okay, ich geb dir mal eine Gegenüberstellung wie ich sie für mich immer mache:
Nachteile von E-Sets gegenüber A-Sets:
E-Sets haben Sprunghafte Übergänge in den Sounds - Zonen und Anschlagsensitivität. Besonders bei den Becken wirkt sich das nachteilig aus. Je nach Qualität hast du einen mehr oder minder wahrnehmbaren Übergangsbereich. Beim TD-4 hört man das teilweise schon deutlich. Deine Soundvielfalt hängt letztendlich von der Anzahl getriggerter Zonen deiner Pads und der internen Abstufung ab.
Auswirkungen auf die eigene Spieltechnik sind aus oben genannten Punkt abzuleiten. Ein E-Drum, egal wie teuer, kann nur das simulieren, was es erfassen kann und das ist bei der Vielfalt an Variablen (Sticks, Fellspannung, Anschlagwinkel etc.) doch arg beschränkt. Du wirst immer den selben Satz an Sounds um die Ohren geschmissen bekommen. Alle nicht erfassten Variablen wirst du bei deiner Spieltechnik auch nicht schulen können. Das kann mitunter ganz schön erschreckend sein, wenn man dann mal an nem A-Set sitzt. (Warum kling ich denn so scheiße? xD )
Nachrüstbarkeit ist bei E-Sets auch so ne Sache. Je nachdem wieviele Eingänge man hat, ist man stark limitiert und muß ggf ein zweites Modul nachrüsten. Bei einem A-Set stell ich mir Trommel oder Becken einfach dazu und gut ist.
Fehltrigger... lassen sich zwar einstellen und sollten bei hochpreisigen Produkten nicht vorkommen, habe es aber schon erlebt (wenn auch selten), dass ich auf dem Ride öfter mal den ganz normalen Beckensound gehört habe, obwohl ich die Bell exakt getroffen hatte. Technik hat halt auch seine Tücken.
TocToc... who's there? Ja, wenn du Krach machen willst, bzw die Verstärker voll aufdrehst ist es nicht zu hören, aber willst du mal im Bandkontext ne leise nummer spielen und aufeinmal hört man es, dieses unmusikalische TocToc der Becken... das nervt doch schon ganz schön.
Kostenfaktor ist wohl einer der größten Nachteile. Ein annehmbares E-Drum kostet deutlich mehr als ein annehmbares A-Set.
Vorteile von E-Sets gegenüber A-Sets:
Was ich an meinem TD-4 sehr schätze ist die Übungsfunktion. Die zeigt mir visuell an, wie gut ich die Noten getroffen habe. An dieser Stelle sehe ich einen großen Vorteil der E-Drums. Diese Übungsfunktion hat mich doch stark sensibilisiert was Timing angeht. Als ich angefangen habe dachte ich immer, wow treffe ich den Takt schon gut, bis ich mir mein Timing mal habe anzeigen lassen... grottig. Dass ist auch der Grund warum ich weiterhin an meinem TD-4 festhalte. Besonders wenn man neue Figuren übt oder einfach zu viele andere Dinge hat auf die man sich konzentrieren muss, merkt man nicht immer, dass das eigene Spiel unsauber wird. Mit so ner Überwachungsfunktion kriegt man es immer serviert.
Schneller Soundwechsel ist auch einer der Vorteile vom E-Drum. Ein Tastendruck reicht und ich hab ein komplett anderes Setup. Um Raumakustik oder Mikrofonierung muss ich mir keine Sorgen machen. Das macht alles das Modul für mich.
Mietwohnungstauglichkeit... der eigentliche Grund warum ich mit nem E-Drum angefangen habe. Die große böse Komponente Raumschall fällt flach, nur noch um den Trittschall muss man sich sorgen. So brauche ich keinen Übungsraum und kann mich zu Hause mal schnell ans Set setzen um zu üben. Leider habe ich den Trittschall nicht so gut unter Kontrolle, dass das zu jeder Tageszeit möglich wäre.
Weniger zu schleppen. Ein E-Drum ist weniger sperrig und deutlich leichter als nen A-Set. Kann manchmal von Vorteil sein.
Neutral, rein subjektive Faktoren:
Sounds sind immer subjektiv. Wer auf Elektro, Techno etc steht wird sicherlich jeden E-Drum-Sound einem A-Set vorziehen. Ich persönlich finde die Sounds von E-Drums (VSTi mal aussen vor gelassen) gegenüber denen eines A-Sets eher bescheiden. Die simulierten A-Sounds klingen meist sehr "pappig". Wie gesagt, persönlicher Geschmack.
Kabelsalat... Mich nerven diese ganzen Kabel schon ein wenig. Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich einen Kater zu Hause habe, der gerne an selbigen kaut. Aber auch beim Aufbau ist das ewige hin und her gestöpsel irgendwie anstrengend.
Von der Optik her macht ein A-Set meiner Ansicht nach wesentlich mehr her als ein E-Set, wenn man nicht gerade ein umgebautes A-Set verwendet. Vorallem so ne Doppelfußhupe ist schon ein toller Eyecatcher. Zwei BD-Pads Marke Roland wirken da eher lächerlich, wobei hier die Frage nach dem Sinn wohl noch strittiger ist als beim A-Set. Da kann man wenigstens noch mit Ausschwingphasen des Fells arguentieren. ![biggrin :D](https://www.drummerforum.de/images/smilies/emojione/1f606.png)
So, habe keine Lust mehr und so spontan fällt mir auch gerade nichts mehr ein. Ich denke dass sind erstmal genug Punkte die man sich durch den kopf gehen lassen kann.
MfG Hoeth