Das ist natürlich ein schöner thread, der meiner meinung nach viel Potenzial bietet, welches bis jetzt gar nicht berührt wurde: Eine filosofische /geschichtliche bzw. ontologische diskussion von dem was als Drogen aufgefasst und definiert wird.
Es ist ja meiner Weltauffassung nach so, dass der Körper ein konstanter konsument von stoffen ist. Ob es jetzt die eigen Hergestellten Drogen (endorfin / serotin und andere) sind, die eine person stimulieren oder ob es dann Stoffe sind, die extern produziert werden, sowie kaffee, zucker, alkohol, nikotin, usw... Der Körper reagiert auf stimulierende stoffe, die dann als belohnung, sublimation, initiation für etwas eingenommen werden. Hier spielt die sozialisierung und vorallem aber auch der soziale kontext eine große rolle, welche stoffe man als normal auffasst und sie ohne zu hinterfragen konsumiert und sie dann auch notwendigerweise ritualisiert.
Es ist kulturell verankert, welcher stoff zu welchem ritual gehört- falls das eine rolle spielt (tee trinken, wasserpfeife rauchen, usw, essen mit dazugehörigen botenstoffen) und aus diesem verhältniss ausgehend, bilden sich immer wieder neue rituale hierunter zb auch in der musikkultur.
Maßgeblich sind es abspaltungsprozesse und zugehörigkeit / nachahmung, die einen kulturellen inhalt schaffen, somit auch die rituale welche in ihr verankert sind. Es ist also ein konstanter Wadel an auffassungen, was akzeptiert ist und was MODErn ist.
Des weiteren sollte beachtet werden, dass sogenannte Drogen, kraft ihrer gesellschaftlichen (und dadurch zb auch gesetzlichen) akzeptans, oder auch nicht, immer wieder im wandel standen. War es in dem frühen 20. jahrundert noch sehr gängig, antidepressiva und speed-ähnliche aufputschmittel, sehr starke schlafmittel und einige andere substanzen, die heute als Drogen (und somit negativ belastet) kathegorisiert sind einzunehmen, sind sie heute generell als schlecht bezeichnet. Welche gründe hierfür angeführt werden sind ansich nicht so wichtig, für meine diskussion zumindest.
um das alles weniger teoretisch anzugehen und zurück zur eigentlich fragestellung zu kommen:
Drogen sind erstmal etwas was jeder für sich selber definiert. hier werden drogen als der stoff angesehen, welcher einem fremd ist, und welchem man dementsprechend suspekt gegenüber steht, was ich problematisch finde, sollte einjeder zugang zu dem haben, was ihn stimuliert.
Wie viele würden Bier als Droge auffassen ? wohl weniger, als wenn man zb über Gras spricht. Das ist genau dieser wandel den ich oben theoretisch versucht habe zu begründen. Wann ist es ok ein Bier zu trinken und wann nicht ? auch das ist abhängig von den oben genannten faktoren. Doch die behauptung, dass:
nimmt man Drogen, redet man sie sich automatisch schön, nimmt man keine, bekommt man eben alles mit.
Das würde ich kräftig in frage stellen... Man bekommt eine realität mit, die ein produkt von vielen faktoren ist, unter anderem auch, worauf man fokussiert (sozialisierung) und wie man sich selber konditionert hat, bezüglich Drogen/Stoffe.
Meine erfahrungen reichen lediglich bis THC, und es kommt drauf an, was man mit den Gigs erreichen will, ob man für sich selber spielt, fürs publikum oder was auch immer...
Bier trinke ich zzt. max 2 vorm gig, ich will mittlerweile viel kontrolle über mein spiel, kann aber auch nicht auf intuitive eingabe verzichten, und diese fällt mir leichter wenn ich die realtität ein ganz klein wenig verlasse zuguntsen von der gefühl der geborgenheit des alkohols. mit thc kann ich nicht mehr arbeiten, zu große unterschiedliche ausschläge.
Was für mich auch wichtig ist ist eine art meditation vor gigs: aufs klo gehen (am besten mit stuhlgang) hände waschen, gesicht waschen... einfach versuchen ein gutes gefühl zu bekommen... kann ja auch sein, dass ich es den ganzen tag schon hatte...
als ich noch mit thc im blut aufgetreten bin, kann ich mich folgendem anschließen:
Alles anzeigenDope: Verändert meine Wahrnehmung insofern, dass alles was ich höre, wesentlich intensiver ist. so auch Musik. Ich kann mich viel besser in Musik einfühlen...was beim Musikmachen erstmal nichts Schlechtes ist.
Das Gefühl für das Timing ist tatsächlich auch verändert. Ob zum Guten oder Schlechten habe ich bis jetzt noch nicht herausgefunden, aber es wirkt sich aus
In jedem Fall hat THC einen positiven Effekt auf mein Hörerlebnis. Bei Auftritten würde ich verzichten - außer die ganze Band ist stoned Oo
Drogen wirken auch unterschiedlich auf Leute, aber da das hier ein öffentliches Forum ist, indem auch Kinder lesen, kann ich nur sagen: HÄNDE WEG VON DROGEN! Auf Dauer machen sie (egal welche) einen kaputt!!