Das hat dann schließlich gehalten.


    Über gequollenen Kleber mittels Taschenmesserklinge (ist konvex geformt) vorsichtig abziehen, den Rest mit feinem Schleifpapier vorsichtig beischleifen, damit es optisch "was her macht".


    Übergetretener Zweikomponenten-Kleber macht, dass das Holz an der Stelle wie "nass" aussieht. Nach Abziehen der groben Überstände, mit feinem Schleifpapier nur diese Stelle etwas matt anschleifen, bewirkt, dass man die Klebung danach kaum mehr sieht.


    Wichtig dabei, nicht die Gratung selber anschleifen, sonst hat man da eine Delle drin, und das Fell liegt nicht mehr richtig an, bzw. wird in diese Delle hinein gespannt.



    Klanglich macht das ganze meiner Einschätzung nach keinen Unterschied, das heißt, das Tom klang vorher mit Riss gut, und klingt es jetzt verklebt auch.


    Mir ging es darum, zu verhindern, dass sich der Riss weiter ausbreitet. Und, es sollte auch optisch nicht nach Riss aussehen. (Es sind transparente Felle aufgespannt.)



    Über die Ursache des Risses kann ich nur spekulieren.
    Es könnte sein, dass die intensive Sonneneinstrahlung des Sommers das Tom an der Stelle besonders erwärmt hat.
    Oder aber, der Riss ist "einfach so" aufgegangen, weil bei der Fabrikation der Leim nicht ordentlich verteilt wurde, oder jemand mit Fettfingern an die Holzlagen drangelangt hatte, oder oder ...., und deswegen die Leimung versagt hat.
    Vielleicht war der Riss schon seit Wochen oder gar Monaten da, und ist mir nur erst jetzt aufgefallen....


    Man inspiziert ja sein Kit nicht vor oder nach jeder Probe nach Rissen an den Gratungen der Trommeln.


    Wer weiß, welche aufgegangenen Verleimungen sich in den tieferen Schichten der Trommeln, die man nicht an der Gratung sehen kann, gelöst haben...



    Gruss

    Danke sehr,


    ich habe mir jetzt Spritzen aus der Apotheke besorgt.
    Evtl. muss ich den Leim halt mit Wasser verdünnen, damit er durch die dünnen Nadeln geht.
    Wegen der Schraubzwingen-Unterlagen bin ich noch am Suchen nach passendem Holz und / oder steifer Pappe...


    Da die Toms ja gerade dort, wo der Riss aufgegangen ist, eine Gratung haben (die damals moderne Sonor-45°-Gratung), kann ich eigentlich im Bereich der Gratung auch die Zwingen nicht andrücken, da muss es irgendwie durch "Zufall" kleben...


    Gruss

    Hallo,


    und danke für die Tipps.


    Klar, rauhe Felle bleiben keine 20 Jahre lang rauh, aber etwas länger als die Remos dürfen sie durchaus mal halten. Danke für den Tipp mit Aquarian.


    Danke auch für den Tipp des Reparaturladens, aber diesen minimalen Schaden am Tom werde ich doch lieber selber reparieren.


    Ich frage nur deshalb vorher soviel nach, um nach Möglichkeit kleine dumme Fehlerchen zu vermeiden, und von den Erfahrungen anderer zu lernen.


    Gruss

    Hallo,



    und vielen Dank für alle Tipps und Hinweise.


    Klanglich hat sich das meiner Ansicht nach auch noch nicht bemerkbar gemacht.


    Ich möchte aber vorbeugen, damit sich diese Verleimungslösung nicht noch ausbreitet.


    Ich vermute, dass während der heißen Tagen von vor wenigen Tagen und Wochen, die Sonne durch das Rollo sozusagen nur an einem Fleck auf das Tom geschienen hat, der Rest war abgeschattet, und deswegen war die Temperatur nicht gleichmässig, und deswegen mag die Verleimung gerissen sein...


    Es ist mir klar, wenn ich einfach nur die Schraubzwingen ansetze, dann drücken die sich rechts und links der Klebestelle nur ins Holz ein, und die Leimstelle selber wird gar nicht richtig gepresst.


    Mir ist da schon klar, dass man was unterlegen muss. Bevor ich aber selber probiere, frage ich lieber mal Leute an, die sowas vielleicht schon mal gemacht haben.
    Damit ich aus deren Erfahrungen und Fehlschlägen lernen kann ...



    Dünnes Sperrholz klingt nach einer guten Idee. Da können sich die Zwingen eindrücken, aber der Druck darunter auf den Kessel sollte ungefähr gleichmässig sein.
    Vielleicht geht auch ein dickes Taschenbuch oder Telefonbuch?


    Kanüle ist eine sehr gute Idee, denn der Riss selber ist sehr dünn und schmal. da kommt die übliche Leimtube gar nicht rein.
    Welche Kanülen hast du verwendet?
    Wo bekommt man solche passenden Kanülen?


    Ja, leider stört mich dieser Ritz auch optisch. Ich mag mein Kit halt gerne gut aussehend. Da immer noch die 20 Jahre alten originalen transparenten Felle drauf sind, sehe ich das auch immer, der Ritz ist auf der Schlagseite.


    Felle brauch ich nicht wechseln. ;) Nachdem ich die Toms mal ernsthaft gestimmt habe, klingen sie für mich richtig geil.
    Dazu habe ich die Toms abgenommen, und mit Filzschlegel Schlag- und Resonanzfell auf gleiche Tonhöhen gestimmt, auch am Rand. Jetzt klingen sie für mich schön lebendig und geil.


    Vorher hatte ich immer RemOs O-Dämpfungsringe aufliegen, die bei schlecht gestimmten Toms durchaus gute Dienste leisten.
    Aber jetzt spiele ich sie viel lieber ohne Dämpfung. Sie klingen zwar länger nach, aber geil nach.


    Nicht, wie "Boiiing" (nach oben ausklingend) oder nach "Bo-wuuum" (nach unten ausklingend), sondern nach "Brruuum", also, auf dem Ton stehend.
    Da ist so ein Tom-Schlag richtig ein Statement.
    Nicht, wie früher, läppisch ungestimmt und mit RemOs abgedämpft, bloß so ein "Bupf".


    Selbst die Snare spiele ich jetzt viel lieber ungedämpft. Die klingt zwar dann auch eher fast metallisch nach, aber geil, wenn man die Lautstärke kontrolliert und auch Ghostnotes spielt.
    Das ganze Kit klingt so viel lebendiger und musikalischer.


    Ich find's immer wieder erstaunlich und schön, dass man nach vielen Jahren immer wieder neues entdeckt, was einen fasziniert.


    Ich spiele jetzt viel häufiger mit Besen, und wische auf der Snare. Leider geht die rauhe Beschichtung des Schlagfells recht schnell verloren.
    Habt ihr Tipps für rauhe aufgerauhte Snare-Schlagfelle, die ihre Rauheit lange beibehalten?
    Ich möchte nicht gerne jedes halbe Jahr oder so, eine neues rauhes Fell aufziehen müssen.


    Gruss