Danke für die schnelle Antwort!
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Mich verwundert, dass du bei 100 bpm stehen bleibst (zumindest, wenn wir von 16teln reden), da das eigentlich ein Tempo ist, wo du weder geistig noch körperlich viel tun musst oder DIE perfekte Fußtechnik bräuchtest. Eine geistige Blockade verwundert mich auch, da Double Bass jetzt geistig wenig anspruchsvoll ist und man sich eigentlich nicht groß verkopfen kann. Das ist bei den ganzen Unabhängigkeitsübungen und im Funk/Latin-Bereich noch eher verständlich.
Genau das ist ja mein Problem. Mit den Unabhängigkeitsübungen habe ich lustigerweise weniger Probleme.
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Dein Satz „Dann werde ich massiv schneller und verliere natürlich die Kontrolle“ deutet für mich auch eher darauf hin, dass du schneller spielen willst als du kannst, sprich dein Körper die erforderlichen Abläufe noch nicht abgespeichert hat. Das braucht einfach seine Zeit.
Ja das kann durchaus auch sein, gebe ich zu. Deshalb wollte ich mich da relativ langsam steigern um dem zu entgehen.
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1. Befasse dich mit deiner Fußmaschine und stell sie dir so ein, dass du wirklich gut mit ihr zurecht kommst. Wenn du Ambitionen hast auch mal was in Richtung 250 bpm zu spielen, würde ich dir z.B. raten die Federn komplett anzuspannen. Dadurch bekomme ich zumindest mehr Kontrolle, da es sich mehr danach anfühlt als würde das Pedal am Fuß kleben, ist aber natürlich Geschmackssache.
Mit meiner Fußmaschine habe ich mich mittlerweile auch schon beschäftigt (auch mit dem Hocker). Ich experimentiere da auch öfters rum und schaue ob ich mit anderen Einstellungen vielleicht besser zurechtkomme.
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2. Fester Übungsplan: Überlege dir sinnvolle Übungen, die du jeden Tag runterballerst. Nicht jeden Tag eine andere, sondern wirklich immer die gleichen. Das bringt dir eine Routine und eine bessere Vergleichsmöglichkeit („Ah, heute hatte ich einen besseren Tag als gestern, da ging dies und jenes besser“). Hier allerdings auch nicht zu viele verschiedene, lieber die gleiche Übung dann länger. Durch die Routine kann dein Körper dann die Bewegungsabläufe auch besser abspeichern.
Den habe ich und halte ich auch ein.
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3. Wenn es um Geschwindigkeitssteigerung und Präzision geht, bin ich ein großer Fan von Pyramidenübungen. Entweder ganz simpel (4tel, 8tel, 16tel, 8tel, 4tel) oder ein wenig komplexer (4tel, 4tel Triole, 8tel, 8tel Triole etc.). Das 16 Week Workout von George Kollias basiert an und für sich auch auf Pyramiden und ist zu empfehlen. Neben beiden Füßen ist es auch sinnvoll die Übungen mit jeweils dem linken und rechten Fuß alleine zu machen. Das stärkt die Muskulatur nochmals und hilft Bewegungsabläufe abzuspeichern.
Da habe ich eine Übung, die in die Richtung geht. 8tel, 8tel Triolen, 16tel, 8tel Triolen, 8tel usw. Auf die Idee das nur mit einem Fuß zu machen bin ich allerdings noch nicht gekommen. Klingt interessant.
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4. Ausdauerübungen! Es bringt nichts, wenn du immer nur darauf trainierst, dass du das Tempo 30 Sekunden halten kannst. Mindestens zwei Minuten 16tel durchballern sollten drinnen sein bevor man das Tempo steigert. Flo Mounier sagt hierzu, dass der Körper erst ab 1 bis 1 1/2 Minuten die Bewegungen bewusst wahrnimmt und abspeichert. George Kollias ist sogar der Meinung, dass man erst weiter gehen soll, wenn man das Tempo 15 Minuten halten kann.
Ok das ist interessant. Ich hatte vor langer Zeit hier im Forum von Leuten gelesen, dass das dauerhafte rumgeballer eventuell gar nicht so gut sein sollte. Aber zugegeben wirkliche Langzeitübungen mache ich aktuell nicht. Das könnte ich wieder integrieren. Guter Tipp.
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5. Das vermutlich wichtigste und bestimmt oftmals unterschätzte: IMMER mit Metronom üben. Bei dem Tempo würde es sogar Sinn machen, das Metronom so einzustellen, dass es 16tel schlägt und du somit ganz genau kontrollieren kannst, wie sauber du spielst. Auch das plötzlich schneller werden kann dadurch eliminiert werden, da du das dann ganz genau hörst. Hier auch kleine Schritte machen. Du kannst ein Tempo lange und sauber spielen -> 5 bpm höher und erst dann weiter, wenn es dort genauso gut geht.
Ich spiele ausschließlich mit Metronom.
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6. Wenn du das nicht ohnehin schon tust: immer warm machen, ruhig ein bisschen länger als nötig. Gute Übungen zum Warmmachen sind z.B. Rudiments.
Habe ich eigentlich immer mit dabei, wobei ich da zugegebenermaßen auch sehr oft direkt die 100bpm nehme.
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Ich denke, wenn du dich daran hältst, sollte das nach einer Weile besser werden. Ansonsten einfach immer entspannt an die Sache gehen und niemals zeitliche Ziele setzen (z.B. in einem Monat will ich 5 bpm schneller sein), dass vergiftet nur das Denken und frustriert, wenn man es dann doch nicht schafft. Sag lieber, ich möchte langfristig Tempo x erreichen. Dann hast du ein Ziel, das dich motiviert, da du es ständig vor Augen hast, allerdings ohne unnötigen Druck aufzubauen.
Das bringt mich zu der Frage: Wie lange brauchen Schlagzeuger im Schnitt um Geschwindigkeit (sagen wir mal 150bpm) aufzubauen?
Lustigerweise hatte ich ja schon öfters Wochen bei der ich die Geschwindigkeit gut halten konnte. Ich lerne aktuell bei einem der Lehrer "Pull Me Under" von Dream Theater. Das läuft auf 102bpm und es gibt Wochen da fällt es mir überhaupt nicht schwer durchgängig 16tel zu spielen.
Mit den 32tel in dem Lied habe ich grundsätzlich keine Probleme (da kommen ja aber auch immer nur 2-3 Schläge hintereinander).
Zur Info mal mein Übungsplan im Bereich Doppelfußmaschine:
- 100bpm 16tel spielen (auch der Versuch viele Fills zu spielen) mit Heel Up, Heel Down, Heel toe (immer im Wechsel nach ein paar Takten. Wobei Heel Up das häufigste ist).
- Eine Rudiments Übung
- Pyramidenübung (8tel, 8tel Triolen, 16tel,...)
- 16tel auffüllen: Man beginnt damit 8tel durchgängig zu spielen (Rechts, Links, Rechts, Links, usw.) und füllt dann vorne oder hinten die 16tel auf, bis man am Ende durchgängig 16tel spielt.
- 2 Takte 8tel (Rechts, Links, Rechts, Links), 2 Takte 16tel, 2 Takte 8tel (Rechts,Links,Rechts,Links), ....
- Dream Theater - Pull Me Under
Hinzukommen natürlich dann noch die ganzen anderen Sachen im Bereich Unabhängigkeit, Hände etc. Aber die sind hier ja nicht Thema.