Also bleibt mir wahrscheinlich nur ein Bühnenmischpult mit Direct-Outs, gute Kommunikation zum Toni und vorallem volles Vertrauen in SEINEN Saalmix. Es fällt mir irgendwie schwer, die Kontrolle abzugeben. Damit bin ich nämlich schonmal reingefallen und mein Monitorsound usw. war im A..
... Monitorsound hängt NICHT nur vom Tonmann ab, sondern fängt beim Bühnensound der Musiker an. Das ist ein Thema, bei dem sich seit je her diejenigen bekriegen, die eigentlich zusammenarbeiten sollten, damit der Abend für alle funktioniert.
Wenn der Bühnensound der Band scheiße ist, dann kann man oft als Tonmann nicht mehr viel retten. Erst recht nicht, wenn die Umstände ungünstig sind; unzulängliche Technik, zuwenig Zeit, um einen richtigen Soundcheck zu machen usw. sind Faktoren, die dem Toni die Arbeit erschweren. Es liegt an der Band, zu erst einmal für einen Bühnensound zu sorgen, mit dem man arbeiten kann. Das bedeutet, dass alle Ihre Instrumente und Verstärker so aufstellen und einrichten, dass nur noch diejenigen, die als Schallquelle einfach nicht laut genug sind, auf die Monitore müssen. Das sind natürlich Sänger, aber auch akustische Instrumente. Gleichzeitig muss man aufpassen, dass die Bühne so laut wie nötig, aber so leise wie möglich ist, damit's vorne nicht stört und die Monitore mit einem gemäßigten Pegel gefahren werden können. Wenn der Gitarrero sich mit seinem Fullstack voll von hinten vollballert und dann aus der Tischhupe, die der Veranstalter als Monitor vorgesehen hat, volles Brett seinen Backgroundgesang (der im Worstcase auch eher ein Backgroundgeflüster ist) verlangt, dann kann man als Tonkutscher eigentlich nur kapitulieren.
Darüber könnte man jetzt ganze Abhandlungen schreiben, aber wenn alle versuchen, den oberen Absatz zu beherzigen, hilft das schon ungemein. So kann man auch verhindern, dass man, wenn die Umstände alle wieder extrem ungünstig sind, "reinfällt" (als würde dich irgendein Tonmann veräppeln wollen mit dem, was er da macht...).
Tontechniker und Musiker müssen zusammen arbeiten und nicht gegeneinander...
Edith möchte anmerken: Wenn die Vorraussetzungen an einem Abend sehr gut sind, also der Bühnensound stimmt, fähiges Personal und Material vor Ort ist und die Zeit da ist, kann man natürlich mit dem Monitoring noch viel mehr und es richtig hübsch machen... Aber: In erster Linie ist ein Monitor ein Hilfsmittel, um sicherzustellen, dass die Signale, die "von Natur aus" leise sind, auf der Bühne hörbar werden. Wer an den Monitorsound die Erwartung stellt, dass es auf dem Nachbarschaftsfest nebenan auf der Bühne bitte so zu klingen hat wie beim letzten (place your fav. top selling musician here) vor der Bühne, muss wahrscheinlich relativ viele Enttäuschungen hinnehmen.