Beiträge von Rampen

    So, ich habe mal den Kjaerhus Classic Compressor ausprobiert. Oh mann, wie blöd kann man sein: der erste Link unter Google zeigt auf die Seite Freeware.de, dort gibt es einen vermeintlichen Installer. Ich bin ja nun schon lange im Internet unterwegs, aber diesmal habe ich echt geschlafen und mir dank dieses famosen Installers eine wunderbare unerwünschte Browsertoolbar ins Haus (also auf mein Notenbook) geholt ;( . Nach anfänglicher Panik, Scannen des gesamten Systems und verzweifeltem Rumhantieren mit Hijackthis hat sich herausgestellt, dass das Ding wohl relativ harmlos war und ich bin es wieder los (drei-Kreuze-mach). Das beste ist, dass mir nach der ganzen Aktion ein Blick in meinen Downloadfolder eröffnet hat, dass ich den Kompressor schon da hatte :cursing: . Nun ja.


    Ein Vergleich des Kjaerhus Kompressors hat aber herausgestellt, dass er wesentlich mehr Performance braucht, als der ReaComp. Hmpf. X( Naja, auch eine Erkenntnis.


    Außerdem habe ich testweise mal Reaper 4 installiert, konnte aber für meine Anwendung keinen signifikanten Performanceunterschied feststellen.


    Um den Tag nicht im völligen Frust enden zu lassen, habe ich gerade noch einen Test mit erhöhter Puffergröße (2048 Samples) gemacht. Der hat ergeben, das der Pentium III locker in der Lage ist, 24 Spuren aufzunehmen und dabei einen Backingtrack abzuspielen, wenn man kein Softwaremonitoring braucht. Soviel zu den diversen Threads á la "Kann mein i7 8 Spuren aufnehmen?". Beweisfoto:



    So, und jetzt guts Nächtle, morgen gehts um 6 wieder aus der Heia... :sleeping:

    maxPhil: Das ist natürlich richtig, EQ + Komp in jedem Kanal ist fürs Monitoring vielleicht ein bisschen überdimensioniert. EQ finde ich schon schön auf jeder Spur. Aber Kompression ist eigentlich fürs Monitoring m.E. eher schädlich: ich will ja die Dynamik in meinem Spiel kontrollieren, was schlechter geht, wenn ich sie auf dem Monitormix reduziere. Und mehr als Bassdrum und Snaremikros würde ich sowieso nicht komprimieren wollen, wenn ich denn wollte. Aber das Experiment war eher akademisch gedacht.


    Ich glaube zumindest der ReaEQ, der bei Reaper dabeiliegt, ist schon recht sparsam. Beim ReaComp bin ich mir nicht ganz so sicher, ich werde mal den Kjaerhus Classic Compressor probieren, der hat ja angeblich "ultra-low CPU usage". Ich erwarte mir aber in dem Bereich keine Quantensprünge. Und mit meinem Pentium III werden die richtig gut optimierten Plugins wahrscheinlich nicht gehen, der hat ja nicht mal SSE. Edith sagt: "Hat er doch!"


    Tim: Werde ich mal testen. Ich habe Reaper 3 benutzt, weil meine Lizenz nur bis Version 3 reicht. Das könnte ein Argument sein, mal upzugraden ^^ .

    Soderla, gestern abend hatte ich mal wieder Zeit, mich um den Rechner zu kümmern. Ich habe mir mein Windows XP mit nLite und dem in Post 5 erwähnten Konfigurationsfile abgespeckt und es installiert. Dann Treiber für Grafikkarte und RME-Soundkarte nachinstalliert. Der Grafikkartentreiber (es handelt sich wenn ich mich recht entsinne um eine Radeon 9600 oder so) hat einen erheblichen Unterschied gemacht und die CPU deutlich entlastet, wenn sich viel auf dem Bildschirm tut.


    Als nächstes habe ich den DPC Latency Checker draufgepackt. Wer genau wissen will, was DPC Latenzen sind, möge Google bemühen. Hier nur soweit dazu: das sind die Zeiten, die das Betriebssystem in Treiberroutinen vertrödelt. Das ist entscheidend, wenn man niedrige Audiolatenzen haben möchte: ein rasendschneller Rechner, der sich mit 5% CPU Auslastung langweilt, kann dennoch bei 128 Samples Audiopuffergröße Aussetzer haben, wenn ein Treiber alle paar Sekunden mal die CPU für 2000us in Beschlag belegt. Diese Zeit muss nämlich durch den Puffer überbrückt werden. Hier das Ergebnis:



    Wow, 60 us! Mein Dell Notebook habe ich mit ewigem Gebastel nur auf etwa 1000 us bekommen. Das sieht schon mal prächtig aus!


    Dann habe ich Reaper installiert und mal ein paar Experimente gemacht. Hier kommt das Ergebnis für das Monitoring von 8 Kanälen mit 4-Band-EQ, während ein Stereo-Backingtrack abgespielt wird. Der EQ, der bei Reaper dabeiliegt, ist so schlau, nichts zu machen, wenn das Gain eines Bandes 0dB ist. Daher habe ich alle 4 Bänder beliebig verstellt.



    Jetzt kommt der Realfall: die 8 Spuren werden gleichzeitig auch noch aufgenommen:



    Prima, bei 50% CPU Auslastung läuft das System superstabil und es treten dank der geringen DPC Latenz garantiert keine Aussetzer auf. File I/O braucht offensichtlich nochmal 10% CPU, hm, das ist mehr als ich erwartet hatte (dazu gleich nochmal mehr). Zeit, die Grenzen auszuloten. Ich füge einen Kompressor pro Kanal hinzu (mit niedrigem Threshold, damit er auch garantiert was tut):



    Eieiei, 95% CPU Last sind dann doch ein hoher Wert. Ich hatte tatsächlich keine Aussetzer, würde mich aber in einer Recordingsituation nicht darauf verlassen wollen. Ein paar Kompressoren gehen sicher, aber 8 sind zu viele! Jetzt will ichs aber wissen: Aufnahme nun mit 16 Spuren und 16 EQs (aber ohne Kompressoren):



    Hui, 99% CPU, nein das geht nicht. Wenn man auf ein paar EQs verzichtet, ist es aber machbar und ganz ohne EQs ist man so bei 70%, da gibts garantiert keine Aussetzer.


    Die 10% CPU-Last, die durch das schreiben der Files entsteht, hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe noch ein bisschen gebastelt: Ein Ändern des Sampleformats hat nichts gebracht, weder auf 16 Bit PCM, um den Datendruchsatz zu verrringern, noch auf 64 Bit Double, um die Konvertierung des Reaper-internen Formats einzusparen. In meinem Gedächtnis hats noch irgendwie geklingelt, dass SCSI die CPU weniger belastet, als IDE. Also habe ich einen ollen SCSI-Controller samt Festplatte eingebaut (ewige Arbeit, das System musste angepasst und ganz neu aufgesetzt werden, da die nLite-Konfiguration keine SCSI-Treiber enthält). Hat folgendes gebracht: NIX. Also wieder alles auf IDE umgebaut. So kann man seine Nächte auch verbringen :cursing: .


    Insgesamt lässt sich auf meine ursprünglichen Ziele bezogen sagen:


    - Minimalanforderung: 8 Spuren Audio aufzeichnen, während ein Stereobackingtrack abgespielt wird :thumbup:


    - Wunschziel: 8 Spuren aufzeichnen, während ein Stereobackingtrack abgespielt wird, und die 8 Spuren dabei mit EQ und evtl. Kompression als Monitormix ausgeben :thumbup:


    - Idealziel: Das ganze mit 16 Spuren. :thumbdown:


    Na, das ist doch was. Als nächstes werde ich dann wohl mal endlich einen ADA8000 anschaffen müssen, um die ganzen Mikrofonsignale auch in die Soundkarte zu bekommen... Das dauert aber wohl noch bis nächsten Monat :sleeping: . Meine Familie wirds mir danken... :S

    Also die Latenz ist ja nur wichtig, wenn Du Software-Monitoring machen willst (willst Du ja nicht, Du willst den DSP-Mixer der Karte benutzen), oder wenn Du VST-Instrumente benutzen willst. Falls beides nicht der Fall ist, kannst Du die Puffergröße auch groß einstellen, das ist egal.


    Übrigens ist so ein Rechner im Prinzip lockerst in der Lage, 16 Spuren mit < 10 ms Latenz (also Puffergrößen <= 128 Samples) abzuspielen/aufzunehmen, da langweilt sich schon ein oller PowerPC. Das ist eher eine Frage der verbauten sonstigen Hardware, als der CPU.

    Das ehrt mich, aber ich bin auch noch eher in der Versuchphase ;) . Wenn ihr jemanden erfahrenen habt, der es für Euch mischt, überlegt Euch, ob er Euch nicht beim Mikrofonieren helfen kann. Das ist nämlich fast das Wichtigste bei der ganzen Sache, wenn die Spuren schon nur mäßig sind, kann da keiner mehr was tolles draus zaubern.

    Die Phase lässt sich nachher in der Software leicht drehen. Daher brauchst Du fürs Recording zunächst mal keinen. Aber wenn Du das Signal beim Spielen auch als Monitorsignal hören willst, musst Du die Phase schon bei der Aufnahme drehen. Bei Snare Top/Bottom kannst Du Gift drauf nehmen, dass Du sie für eins der Mikrofone drehen musst. Aber auch bei den anderen Spuren kann es evtl. besser klingen. Das ist dann aber eher was fürs nachher beim Abmischen. A/B, X/Y, Abstand etc. ist nicht pauschal zu beantworten, weil es auch vom Raum und vom späteren Mix abhängt. Wirst Du die Spuren nachher auch Mischen? Dann musst Du ohnehin lernen, zu hören, was Dir besser gefällt (also: beides ausprobieren). Ansonsten vielleicht den fragen, der es mischt.


    Versuch macht kluch! Also nach bestem Wissen aufnehmen und dann das bestmögliche draus machen. Am Ende wirst Du dann für nächstes Mal schon ein bisschen besser wissen, was Du machen willst.

    Da Du die Mikrofone ja schon hast, spricht doch nichts dagegen, beides auszuprobieren, oder? Ich persönlich hätte den Snare-Bottom genommen, aber das ist nun wirklich stark vom erwünschten Sound abhängig. Intuitiv würde ich dafür zum Kleinmembraner greifen, ich weiß aber, dass viele dafür auch ein Sm57 nehmen.

    Reaper +1. Könnt ihr kostenlos evaluieren und dabei ohne jede Einschränkung für Eure Aufnahmen benutzen. Wenns gefällt, für 44 Euro eine Lizenz für Privatgebrauch kaufen. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie super Reaper ist. Ich nutze es seit Jahren.


    Beim Softwaremonitoring (sprich: Monitoring durch die Recording Software) habt ihr immer die Latenz der Soundkarte! Da nützt Euch der DSP nix! Latenzfrei wird es nur, wenn ihr den Monitormix mit der Mixersoftware der Soundkarte mischt (so sie denn eine hat). Ihr solltet mit einer Puffergröße von höchstens 256 Samples, besser 128 Samples stabil aufnehmen können, sonst ist die Latenz beim Softwaremonitoring zu hoch!


    Edit hat Bemerkungen zum Softwaremonioring hinzugefügt.

    Ich würde für die Snare plädieren. Da hab ichs und das erspart mir das Aufdrehen der Höhen am Snaremikro und reduziert mir dadurch das Überprechen der Becken und Hihat ins Snaresignal. Hängt aber wohl davon ab, mit welchem Sound Du unzufriedener bist, Snare oder Bassdrum. Hihat ist übrigens auch eine Option. Und es soll Leute geben, die das Ride gesondert abnehmen.

    Rumba: Benutzt ihr Softwaremonitoring? Wahrscheinlich eher nicht, wenn ihr den Mixer davor habt, oder? Falls doch (und sonst eigentlich auch): mit welchen Soundkartenpuffergrößen arbeitet ihr?


    GigaGoldi: Ich habe schon eine Reaper-Lizenz, daher fiel meine Wahl darauf. In den vergangenen Jahren bin ich ein Riesenfan davon geworden und aufgrund der geringen Systemanforderungen ist es glaube ich ideal für diesen Zweck. Es ist aber ein bisschen teurer als Samplitude Magix.

    Freut mich, dass es schon erste Resonanz gibt!


    Nachdem ich schon mal mit AVLinux 4 und Audacity herumexperimentiert hatte, war relativ schnell klar, dass ich gerne meinen geliebten Reaper
    als Aufnahmesoftware verwenden will. Dann kann ich die Aufnahmen auch leicht mit nachhause nehmen und dort an meinem Heimrechner mischen und
    bearbeiten, ohne groß was exportieren zu müssen. Zudem ist Reaper äußerst genügsam: das Programm mit einem Projekt, das mein Wunschziel realisiert, belegt grade mal 25MB RAM. Damit war dann auch die Entscheidung zwangsläufig, Windows XP als OS zu verwenden. Da ich ein großer Fan legaler Software bin, habe ich mir also letzte Woche eine XP OEM-CD bei ebay für 18 Euro geschossen.


    Beim Surfen bzgl. Performanceoptimierung von XP bin ich dann über folgenden Thread im Reaper-Forum gestolpert:


    http://forum.cockos.com/showthread.php?t=30162


    Darin stellt ein User eine abgespeckte XP Installations-CD (XPSP3AO) vor, die speziell für Audio optimiert ist. Mit Hilfe der dazugehörigen Konfigurationsdatei und dem Programm nLite ist es möglich, sich eine solche CD aus seinem eigenen XP zu generieren. Prima, das werde ich versuchen.


    Ein weiterer Punkt, der mich besorgt hat, ist, dass die RME Digi96 nur Puffergrößen bis minimal 256 Samples erlaubt, das ist ein bisschen viel fürs Drummonitoring. Ich habe mit dem AVLinux-System experimentiert und festgestellt, dass es noch grade so ok ist, das Timing bei der Stereotestaufnahme war gut und es hört sich im Wesentlichen wie die Erstreflektionen eines Raumhalls an. Das liegt evtl daran, dass halt doch noch Direktschall durch die InEars durchkommt. Das einzige, wo es ein bisschen nervt, ist das Ridebecken. Ich vermute, das liegt daran, dass der Direktschall da wegen des Fehlens tiefer Frequenzen nicht nennenswert zu hören ist.


    Edit: Komische Zeilenumbrüche weggemacht. Rechdschreipfeler.

    "Die Alchemie (auch Alchymie oder Alchimie) ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde im 17./18. Jahrhundert nach und nach von der modernen Chemie und Pharmakologie abgelöst. Oft wird angenommen, die „Herstellung“ von Gold (Goldsynthese) und anderer Edelmetalle (Edelmetallsynthese) sei das einzige Ziel der Alchemisten; die Adepten der großen Alchemisten sehen diese Transmutationen jedoch eher als Nebenprodukt einer inneren Wandlung." - Wikipedia


    Ganz im Stil der alten Alchemisten habe ich mich entschlossen, aus Schrott Gold zu machen, sprich meinen ollen Pentium III (800 MHz und 256 MB RAM) der sinnvollen Wiederverwertung zuzuführen. Ich bin ja ein großer Verfechter des Umweltschutzes und der Müllvermeidung (und außerdem ein Geizhals), also hat es mit schon lange in der Seele wehgetan, dass der PC ungenutzt in der Gegend rumstand. Da ich nebenher noch eine RME Digi96 PST Soundkarte rumfliegen hatte, dachte ich mir, daraus müsste man doch was brauchbares für unsere Proberaummitschnitte basteln können.


    So, wie die Alchemisten für ihre Transmutationen den Stein der Weisen brauchten, habe ich mich auf die Suche nach einer Softwareinstallation gemacht, die es ermöglichen sollte, so viel wie möglich aus den Ding rauszuholen. Wunschvorstellung war folgendes:


    - Minimalanforderung: 8 Spuren Audio aufzeichnen, während ein Stereobackingtrack abgespielt wird.


    - Wunschziel: 8 Spuren aufzeichnen, während ein Stereobackingtrack abgespielt wird, und die 8 Spuren dabei mit EQ und evtl. Kompression als Monitormix ausgeben.


    - Idealziel: Das ganze mit 16 Spuren.


    Diesen Thread möchte ich nutzen, um meine Fortschritte und Ergebnisse zu dokumentieren, schaumama was am Ende rauskommt. VIelleicht werden ja andere dadurch inspiriert, ein bisschen Computerschrott zu vermeiden und den alten Kistchen ein zweites Leben einzuhauchen.


    Edith hat noch die Eckdaten des Rechners hinzugefügt.