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Als InEar-Neuling bin ich neugierig:
Darf ich fragen, ob ihr auch beim Proben mit In Ears spielt?
Wenn ja: wie stellen sich die Gitarristen an?
Alles mit Mikros abgenommen oder direkt in den Mixer?
Habt ihr Sender (also kabellos) oder hängt ihr an Kabeln?
Falls die Fragen hier nicht hingehören - bitte löschen oder verschieben…
Aber interessieren tät‘s mich schon…🤓
Moin! Ein paar Worte zu unserem System:
Wir nutzen ein X32, in das zwei Gitarren, Vocals, Sampler, Drums und der Bass eingspeist werden. Die Klampfer sind alle digital unterwegs, über den Sampler bekomme ich den Click als separate Spur auf die Ohren, die Drums sind komplett abgenommen.
Ich bin kabelgebunden, der Rest hat eine Funke (was ja durchaus Sinn ergibt). Unser Tontechniker hat uns ein grobes Preset für den Sound erstellt, den Rest regeln wir vor Ort immer selber per App (das Rack verfügt über ein eigenes WLAN-Netzwerk, mit dem wir uns dafür verbinden). Das Rack steht bei mir an den Drums, da ich über unseren Sampler die Backings abfeuere.
Es hat ein paar Shows gedauert und war ein bisschen Trial-And-Error, bis wir in der Routine waren (hier mal Funkprobleme, da mal Aussetzer, teils Probleme mit anderen Drummics), aber jetzt funktioniert das schon alles echt prima. Wir fahren das Teil auf die Bühne, verkabeln - und das wars, dann haben wir den selben Sound wie auf der Show vorher. Kein lästiges Monitorgemische über den Tonmann vor Ort (was je nach Fähigkeit des Haustechnikers ja durchaus auch mal abenteuerlich werden kann), kein Loudnesswar auf der Bühne (man hört nur noch Drums, für die Athmosphäre lassen sich unsere Gitarristen manchmal etwas Mix auf einen Monitor legen).
Wir verwenden alle In-Ears von Vision Ears, manche mit Stöpseln, manche angepasst. Ich habe mir meine anpassen lassen, einfach weil ich gerne maximal gedämpft spiele, meinen Mix auf den Ohren dadurch leiser machen kann und einen sicheren Halt der Stöpsel in meinen Ohren brauche. Habe mir aber eine Ambience Bohrung machen lassen, so dass ich bei Bedarf Filter einsetzen kann und mehr vom Bühnensound mitbekomme.
Es ist als Drummer definitiv erstmal Gewohnheitssache nicht mehr viel vom eigenen Set zu hören, grade was die Becken angeht - umso wichtiger ist es, über die Overheads einen gescheiten Mix auf die Ohren zu bekommen.
Alles in allem möchte ich - vor allem bei Proben!! - aber nicht mehr auf dieses System verzichten. Es ist schnell einsatzbereit, arbeitet zuverlässig wenn es mal eingerichtet ist (unser Change Over dauert aktuell knapp 15 Minuten) und wertet das allgemeine Spielgefühl schon sehr auf, finde ich.
Eine große Investition ist es natürlich dennoch. Ich habs jetzt nicht im Kopf, aber für Mixer, Funksysteme, Router, Splitter, Gehäuse und Kabel waren wir sicher bei 6-8000€. Dazu kommen individuell noch die Kopfhörer. mein Modell (Vision Ears VE6, quasi das zweit"beste") liegt im Listenpreis bei 1800€.
Wenn ihr das Projekt angeht, würde ich euch definitiv empfehlen, Hilfe von einem kundigen Livetontechniker heranzuziehen, der euch berät.
Sonst versenkt ihr am Ende eine Menge Geld für ein System, das nicht optimal funktioniert - am Ende des Tages müsst ihr natürlich aber auch überlegen, für welchen Kontext ihr das Ding verwenden wollt. Gerade wenn man viel spielt und schnell auf die Bühne, bzw. von der Bühne muss (z.B. bei Festivals), kann das schon von Vorteil sein. Dann sollte man auch gut überlegen, ob man wirklich am Material sparen sollte oder dann doch die besseren Sender, Splitter, etc. verwendet. Spielt man jetzt drei Konzerte im Jahr und steht auf einen eher analogen Sound den man auch am ganzen Körper spürt, muss so ein Ding vermutlich auch nicht sein.