Mich nervt die Vergewaltigung von Sprachen mit vermeintlichen Anglizismen und sonstigen streitbaren Einflüssen genauso, erst recht, wenn man sie dann noch so kopflos einsetzt. Der bezeichnende Klassiker ist einfach nach wie vor das Wort Handy, es gibt dieses Wort im englischen Sprachschatz nicht.
Allerdings finde ich das in anderen Bereichen viel Schlimmer. Letztens saß eine im Zug neben mir und schwafelte "Hart crazy, voll random, also übelst surprise." (das hat die wirklich 1:1 so gesagt)
Wenn man dann noch die Rechtschreibung beobachtet und erfahren muss, wie manche/r "nen Bier" trinkt oder einen "Hacken" bei etwas sieht... ist das doch alles nicht mehr verwunderlich. Die Willkür geht ja sogar bis auf die semiotische Ebene "$h!t".
Für viele klingt das halt auch einfach cooler und professioneller "Ich habe eben nochmal mein Drum getuned und die Sticks und die Heads gecheckt bla bla... " Grade im Musik-Bereich ist das ja besonders schlimm. Habe auch schon erlebt, dass ein Gitarrist nicht wusste, was ein Steg ist, Bridge war ihm da geläufiger. Ich verstehe wenig davon, aber in Auto-Kreisen gibt es so einen Drang glaube ich nicht, ich wüsste jedenfalls nicht, was man in der Szene anstatt Vergaser, Felgen, Haube, Sportauspuff, Karosserie oder Windschutzscheibe sagt.
Mir ist das alles nicht egal, aber ich habe resigniert. Deswegen auch von mir ein ächzendes "Danke" für dieses Thema Mir fällt auch grade kein deutsches Wort für Bass Drum Beater ein. Basstrommelschläger? Klingt halt doof.
Dann lieber zwanghafte coolere Zusammensetzungen und Wortneuschöpfungen, auch im Sinne der Sprachökonomie..:D Sowas können die Deutschen ja immernoch am besten. Auch mit anderen Sprachen...