Am schlimmsten ist dann noch wenn so Stotterhansel wie SSIO oder die Straßenbande 187 (GezuuuZ!) einfach nur ein Mischpult und nen DJ da hinstellen, sich zwei Stunden durch ihren Ghetto-Quark stammeln und den Kids 90 Tacken dafür abnehmen.
Wieso? Ob da jetzt noch zwei, drei Musiker mehr auf der Bühne stehen macht die Gesamtkosten der Produktion, die sich zu 90% aus Personalkosten und Miete zusammen setzen werden, ja nicht fett. Ich zahle Eintritt für einen Act den ich sehen will, nicht für die Anzahl der musizierenden auf der Bühne.
Man kann sicher über Preis-Leistungs-Verhältnis reden und von schlecht investierem Geld, wenn ein völlig fertiger Haftbefehl oder Capital Bra komplett besoffen selbst mit Autotune keinen graden Satz rausbringen.
Grade SSIO ist ein ziemlich starker und stabiler Performer, der da - vermutlich unbewusst, ich denke ich weiß worauf du hinaus wolltest - eher als schlechtes Beispiel dient.
Aber nach der Logik könnte man ja auch kritisieren, dass alte Bands, die lange über ihren Zenit sind, ihren Fans noch hunderte von Euros für die drölfte Abschiedstour aus den Rippen leiern.
Ich persönlich finde die Preisentwicklung und die weiter aufgehende Schere zwischen kleinen und großen Konzerten was Umsätze angeht sehr bedenklich.
Die kleinen Clubs sterben, bis in die 1000er-Venues hast du bis kurz vor sold out teilweise Probleme einen Break Even zu ziehen (hier in Frankfurt gibt es zwei, drei Locations mit 200-400er Fassungsvermögen, die musst du quasi ausverkaufen damit du nicht dick drauflegst), während Taylor Swift Milliarden umsetzt.
Mein erster und letzter Kontakt zu Ticketmaster war der Versuch, für Frankfurt ein Ticket für Linkin Park zu bekommen. Aber wenn du dich schon einkaufen musst um an bessere VVK-Tickets zu kommen, es nicht machst und dann zum offiziellen Start Donnerstag morgens um 10:00 mit 60.000 Leuten in der Warteschlange hängst, nach zwei Minuten keine regulären Tickets mehr bekommst und nur noch die Wahl zwischen premiumsitzen für 300€+ hast…nee lass mal. Das muss dann auch nicht sein.
Ich bin an der Stelle froh, dass meine Lieblingsbands in der Regel kleinere Venues bespielen oder Festivals, die ich alle paar Jahre mal besuche.