Bis jetzt war jeder gute Schlagzeuger, dem ich unverstärkt zuhören durfte, eher laut. Ausnahmen sind Jazzer und Hochgeschwindigkeits-Metaller, die naturgemäß ihr Instrument anders behandeln als Pop/Rock-Drummer. Wenn man relaxed spielt und eine konsistente Klangqualität anstrebt, ist das mit einem gewissen Wumms einfacher und sicherer zu erreichen, als wenn man den Impuls auch noch unter dem Gesichtspunkt einer nicht zu überschreitenden Lautstärke dosieren muss. Konkretes Beispiel: Ein schöner, konstanter Backbeat funktioniert am einfachsten, wenn man den Stock mit der Moeller-Peitsche und einer als natürlich empfundenen Bewegung auf die Snare fallen lässt. Das knallt dann aber meist schon ganz ordentlich.
In einer Band muss man klären, dass ein Schlagzeug nun mal keinen Volume-Poti hat. Es ist eben so laut, wie der Trommler spielt. Um sich dem anzupassen, haben die anderen Instrumente ihre Lautstärkeregler. Wird es insgesamt zu laut, muss man sich was in die Ohren stopfen. Leiser spielen und trotzdem geil klingen ist meines Erachtens eine Übung für echte Meister. Der hier öfter angesprochene Luddie ist sicherlich schon so ein Meister - und spielt trotzdem laut, wenn er es sich aussuchen kann. Genau wie Dennis Chambers, Billy Cobham, Sonny Emory, Jojo Mayer, Dom Famularo, Terry Bozzio und andere, die ich ohne PA erlebt habe. Die können alle auch leise spielen, aber sie tun es nicht, wenn sie einen Rock/Pop-Backbeat zum besten geben. Weil es nicht so gut klingt.
Wie heißt das Instrument noch gleich? Streichelzeug?