Super erklären tut es Phil Maturano auf der DVD "Afro Cuban Drummming"
Es wird alles einmal angesprochen (manchmal 1-2 Variationen vorgestellt). Darüberhinaus wertvolles Hintergrundwissen, was ich denke viel wichtiger ist,
als einen Groove nachzuspielen. Für den Einstieg ein sehr umfassendes, aber nicht zu überladenes Werk. Kann ich nur wärmstens empfehlen.
So bekommt man ein gutes Gesamtverständnis, dass einen in die Lage Versetzt andere Quellen auszuwerten und eben damit was anfangen zu können.
"Funkifying the Clave" finde ich für den Anfang nicht so geeignet, weil dort eben die Kenntnis der Authehtischen Latinmusik vorrausgesetzt wird.
Ohne das Basiswissen wird man da schnell im Regen stehen gelassen und ist eher (wenn auch faszinierter) Zuschauer/Leser, als Schüler.
Meine erfahrung, da ich seit einem Jahr mich intensiver mit Latin Musik befasse:
Man muss etwas umdenken. Die gespielten Muster sind für sich intellektuell nicht schwer zu verstehen. Es ist eine Sache des sich einprägens der muster durch spielen und immer wieder Hören. Die Koordination wird auf einen Prüfstand gestellt, weil kaum eines der Muster so schön gleichmäßig vor sich hin plätschert wie das Achteln auf der HH. Auch wenn jedes Muster für sich spielebar ist, wird es schwer, wenn man mehrere gleichzeitig gegeneinander spielt.
Dann ändert sich der Fokus beim Groove. Das timing wird nicht mehr primär vom unteren teil des Sets Generiert (BD und Snare, welche quasi den 4tel puls zementieren ="Clave der westlichen Musik"), sondern vom oberen Teil (HH, ride, cowbell und ggf. toms). Die Bassdrum hat hier weniger Bedeutung und wird meistens nie auf der 1,2,3 und 4 gespielt. Wie in der rockmusik bilden Bassist und Basedrum aber eine Einheit, sodass die Basdrum dem Bass folgt (basedrum tumbao). Ich würde mich hier von der "Groove 89" denkweise lösen und eher in Schichten von Rhythmuslinien denken. Viele der adaptieren Percussion instrumente werden klassisch meist alleine von einer einzigen Person gespielt (Bongo bell, Guiro...etc.) Und am drumset wird dann mehreres gleichzeitig von einer Person gespielt (immitiert). Spielt man z.B. mit einem Timbalero wird keiner das gleiche wie der andere Spielen. Man teilt die Rhythmus linien untereinander auf. So muss man je nach situation immer die Linien neu zusammenstellen. Das ist so, als ob man den Bumm Tschak mit mehreren leuten spielt. Spielt schon jemand die Pauke, dann spielt das Drumset nur den Backbeat und die achtel auf der HH.
Es empfielt sich so zu tun, als wolle man Timbales spielen lernen, da die meisten rhythmen, die am Set gespielt werden eben hiervon adaptiert werden.
Eine der wenigen Ausnahmen ist die Bongobell (=Coro Bell) des Bongospielers.
Desweiteren empfehle ich ruhig erstmal die authentischen rhythmen zu lernen, damit man hinterher genau identifizieren kann, was authentisch ist, oder wo man sich eigener variationen bedient, weil sie gut klingen und in andere Stile einfließen können.
Um die Clave, die alles bestimmt zu verstehen, habe ich mir qausi ein 16tel raster notiert und die Schläge an der einsprechenden Stelle Platziert.
Anschließend habe ich die clave mit einer Hand gespielt und mit den anderen Gliedmaßen dann unterschieliche raster gespielt (16tel auf der HH, achtel auf der Bassdrumm und mit der linken Hacke die Halben (bzw viertel, wenn clave in 4/4 notiert) noten getippt.
Das ist im Ergebnis ein Discobeat, wobei der Backbeat auf der Snare durch die clave ersetzt wird. Damit kann man die Clave schön in Beziehnung zu dem Setzen, was man bisher so gespielt hat. Das immer üben und mitzählen...mal die 16tel, mal nur achtel und am ende die halben Noten und Clave sinkt ins Unterbewusstsein. Für den Anfang brauchte ich einfach den Bezug zum Bisherigen .
Und zuguterletzt: Die Musik will gehört werden. Das authentische Feeling kann man nicht durch Bücher und Pattern studieren.
Durch Üben prägen sich die Muster ein und durch hören lernt man sie nach und nach zu identifizieren.
LG