Was erklärt das denn bitte??
Klar kann man sich auch an anderen dingen orientieren. Ich hab den satz nur hinzugefügt, damit keine diskussion entbrennt ob das nun 9/8 oder 9/4 ist.
Ich kenne das Df mittlerweile sehr gut
Das was du und auch ich als geschmackvoll bezeichenen sehe ich in enger Verbindung mit dem Vierteln. Bei vielen odd times hört man dem beat an wie der Drummer zählt und man merkt sofort, dass da was ungerades abgeht. Auf mich wirkt es oft sehr stackato halt und wenig eingebettet.)* Wenn die Viertel hingegen gespielt werden bei 9/8, dann ist das erstens für einen Neuling eine gute Orientierungshilfe um den Viertelpuls zu spüren und zweitens weist es einen sehr gut auf den punkt hin, "where you have to make the odd move which you wouldnt make i you were playing in 4/4" (simon phillips). Das Overriding verlängert künstlich (gefühlt) den zyklus auf die doppelte Länge, was in meinen Augen sehr viel mehr ruhe ins spiel bringt und ein zeichen dafür ist, dass der rest so platziert ist, dass man erstmal nicht merkt, dass es ein odd time ist. Das ist bei Sting halt gerne ma der fall. Am nahtlosenwechsel der Viertel zwischen off und on the beat kann man daher schnell erkennen, dass man mit einem odd time konfrontiert ist.
Und wie du es auch ansprichst, hilft einem diese Sichtweise auch gut andere längen zu spielen. Was sich ändert ist nur das Gefühl für eine andere Zyklenlänge zu bekommen (5,7,11...)
Den ersten oddtime, den ich geübt habe war "St. Augustine in Hell" (sting). Der ist in 7. Dort passieren die gleichen dinge und deshalb ist es dann nicht so schwer später nen 9er zu spielen, weil man sich mit den Stolperfallen bereits auseinandergesetzt hat. Nur so kann ich mir erklären, dass ich mich heute relativ sicher durch "I hung my head" bewegen kann und spontan mit eigenne variationen aufwarten kann....mich um den grundbeat herumbewegen kann....Ich gebe offen zu, dass ich mich aufhängen würde, wenn ich anfangen würde dieses stück auszuzählen. Es ist pures feeling, wobei ich mich dann wirklich anden anderen instrumenten orientiere....Die für mich spannende Frage ist halt: Wieso geht das?
Ich bin wie Dave weckl kein fan vom üben von licks und fixierten grooves, sondern vom üben von dingen, die einen in die lage versetzen spontan von selbst auf solche dinge zu kommen.
Das macht es übrigens sehr einfach im kopf: Ein konzept vs. unendlich viele grooves und licks.
Deshalb als tipp oder idee für odd times:
1. Koordination (Bassdrum, snare variationen isolieren und üben...kann in 4/4 sein)
2. Einen referenz odd time raussuchen und auseinanderdröseln ( ob 5,7,9...egal) Gerne mit Overriding (vierteln)+ zählen etc.
Wer seine Hausaufgaben in Punkt 1 gemacht hat, muss sich nur noch um den übergang zwischen off und on beat vierteln kümmern. Das bedeutet, dass man in punkt 1 auch displacement geübt hat, denn beim vierteln im achtelzyklus spielt sich der gleiche snare/BD pattern im zweiten takt wie eine verschobene Variante des ersten takts. Und es ist einfach dann später das vierteln wegzulassen.
3. Odd times hören! Das schult das gefühl für die länge. Unsere ohren sind auf 4/4 getrimmt und deshalb wird ein neulig einen Bumm tschak auch ohne Zählen lernen können, weil er es von kindesbeinen an hört und fühlt und sogar singen kann. If you can sing it - you can play it.
Also: nutzen wir diesen effekt und helfen durch hören bei den oddtimes bewusst etwas nach.
Ergebnis: mit etwas Übung wird das zum selbstläufer. Man kommt auf eigene Ideen und ist in der lage neue odd times schnell zu lernen und umzusetzen + die fähigkeit eigene interpretationen anbieten zu können...
Es sollte nicht so lang werden...Aber warum nicht die dinge üben, die einem ein unverselles Verständnis von Odd times geben? Es macht das leben danach so viel angenehmer .
)* Rondo á la turk ist da übrigens ein sehr gutes Beispiel (was aber in diesem Fall gerade gewünscht sein kann um eine gewisse hektik zu erzeugen)