Es geht mir nicht darum, irgendetwas dazu zu spielen, was ich schon kann, nur damit ich ruckelfrei dadurch komme. Dann lerne ich nichts! Eine Bumm Tschack Begleitung brauche ich hier nicht zu posten.
Ich beschäftige mich mit diesem Song nur für mich. Er steht nicht auf der Band-Liste. Es ist so ein Titel, den ich trommeln will, um mein Können zu verbessern. Den ich nicht mal eben mitspielen kann. An dem ich tagelang oder länger rumwerkeln muss. Ich habe ein großes Durchhaltevermögen und denke: Das muss doch funktionieren! Ich mache dann auch meinen Lehrer bekloppt. So nach dem Motto: "Mach, dass ich das jetzt kann! Ich will am Ende ein "Gut" hören."
Du musst ja nicht gleich wieder auf Null und den ganzen Song BummTschak spielen, aber wie wäre es denn mit dem Takt, der bei 1:22 beginnt? Du spielst das Pattern noch einige Male mehr, bei 1:22 ist er einigermaßen rund, davor und danach nicht. Würdest du also den Takt mal über den ganzen Song spielen, würde das funktionieren?
Du sagst, mit Klick geht's, ohne nicht. Dann wäre es tatsächlich mal eine Übung, beim Playalong ohne Klick mal nur den Klick zu spielen, sprich nur die Viertel, z. B. auf der HiHat. Wenn das wirklich läuft, also du hinterher die Aufnahme mit Klick über deinen gespielten Klick drüberlegen kannst und dann nichts schwimmt, dann hat dein Körper verstanden, wo der Klick hingehört. Und dann kannst du womöglich auch die Subdivisions besser platzieren, wo sie sein müssen.
Den besonders kritischen Vorrednern geht es nicht darum, dass du keine Drummerin bist, sondern dass dazu mehr gehört, als wie das Flötenkind beim Weihnachtsvorspiel die 10 Lieder aus dem Notenheft "spielen zu können" und das sogar schon auswendig und ohne Noten. Die vorgeschlagenen Grundübungen sind nur gut gemeinte Ratschläge, um langsam und mit stetigem Üben die Zusammenhänge zu unterbewusst zu verstehen und dann so einen Song doch "mal eben mitspielen" zu können. Wenn du den Song richtig kannst, dann kannst du nämlich eigentlich auch ne ganze Menge anderer Songs automatisch.
Die beiden Mitglieder, von denen du sagst, sie hätten dir geholfen, haben dir im Prinzip nur gesagt, dass du üben musst, dich vom Gesang zu lösen. Ich habe das in Bands schon so oft gehört von Gitarristen und sogar Bassisten (!), die nicht proben können, wenn die Sänger/in nicht dabei ist, weil sie sich am Gesang, ja sogar an einzelnen Silben orientieren und sich die Chords genau über den Text geschrieben haben, wann ein Wechsel kommt. Jeder Vorschlag, man solle doch mal mitzählen und auf den Drumfill hören, der die nächste 1 vorbereitet, sorgte für Gelächter oder gar Unmut: "Wir müssen das jetzt einfach noch ein paar mal spielen." Selbst im Orchester fängt regelmäßig das Gekicher an, wenn der Dirigent eine Stelle langsam und mit Durchzählen üben möchte, oder von den Spieler/innen verlangt zu Klatschen oder noch schlimmer die Stelle zu singen! Da geht es darum, Dinge zu verinnerlichen und im Kontext zu verstehen. Aber meistens ist man damit erst überfordert, irgendwann genervt und schließlich angegriffen von denjenigen, die es nur gut meinen.
Mir geht es selbst auch so, wenn ich immer mal wieder nach der besten Methode frage, schnell zu spielen. Es gibt keine, die man nicht üben muss. So ist es eben.