Hi,
also zunächst ist das Problem kein alleiniges Doublebass Phänomen. Dass Muskulatur vekrampft, wenn sie an ihre Grenzen gebracht wird wirst du sicher schon an anderen Ecken (Hände, kopf, Rücken etc.) sehr wahrscheinlich erlebt haben. Die gleichen Methoden, die dort zum Erfolg geführt haben oder Besserung gebracht haben werden auch hier geeignete Lösungsansätze sein.
Bedeutet: langsam Üben, konzentriert üben, alles auszubrobieren, was Entspannung bringt, langsam die Ausdauer aufbauen, runde Bewegungen einschleifen, Dynamik spektrumg erweitern, auf guten Sound achten (der zum Glück auch immer mit einem guten Feeling und Entspanntheit einhergeht).
Sitzposition checken und überdenken ist wahrscheinlich die wichtigste Maßnahme, da DB in Heel Up- Position eine möglichst ausbalancierte Sitzposition vorraussetzt (Man will die Pedale treten und sie nicht dazu benutzen um sich anzustützen, damit man nicht nach vorne kippt. Also so hinsetzen, dass das Pedal nicht gleichzeitig als Stütze und Bedienelement genutzt wird.)
Dann könnte es auch sein, dass es an der Umstellung auf das neue Pedal liegt. Man hat gelernt die alte Maschine zu bedienen und passt seine Bewgungen an. Bei einem Wechsel funktioniert das alte system vielleicht nicht mehr ganz so gut (unterschiedliche Laufeigenschaften/Hebelverhältnisse/Einstellungen). Man verbrennt in der Kennenlernphase das zwangsläufig mehr Kalorien und ermüdet leichter. Gib deinen Füßen die Zeit herauszufinden, wie das Pedal behandelt werden will, damit der Kraftaufwand am geringsten ist.
Ich hab mit einer billigen Mapex Fuma angefangen und mich damit sehr wohl gefühlt. Der Umstieg auf die IC war für mich alles andere als ein Schritt nach vorn. Mir kam die einfach immer ein wenig behebig vor im Vergleich zu anderen. Auf dem Papier eine tolle durchdachte Maschine, aber das Spielgefühl ist wie immer Geschmacksache. Vor dem Verkaufen sollte man aber unbedingt verschiedene Schlegel testen. Die machen den Hauptanteil am Spielgefühl aus. Ein reiner, klassischer Filzbeater sollte mindestens mal ausprobiert werden.
Dann noch das Stichwort "einseitige Belastung". Der Körper will irgendwann nicht mehr, wenn er ständig mit dem Gleichen konfrontiert wird (so ne Art Burn out). Man denkt dann, dass man noch mehr üben muss und wundert sich, dass man die Abwärtsspirale dadurch erst richtig ans laufen bringt. Abstand nehmen und andere Dinge üben bringt dann mehr Fortschritt.
Körper und geist einfach mit frischen Sachen konfrontieren. Das kann auch etwas abseits der Schlagzeugs sein....Joggen, Radfahren, Brennball .
Koordination: Ich spiele momentan viele Koordinationsübungen und merke jeden Tag aufs neue, dass das was man geübt hat immer lockerer wird. Dann kann man beispielsweise zu einer neuen Übung gehen und die gleiche (Bass Drum) Figur spielen und die anderen Gliedmaße was anderes Spielen lassen, und plötzlich läuft die gleiche Bassdrum figur sehr zäh und die Muskulatur läuft Gefahr zu verspannnen. Das beutet im Klartext, dass man dann offensichtlich Figur A locker und ohne zu verkrampfen Spielen kann und man Physisch also erstmal keinen Nacholbedarf hat. Die Konfrontation mit Variationen an anderen Stellen zwingt einen die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken und das irritiert den Fuß, weil er relativ zu den anderen Gliedmaßen jetzt andere Orientierungspunkte hat. Die Irritationfürt dann zu wenig effizienten und verkrampften Bewegungen. Das ist ein ganz natürliches Phänomen, welches mit der Anzahl der Variationen immer leichter fällt. Es braucht halt immer eine gewisse Anzahl von Variationen über ein Bassdrum Ostinato, bis die Beine sich von anderen Reizen nicht mehr irritieren lassen und eine lockere, automatisierte Bewegung beibehalten.
Das wären die Aspekte, die ich in deinem Fall mal abklopfen würde.
Viel Erfolg