Ich habe von 1933-1945 im Exil gelebt und mit Howard "Smashstix" Burton das Trommelstockjonglieren entwickelt. Die grössten Erfolge hatte ich im alten Berliner Friedrichplatzpalast zwischen 1950-53. Man nannte mich auch den Tricktrommler, da ich mit meinen Showeinlagen (Die "Schwertschlucker-Nummer" mit Drumsticks, Zielwerfen auf meine Assistentin mit scharfen Stöcken und die große Jonglagenummer mit 4 Paukenschlägeln und einer 10er-Packung 2A, die damals noch Trommlerknochen hiessen) das Publikum von meiner Schwäche wirklich Schlagzeug spielen zu können spektakulär abgelenken konnte.
Durch ein Mao-Tse-Tung-Stipendium konnte ich eine 3-jährige Ausbildung beim Chinesischen Staatsszirkus absolvieren, die meine Stock-Trick-Artistik abgerundet hat: ich bin nun in der Lage, gleichzeitig 2 bengalische Tiger mit dem einen Stock in Schach zu halten, während ich mit dem anderen aus 100m Entfernung eine Kerze auslösche. Das Ganze natürlich mit Kopfstand auf meiner geliebten Dresdner-Trommel.
Das waren noch Zeiten!
Leider bin ich schlagzeugtechnisch nicht über einen halbwegs getimten 3/4-Takt am herausbekommen. Aber wenn ich beobachte, wie sich die Jugend heutzutage vermehrt um das Posen und die Stock-Artistik kümmert habe ich noch Hoffnung, dass diese einzig wahre Trommlerkunst nicht ganz in Vergessenheit gerät.