Ich will meinen Sohn ja zu nichts nötigen; daher geht er ja auch in die Musikschule und ich versuche ihm nichts krampfig beizubringen, weil Kinder sich vom eigenen Vater nicht gerne etwas beibringen lassen. Außerdem wäre ich sowieso viel zu ungeduldig.
Ich will auch in kein Konzept hereinfunken. Mir ist es wichtig, dass er Spaß bei der Sache hat, deshalb ist es mir auch scheißegal, ob er den Paradiddle jetzt schon übt oder nicht. Ich schmeiße ihm Musik auf's Ohr und lasse ihn einfach trommeln. Er ist noch jung und soll zunächst einfach nur Spaß dabei haben.
Wenn es allerdings ernst wird, werde ich ihm schon sagen, dass der Weg des Lehrers nicht der einzige ist und ich das ganze halt andersrum spiele.
Es ist halt eine Gratwanderung. Der Lehrer hat Musik studiert und ist wohl mit Konzepten vertraut. Ich habe Musik nicht studiert und bin auch nicht mit Konzepten vertraut. Ich weiß allerdings, dass er seinen Unterricht mit viel "spielen zu Musik" gestaltet, was ich z. B. sehr gut finde.
...und leider muss ich gestehen, dass mein Sohn im Vergleich zu mir eine richtige Timing-Sau ist.
Nein, nicht leider, das ist cool.
Ich werde mich aber wohl einmal mit dem Schlagzeuglehrer intensiv hinsetzen müssen. Ich glaube, er ist es nicht gewohnt, dass der Vater eines Schülers selber ein wenig spielt.
Es klingt für mich auch sinnvoll, ihn zunächst mit seiner eigentlichen Führungshand spielen zu lassen und später erst auf beide Hände zu gehen. Aber es fehlen mir die Erfahrungswerte, was jetzt am angebrachtesten ist. Es ist mir ja auch super sympathisch, wenn er von vornerein beide Hände und damit die Unabhängigkeit trainiert.
Ich bin hin- und hergerissen. Ich kann viele Argumente nachvollziehen und finde die Argumente auch zumeist stimmig. Es fehlen halt nur die Erfahrungswerte, was jetzt eher schlecht oder eher gut ist.
Aber natürlich steht der Spaß im Vordergrund.. Geld muss er später erst damit verdienen, wenn ich ins Altenheim muss.