Ich glaube in abbots Frage ist auch ein bischen was von "ohne üben nützen die ganzen Features garnichts und das was sie bringen holt am ende vielleicht 10% raus, die für Hochleistungstreter wichtig sind, aber in 90% der gespielten Musik nicht ins Gewicht fallen"
Also um den Anhang mal kurz für abbot zu erläutern:
Du hat ja auch ne dw 9000. Die Einstellungen im Anhang im Vorpost entspechen dem Schieberegler unter der Cam bei der 9000 (umstellen von zentrisch auf exzentrisch, oder was dazwischen). Das is zwar nicht identisch, aber so wie das bei der 9000 gelöst ist fährt die Cam in der exzentrischen Stellung weiter nach vorne (leichteers feeling, aber auch etwas mehr Bewegung nötig um den Beater zum Fell zu bringen).
Lässt du die Cam ganz einfahren (zentrisch) wird das Feeling schwerer, aber aufgrund der veränderten Übersetzung muss man den fuß nicht so viel bewegen um einen Schlag zu erzeugen. Was das an der DD bringt kann man also auch an der dw 9000 erleben, wenn auch mit leicht anderem feeling, da kein Direktantrieb.
Für alles Andere:
Modulare Bauweise: fürs Spielgefühl unerheblich. Wer Terry Bozzio nacheifert, der wird sich 10 von den Dingern holen und es schätzen wenn er die Säulen beliebig hin und hertauschen kann, sodass er seinen Wunschaufbau realisieren kann. Für Pearl senkt es die Produktionskosten.
Spherical Bearings: Nützlich. Es verkratzt keinen Spannreifen mehr und die Klemmung verzieht den Spannreifen nicht mehr.... egal wie steil die BD gewinkelt ist.
Kardanwelle: je weniger Spiel, desto näher kommt das Spiel dem Spiel mit 2 Bassdrums. Meine 9002 Welle hat mittlerweile viel Spiel und das merkt man deutlich am feedback. Klar kann man das so spielen, aber da geht viel Energie in den Weiten des Kardanspiels verlohren und es kommt weniger am Fell an.
Longboard/Shortboard: das offensichtlichste und für viele attraktivste Feature. Jedoch ist es ein irrglaube, dass man heel toe nur mit einem Longboard spielen kann (ich glaube das weist du auch bereits, oder? )
Adjustable Traction Plate: klingt gut, aber mit vareierendem Speed ändert sich auch der Sweetspot des Pedals ständig und somit ist diese Hubbel
eher überflüssig. Man kann ihn sogesagt immer nur für eine Geschwindigkeit einstellen....das macht wenig Sinn. Was will ein speedmetaller, der sich im untersten drittel des boards bewegt mit nem Knubbel der bestenfalls bis zur Hälfte des Boards reicht?.
Die übrigen Einstellungen sind ja nichts neues und habe ihren Sinn:
Schlegelhöhe wirkt sich aufs Reboundverhalten aus, auf das gefühlte Gewicht des Beaters oder die Tonalität der BD (mittig treffen vs offset).
Trittplattenwinkel ist meines Erachtens das wichtigste Feature. Man möchte bei seiner Sitzhöhe einen gewissen Druckpunt haben, bei dem man sich wohl fühlt und man einen Fußwikel hat, bei dem man das meiste Feingefühl hat und die meiste Kraft entwickeln kann falls nötig.
Je nach Abstand und Winkelung der Bassdrum (BD füße) und Sitzhöhe kann sich dieser Winkel verändern. Gut wenn man dann das korregieren kann.
So hat man keinen großen Trade-Off zwischen Setaufbau und Spielgefühl.
Grundsätzlich ist das viel Gutes an der Maschine, aber für meinen Geschmack auch etwas hokus pokus dabei.
Das Design ist ja auch irgendwie verspielt. Spricht sicher die Autotunerfraktion an.
Wen die 1000 einstellungmöglichkeiten erschlagen, der kommt am einfachsten zum ziel wenn er sich einfach vorstellt,
wie das ganze aufgebaut sein soll, damit es mit der eigenen Anatomie harmoniert:
1. Sitzposition und Höhe des Hockers
2. Das Pedal an dem Punkt platzieren, wo die Füße natürlich am Boden ruhen
3. Kleine Korrekturen, weil sich die Fußposition leicht verändert, wenn man auf dem Pedal ist.
4. Bassdrum montieren und Winkel bestimmen (zb. so, dass der Beater möglichst vertikal aufs Fell trifft
5. Schlegelhöhe bestimmen (feeling vs. tonalität)
6. Abstand des Schlegels vom Fell in Ruheposition (stroke adjustment)...wirkt sich auch auf die Schwere des Beaters aus
7. Druckpunkt des Pedals = Pedalwinkel beim kontakt mit Fell (kann ein Kompromiss sein der alle Techniken erlaubt und nicht auf eine spezielle ausgelegt ist.
Wenn man das abklappert findet man recht schnell die relevanten Schräubchen und es ist alles nicht mehr so verwirrend.
Man lernt so wofür das gut ist. Immer zuerst an den Körper denken und entsprechend einstellen. Alle features, die einem am ende nicht zum Ziel führen sind für die jeweilige Person überflüssig. Aber wir sind alle anders und man versucht eben alle Spieler anzusprechen. Nicht jeder braucht jede Einstellungsmöglichkeit .
LG