Beiträge von charmaquest

    Wenn Du Dich wirklich noch ein bisschen mit Pegeln beschäftigen möchtest kann ich Dir dieses PDF empfehlen:
    http://dl.dropbox.com/u/393335/Pegelrechnung.pdf


    Da wird alles sehr anschaulich Schritt für Schritt erklärt, geht konkret thematisch aber eher Richtung HF-Übertragung, die Prinzipien sind aber die gleichen. Bei dbFS ist der Bezugswert, wie jetzt schon mehrmal wiederholt wurde, die eingestellte Wortbreite. -6 dbFS bedeutet also noch 6 dB bis alle Bits ausgeschrieben sind.


    EDIT: nur nebenbei, ich habe nicht behauptet RMS ist DER Mittelwert, sondern EIN Mittelwert. :rolleyes: Effektivwert wäre aber natürlicher trotzdem korrekter gewesen... :whistling:

    RMS ist KEIN Referenzwert, sondern ein Mittelwert von einem Pegel. dbFS hat einen Referenzwert, und dies ist die Wortbreite. Positive dbFS-Werte können nur in höher auflösenden Umgebungen dargestellt werden, wie sie praktisch jede DAW darstellt. In einem 24 Bit Projekt bedeutet ein Pegel von +6 dbFS etwa eine effektive Auflösung von 25 BIt (ca. 6 dB pro Bit).


    Wie Reaper daraus jetzt aber die Peaks ableitet, ist nicht ganz klar. Ich vermute es leitet das aus der Wellenform ab und interpoliert dann zwischen den Maximalwerten die "originale", unlimitierte Wellenform. Das kann ich aber aus der Ferne auch nur vermuten, müsste man mit diversen Referenzdateien rausknobel wie das genau funktioniert.

    Zum einen trägt die Raumakustik natürlich zu einem großen Teil zu einem Klang bei, zum anderen sind Videos aber als Sound-Referenz nur bedingt zu gebrauchen. Auch die Soundbeispiele bei Thomann oder diversen Internet-Portalen sind nur bedingt aussagekräftig, weil ein Mic, dessen Position, der Aufnahmeraum und der Mixdown alles "Interpretationsstufen" sind, die den Original-Klang eines Instruments verändern. Des weiteren klingt jedes Becken sowieso schon unterschiedlich und jeder nimmt diesen Klang mit seinen Ohren auch anders wahr und beurteilt diesen auch anders.


    Kurz: bei einer Versand-Bestellung kaufst Du IMMER die Katze im Sack, hast Du das gleiche Modell schon mal im Laden oder bei einem Kollegen angespielt weisst Du zumindest wie die Katze riecht. ;) Videos und Soundfiles können bestenfalls eine Idee von dem Instrument entwickeln.


    Von der kann es bei Dir nur heißen: pack Dir Deine HiHat samt Maschine unterm Arm und stell sie mal in andere Räume und schau wie sie Dir da gefällt. Wenn Du nix mit dem Ding angefangen kannst, solltest Du Dich von dem Baby wohl oder übel wieder trennen.

    Klar gibt es Klassiker die immer irgendwie funktionieren, aber der Gedanke dass man eine bestimmte Serie braucht um eine bestimmte Musik zu spielen, ist das Ergebnis von jahrelang erfolgreichem Marketing.


    Mein Vorschlag ist daher auch nicht neu. Fahr in einen guten Laden und probier aus! Am besten am frühen Vormittag wenn die Verkäufer noch frisch und hilfsbereit sind. Sag das der Preis praktisch keine Rolle spielt und Du wirst mit Sicherheit gut versorgt werden, die Jungs bringen Dir die vielleicht die Schätzchen und helfen bestimmt beim Stimmen. Sei froh dass Du das Budget für eine praktisch freie Auswahl hast! Mach Dich frei von angeblichen Konventionen! Jede Snare klingt anders, nimm einfach das Charakterschwein was am besten zu Dir passt! Ich wünsche Dir viel Freude beim Anspielen!

    Die Frage ist doch warum Du überhaupt mit 96 kHz aufnehmen möchtest. Du verdoppelst damit nur die Datenmenge die sich durch den USB-Port quetschen muss, die Vorteile sind wie gesagt recht übersichtlich und für die meisten Anwendungen uninteressant, mit professionellem Anspruch hat das per se auch nichts zu tun. Oversampling ist bei den meisten Interfaces wirklich nur Dreingabe, damit es das kann und auf dem Papier besser aussieht, es muss ja verkauft werden. Performant laufen gerade USB-Interfaces (mal von RME abgesehen) da dann einfach nicht.


    Wegen der Windows-Konfiguration muss da mal googlen, "Windows für Audio optimieren", ich bin mir da nicht mehr sicher was da so alles ging. WLAN ausschalten ist eine Option, ich bekomme die nicht mehr alle zusammen...


    Das Betriebssystem selber wird quasi über das Interface getaktet, daher kann der Trouble eigentlich nicht kommen.

    Aufpassen dass man nicht alles durcheinander wirft. Die internen Oszillatoren arbeiten mit höheren Taktraten, abgetastet wird aber mit der eingestellten Frequenz. Ausser bei D/A-Wandlern, welche durch Oversampling quasi einen "sauberen" Ausgangsstrom erzeugen.


    Der eigentliche Vorteil vom A/D-seitigem Oversampling ist nicht dass eine höhere Bandbreite abgetastet wird, sondern dass die Aliasing-Filter nicht so steilflankig gebaut werden müssen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Postproduktion, da die Güte bei Digitalfiltern, wenn die Einsatzfrequenz nahe an die obere Grenzfrequenz (FS/2) ansetzt, zu dieser Grenze hin gestaucht wird. Liegt diese Grenze eben erst bei 44.1 und nicht bei 22.05 kHz, dann arbeiten digitale Filter da sauberer. Ist halt die Frage wie viel von diesen technischen Vorteilen in der Praxis übrig bleibt...

    Shit in, shit out, da lässt sich nichts dran rütteln. Im Grunde wollte ich auch nur darauf hinaus dass das Konzept vom Stem-Mastering an sich gar nicht so übel ist, sondern nur die eben von dir genannte "Fix it in the Mix"-Mentalität.


    Das man am Ende als Mastering-Ing gestaltungstechnisch am kürzeren Hebel ist, ist in der Tat eine traurige Wahrheit. Da hilft nur Aufklärung betreiben, denn auch mit lauter Musik kann man heute kein Geld mehr verdienen. Mittlerweile muss man wirklich jedem davon abraten mit Musik seinen Unterhalt verdienen zu wollen. Da sollte man sich lieber einen sicheren Job aussuchen und dann über den Umweg seine Leidenschaft finanzieren.

    Gegenfrage: kann irgendwer noch einen Mixer bezahlen? Machen wir uns nichts vor, die Musikindustrie liegt weitesgehend am Boden, dass sich der Markt langfristig erholen und gar wieder entwickeln mag ist sehr unwahrscheinlich. Übrig bleiben die Major-Acts mit denen sich noch Geld verdienen lässt und die sich dann auch entsprechend eine ordentliche Produktion leisten können.
    Dagegen steigt der Consumer-Produktionsmarkt stetig an, da muss man sich ja nur im Forum umschauen wie viele Bands ihre Musik selbst produzieren. Da machen viele im Endeffekt alles selbst, dass dabei nicht alle die geborenen Mixer sind, bzw. überhaupt eine verlässliche Abhörsituation haben, sollte dann auch klar sein.
    Von daher ist Stem-Mastering in diesem Kontext überhaupt kein Quatsch, sondern nur die kostengünstigste Möglichkeit und letzte Möglichkeit doch noch einen Profi ins Boot zu hohlen, um eine Produktion doch noch professionell abzuschließen.


    Moderne Produktionsmethoden, DAWs. total Recall, masshaft Plugins und Presets, sind in meinen Augen durchaus ein Problem und können dazu verleiten keine eigene Klangvorstellung mehr zu entwickeln. Da kann es schnell passieren dass man am Ende vor seinem 96 Spuren sitzt und gar nicht mehr weiss welche Spuren überhaupt noch für die Musik wichtig sind, irgendwas zusammen klatscht und dann hofft dass der Mastering-Ing dass dann schon wieder richtet.
    Ist im Endeffekt dann aber auch wieder ein Geld-Problem, denn für solche Entscheidungen gab es früher den Produzenten. Der Job hat hierzulande zwar nicht den besten Ruf (kommerziell, geldgierig), ist aber eine entscheidende Position in einer Produktion, die im Homerecording-Bereich aber auch praktisch nicht vorhanden ist.


    Im Zeitalter von Loudnesswar, muss man imho gegen den Masteringlimiter anmischen... Es bringt nichts, einen Mix auf -15db rms gut klingen zu lassen und dann zu einem Plattmach-Masterer zu geben... Laute Mixes müssen schon beim mischen laut sein, sonst zerstört sie das Mastering komplett..


    Kennst Du einen "Plattmach-Masterer"? Alle die ich kenne sind froh wenn sie nicht den L2 an die Wand fahren müssen. In der Regel sind das die Plattenfirmen oder sogar die Bands, die ein lautes Endprodukt haben wollen. Das Problem ist ja dass der Begriff "laut" völlig falsch interpretiert wird. Ein Rockmix knallt, wenn die Dynamik vorhanden ist, die Transienten ballern, der Mix Luft zum atmen hat. Dann kann man die Nummer aufdrehen und es fönt einem die Haare. Ein zusammengeknallter Mix dagegen kann man sich nur leise wirklich anhören, der einzige Vorteil ist dass der Titel bei gleicher Abhörlautstärke lauter wirkt gegenüber dem leiseren Mix. Das kann bei Sampler oder beim Abhören im Kaufhaus ein Problem sein, mit Musikgenuss hat das nichts zu tun.

    Yep, Stem-Mastering ist in der Regel teurer da zeitaufwändiger. Wird aber nach meiner Einschätzung bald gang und gebe sein, da viele Mixes eben von "Amateuren" im Schlafzimmer gemischt werden, da ist es gut wenn man die Stems vorliegen hat und gezielt Problemstellen anpacken kann.


    Ansonsten sind, wie schon gesagt, Stereo-Files abzuliefern, und zwar am besten in dem Format in dem auch aufgenommen wurde, in der Regel 44.1 bei 24 Bit, nicht upsamplen oder dithern. Ebenso vorsichtig sollte man im Mixdown mit der Summenbearbeitung sein. Wenn man da nicht genau weiss was man tut verbaut man dem Mastering-Engineer schnell einige Optionen. Dann lieber den Mix einmal mit und einmal komplett ohne Summenbearbeitung exportieren, vielleicht auch noch die Settings notieren, damit der Ing. einen Eindruck bekommt wohin die Reise gehen soll.
    Was auch ein wichtiger Punkt ist, was soll überhaupt das Ziel des Masterings sein? Gibt es Referenz-Alben, die eurem Klangideal entsprechen? Wie laut sollen die Titel werden? Dynamik ist ein wichtiges, musikalisches Ausdrucksmittel, was in den letzten Jahren fast völlig zerstört wurde (Loudness War). Je konkreter eure Vorstellungen sind um so besser könnt ihr mit dem Engineer kommunizieren und umso leicht wird für ihn auch die Arbeit.


    My 5 Cents...

    So, hab gestern vor der Probe noch ein bisschen die Stimmschlüssel geschwungen und bin doch noch zu einem geilen Ergebnis gekommen. Hab mit dem Kickpad die Felle jetzt noch mal höher gestimmt und jetzt schiebts und kickts ordentlich. Beide Felle sind jetzt relativ hoch gestimmt, passt aber, klingt wie gesagt echt dick.

    Dicker Beitrag!


    Ich denke auch dass es gar nicht so erstrebenswert ist bestimmte Dinge 1:1 nach zu spielen. Allerdings verstehe ich auch gut Motivation "wie zur Hölle macht der das?!?" Dennis Chambers hat sich in einem Interview auch mal zu dem Thema geäussert, seine Quintessenz ist auch "entscheidend ist was ihr draus macht!"


    Was mir und meinen Ohren wirklich auf die Sprünge geholfen hat, war die Anschaffung ordentlicher Kopfhörer und Lautsprecher. Wenn das Wiedergabesystem nicht gut auflöst, ist es auch sehr schwer bestimmte Feinheiten heraus zu hören.

    Da alles gute schon gesagt wurde möchte ich nur dieses bestimmt allseits bekannte Video für speziell diesen Song anführen:


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