Zu 1) und 2):
Also übe immer so, dass sich das Pedal leicht unter deinen Füßen anfühlt und du nicht gegen das Pedal anarbeitest, denn dann fühlt sich der Schlegel schwer an am Fuß und man verbrennt unnötig kalorien, die einem die Übezeit verkürzen. Dabei ist der Grad zwischen "Pedal nicht mehr Spühren" und Kontrolle verlieren sehr schmal. Das ist reine Sache der Wiederholung, bis der Fuß ein klares Verständnis davon bekommen hat, wann er aktiv sein muss und wann er dem Pedal wie ein Schatten folgen muss (während des Rückpralls).
Eigentlich ist bei Reboundnutzung das Hauptaugenmerk auf dem Schattenfaktor (lernen das Pedal in seiner natürlichen Bewegung nicht abzuwürgen und ihm zu folgen). Der aktive teil des Abfangens und wieder zum Fell katapultieren machen da nur einen kleinen teil aus. Man muss lernen diese beiden Phasen nahtlos auseinander abzustimmen und am ende ohne nachzudenken von selbst passieren zu lassen.
Wenn du das im Hinterkopf behälts ist jede Technik recht, die das erreicht. Ich setzte mich nicht hin und lerne eine gewisse technik, sondern probiere gewisse dinge durch. Am ende stelle ich dann fest, dass sowas dann meistens auch unter irgendeinem namen vermarktet wird. Das ist mir aber egal. Wenn dir das swiveln hilft mehr ruhe in die sache zu bekommen ist das vollkommen legitim. Andere Dinge werden je nach Entwicklungsstand genausogut funktionieren. Manchmal rutscht man mit der Zeit ganz automatisch in andere Techniken herein, weil man dinge an anderer Stelle geübt hat, die einem erst den sinvollen Zugang dazu ermöglichen. Wie gesagt...jedes Mittel ist da recht was einem seinen zielen effektiv näher bringt. Da muss man nur hinhören und in sich hineinhorchen: Fühlt es sich gut an und produziert es den gewünschten Sound, dann ist die technik gut, egal wie sie jemand anders Schimpft.
Was den Rückprall angeht ...die Gradzahl ist egal. Es gibt wie bei den Händen kombinationen von Dynamik und Geschwindigkeit, die miteinander "sympathisieren".
Wenn du den Rebound bis zu seinem Maximum akzeptierst, dann wird der Schlegel weit abprallen (das sagt dir erstmal, dass du in der lage bist den Rebound nicht abzuwürgen).
Eine aufühliche Bewegung bringt Abstand zum Fell und ermöglicht lauteres Spiel allein aus der Bewegung heraus, ohne auf Kraft zu gehen. Eine weite Ausholbewegung (sei es Schlegel oder Stick) braucht eine gewisse Zeit, um von alleine wieder am Fell anzukommen.
Das bedeutet: Langsam und laut funktionieren bei nutzung des Rebound sehr gut zusammen und man kann hier sehr einfach das schwerelose Gefühl vom Stick und Schlegel erfahren.
Genauso verhält sich das (genügend Feinmotorik vorrausgesetzt) bei schnellem und leisem Spiel. Schnelle Rolls lassen es nicht zu den Stock/Schlegel auf eine Weltreise zu schicken. Es bleibt nicht viel Zeit bis zum nächsten Hit. Logische Konsequenz ist, dass man es niemals schaffen wird maximale Lautstärke bei maximalem Speed zu erreichen
Das sagt uns die Physik, die wir besser nicht ignorieren sollten. Wenn man das das akzeptiert und sich da anpasst ist vieles möglich.
Mit Übung kann man schneller werden und gleichzeitig wird man am "alten " Limit inder Lage sein etwas dynamischer zu spielen, wenn die Hände/Füße in der lage sind die Bewegungen vom langsameren Spiel zu verkleinern und ggf anzupassen, damit der rebound auch auf höheren Geschwindigkeiten optimal ausgenutzt wird.
Den Grundlegenden Zusammenhang zwischen Lautstärke/ausführlicher Bewegung und Geschwindigkeit wird man aber nie umdrehen können.
Ansonsten: Es ist gut, dass du schonmal in der Lage bist den Schlegel weit zurückpendeln zu lassen. Such nach der Geschwindigkeit, die dazu passt und es sich möglichst entspannt anhört. Ich hatte bei den Pedalen am anfang das gleiche Problem. Auf moderaten Geschwindigkeiten habe ich den Rebound sehr gut nutzen können. Die Sichweise oben hat mir dann aber dann die Antworten geliefert, die ich brauchte um das auch auf schnellern Geschwindigkeiten umzusetzen. Es ist auch dort möglich mit Rebound zu arbeiten, aber Kopf und Muskulatur müssen durch langsames herantasten aufeinander abegestimmt werden. Wenn man langsam übt und das Gefühl von Leichtigkeit und Kontrolle erreicht, dann wird sich das auch auch höheren tempi langsam einschleifen. Die Bewegung muss aber logischerweise kleiner werden und das ist kein Wiederspruch zum rebound, solange man kurz vor dem Aufprall dem Schlegel aus dem weg geht und ihn etwas früher wieder abfängt, um wieder aktiv den Ball gegen die Wand zu werfen. Das ist übrigen auch eine gute Analogie zu dem was da passiert. Auch wenn man es optisch als aussenstehender vielleicht nicht sieht, ist ein sich leicht anfühlendes Pedal ein umissverständliches Zeichen, dass der rebound optimal ausgenutzt wird, auch wenn der schlegel auf hohen Geschwingikeiten vielleicht nur 20° Drehung macht. Deswegen: in sich hineinhorchen und das Gefühl zu fragen ist mehr wert, als sich Youtubevideos anzuschauen bei denen die Bewegungsabläufe minutiös erklärt werden.
Wenn du das leichte Gefühl nicht auf die nächste Metronomstufe mitnehmen kannst, dann bleib da erstmal. Alternativ kannst du auch die Dynamik vareieren und wirst auf langsamem tempo mit den gleichen Problemen konfrontiert wie bei schnellerem Spiel. Du weichst von der gut funktionierenden Kombi aus Dynamik und Geschwindigkeit ab und das pedal fühlt sich scherer an. Das zwingt dich zu Anpassungen in der Bewegung und eventuell auch der Position auf dem Pedal, um wieder eins zu sein mit der Pedalbewegung. Das lernen sich anzupassen ist das wichtige an der Geschichte. Das sackt dann irgendwann ins Muskelgedächtnis und ins unterbewusstsein und Du wirst ohne Frust auch schneller werden, ohne es zu erzwingen.
Das langsame üben gibt dir die möglichkeit aktiv einzugreifen und das vom Kopf her noch zu registrieren, was da abgeht und hast die Chance es zu kontrollieren und das Eiern im Bewegungsablauf abzustellen. Das ist wie mit nem Autoreifen, der nicht gewuchtet ist. Auf langsamen Geschwindigkeiten wird es nicht besonders auffallen, aber je schneller es wird, umso mehr wird es zum Hindernis (Fehler potenzieren sich). So wie beim Auto dann der Benzinverbrauch zunimmt, muss mann bei schnellem Spiel dann viel mehr Energie aufwenden.
Das kratzt an der Ausdauer und setzt bei der Geschwindikeit die Grenze deutlich früher.
Auch wenn das jetzt eher aus sicht des Pedals geschrieben ist, sind es doch die gleichen Mechanismen, die auch bei den Händen greifen. (wie du richtig erkannt hast)
LG