Beiträge von Ace

    Ich hätte noch ne ganz andere Idee anzubieten: Du schreibst ja, dass Du gerne ein Bisschen Schlagzeug lernen würdest. Für 150,- € solltest Du so etwa 3 Monate Unterricht bei einer Musikschule in Deiner Nähe kriegen (oder Privatunterricht). Dort hast Du dann die Möglichkeit ein (vermutlich akustisches) Set anzuspielen, das mindestens ordentliche Einsteigerqualität hat. (Bei meinem Privatlehrer damals war's halt ein fettes DW mit ner super raren custom snare, sowas prägt ;) ). Für zuhause kaufst Du Dir ein Practice-Pad und ein Paar Sticks zum Üben. In den drei Monaten kannst Du für Dich ausprobieren, ob Dir das Schlagzeugspielen wirklich Spaß macht (meine Vermutung: Nach der ersten Stunde am Set gehst Du mit leuchtenden Augen nach Hause und checkst mal ab, ob Du nicht vielleicht noch eine von Deinen Lebern verkaufen kannst, um an Kohle zu kommen...). Wichtig dabei ist halt, dass Du dabei schon an einem Gerät sitzt, das sich wenigstens halbwegs ordentlich spielt und klingt (in guten Musikschulen auch etwas besser als "halbwegs ordentlich").


    Ausserdem lernst Du eben auch schon richtige Spieltechnik (ja, mir musste man z.B. am Anfang erst mal sagen, dass man als Rechtshänder die HiHat für gewähnlich mit rechts spielt, wenn man nicht gerade Simon Philips heisst) und vermutlich auch etwas Lesen, so dass Du nicht einfach nur auf dem Kit rumklöppelst, sondern schneller in der Lage bist, wirklich was sinnvolles zu machen. Solltest Du in dieser Zeit feststellen, dass das Schlagzeugspielen nix für Dich ist, dann hast Du mit den 150,- € wenigstens Musiktreibende aus Deiner Region unterstützt, neue Leute kennengelernt und eine Erfahrung gesammelt. Solltest Du aber dabei bleiben wollen, so hast Du nach den 3 Monaten für Dich selbst schon ein objektiveres Verständnis davon, wie man Sets beurteilt und kannst beim Anspielen im Musikladen schon auf eigene klangliche und Spielgefühl-seitige Präferenzen zurückgreifen. Gemeinsam mit Deiner Frau musst Du dann einen Plan machen, wie sich ein für Dich adäquates Set finanzieren lässt. Die Selbstbau-Möglichkeit bleibt Dir auch danach unbenommen, aber mit etwas Wissen über das Schlagzeugspiel im Hintergrund, geht man da eben auch informierter ran, als das ganze jetzt einfach mal "auf Blind" auszuprobieren und dann nachher vor dem selbstgezimmerten Kit zu sitzen und nicht so recht zu wissen, was man nun damit anfängt. Die Möglichkeit der Leihstellung kann man natürlich damit auch kombinieren, manche Musikschulen bieten z.B. auch Leihinstrumente kostengünstig an, bzw. haben Räumlichkeiten zur Verfügung die man inkl. Ausstattung mieten kann, um zu üben bzw. einfach ein Bisschen loszurocken.


    Wie gesagt, ein Budget von 150,- € würd ich (abgesehen von Selbstbau, aber auch damit hat man in der vorstehend erklärten Variante ja kein "richtiges" Drum) erst mal in "betreutes Trommeln" investieren, um zu sehen wie es einem gefällt, denn ansonsten gilt ganz klar "wer billig kauft, kauft doppelt". Ich habe letztes Jahr nach längerer schlagzeugerischer Abstinenz im Herbst angefangen nach günstigen E-Drums zu gucken. Günstig, das hiess für mich damals "unter Tausend". Daraus wurde dann mit wachsendem Informationsstand und nach Anspielen im Musikladen schnell "bis 1800". Geworden ist es dann schliesslich ein top-Schnäppchen, ein gebrauchtes Hartdynamics Professional 5.3 von DrumTec mit DrumTec DoFuMa und zusätzlichem 12" Crash und TD-12 Modul für knapp unter 3k. Das ist für einen Anfänger natürlich überdimensioniert, aber in unserem Bereich ist das tatsächlich so, dass es keinen "middle ground" gibt.


    Vielleicht mal noch ein kleiner Einschub, warum diese "günstigen Sets" auf die Dauer so mies sind: Abgesehen von der Stabilität mancher "Plastikbuden" ist das Spielgefühl auf solchen Kits einfach erbärmlich. Das betrifft vor allem das Reboundverhalten der Stöcke und die dazugehörige Klangerzeugung/Dynamik. Wenn Du Dich mal an ein Schlagzeug gesetzt hast, bevorzugt mit einem Lehrer, dann wird Dir recht schnell auffallen, dass eine Snare nicht nur einen Sound hat. Die macht nicht nur "paff" wenn man draufhaut, sondern deckt je nachdem wo, wie, in welchem Winkel, wie fest man draufhaut (und noch ne Menge anderer ziemlich subtiler Faktoren) eine breite Palette von Klängen ab. Diese Känge bewusst hervorrufen zu können ist Teil dessen, was man als Schlagzeuger lernt (u.A. Stichwort Muscle Memory), und was eine nicht unerhebliche Faszination ausmacht. Die Kombination aus Equipment und persönlicher Spieltechnik führt nämlich letztendlich zum "Sound" (in Konjunktion mit dem "Groove"), und das ist der Grund warum der gleiche Song mit 10 verschiedenen Drummern aufgenommen 10x anders klingt, selbst wenn alle am gleichen Kit gesessen haben. Problematisch ist bei E-Drums halt immer, dass sie nur einen kleinen Teilbereich dieser physikalischen Interaktionen zwischen Instument und Schlagzeuger abbilden können. Damit hat man als Anfänger aber das Problem, gar nicht die komplette stilistische Bandbreite wahrnehmen zu können. Je günstiger das Kit, desto mehr Einschränkungen müssen beim Realismus gemacht werden. Mesh-Pads sind z.B. schon ein großer Schritt nach vorne. Ich will es mal so ausdrücken, auf einem "günstig"-Kit ohne Meshpads mit billig-Klangerzeuger ohne Round-Robins und mit wenig Multisamples dynamisch und überzeugend zu spielen ist so, als versuche man eine Nähnadel einzufädeln, während man Boxhandschuhe anhat. Mit steigender Qualität (und Preis) der Instrumente und gut eingestellter Antriggerung eines potenten Drumsamplers à la Superior Drummer werden die Handschuhe eben immer dünner. Mein Hart Pro Kit ist schon relativ nah am Maximum was heutzutage so im E-Drum-Bereich geboten wird, trotzdem habe ich nicht für eine Sekunde die Illusion, ich würde an einem richtigen Kit sitzen, weil ich meine Spieltechnik immer noch anpassen muss. ein Buzz-Roll am Rand des Snarefells klingt auf ner Akustiksnare anders und fühlt sich anders an, wenn die Technik da heute auch schon durchaus beeindruckendes leistet.


    So, jetzt bin ich aber schon wieder ganz schön abgeschweift. Wie gesagt, mein Tipp lautet daß Du Dir mal ein Bisschen Input von nem Lehrer holst. Vielleicht gibts ja auch im Bekanntenkreis jemanden, oder es findet sich hier ein netter Drummer, der Dir für ne Kiste Bier und nen Zwanni ein Bisschen was zeigt und Dich sein Set ausprobieren lässt. In so einem Fall ist aber bei allem Enthusiasmus Vorsicht geboten, denn wie Du hier im Forum feststellst, haben die meisten der Holzspan-erzeugenden Zunft eine recht emotionale Bindung zu ihren Pötten, hier ist der dreistufige Eskalationsplan also im Zweifelsfall "Vorsicht - Haftpflicht - Lebensversicherung" ;)


    so long
    Andreas aka Ace

    Danke schon mal für die Antworten, Peter und Peter :) Die Settings von Hartdynamics hatte ich schon mal am Modul eingestellt aber so richtig happy war ich damit noch nicht (vor allem die Ansprache des Hi-Hat-Pedals beim Öffnen der HH ist einfach unnatürlich, weil man schon ein ganzes Stück loslassen muss, um einen leicht geöffneten Sound zu kriegen, oder man stellt das ganze etwas mehr "loose" ein, kriegt damit aber keinen richtig geschlossenen Sound mehr hin...).


    Wie sieht's bei Euch eigentlich mit Latenz aus? Ich hab bei meinem Audiointerface (M-Audio FW1814) schon die niedrigste Buffer-Einstellung (64 Samples) gewählt und hab trotzdem noch so ein leichtes Gummiband-Gefühl... Muss das mal mit nem Playalong testen bzw. aufnehmen, wie sehr sich das auswirkt...


    Ich hab das Gefühl, das wird noch ein Bisschen dauern, bis ich da ein Setup gefunden hab was passt. Was mich ermutigt sind allerdings die durchaus vorhandenen Videos auf Youtube wo Leute mit derartigen Setups richtig gute Ergebnisse erzielen (und nicht unbedingt Demovideos der Hersteller mit "Big Name"-Drummern die jetzt da als Teil ihres Endorsement-Vertrags die Fresse in die Kamera halten müssen, sondern richtige User im Heimstudio).


    so long
    Andreas aka Ace


    P.S.: Die mechanische Ungleichmässigkeit der beiden Seiten meiner DoFuMa hab ich in der Zwischenzeit wenigstens mal wegbekommen, nachdem mir klar wurde dass man am linken Pedal ja auch noch den Drehwinkel der Wellenaufnahme justieren kann... :pinch: :thumbup:

    Hallo Leute,


    ich hab mir schon vor längerer Zeit ein E-Drum von Drumtec aus zweiter Hand gekauft, ein Hartdynamics Professional 5.3 mit noch nem zusätzlichen Becken und nem TD-12 als Gehirn. aus Platzgründen war das die ganze Zeit reichlich unergonomisch aufgestellt und aus Zeitgründen hab ich bislang eh nur sehr selten darauf gespielt (hauptamtlich Sänger, Keyboarder und Gitarrist und das ganze neben einem "normalen" Job...). Jetzt möchte ich mich doch wieder ernsthafter mit dem Thema befassen. Ich hab mir Superior Drummer 2.0 und einige Metal-Expansions geholt. Das funktioniert soweit auch ganz gut, am Interface komm ich auf 64-128 Samples runter, das kann man sich noch geben. Allerdings bin ich mit dem Triggerverhalten nicht so glücklich. Die Bassdrum ist relativ leise und vor allem hab ich noch nicht die richtige Einstellung mit dem Drum-Tec-Pedal gefunden, so dass es bei Einzelfußspiel öfter zu "Doppeltriggern" kommt. Vom Doublebass-Spiel wollen wir erst mal noch nicht reden, da ich da eh ziemlich Kacke bin. Auffällig ist aber, dass ich enorme Probleme habe, das mechanische Verhalten der beiden Pedale anzugleichen.


    Hat jemand von Euch Erfahrung mit Hartdynamics/DrumTec Kits, insbesondere in Verbindung mit SD, was die Triggereinstellungen angeht? Wenn hier jemand so ein Kit hat, was für ein BD-Pedal benutzt ihr? Muss ich evtl. die Pads mal "nachstimmen"?


    Tut mir leid, dass ich hier so allgemeine Noobfragen stelle, aber nachdem ich jetzt schon wieder so 7 oder 8 Jahre nicht mehr aktiv gespielt hab, bin ich auch setup-mässig etwas eingerostet. Prinzipiell sollte Hartdynamics/Roland/SD2.0 ja ne gute Kombination sein, wie Nir Z in diesem Video zeigt... http://www.youtube.com/watch?v=giFEKDweJss


    so long
    Andreas aka Ace

    Öhm...ich versteh die Frage nicht ganz :) Die Sicke hat da wo sie an die Membran kommt ja ne runde Auflagefläche. Die hat natürlich genau den selben Durchmesser wie die Membran am Rand (Kontakt ist ca 8mm-1cm breiter Streifen). Wenn Du das so festklebst dass es nirgendwo übersteht, ist es ja automatisch zentriert und wenn Du die Sicke dann auch so aufs Chassis klebst (hat ja genau die richtige Grösse), passt ja alles. Bei mir ist es jedenfalls Symmetrisch und kratzfrei...


    Gruß
    Andreas aka Ace

    Moin,


    ich hab da ein paar spezifische Erfahrungen, weil ich vor einiger Zeit bei meinem Control One Subwoofer genau das gleiche Problem hatte und es auch lösen konnte. Erstmal vorneweg,"flicken" in dem Sinn kannste die kaputte Sicke nicht, weil dieser Schaumstoffmist einfach immer mehr wegbröselt mit der Zeit. Wie schon weiter oben geschrieben bewegt sich das Teil ja im Betrieb dauernd und muss elastisch sein, deshalb kann man's auch nich mit Leim fixieren, wie die Membran. Was du brauchst gibt's aber hier: http://www.ebay.de/itm/JBL-Con…ofers&hash=item45ef629038


    Bei dem Typen hab ich auch das entsprechende Set bestellt (hab die Maße jetzt nicht im Kopf ob die beim Subwoofer und den Tieftönern der kleinen Boxen unterschiedlich sind, aber da kriegste auf jeden Fall das benötigte Material) und entsprechend der beiliegenden Anleitung (die jetzt auch keine großen Geheimnisse enthält) repariert. Da muss man allerdings zu sagen, dass das eine ganz schöne Fummelarbeit ist: Zuerst löst man die Sicke mit nem Teppichmesser VORSICHTIG von der Membran ab. Da ist schon etwas Fingerspitzengefühl gefragt, man will ja den gammeligen Schaumstoff möglichst komplett von der Membran entfernen, gleichzeitig aber auch nicht mit dem Messer in selbige reinsäbeln. Für Drummer also: Im Zweifelsfall lieber die Freundi...naja, seien wir realistisch, die Mutti machen lassen (und ja, hab früher auch getrommelt ;) ). Das ist allerdings noch der leichtere Teil der Übung, denn am Chassis ist die Sicke mit so einem fiesen bräunlichen Kleber befestigt, den man nach meiner Erfahrung wirklich rückstandsfrei wohl nur mit grobem Schleifgerät abkriegt (ich hab halt ne Stunde mit Fingern und Messer dran rumgepult bis es einigermassen eben war).


    Die eigentliche Montage der neuen Sicke ist dann kein grosses Problem, ich hab den Kleber über Nacht aushärten lassen und seitdem grummelt der Woofer wieder satt und zufrieden vor sich hin. Bei dem Preis des Foam-Sets liegt man auch noch unter der USt-Erhebungsgrenze, so nach etwas über ner Woche hatte ich die Teile dann zuhause liegen und konnte loslegen.


    Ob sich die Flickaktion mit Material und Zeit für ne Control 1 wirklich lohnt ist halt die Frage, bei mir wars eben der Subwoofer den man nich ganz so an jeder Ecke nachgeschmissen kriegt wie die Monitore selbst.


    so long
    Andreas aka Ace


    P.S.: Ja, ist mein erstes Posting hier, hab ein Bisschen hier in dem Forum gelesen wo ich eigentlich wegen "Trommelselbstbau" hingekommen bin und zufällig den Thread gefunden. Schnell bei Ebay geguckt ob der Typ diese Repair-Kits noch verkauft, registriert und nuja. Drums spiel ich seit ein paar Jahren keine mehr, da ich mein Set aus Platz- und Zeitgründen verkauft hab (spiel noch ein paar andere Instrumente...), bin aber grade am überlegen, mir ein E-Kit zuzulegen, da das a) weniger Platzintensiv und b) weniger Krachintensiv ist als ein A-Kit. Problematisch ist daran nur, dass ich bislang noch kein E-Set in einer halbwegs akzeptablen Preislage gefunden habe, das mich auch nur ansatzweise vom Sound und Spielgefühl überzeugt hätte. Werd also vermutlich mittelfristig hier auch eher rumlurken ;)