ja, nu stehts also hier, das alesis dm-10.
hab vor ewigkeiten mal schlagzeug gespielt und wollte wieder anfangen. akustisch geht nicht, also suchte ich ein e-drum-set. der erste kauf war ein reinfall (xm-z) und ist dnach drei tagen zurückgegangen. auf der weiteren suche bin ich in diversen foren aufs dm-10 gestoßen und hab es blind (obwohl "taub" ja richtiger wäre) bei thomann bestellt.
hier ein erfahrungsbericht, soweit er nach wenigen tagen möglich ist:
rack: macht einen soliden eindruck. die metallklemmen mit schnellverschluss halten bombig.die rackhalterungen für die toms sind allerdings aus kunststoff, die sollte man ersetzen, damit man sie vernünftig festziehen kann, ohne angst zu haben, dass es "knack" macht.
toms: lauter als meshheads, aber mit sehr angenehmem spielgefühl.
becken: optisch ansprechend, erstaunlich leise.
die lautstärke des ganzen sets empfinde ich als nicht zu hoch. dürfte nur bei sehr dünnen wänden die nachbarn stören. (ist im einzelhaus wie bei uns natürlich nicht das problem, eher die base, weil sich der schall durch die decke nach unten fortpflanzt. ich gedenke, das "problem" mit einer dämmmatte zu lösen).
dm-10: ich weiß ja nicht, was einige leute hier so an sounds brauchen - mir ging es um einen vernünftigen "akustischen" schlagzeugsound. und der ist hier auf jeden fall gegeben. zwei (crash) bis fünf (snare, base) dutzend verschiedene sounds empfinde ich als mehr als ausreichend, zumal jeder einzelne ja noch mit diversen parametern und filtern beeinflussbar ist. die hunderte anderer sounds, von bongo über triangel bis hin zu dem ganzen techno-gedödel konnte ich noch nicht ausprobieren, außer mal kurz beim austesten der 100 voreingestellten sets. diese sind großenteils sehr sinnvoll und in sich stimmig. nachteil: sie belegen natürlich die ersten 100 plätze, man muss sie also beim anlegen eigener sets entweder überschreiben/umspeichern oder man muss für eigene sets jedes mal mit dem bedienrad bis zu den zweiten hundert plätzen.
das teil an sich macht einen wertigen eindruck, display ist groß, knöpfe alle gummibezogen. der eingebaute equalizer ist praktisch für schnelle korrekturen. die bedienung (anleitung auf englisch, auf deutsch gibts nur ne kurzanleitung) ist recht simpel und großenteils selbsterklärend. anschlüsse sind zahlreich vorhanden, drei buchsen für weitere toms/becken sind noch frei, main+ aux-out, aux-in, midi in und out sowie usb.
praxis: das set vermittelt ein gutes spielgefühl. die gummierten rims der 8"-pads übernehmen beim anschlagen aber gerne den fellsound zusätzlich. ist vielleicht ne frage der feineinstellungen, muss ich noch mal rumprobieren. nimmt man die gummiüberzüge ab, funktionieren die rims einwandfrei. bei den 10" pads besteht das problem nicht. mit meiner wirbel-technik auf der snare, die früher schon schlecht war, kann die elektronik locker mithalten. ob es auch für ian paice reichen würde, weiß ich natürlich nicht. an der base hab ich ne doppel-fuma, das klappt prima. crash und hihat funktionieren problemlos, der hihat-controller arbeitet feinfühlig und lässt sich jederzeit mit wenigen knopfdrücken neu kalibieren. leider nicht umgekehrt, also dass die hihat automatisch zu ist, wenn der fuß auf der fuma steht (wär ja praktisch). das ride spackt bei manchen sounds herum, da hat man zwischendurch plötzlich einen lauten schlag dazwischen. hab noch nicht rausgefunden, woran es liegt.
fazit: mir fehlen ja die umfassenden vergleichsmöglichkeiten mit yamaha, roland, etc., obwohl ich ja einiges mal angespielt habe. verglichen mit dem xm-z ists doppelt so teuer aber zehn mal besser. die "akustischen" sounds sind mehr als zahlreich und klingen verdammt gut. da ich spielen und nicht knöpfchen drücken will, empfinde ich die möglichkeit, über usb weitere sounds zu laden zwar als nett aber gar nicht notwendig. ich werde mir vermutlich zwei, drei "richtige" sounds zusammenstellen und fertig. und das geht aufgrund der einfachen bedienstruktur recht flott. größtes manko sind eigentlich die schon erwähnten kunststoff-klemmen. die "lautstärke" ist höher als bei meshs und plastik-becken - das muss aber jeder selbst beurteilen, inwieweit ihn das stört.
e-drum-freaks werden vermutlich einiges vermissen oder bemängeln können. für jemanden, der einfach schlagzeug spielen will, ist es ne super-kiste mit mehr als genügend sounds und sehr gutem preis-leistungs-verhältnis.
