Hmm. das ist jetzt schwer dir da schnell was zu erklären.
Mein erster tipp ist:
vinnie colaiuta zu hören. Der beherrst er wunderbar wenig zu spielen und die variationen an den richtigen stellen zu platzieren. für sowas sind die sting platten "ten summoner tales" und " mercury falling" ne sehr gute Lehrsrunde. Zwar sind da auch viele oddtimes dabei, aber die grooves sind so simpel und so gut eingebettet, dass ich damals ne zeit gebraucht hatte bs ich gemerk habe, dass es kein 4/4 ist . Ich leg dir die platten mal ans herz, weil den schlagzeugparts kann man einfach nichts mehr hinzufügen. Vinnie spielt so simpel und doch so übberagend, dass man kaum alternativen anbieten kann. Das sind 2 der wenigen Platten wo ich sagen würde: esgibt zwar keine regeln wie man was zu spielen hat (zu glück), aber diese songs sind so zu spielen wie vinnie sie spielt und jede abweichung nimmt dem song was weg .
der 2te tipp: unabhängigkeitsübungen....das dauert vielleicht ein wenig, aber stattet dich mit mehr vokabular aus. Das funktioniert auch nur in verbindung mit "viel gute musik hören".
Verinnerlichen, was die guten leute in verschiedenen Musikalischen situationen spielen. Ich hab mir damals die dinge herrausgepickt die unglaublich einfach waren, aber einfach effektiv sind. Mit den unabhängigkeitsübungen holst du dir die fähigheit verschiedene sachen spielen zu können und das musikhören hilft dir zu entscheiden, was in welchen situationen angebracht ist und was nicht. Ziel auf lange sicht ist es auf die anderen instrumente zu hören und im kopf den passenden schlagzeug part zu hören und der körper setzt es automatisch um, ohne zu zählen und ohne dass man sich nocht gedanken über koordination usw. machen muss ("man hört es und der körper macht den rest automatisch").
Ohne jetzt zu sehr auf unabhängigkeit einzugehen (das ist sache für "allein "im Proberaum und passiert vor der bandprobe) kommt man schon sehr weit, wenn man anfängt die bassdrumschläge um die 3 herrum zu streuen...zunächt nur achtel....alle kombinationen: 3/und3/3und/nur und von3/nur und von 2 . dann das selbe um die 1, dann das selbe mit snare auf 2 bzw 4. (die restlichen gliedmaßen spielen immer das gleiche, also z.B das was sie im standart rockbeat spielen)... danach auch 16tel ausweiten und diese ebenfalls um die 1 2 3 4 streuen....
Tipp 3:
Du spielst doch bass..das ist ein vorteil schau einfach mal bei einigen guten stücken wie bass und bassdrum zueinander stehen. Ob du es willst oder nicht...mit viel hören setzt man irgendwann automatisch dinge von anderen ein. Koordinationsübungen helfen das direkt umzusetzen. Vieles spielt man aber auch einfach so, weil man die sachen so oft gehört hat und man das feeling verinnerlicht hat.
Tipp 4:
Wie oben schon gesagt variationen sparsam einsetzen aber dafür an den stellen, wo sie das stück aufwerten. Das kann sein, dass irgendeinanderes bandmitglied etwas spielt, was man "unterstreichen" möchte, "kommentieren" möchte, oder dem vielleicht "widersprechen möchte--> (frage antwort spielchen)
Tipp5:
sieh die musik vie eine spannende Unterhaltung von 2 oder mehr personen über ein gewisses thema. Mann kann den satz. "Aber auf der südhalbkugel ist im dezember sommerzeit" auf 1000 verschiedene weisen ausssprechen. und so ist es auch mit nem beat, nem fill etc. Wenn du es immer gleich betonst klingt es beim dritten mal öde.
Ne übung wär so einen satz 3-4 mal aufzusagen. Im idealfall hat der satz garkeinen sinn und man vareiert die betonung so, dass es spannend klingt und man glaubt, dass eine botschaft dahinter steckt. Das gleiche kann man auch auf seine gliedmaßen übertragen.
Hier kannst du alles einsetzen was dir einfällt die gleiche schlagfolge neu erklingen zu lassen (akzente..hi hat öffnen/schließen, mit dem tip spielen, mit der Stockschulter spielen, Rimschots, an verschiedenen stellen der trommel spielen, ghostnotes, bassdrum verschieden anschlagen, dynamik verhältnis zwischen den gliedmaßen, layed back spielen.... the list goes on). Um am anfang nicht überfordert zu sein hilft es sich den passenden beat/variationen im kopf vorzustellen. Halt wie man es sich vorstellt wie er klingen sollte. Das gefühl dabei aufsaugen und versuchen es mit ans set zu nehmen.
Was man im endeffekt wie und warum betont hängt von dem ab was die anderen spielen("sagen")
tipp6:
Wenn du zu einem bekannten song von ner platte spielst, der dir gefällt, dann vergiss einfach, dass der sound künstlich gepusht wurde und versuch mit dem was du vor dir hast den gleichen sound zu erreichen. Mir hat das sehr viel geholfen, weil ich als ich anfing zu spielen nicht wusste, wie viele möglichkeiten es gibt schlechte drummer gut klingen zu lassen.
Ich dachte einfach: die klingen wirklich so gut. So hab ich gelernt zu experimentieren wie ich den sound aus meinen töpfen holen kann. Und das macht am ende den feinen unterschied zwischen dir und einem, der meint einen beat zu können, wenn er seine hände und füße koordiniert bekommt.
letzter tipp:
Unterschätze nicht die kraft, wenn man etwas wirklich locker in time spielen kann. Wenn man etwas neu gelernt hat und es einigermaßen koordiniert bekommt, dann denkt man sich vielleicht immer noch "na ja ich weiß nicht". Wenn man den punkt erreicht hat, dass man das wie im schlaf spielt fühlt man plötzlich, dass man frei im kopf ist sich auf andere dinge wie feeling, dynamik, und die anderen musiker konzentrieren kann. Dann hat man den punkt erreicht, wo der selbe beat plötzlich seine magie entfalten kann, ach wenn er noch so simpel ist.
Fazit: alles dauert seine Zeit. Repartoire aufbauen ist der technische aspekt. Verschiedene musikstile hören schärft das bewusstsein dafür, was man wan spielen kann und aus den möglichkeiten das herrauspicken kann, was dem konkreten song hilft ausdruckstark daherzukommen.