Es ragt definitiv kein Holz hinten raus. Das wuerde aber kontra der genannten Erklaerung bedeuten. Wieso aber? hat das bestimmte Gruende? bitte klaert mich auf.
Also ich hatte damals das gleiche Problem: Mein lehrer hat mir alles soweit erklärt mit sweet spot und ich hatte ihn dummerweise direkt danach gefragt, wie er die stöcke persönlich hält. Antwort : weit hinten, weil mehr reichweite. Fand ich überzeugend zumal bei allen dvd/vhs die ich hatte die drummer auch immer weit hinten angefasst haben. -->was die machen muss ja richtig sein, auch wenn sie es selbst anders erklären.
Nur beim pressroll habe ich mich an den sweet spot gehalten und sonst immer weit hinten geübt. Ein riesen fehler wie sich heute herausgestellt hat, was hinterher ein großer grund war die stöcke in die ecke zu scmeißen.
Die ganzen physikalischen und anatomischen breündungen zum sweet spot sind richtig und wenn man übt sollte man sich daran auch halten, denn auf lange sicht stunden/tage/wochen/monate immer die stöcke hinten zu fassen tut den fingern garnicht gut. Besonders bei langsamem spiel wird die muskulatur verleitet zu verkrampfen...zeigefinger fängt an zu schmerzen etc. Man macht leicht den fehler die signale des körpers zu ignorieren, weil ja eben die Heros in den Videos die stöcke auch immer so fassen und bumms hat man die ganzen drummertypischen krankheiten und frustriert.
Ich würde dir empfehlen die meiste zeit am sweetspot zu spielen und so das reboundverhalten des stockes besser kennenzulernen. Deine feinmotorik lernt so den schmerzfreiesten bewegunsablauf und wenn es das musikstück erfordert (siehe luddies post), dann ist es immer leicht die stöcke weiter hinten zu fassen und songdienlich etwas mehr auf "bleifuß zu gehen". Vergiss dabei nicht, dass man dann aber auch ein paar abstriche beim speed machen muss. Auf den DVDs sieht man seine Heros gerade mal 1-4 std ihres lebens bei der Arbeit.
Man sieht nicht was sie im proberaum gemacht haben. Ich bin mittlerweile der festen überzeugung, dass die topdrummer nur soweit gekommen sind weil sie Beim üben den sweet spot wirklich ins Herz geschlossen haben. Oder sie haben es unter viel frustration doch geschafft, kommen aber irgendwann an den punkt wo sie gegen eine wand rennen. Da kann man alle Leute auflisten, die Im alter zwischen 40-50 irgendwann ihre drummer Midlife crisis bekommen haben und zu freddie gruber gegangen sind. Freddie sagte mal im interview über dave weckl: "Dave can execute man things and he has everything a drummer needs to be unique ...but he felt he would kill himself if he continued the way he used to follow." (sinngemäß).
Am sweet spot lernst du am besten wo deine hände aktiv eingreifen sollten und wo sie besser dem stock aus dem weg gehen sollten ( und nur ein schatten des stockes sind). Wenn man das verständnis hat, dann lässt sich auch Frage 2. leicht beantworten:
Manche sagen Zeigefinger, manche sagen Mittelfinger. Was hat es nun damit auf sich? Was ist richtig, bzw. worin liegen die Unterschiede?
Kurzantwort: beides funktioniert, es kommt jedoch drauf an die schilderungen anderer drummer richtig zu interpretieren. Es ist leicht hier das falsche (das was weh tut) zu tun.
Als ich wieder angefangen habe zu trommeln habe ich mir gesagt: So wie vorher will ich nicht mehr trommeln, denn es tat weh und führte nur zu frust. Ich muss niemandem mehr was beweisen und wenn mein körper sagt:" Das tut mir weh.... dann muss was falsch laufen. Dadurch, dass ich so weit hinten gefasst habe und tendeziell mehr richtung french grip gespielt habe, habe ich den rebound nicht nutzen können....musste mehr druck zwischen daumen und zeigefinger aufbauen um dynamisch spielen zu können. Das result tat waren schmerzen im zeigefinger der diese dauerbelastung irgendwann einfach nicht mehr mitgemacht hat und anfing schon nach ner halben stunde schlapp zu machen.
Also ich auf der suche nach einer Haltung war, die diesen druck vom Zeigefinger nimmt, bin ich auf die haltung gestoßen, wo der stock auf dem Mittelfinger balanciert und der Zeigefinger nur noch locker anliegt und als "guide" funktioniert. Das ist das was z.B Dave weckl auf seiner technik dvd erklärt.
Zusammen mit dem sweetspot bin ich so bisher sehr gut damit zurechtgekommen und habe seither keine schmerzen mehr+ bleibt dadurch auch die frustration aus. Eine wirklich sehr gute haltung für 90% aller Situationen, welche auch gut mit der moeller technik harmoniert.
Nun hatte ich viel spass damit, musste jedoch erkennen, dass man bei schnellem spiel irgendwann komplett auf finger schalten muss (finger control). Das bedeutet ich musste in diesem fall irgendwie die alte technik nutzen um die ich lange einen bogen gemacht habe. Unter anderem braucht man die auch für die fingerübungen auf der jojo Mayer dvd (da wo er die finger durchwechselt). Was tun? Nun dachte ich mir: Wenn ich 90 % die neue technik nutze und nur hin und wieder auf finger control zurückgreifen muß, dann schone ich ja den Zeigefinger schonmal deutlich mehr.... Die lösung was aber noch viel erfreulicher: Man kann die Zeigefingertechnik auch ohne schmerzen im Zeigefinger spielen .
Nun hhatte ich ja immer schön brav am sweetspot gespielt, habe mir nochmal ne alte gregg bissonette vhs angeschaut um herauszufinden warum er schmerzfrei diese Zeigefinger technik spielen kann, denn so wie er es dort erklärt schreit jeder auf wenn er es nachmacht....und ich habe jojo mayers kommentar mal im hinterkopf behalten (fingerübung): Wenn die übung nicht richtig rund läuft liegt es wahrscheinlich daran, dass der druck (wenn man überhaupt von Druck sprechen kann) zwischen daumen und Zeigefinger während der Übung nicht konstant ist.
Bei der stockhaltung hat gregg bissonette etwas grob erklärt (wie viele lehrer vielleicht auch), dass der stock im erten gelenk des Zeigefingers liegen soll. Das tut höllisch weh, denn da liegt er voll auf dem knochen ohne das Muskelpolster dazwischen. Also bin ich zum schluss gekommen gen stock ganzleicht neben dem gelenk liegen zu lassen, sodass etwas polsterung vorhanden ist. Das ist wirklich so minimal, dass es keine auge und keine kamera erfassen kann, man fühlt jedoch einen riesen Unterschied.
Diese 3 Zutaten (sweet spot, stock leicht versetzt und konstanter druck) führten zu einem erstaunlichen ergebnis:
Also ich etwas sicherer mit den fingerübungen wurde und immer diese 3 sachen im kopf hatte lief es irgendwann so rund, dass ich überall nen haken dran machen konnte. Keine schmerzen, rebound durch sweetspot und konstanter druck zwischen daumen und zeigefinger. Mit der nötigen Übung lief es irgendwann so entspannt, dass ich das gefühl hatte:
eigendlich kannst du den zeigefinger auch ganz wegnehmen . Gesagt getan... und ich konnte die fingerübung für ne gewisse zeit auch durchspielen ohne kontakt mit dem zeigefinger zu haben. Diese kleine experiment zeigt sehr schön a) dass fast garkein druck notwendig ist und b) dass auch bei finger control im frenchgrip der zeigefinger nur ein "guide" ist, der sehr locker am stock anliegt.
Die vorraussetzung ist halt den rebound zu nutzen und das Stockverhalten zu verinnerlichen und dabei am sweet spot zu spielen. Wenn man das ausreichend und "richtig" studiert hat, dann ist die belastung, die auf den zeigefinger einwirkt am ende so minimal, dass man spaßeshalber auch den Zeigefinger wegnehmen kann.
So nun zum unterschied: Ich sehe beide Griffvarianten mittlerweile als einen Sonderfall von ein und der selben technik. Wenn man ganz langsam spielt ist hauptsächlich das handgelenk im einsatz (german grip + Mittelfinger als drehpunkt). Je schneller man spielt, desto mehr kommen die finger zum einsatz. Soll heißen: Handgelenk und finger sind beide am bewegungsablauf beteiligt. Es ändert sich jedoch auf verschiedenen Tempi die Gewichtung wer wie viel zum bewegungsablauf beiträgt. Im extrem Speedbereich übernehmen die finger dann fast vollständig die "Arbeit" (finger control, french grip.....zeigefingertechnik).
Wenn man kontinuierlich nach der bewegung sucht, die die meiste entspannung bietet und so einen relaxten sound bietet, dann kommt man irgendwann zwangsläufig zu dieser sichtweise und zur erkenntnis, dass es sinn macht beide varianten zu üben. Dann macht auch jojo mayer nebenkommentar viel sinn: Practice both and try to switch between german and french grip...you will find many useful positions....(er begründet es leider nicht genauer, deshalb hab ich das versucht jetzt mal mit inhalt zu füllen. Wer kein german grip übt, der wird eben auf langsamen tempi nicht so relaxt spielen können wie es möglich wär. Das gleiche gilt für Schnelle tempi und finger control). Sieh es wie ein Kuchenrezept. Die Zutaten sind Die verschiedenen Haltungen. Du willst, dass der Kuchen gut schmeckt (guter relaxter sound) und durch üben der Zutaten lernen die Hände irgendwann wie viel bei welchem Kuchen (z.B Tempo) von jeder zutat beigemischt werden muss (eine der "many useful positions" oder "gewichtung"), damit der kuchen eben gut schmeckt.
Man übt die dinge zunächst getrennt um die Unterschiede identifizieren zu können.
Die unterschiede kann man aber auch nutzen um bewusst den unterschiedlichen sound zu nutzen, den verschiedene Haltungen produzieren. Offensichtlich ist es im french grip (zwangsläufig Zeigefingertechnik) nicht so gut möglich Akzente zu spielen...usw
Alle techniken bieten Optionen, die in gewissen spielsituationen entweder für mehr entspannung sorgen oder bewusst deren stärken genutzt werden um einen bestimmten sound zu erzielen....
Fazit: Beide Varianten funktionieren ohne Schmerzen und keine davon ist richtiger als die andere. Der Grund warum viele da einen falschen weg einschlagen und deshalb am ende sagen "Diese technik funktioniert nicht gut " ist, dass Auf DVDs aus zeitmangel gerne diese wichtigen Nebensätze weggelassen werden, die notwendig sind um das demonstrierte richtig zu interpretieren. Man versucht dann das ganze zu kopieren und stützt sich nur auf das, was man visuell wahrnehmen kann. Der großteil des weges liegt aber noch vor einem.
Das wichtigste ist diese visuellen dinge nicht überzubewerten. Die Unterschiede zwischen erfolgreicher anwendung und scheitern sind so minimal, dass einem die visuellen dinge kaum Anhaltspunkte bieten. Diese feinheiten kann nur das Gefühl identifizieren. Leider können wir Gefühle nicht in einer datei abspeichern und der DVD beilegen, sodass der schüler sie auf einen Usb stick packen kann und bei sich einstöpseln kann . soweit sind wir noch nicht, aber wenn es möglich wär, dann würden sich viele fragen erübrigen und man würde automatisch vieles richtig machen und dieses forum wär fast überflüssig . Deshalb hab ich gelernt das visuelle nur als Startpunkt zu nehmen und Kommentare als eine "Gefühlsbeschreibung" zu interpretieren auch wenn es vordergründig eine visuelle beschreibung ist. Das sind meistens die kleinen nebenkommentare, die erstmal garnicht so wichtig erscheinen, sich aber auf den zweiten blick als wertvolle hinweise entpuppen.
Das war jetzt viel text, aber die Quintessenz aus fast 2 jahren neubewertung meiner herangehensweise am set. Wenn ich dir durch 10 minuten lesen und verstehen diese Situation ersparen kann, dann hat man am ende sogar viel zeit rausgeholt .
Diese dinge sind ein sehr sensibles thema, weil sich hier sehr oft entscheidet ob jemand das Schlagzeugspielen frustriert aufgibt, oder ob er mit freude dabei bleibt.
Vielleicht erkennst du dich wieder und kannst was sinnvolles für dich aus meinem post ziehen.
Viel erfolg!