Wirklich neue Wege wie vor Jahrzehnten, als sich innerhalb weniger Dekaden vom Ragtime über New-Orleans und Chicago-Jazz über Swing, Bebop, Hot-, Cool- und Freejazz (t.b.c.) die gesamte amerikanische Musikkultur ständig neu erfand, sehe ich im Jazz schon lange nicht mehr.
Das ist aber auch eine Epoche mit tausenden Neuerungen, die so niemals wiederkommt.
Aber die letzten Jahrzehnte sind doch noch viel innovativer! In Sachen Elektronik, Metal, Pop etc. sind ja wirklich alle Grenzen ausgelotet worden, die vorstellbar sind. Dass das kein „Jazz“ mehr ist, liegt m.E. an der mehr oder weniger willkürlichen Definition des Genres: irgendwann war es halt so innovativ, dass es neue Namen bekommen musste.
Zur Frage: ich denke, dass eine gewisse Konstanz die Voraussetzung dafür ist, eine Vorlesung darüber zu halten. Wenn das Wissen im nächsten Jahr schon wieder überholt ist, wird Lehre ja ineffektiv. Also ja: es kann wohl sein, dass wenn ein Genre soweit ist, gelehrt zu werden, die Innovationstreiber bereits weitergezogen sind.