Hallo zusammen,
ich habe mir auch ein Schlagzeug-Podest zur Trittschalldämmung gebaut. Als stiller Leser eures Forums, habe ich mir hier viele wertvolle Tipps geholt. Dafür erst mal ein herzliches Dankeschön an alle Poster!
Um auch etwas zurückzugeben, habe ich mich jetzt hier angemeldet um kurz mein Podest vorzustellen. Vielleicht kann ich damit ja auch die ein oder andere Anregung für den nächsten Podestbauer geben.
Die Dämpfung des Basedrum-Schlägels habe ich von tonsel abgekupfert (dankeschön Die andere FuMa hat zu Vergleichszwecken noch den Original-Schlägel drauf.
Die Abkopplung des Schlagzeugs besteht aus 4 Komponenten:
1. Dämpfung der Endanschläge von Basedrum-Schlägel und Hihat-Becken
2. Entkopplung von Basedrum und Hihat vom Schlagzeug-Gestell
3. Dämpfung der Fussmaschinen (und damit auch von Basedrum und Hihat da diese ja fest mit den Fussmaschinen verbunden sind) durch die Trampoline
4. Dämpfung der Grundplatte auf der ja all das steht
Noch ein paar Nahaufnahmen. Man kann gut den dünnen Spalt zwischen der Sperrholzplatte und dem Schaumstoff sehen. Wenn die Holzplatte direkt am Schaumstoff aufliegt wird die Dämmeigenschaft gleich um einiges schlechter. Desshalb darf man nicht zuviel Gewicht (z.B. Verstärker, Boxen...) auf das Podest bringen bzw. man muss dann größere Gewichte durch zusätzliche Tennisbälle unter der Platte ausgleichen.
Wie auf den Bildern zu sehen, habe ich unter das Podest noch einen Teppich und eine Isomatte gelegt.
Der finale Aufbau des Podestes ist (von oben nach unten):
- Trampoline bzw. Standfüße (für das Gestell)
- Teppich
- Isomatte
- Sperrholz
- Tennisbälle mit Schaumstoff dazwischen
und auf dem Boden:
- Teppich
- Isomatte
Das Podest ist 160cm x 85cm groß und ca 12cm hoch (inkls. Teppich und Isomatte auf dem Boden).
Die Trampoline sind ca 40cm x 11cm (vorne) bzw. 18cm (hinten) und ca 10cm hoch.
Noch ein paar Bilder vom "Trampolin":
Ich habe vor dem finalen Zusammenbau der Trittschallentkopplung sehr viele Versuche mit verschiedenen Materialien gemacht (schwere Platte, leichte Platte, mehrere Grundplatten, viele Tennisbälle, wenige Tennisbälle, ...) und bin schlussendlich zu dem hier gezeigten Aufbau gekommen.
Die Grundplatte steht auf insgesamt 31 Tennisbällen. Da die Grundplatte beim Spielen vibiert, wirkt sie wie eine riesige Lautsprecher-Membran. Um den so erzeugten Luftschall auch noch zu dämmen, befindet sich zwischen den Tennsibällen eine Schaumstoffmatte:
Insgesamt bringt dieses ganze Geschichte ziemlich viel. Ich habe am Schluss noch versucht die verschiedenen Lautstärken (Schlagzeug mit Podest, ohne Podest, nur mit Trampolin, ...) im Stockwerk drunter zu messen. Leider waren die "Messgeräte" zu schlecht (USB-Mikrofon + Spektrumanalyer auf Laptop): Wenn die Dämpfung das Klopfen vom Schlagzeug sehr leise gemacht hat, ging das Messsignal im Rauschen unter.
Vom subjektiven Höreindruck bingt es aber wirklich viel. Selbst wenn man übertrieben hart auf dem Schlagzeug spielt, hört man im Strockwerk drunter so gut wie gar nichts mehr. Nur wenn es absolut still ist (kein Verkehr, keine Geräte an, keiner spricht,...) kann man das Klopfen vom Schlagzeug noch wahrnehmen. Also damit kann ich leben
Ich bin normalerweise in einem Beamerbau-Forum unterwegs, wo aber neben Beamern auch alles mögliche andere gebaut wird. Dort habe ich die Entstehung des Schlagzeug-Podest und die verschiedenen Material-Tests dokumentiert. Wen es interessiert, hier ist der Link dorthin:
http://diy-community.de/showth…Cr-Trittschallentkopplung
Viele Grüße,
reuab