Hi,
ich wüde sagen, es kommt immer darauf an, wo du noch hin willst. Ich habe mir damals als blutiger Anfänger ein TD-4 zugelegt und war/bin soweit recht zufrieden. Die für mich wichtigen Features waren erstmal enthalten. Time-Check-Funktion um das eigene Timing zu überprüfen und zu verbessern, Double-Bass-Fähiges Kickpad sowie eine gesunde Anzahl an Pads.
Für mich war es damals die richtige Entscheidung, jedoch reicht das Set für mich einfach nicht mehr aus. die Gründe dafür sind folgende:
1. Die Sounds: Sie sind so zum rumdaddeln ganz passabeund ausreichend, aber wenn du erstmal richtig Blut geleckt hast, stellen sie nicht mehr wirklich zufrieden. Besonders Snare und Toms hauen nicht so vom Hocker. Sicher bleibt die Möglichkeit über ne externe Lösung wie Superior Drummer aufzumotzen, allerdings hast du dann wieder zusätzlichen Kostenaufwand und mußt dich gegebenenfalls erstmal ziemlich einarbeiten.
2. Die Set-Abmaße: Am Anfang habe ich alles immer so nah wie möglich geschachtelt, damit meine Wege nicht zu lang waren (soll wohl nen typisches Anfänger-Phänomen sein). Mit der Zeit rückte jedoch alles immer weiter auseinander und nun stoße ich allmälig an die Einstellmöglichkeiten die Rack und Kabelpeitsche mir erlauben. Irgendwie ist mir das Set ein wenig zu eng geschachtelt. Die Snare ist mir gefühlt auch etwas zu niedrig, obwohl sie schon am oberen Anschlag ist. Sicherlich ließen sich all die genannten Dinge durch ein paar Modifikationen irgendwie beheben, aber du kaufst dir ja kein Set um nachher dran rumschrauben zu müssen. Und wie einer der Vorredner meinte, die Pads sind wirklich etwas zu klein.
3. Di HiHat: Das Teil ist ein kompromiss. Wenn du wie ich zur Rock oder Schwermetall-Fraktion gehörst, stört dich das Teil vielleicht gar nicht mal so sehr, wenn du eh nur auf und zu kennst. Willst du damit wirklich arbeiten, macht es auf Dauer keinen Spaß. Ich wollte mal auf eine VH-11 umsteigen, als ich den Preis gesehen habe, den Roland dafür haben will, bin ich ganz schnell von der Idee abgekommen. Kosten/Nutzen und so...
4. Dynamik??? : Ja, ich habe das jetzt erstmal so bezeichnet, weil ich ungebildeter E-Drummer für das was ich eigentlich Meine noch keinen Begriff habe. Im Grunde kennt jedes Pad nur 2 Zonen (vom Ride mal abgesehen) und ein paar Intensitätsstufen. Sicher, für einen Anfänger wie ich es damals war und vermutlich noch bin, hat das erstmal ausgereicht, aber mittlerweile wurmt mich immer dieses miese Gefühl, das mir sagt, dass ich eigentlich gar nichts kann und mir das E-Drum mit seinen immer gleich klingenden Sounds nur vorgaukelt, etwas gelernt zu haben.
5. Erweiterbarkeit: Du kannst um genau ein Pad erweitern, mußt aber zeitgleich auf das 3-Wege-Ride verzichten. Die Frage die sich dann stellt ist: wozu? Das Modul kennt nur 3 Tom-Größen. Demzufolge findet sich auch kein in sich stimmiges Setting für 4 Toms. bleibt höchstens noch ein weiteres Becken und auch hier ist die Auswahl bescheiden. Ohne ne externe Sounderweiterung macht es also kaum Sinn nachzurüsten.
Fazit: Letztendlich solltest du dir erstmal klar werden, was du eigentlich wirklich willst. Willst du nur wieder ein wenig zu deinen Lieblingsliedern mit prügeln oder willst du wirklich ernsthaft weiter machen wo du aufgehört hast. In ersterem Fall kannst du getrost zugreifen, in letzterem wird dich das TD-4 vermutlich nicht lange zufrieden stellen können. Überhaupt ist dann die Frage, ob dich ein E-Set zufrieden stellen kann.
Ich persönlich würde dir ja zu Proberaum und A-Set raten. Das ist zum einen in der Anschaffung meist günstiger als viele E-Settings und 100% erweiterbar. So lange du nicht irgendwo im Niemandsland wohnst, solltest du einen günstigen Proberaum in deiner Nähe finden können. Um kosten zu sparen teilst du dir den dann mit anderen Musikern.
Ansonsten wenn du nen wirklich mehr als nur Anfänger taugliches E-Set haben willst sollte es mindestens TD 9 und höher sein.
MfG Hoeth