Beiträge von Valjean

    Hallo, "ich zähle wie es sich für mich besser grooved"


    Das ist ein interessanter Ansatz :) Nur im Zusammespiel bekommst du dann schnell Probleme. Das Zählen bezieht sich auf die Einteilung von Musik in Takte und auf dein Mirkrotiming, also auch auf die Teilung Deiner Grundschläge in kleinere Einheiten. Vielleicht machst du dich da etwas schlau. Thema Rhythmuslehre.


    Liebe Grüße


    Valjean

    Hallo,


    wenn Du einen guten Lehrer findest, dann wirst Du es schaffen. Ich habe mit 22 Jahren angefangen und sehr viel Zeit verschwendet, weil ich einen Lehrer hatte, der mir die Grundlagen nicht vermitteln konnte (oder wollte). Bin jetzt 57 Jahre alt und habe vor 4 Jahren mit einem sehr erfahrenen Lehrer nochmals neu begonnen. In der Zeit habe ich mehr gelernt (und Freude am Spiel gehabt) als in allen Jahren zuvor.


    Viel Glück und Spaß wünscht Dir


    Valjean

    Hallo,


    ich bin ein Fan traditioneller Spielweisen. Unter
    traditionellen Spiel verstehe u.a. ich (Big Band) Swing, frühen R&B, New
    Orleans Drumming, klassischen Jazz und Blues. Es geht um die frühe Popmusik,
    der mehr eine ternäre Rhythmik zu Grunde liegt.


    Anregen möchte ich eine eigene Rubrik für "Vintage"
    Drumming. Ich stelle mir vor, dass so eine
    Sparte für Diskussionen, Informationen und Austausch über (vielleicht auch inzwischen
    fast vergessene) Spieltechniken, Sounds und rhythmische Auffassungen nicht nur
    für ältere User interessant ist.
    Gute Idee oder blöde Idee?




    Liebe Grüße



    Valjean

    Hallo Stix,


    ich habe das Buch auch und arbeite viel damit. Ich hatte es dir auch empfohlen. Was mich interessieren würde (ich bearbeite gerade Layouts und Notationen eines ähnlichen Buchmanuskriptes): Gibt es Dinge die aus deiner Sicht nicht ausreichend oder klar genug beschrieben sind und was könnte besser sein an dem Buch?


    Lg


    Valjean

    Das mit dem Gefühl höre ich ja auch immer wieder. Zählen (Analyse) versus Gefühl. Ich glaube, in diesem Begriffspaar liegt ja gar kein Widerspruch. Wie ensteht denn ein Gefühl für eine Musik oder einen Groove? Ein beständiges Gefühl für eine Situation, einen Menschen oder eben auch füer den Fluss eines Grooves ensteht aus verstandenen Emotionen. Der Verstand ist ja an einer Gefühlsbildung beteiligt. Wie sehr, das ist sicher individuell. Die "Lautmalerei", also das mitsingen ist eine Möglichkeit zu verstehen (soll in der afrikanischen Musik sehr üblich sein) und man kann auch den europäischen Weg gehen über die Abstraktion (im Notenbild und im "Zerlegen" und Einteilen der Ereignisse) und die anschließende Deabstraktion in der Erfahrung am Set. Mitsingen und / oder Zählen verhindern nicht das Gefühl. Sie sind wahrscheinlich sogar eine Voraussetzung für ein bewusstes Spiel in dem sich die Emotionalität des Musikers erst entfallten kann und das Spiel nicht auf der Stufe eines Affektes stehen bleibt.


    Bei Wikipedia ist ein Zitat von Gene Krupa zu lesen, das ich sehr passend finde zu diesem Thema: „Schlagzeugsoli müssen Substanz und Kontinuität haben. Bevor ich mit einem beginne, versuche ich, eine gute Vorstellung davon zu bekommen, was ich spielen will. Während des Spiels summe ich etwas wie „bumm-di-di, bumm-di-di, bumm“ – und setze es dann mit einer anderen Phrasierung fort, die zu der einen, die ich gerade gespielt habe, in Beziehung steht. Zur selben Zeit summe ich weiter vor mich hin, sodass nicht nur jede Silbe ihren separaten Beat erhält, sondern auch ihren separaten Klang..."


    Valjean

    Ich habe einmal einen Artikel gelesen, in dem der Autor der Frage nachging, in wie weit schon vorgeburtlich eine emotionale Prägung für Musik erfolgt. Bei den Müttern, die in der Schwangerschaft viel Hardrock gehört haben und sich damit wohl fühlten, war diese Art von Musik für das Baby später sogar beruhigend, während die Kinder von den Müttern, die Klassik hörten und mit guten Gefühlen verbanden, auf Hardrock mit Verärgerung und Angst reagierten.


    Ein sehr interessantes und weit führendes Buch (auch für Musiker und Musiklehrer) über die seelischen Wirkungen von Musik ist dazu dieses: "Aus der Seele gespielt.Eine Einführung in Musiktherapie" von Hans-Helmut Decker-Voigt


    Viele Grüße


    Valjean

    Ich bin Amateur und habe Unterricht bei einem Profi. Es geht gut voran. Was mir aber immer mehr zu schaffen macht: Ich merke, dass das Unterrichten für meinem Lehrer eigentlich eine lästige Pflicht ist. Ich glaube, er ist da nicht mit sich im Reinen. Das führt dazu, dass ich mich nicht mehr so wohl fühle. Ich verstehe ja den Druck als Berufsmusiker seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen. Vielleicht ist es die Diskrepanz zwischen einem der das ja "nur zum Spaß" macht und einem Künstler, der eben auch ganz oft "funktionieren" muss.

    Das kenne ich leider auch nur zu gut. Ich glaube aber inzwischen, dass diese Phasen auch wichtig sind. Die darauf folgende Unzufriedenheit mit mir selber spornt mich nach einer Weile wieder an. Für mich war und ist es immer sehr mühsam die Abweichung zwischen dem was ich hören möchte und dem was ich dann tatsächlich spiele, so zu verkleinern, dass die Motivation nicht flöten geht. Mir hilft es dann auch, wenn ich mal eine Pause beim Üben einlege oder Dinge trommle, bei denen ich absolut zu Hause bin.

    Hallo Hellofadrummer,


    habe mir "Work Song" mehrfach angehört. Freue mich immer hier auch mal Jazz zu hören. Das ist aber noch eine große Baustelle für Dich und Deine Band. Die Klampfe klingt für meinen Gehör oft schmerzhaft out of tune. Du hast den Swing manchmal drauf und dann plötzlich zerhackst Du den pulsierenden Groove durch unkonzentrierte Akzente und dann beginnt das große rumeiern. Wenn Du die Zwei und die Vier auf der Snare spielen willst, dann höre ich da eine Unentschiedenheit - so als wenn Du noch überlegst, ob nicht lieber ein "Und" gespielt werden sollte. So kommt es wohl auch zu den Timingproblemen, die Du ansprichst. Ich würde zunächst die Konzentration auf den Swing-Ride mit seiner Dynamik richten und dabei konsequent das zusammenhaltende Fundament dafür mit dem "walking bass" des Bassgitarristen und der Bassdrum legen. Nicht vergessen die HH auf zwei und vier zu schließen und dann hast Du schon eine ganze Menge Groove, der ohne Schnick-Schnack funktioniert. Spiele die Akzente mit der linken Hand sparsam. Sie sind das Salz in der Suppe; zuviel davon schmeckt nicht mehr.


    Ich wünsche Dir viel Spaß mit dieser Musik und dranbleiben! Mit dem bewussten Üben kommst Du dem näher, was Du möchtest.


    Viele Grüße


    Valjean

    Hallo,


    wenn Du die Tonhöhen an den Spannschrauben tatsächlich angleichen kannst, dann sollte das betreffende Fell auch" in sich" stimmen. Ich vermute, Du meinst mit "schlimmer", dass Dir der Klang der Trommel insgesamt nicht gefällt (z.B. weil zu hoch oder zu dünn usw.) Du könntest versuchen eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, wie die Trommel grundsätzlich klingen soll und dann unter berücksichtigung des Raumes und Standortes Dich langsam herantasten. Das Buch enthält dazu auch viele Tipps (CD mit Klangbeispielen). Braucht alles aber etwas Geduld und Übung.


    Viele Grüße, Valjean

    Hallo, Grüße nach Nordfriesland!


    Das macht bestimmt viel Spaß und ich finde Euer Sänger bekommt der Band sehr gut, weil er sehr emotional ist.


    Eine kleine Anmerkung zum Swing der ca. ab Minute 1 des Viedeos zu hören ist. Da hängt der Groove richtig durch und gerade bei einer Big Band die Swing spielt, sollte der Drummer der Herr im Hause sein. Vielleicht würde das mehr Dampf bekommen, wenn Du die Bassdrumm deutlich auf den Vierteln durchspielst (HH dann immer auf die 2 und 4 schließen). So wie viele alte Swingdrummer es gemacht haben.


    Viele Grüße und weiterhin viel Spaß wünscht


    Valjean