Hi,
endlich mal ein Thema zu dem ich mich äussern kann.
Es wurde ja schon einiges berichtet, zum Teil sogar Richtiges
zum eigentlichen Problem:
um das Brummen wegzubekommen solltest Du mal deine Verkabelung checken. Am besten ziehst Du alle Audioverbindungen raus und hörst ob das Brummen noch da ist.
Sollte aber nicht so sein, es sei denn dein Verstärker hat ein Problem.
Wenn ich deinen Verkabelungsvorschlag im ersten Post sehe wird mir ganz anders... (ist nicht bös gemeint). Falls Du schon an anderer Stelle so kreativ verkabelt hast, könnte da das Problem liegen.
Dann schliesst Du die Geräte nacheinander wieder an und hörst nach jedem ob ein Brummen dazugekommen ist (Fader hoch! ).
So kannst Du die problematischen Geräte (-verbindungen) ganz gut eingrenzen. Weiter unten komm ich noch zum Thema Verkabelung.
Oft liegt das Brummen darin begründet das Geräte unterschiedliche Massepotenziale haben. Einfach gesagt sind 0V Masse (Bezugspotenzial) des einen Gerätes nicht gleich 0V Masse eines anderen Gerätes. Und dann fliesst dazwischen Strom den Du dann hörst (Netzbrummen) Klingt komisch, ist aber so. Ursache dafür kann eine schlechte Erdung der Geräte an sich aber auch eine ungünstige Stromverkabelung sein. Um dem vorzubeugen ist eine saubere Verkabelung wichtig.
In diesem Fall würde eine symmetrische Audioverbindung Abhilfe schaffen, weil dies aber oft nicht möglich ist ( siehe unten, Abschnitt Verkabelung) gilt es die Ursache zu beseitigen.
Saubere Verkabelung!
Solltest Du (was ich nicht glaube) einen Fernseher in deiner "Verdrahtung" mit drin haben (Audio Out am Verstärker/Lautsprecher, DVD Player am Fernseher und Player Audio Out am Verstärker etc),
dann zieh mal das Antennenkabel raus (ganz heisser Kandidat!).
Kann auch einfach ein Gerät sein, was schlecht gebaut oder eigentlich schon kaputt ist (obwohl funktionsfähig)
Kann schon ganz schön mühsam sein um die Ursache für eine Brummschleife, bzw. ein Brummen, zu finden .
Viel Glück dabei.
Verkabelung:
Da fast alle Klangerzeuger unsymmetrische Ausgänge und auch die meisten (Semi-Pro und auch Pro) Mischpulte unsymmetrische Eingänge haben, nimmst Du einfach ein
unsymmetrisches Instrumentenkabel (Klinkenstecker mit 2 Kontaktflächen, Koaxialkabel). Alles was im Fachhandel als "Unsymmetrisches Instrumentenkabel" oder nur "Instrumentenkabel" angeboten wird, sollte so aufgebaut sein.
Sollten doch überraschenderweise symmetrische Ein- oder Ausgänge dabei sein, spielt das keine Rolle. Da geht nichts kaputt oder so.
Nur, wie schon weiter oben geschrieben, 6 dB Pegelverlust. Spielt auch keine Rolle.
Die MainOut und ControlRoom/Monitor Ausgänge deines Mischpultes können durchaus symmetrisch sein (Handbuch oder E-Mail an Hersteller geben Auskunft).
Wenn dein Verstärker/Aktivlautsprecher symmetrische Eingänge hat kannst Du die mit symmetrischen Instrumentenkabeln (Klinkenstecker mit 3 Kontaktflächen, Koaxialkabel)oder XLR-Kabeln (auch symmetrisch) mit den MainOut oder ControlRoom/Monitor Ausgängen deines Mixers verbinden. Das gilt auch für Audiointerfaces am Computer.
Ob das bei kurzen Verbindungen (bis 5m) notwendig ist daran scheiden sich die Geister. Je nach Anspruch bei der Übertragungsqualität, aber auch ob Störquellen in der Nähe sind (Trafos, Stromkabel, Leuchtstoffröhren etc.).Bei längeren Verbindungen mach ichs immer, soweit möglich).
Um einige Begriffe und Verwirrungen die auch weiter oben im Thread schon genannt und aufgeklärt wurden nochmal zusammenzufassen, folgt noch ein dritter Abschnitt:
Stereo/mono und symmetrisch/asymmetrisch haben nichts miteinander zu tun.
Stereoklinkenstecker und symmetrische Klinkenstecker sind das Gleiche, werden aber für verschiedene Zwecke benutzt. Die jeweils verwendeten Kabel sind in der Regelunterschiedlich.
Ein symmetrisches Kabel hat XLR-Stecker/Buchsen oder Klinkenstecker (mit 3 Kontaktflächen - Tip, Ring, Sleeve) und besteht aus einer Art Koaxialkabel mit zwei
ineinander verdrillten Innenleitern für die Signalübertragung ("Hot-Signal und Cold-Signal", eine einfache Erklärung hier ), welche an Tip und Ring anliegen und einem Mantel für die "Masse" (in Anführungszeichen, da der Begriff fachlich nicht korrekt, aber umgangssprachlich gebräuchlich ist) der an Sleeve anliegt.
Bei einem Stereokabel sind die beiden Adern welche an Tip und Ring anliegen und jeweils das linke oder rechte Signal übertragen, von einander getrennt und jeweils mit dem an Sleeve anliegenden "Masse" Mantel geschirmt.
Diese sind oft als Doppelkabel ausgeführt aber es gibt auch Einzelkabel die sich optisch nicht von einem Koaxialkabel unterscheiden.
Das oben gezeigte Y-Kabel hat mit symmetrischer Übertragung, wie schon weiter oben gesagt, überhaupt nichts zu tun. Das benutzt man z.B. um das Stereosignal einer Stereoausgangsbuchse ( z.B. einen Kopfhörerausgang) mit den im nächsten Absatz genannten L und R Buchsen eines Mischpults zu verbinden. Oder als Insertkabel.
die Eingänge am Mischpult sind immer Mono, sprich pro Buchse ein Kanal. (Ausnahmen sind möglich, zum Platzsparen werden Aux Stereo Sends und Returns auch schon mal als 6.3mm Stereoklinke ausgeführt >>> Handbuch.
Die Hersteller von Mischpulten sind da recht einfallsreich >>> Handbuch.
Wenn pro Kanal zwei Buchsen vorhanden sind (mit L und R beschriftet) kann man mit 2 Kabeln ein Stereosignal da rein schicken. So hört man auf dem linken Lautsprecher das Signal für "Links" und auf dem rechten das Signal für "Rechts". Auf jedem also ein anderes Signal.
Wie schon bemerkt sind die L-Eingänge oft mit (mono) beschriftet. Das bedeutet, wenn man nur in diese L(mono) Buchse ein Kabel/Stecker (egal ob symm. oder unsymm.) einsteckt und in die R Buchse nichts, man das eine (Mono) Signal auf beiden Lautsprechern hört (2x das gleiche Signal). Daraus bildet sich die sogenannte Phantommitte - man hört das Signal zwischen den Lautsprechern.
Ist die L Buchse nicht nicht mit(mono) beschriftet und Du steckst nur ein Kabel rein ( oder nur in die R Buchse) hörst Du nur auf einem Lautsprecher ein Signal. Links oder rechts eben.
Ich könnte noch mehr klugscheissen
aber ich bin müde und will ins Bett.
Zum Thema Verkabelung, Brummschleifen, symmetrisch/asymmetrisch etc. pp. wurde in diversen
Recording
Musiker-Wiki
Sequencer
Gearslutz
-Foren einiges abgehandelt.
(weiss jetzt nicht ob ich hier "Fremdforen" verlinken darf und bin zu faul zum nachschauen...)
Nochmal kurz an den TE:
Ursache für das Brummen finden und beseitigen,
weniger "kreativ" mit Verkabelung umgehen, weil das auch die Ursache sein kann, neben anderen Begleiterscheinungen,
im Zweifellsfall nochmal nachfragen
schönen Abend noch,
Sollten sich Fehler und Falschmeldungen eingeschlichen haben, bitte darauf hinweisen.
Falls mein Ton hier und da etwas herablassend rüberkommt, war's nicht mit Absicht und auch nicht so gemeint
Ach ja, man kanns nicht oft genug sagen:
Finger weg vom Schutzleiter!
Auch wenn alles funktioniert, kann dir ein kaputtes Netzteil eines Gerätes in Verbindung mit einem abgeklemmten Schutzleiter eine Strich unter die Rechnung machen. Unter die Schlussrechnung...
Bestenfalls tuts nur scheisse weh. Und der Schreck erst
edit: erste Rechtschreibfehler entdeckt