Beiträge von MoM Jovi

    Kennt ihr das? Ihr spielt eine 2Up1Down Kombi und eines der Racktoms "nervt" immer ein bisschen? Entweder es ist das zweite Racktom, mit dem man nicht so recht was anzufangen weiß - wenn man sonst 1Up1Down spielt. Oder viel öfter: Das erste Tom nervt, weil es im Kontext zu hoch ist. Es geht da nicht um die absolute Tonhöhe, sondern dass (aus der Sicht des Spielers) scheinbar aus der Reihe tanzt/hervorsticht, wenn es nicht im Kontext mit den anderen beiden Toms gespielt wird.


    3 Beispiele:

    - Der typische Fill auf 4e+ (Snare, Rack, Floor): Das Racktom passt nicht rein.

    - Oder auch der einfache Fill 4e+e (Snare, Snare, Tom, Tom) und dann Crash-Abschlag. Mit dem ersten Racktom klingt das so unvollkommen. Mit dem zweiten Racktom viel runder.

    - Zombie/The Cranberries: In der Strophe das Tom auf dem Backbeat, ich spiele das 2. Racktom, weil mir das 1. zu hoch klingt.


    Ich bin deshalb auch schon ab und zu dazu übergegangen, die beiden Racktoms im Aufbau zu tauschen (kleineres rechts, größeres links), so wie es Open Handed Spieler manchmal machen. So hat man als Basis einen 1Up1Down Aufbau mit "größerem" Racktom und das kleine Racktom noch als Option dabei, nur nicht an der komfortablen "1er Position".

    Es ist keine Frage der Stimmung, sondern eher ein systematisches Problem. Egal wie hoch oder tief die Toms absolut gestimmt sind, das Phänomen stellt sich bei mir meistens ein.

    Eventim sind die größten Halsabschneider die es in der Branche in D gibt.

    Besonders kreativ, die Service Pauschale, wenn ich mit meinem Drucker, mit meinem Toner auf mein Papier das Ticket ausdrucke, darf ich, weil ich denen die Arbeit abnehme, auch noch dafür bezahlen 🤔🤦‍♂️

    Man müsste dazu mal hinterfragen, wie die Vergabe und Verifikation der Ticket-ID läuft. Faktisch interessiert die ID zwar niemanden, aber es kann schon sein, dass erstmal eine bestimmte Anzahl Tickets mit jeweils eindeutiger ID "gedruckt" werden, also an Papiertickets gebunden werden. Jedes Mal, wenn dann jemand zuhause drucken möchte, muss diese eine ID vom potentiellen Papierticket gelöst werden. Und dieser Vorgang kostet Geld, weil irgendein Prozess abläuft. Finde das aber eher zu rechtfertigen als die unverschämte 2-stellige Prozentbeteiligung beim Wiederverkauf.

    Ich schrieb ja oben schon, bei Corona hat man gesehen, was technisch möglich ist, wenn man will (und es gut findet). Ohne den passenden QR-Code kam niemand irgendwo rein. Fälschen war auch relativ schwer und es wurde dagegen vorgegangen. Was so ein System für eine Großveranstaltung bedeuten würde, kann man nicht abschließend sagen, weil es die da ja nicht gab. Das Handling war selbst bei kleinen Angelegenheiten wohl mit einigem personellen Aufwand verbunden.

    Aber ob es wirklich soweit kommen muss und soll, muss man sich ernsthaft fragen.


    Ich hätte da eine andere Idee, die vielleicht das beste aus analoger und digitaler Welt vereint:

    Grundsätzlich gibt es keine digitalen Tickets mehr, nur welche aus Papier. Diese haben aber einen kleinen RFID Chip eingebaut, der neben dem aufgedruckten QR-Code zur Legitimation verwendet werden kann. Ein inoffizieller Weiterverkauf ist grundsätzlich verboten. Dazu darf die Post Briefe in dem Umfang kontaktlos scannen, ob darin ein Ticket mit besagtem RFID Chip drin ist.

    Der Weiterverkauf wird über offizielle Portale aber gestattet, und dabei erhält der Verkäufer einen entsprechenden Nachweis (Code), der wiederum digital verifiziert und dem verkauften Ticket eindeutig zugeordnet ist. Nur wenn dieser Nachweis außen auf dem Versandumschlag sichtbar angebracht ist, geht der Brief beim Scan durch die Post durch, anderenfalls geht der Brief zurück an den Absender. Es kommt nur derjenige zum Konzert rein, der das Papierticket in der Hand hat. So ist auch keine Ausweisverifikation notwendig. Es müssen nicht einmal persönliche Daten irgendwo gespeichert werden, lediglich die Ticket-ID. Eine Art Blockchain, wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe. Nur brauche ich dazu eben zwingend immer das Papierticket.

    Aber es war wirklich DIE Lösung die Hängetoms zu tauschen weil ich mit der rechten Hand mit den Fills beginnen will und dann nicht wie vorher über Kreuz starten muss. Und wenn man nicht über Kreuz startet aber die Toms absteigend aufgehängt sind, dann hört sich das tonal komisch an …

    Das ist relativ. Das Vertauschen der Hängetoms führt auch bei Nicht-Überkreuz Spielen zu interessanten Möglichkeiten, weil es eben nicht immer tonal nur in eine Richtung geht. ;)

    DRUMK ich weiß auch nicht, welche Leute und welche Konzerte du meinst.


    Eine Freundin von uns hatte alle Tickets gekauft und ich wollte meins auf meinen Sohn übertragen.

    Dafür müsste die Freundin mein Ticket auf der Fansale Seite zum Weiterverkauf anbieten und mir per E-Mail ein Vorkaufsrecht einräumen. Ich musste quasi mein eigenes Ticket nochmal kaufen um den Namen ändern zu können. Dafür hat Eventim natürlich nochmal die Hand aufgehalten und 10€ kassiert. X(

    Ja aber deine Freundin hat doch wenigstens einen Teil, abzgl. Gebühren für Eventim (über die man diskutieren kann), durch den Wiederverkauf wieder bekommen. Wenn sie dir das nicht gegeben hat, dann ist die Frage, wer der Gauner ist. :D

    Spaß beiseite, das ist doch abgesehen von den Gebühren, eine vernünftige Lösung. Oder nicht?

    Einer der größten **** ist dabei der Spotify CEO.

    Wie jeder CEO ist er ausschließlich daran interessiert, dass der Aktienkurs hoch geht. Musik und Kunden interessieren den doch nicht. Da wird bis zum nächsten Bonus gedacht und dann wird weiter gezogen 🤷‍♂️

    Naja, seine Einstellung zur Musik war von Anfang an, dass sie nichts kosten darf. In der ersten Folge von "The Playlist" wird er dargestellt als junger spätpubertärer Hacker, der böse wird, wenn er seine Musik nicht (kostenlos) downloaden kann. Ist zwar ein Spielfilm, aber wenn man jüngste Aussagen von ihm hört, dass die Kosten für Content-Erstellung gegen null gingen, dann klingt das genau nach dem mit sich selbst unzufriedenen Menschen, der im Film dargestellt wird.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob jeder CEO jedes Unternehmens seinen Lieferanten gegenüber so drauf ist.

    aber doch nicht, weil ich denke, dass ich bei einem Stadion Gig mehr verdienen würde?
    Bei der ersten Chance auf ein Stadion Konzert (mit einer meiner Bands) wäre mein erster Gedanke: "wie geil! da hören uns plötzlich viel viel viel mehr Leute!!" Mein zweiter Gedanke wäre: "wie peinlich, da würden wir wohl vor einem riesengroßen leeren Platz stehen, wo dann unsere 40 Zuschauer sich verlieren" :D weil ich davon ausgehen würde, dass die Leute dann halt erst später ins Stadion kommen, wenn wir fertig sind und der Hauptact beginnt :D

    Ich meinte ja auch nicht, dass du heute in der Szene Wien und morgen im Münchner Olympiastadion spielst. ;) Sondern das geht in kleinen, kontinuierlichen Schritten: proberaum -> Schulbühne -> Dorffest -> lokales Festival -> Support-Act -> eigene Club Tour -> Plattenvertrag -> kleine Hallentour -> große Hallentour -> Grammy -> Stadion-Tour- > Welttour ... wo ist da die Grenze, wo soll man aufhören, ab wann wird man gegeiselt?

    Meiner Meinung nach hätte man den Schwarzmarkt mit anderen Maßnahmen eindämmen und sich kein Beispiel an der Abzocke nehmen sollen. Z.B. mit Tickets, die auf die Namen der Besucher ausgestellt werden und mit einer anderen Politik für Erstattungen bzw. Rücknahmen dieser Tickets.

    Spätestens bei Corona hat man gesehen, wie eine "Zutrittskontrolle" technisch funktionieren kann. Ganz so ausarten müsste es ja nicht. Aber das Rausreden von Veranstaltern und Verkaufsplattformen ist auch zu einfach. Das lustige ist ja auch, dass die Einlasser mittlerweile in jedem Club das Ticket per Handy-App abscannen, aber im Münchner Olympiastadion die Tickets einfach eingerissen oder per Edding-Strich "entwertet" werden.

    Es wäre doch ein leichtes, beim offiziellen Erstkauf einen QR-Code zu vergeben und den bei Wiederverkauf über ein entsprechendes Portal digital zu "entwerten". Im Stadion des SC Freiburg funktioniert das mittlerweile so: Tickets werden beim EInlass am Drehkreuz gescannt, Wiederverkauf ist ausdrücklich nur über das offizielle Wiederverkaufsportal zugelassen - alternative Geschäfte werden rigoros verfolgt und bestraft und das mit Erfolg. Beim Wiederverkauf wird ein neuer digitaler Code vergeben und der ursprüngliche aus dem Verkehr bezogen.

    Noch mal nachdrücklicher formuliert:

    Die Entwicklungen sowohl beim Streaming als auch bei den Konzerttickets beruhen in beiden Fällen auf den Machenschaften von skrupellosen Leuten, die entweder auf den Wert von Musik scheißen oder einen Reibach mit den Sehnsüchten der Fans machen. Da stellen sich aus meiner Sicht schon eher grundsätzliche ethische Fragen als alles andere ...

    Einer der größten **** ist dabei der Spotify CEO. Schaut euch mal die Serie "The Playlist" an.

    Das Beispiel hatte ich nur genannt, weil die Presse bei ihr explizit von "Musicalcharakter" schrieb. Man könnte auch Robbie Williams oder Udo Lindenberg nennen.

    Umgekehrt gefragt, ist ein Künstler der sich nur auf kleineren Bühnen u.a. rumtreibt, musikalisch künstlerisch schlechter, nur weil er evtl. weniger in Vermarktung oder auf Vermarktung gesetzt, oder sich sonstigen "Geiselungen" aussestzt, bzw. sich aussetzen muss, und einfach nur dadurch Unbekannter ist.

    Das hab ich nicht gesagt. Ich hab nur infrage gestellt, wer das Recht/die Kompetenz/was auch immer hat sich anzumaßen, was "zuviel" Vermarktung ist und was "sich geiseln lassen" ist. Denn:

    Und die Bands bzw. Artists, die da mitmachen, kann ich im Grunde auch verstehen. Wenn ich die Wahl hab an nem Abend bei mehr oder weniger gleichen Bedingungen einen Gig für 100€ zu spielen oder einen für 1000€ dann nehm ich auch zweiteren.

    Das sollte sich mal jeder überlegen, ob er es nicht auch so machen würde. Das kommt ja bei vielen nicht von heute auf morgen, sondern kontinuierlich, und ist das Resultat aus (harter) Arbeit. Christian Streich, der ehemalige Trainer des SC Freiburg, hat das im Fußballkontext mal sehr treffend gesagt, als er zu den überirdischen Gehältern von Profi-Fußballern gefragt wurde. Es gibt dazu ein Video von einer Pressekonferenz, aber sinngemäß: "Du spielst gut, du trainierst, du spielst besser. Du bekommst mehr Geld dafür. Irgendwann hast du mehr Geld, als du selber brauchst. Du kennst jemanden, der vielleicht schwer krank ist und dem du helfen könntest, wenn du genug Geld hättest..." Ehrlich gesagt würden sich viele wohl eher einen Luxus leisten in Form von Häusern, Reisen etc. anstatt jedem über 3 Ecken Bekannten ne Therapie zu zahlen - aber alles schafft wieder Verbindlichkeiten. Es gibt genug Promis, die haben sich verzockt mit ihren Millionen und haben heute nichts mehr.

    Aber ganz ehrlich, wer von uns würde bei der ersten Chance auf ein Stadionkonzert mit seiner Band sagen: "Ne, ich will vernünftig bleiben, schau mal, ob wir an dem Termin auch nen kleinen Club bespielen können." Und auch nicht beim 2. oder 13. Stadionkonzert.

    Und da ist jetzt die subjektive Frage: Was möchte ich eigentlich? Ist mir das Ticket zu teuer und ich denke dann, mit 40 Tänzern weniger, ohne den Catwalk und ohne Video Screen wäre das Ticket für mich günstiger? Wer sagt eigentlich, dass es sich bei Taylor Swift um ein "Konzert" handelt? Die Presse schrieb neulich irgendwo vom "Musicalcharakter". Wieder: Wo sind die Grenzen?

    Braucht es die fantastischen Bühnenaufbauten bei Nature One oder Tomorrowland? Da sagt mein subjektives Ich wiederum: "Da ist doch nur ein DJ, der Platten abspielt. Warum diese Show?"


    Versteht mich nicht falsch. Ich weiß "kleine Konzerte" sehr zu schätzen. Was man z. B. bei Larkin Poe für 50€ in knapp 2 Stunden geboten bekommt, ist unglaublich. Die brauchen keine Videoleinwand und Special Effects, das knallt von Minute 1 bis zum Ende. Ich finde aber, dass sich bei diesem Thema so viel angemaßt wird und emotional betrachtet wird.

    bei festivals hat eine band wenig einfluss auf den ticketpreis, denke ich, die bekommen gage vom veranstalter, der macht den preis. der bestimmt die standgebühren usw.

    mein letzter festivalbesuch war rock am ring mit metallica und ratm, jan delay, fettes brot, kid rock, motorhead....usw. hab mit campingplatz ca. 200euro bezahlt. ich musste feststellen, das das aber nicht mehr meine welt ist. mit rockfestival hatte das, ausser der musik, nicht mehr viel zu tun. das festivalgelände gleichte eher einem jahrmarkt. ein discozelt gab es auch. jeder handgriff kostete geld.

    ich glaube meine generation war mit dem wesentlichen zufrieden. wir wollten konzert kucken, dann auf dem campingplatz lagerfeuer, schwenker, und paar bierchen ( :Q ), musik aus dem auto. nachkommende generationen müssen, meiner meinung, immer und pausenlos bespasst werden, damit das fest ein erfolg wird. hinzu kommt gesehen und gesehen werden! es ist ja hipp sich auf wacken die karten zu legen.

    Daran sieht man aber ja vielleicht auch - nur eine These - dass "wir einfachen Konzertgänger" uns das doch nicht mehr bieten lassen. Die stellen Discozelte auf und lassen bisweilen Hip Hopper bei "Rock am Ring" auftreten, weil sie die Masse an Besuchern sonst nicht mehr halten können.

    Interessant, Dream Theater kosten zB in Zagreb Front of Stage € 80,--, Normalplätze zwischen 45 und 65 Euro. Finde ich noch im Rahmen.

    TOTO ist auch „günstig“ (ca. 70.-€) Wollen nicht mehr so viele hören und spielen auch auf kleineren Bühnen.

    Das sind Preise, die sind auf jeden Fall im Rahmen (für eine "Stadion-/Hallen-Show", also nicht nur kleiner Club) und eigentlich Stand von vor 20 Jahren: 2008 Bon Jovi in Stuttgart, Front of stage 67€, Innenraum kostete meiner Erinnerung genau gleich viel, für FOS musste man halt schnell sein bzw. die DVD gekauft haben, um einen Early Bird Code für Eventim zu bekommen. Ging also damals schon los damit. Aber wenigstens wurde "first come first serve" noch zu bodenständigen Preisen gelebt.

    Für mich ein Trost. die Bands, die diese Preise aufrufen, haben für mich ihren Zenit längst überschritten oder sind für mich nicht so interessant, daher juckt mich das gar nicht, ich finde es einfach viel schlimmer, wie wenig die Leute neue Sachen suchen und die bestehenden günstigen Möglichkeiten der Clubs nicht nutzen, selbst schuld, das führt zum Sterben von Livemusik...ne richtige Apathie, was Livemusik angeht....so blöde teure Nostalgie in den Stadien geht mir auf die Nerven....


    Klar, mich nerven auch die reduzierten Bands, schlecht geprobt in Minimalbesetzung, ist einfach zu teuer, das Reisen mit ner Unterkunft...lohnt nicht.

    Ist halt auch immer die Frage, wann eine Band "den Zenith überschritten hat". Nehmen wir eine Taylor Swift, die schon als kleines Kind jede mögliche Bühne mit ihrer Gitarre erklommen hat und gewachsen ist. An welchem Punkt in ihrer Laufbahn hätte sie "Stop" sagen sollen? Was würde unsereiner machen, wenn er/sie immer erfolgreicher würde? Ab wann war sie "eine überproduzierte Trulla" wie man in den sozialen Medien lesen kann? Man liest da die letzten Tage schier unglaubliches Zeug in den Kommentaren, das eigentlich nur auf blankem Neid vor dieser Karriere beruhen kann. Ist ein Künstler nur dann gut, wenn er sich sein Leben lang auf Clubbühnen rumtreibt? Natürlich sind Stehplätze für 500€ überirdisch. Aber wo ist die Grenze zu ziehen? Muss der/die Künstler/in dann Stop sagen, wenn die Produktionskosten so groß werden, dass ein "normaler" Ticketpreis von 80€ für den individuellen Konzertbesucher nicht mehr zu halten ist? Muss man dann ggf. auf Tänzer, Leinwände oder einfach einen weiteren Monitormischer verzichten? Letztendlich stecken hinter so einem Act auch arbeitende Menschen, die auch alle essen müssen. Wenn die Stones mit 10 Menschen auf der Bühne 80€ kosten und Taylor Swift mit 150 Menschen soll auch 80€ kosten, dann sind die einen zu teuer oder die andere zu billig. Ob der Konzertbesucher 30 Tänzer sehen will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Natürlich kriegt ein Jon Bon Jovi keinen geraden Ton mehr raus, aber der hat auch 150 Leute hinter sich, die er nicht alle mit ner Abfindung nach Hause schicken kann. Solche Sachen werden in der allgemeinen Diskussion (nicht hier im DF) immer vernachlässigt.

    Wie Rolf Miller schon sagt: Das ischt immer ein zweigleisiges Schwert. Es ist natürlich so, dass die Veranstaltung eines größeren Konzertes sich massiv verteuert hat. Da hat Corona schon Wirkbeschleuniger gespielt. Und erhöhte Energiepreise und allgemeine Inflation (einen Seitenhieb auf unsere derzeitige Regierung spare ich mir) machen natürlich so was generell erstmal teurer, bis hin zu einem großen Security-Aufgebot, was vor 10 Jahren nicht gebraucht wurde.

    Ich habe kürzlich gehört, dass die Rolling Stones im Münchner Olympiastadion grundsätzlich ihre Dieselaggregate dabei haben, weil die Energiekosten der Stadt München schlicht zu teuer sind. Adele baut u. a. aus diesem Grund ihre eigene Bühne aus der Messe auf. Auch die Mieten fürs Stadion sind selbst bei 10 Shows dermaßen hoch, dass das "DIY-Stadion" auf dem Messegelände inkl. Tribünen günstiger ist. Dass der Einzelhandel und die Gastronomie während der ganzen Sause schätzungsweise 3 Mrd. Euro Umsatz machen, bringt die Verwaltung auch nicht zum Umdenken.

    Kaum einer weiß noch einzelne Musikalben als Gesamtkunstwerke zu schätzen, kaum einer konsumiert noch ein Album so, wie es im Mastering angedacht wurde. Da geht's dann auch nicht nur um die Reihenfolge, sondern auch um die Lautstärkeverhältnisse der Titel untereinander - Stichwort Normalisierung der Lautheit von Streaming-Diensten.


    Die Kids, die's nicht anders kennen, wissen es sowieso nicht besser. Und viele Leute, die sonst nichts mit Musik zu tun haben, nehmen es eben einfach so hin.


    Bei den teuren Konzerten von Weltstars geht's für viele, die sonst keinen Bezug zu Musik haben, sicher auch um's Prestige. Wenn man dann sowieso gut verdient und hohe Lebenshaltungskosten hat, fällt es wohl nicht weiter ins Gewicht, 100€ mehr für den lang ersehnten Konzertbesuch des Idols auszugeben.

    Die ein oder anderen Künstler/innen sorgen mit ihrem Tun aber auch dafür, dass es nicht mehr besser wird. Ob man ihnen das übel nehmen kann, ist die große Frage. Die müssen auch sehen, wo sie bleiben:


    1. Die Titel eines Albums werden Woche für Woche vor dem Album-Release Stück für Stück als digitale Single veröffentlicht. Die Vorfreude auf das Gesamtkunstwerk ist dahin, die Motivation, dann endlich das ganze Album zu hören, geht fast gegen Null.

    2. Aus 1. folgt, dass es quasi keine Interludes (kurze Tracks als Überleitung) mehr zu geben braucht, da eh niemand das Album durchhört.

    3. Künstler spielen ihre eigene Musik nicht mehr bzw. aufgrund ihres wachsenden Song-Kataloges verständlicherweise nur noch die Hits - eben für die 80% der Besucher, die 6 Musiker auf der Bühne "lauter" finden als 3. Dass Künstler ihre eigene Musik nicht spielen, sehe ich bei der ein oder anderen ehemals (und letztendlich wieder) Top40 Band, die mit der eigenen Musik schon ordentlichen Erfolg hatte, aber irgendwann nur noch Möchtegern-Ballermann-Hits schreiben (lassen) und ihre guten Sachen seit Jahren nicht mehr spielen, anstatt die eigene Musik im Festzelt zu promoten.

    4. Die Booklets von CDs, sofern es sie noch gibt, werden teilweise auch immer spärlicher. Wer zumindest Lyrics haben will, muss die doppelt so teure Limited Special Edition kaufen.


    Was Taylor Swift angeht, muss ich beim Thema "ganze Alben" und CDs/Vinyl eine Lanze für sie brechen. Wenn man ihr auch eine riesige Marketing-Masche unterstellt und die Musik nicht toll findet, hat sie ihre "Swifties" im Griff und die kaufen und hören die Alben bis zum Erbrechen. Leider kann sie die Gesamtsituation auch nicht ändern und auch ihre Ticketpreise sind stolz - wobei es den Innenraum-Stehplatz in München noch immer für 120€ gab (nicht FOS). Bei Bruce zahlt man etwa 96€.

    2019 war ich bei Bon Jovi in München und habe für "Front of Stage 2" Stehplatz 150€ gezahlt. Ein paar Tage später bin ich spontan nach Zürich gefahren, weil ich meinen Augen nicht glauben konnte und es die Innenraum Stehplatz Karte für 49CHF gab, auf derselben Tour! Es war letztendlich dieselbe Position vor der Bühne. Nur hieß es anders. In Zürich gab es nur ein "Front of Stage 1" und der "Innenraum" schloss das mit ein, was in München noch "Front of Stage 2" hieß. Der Unterschied war (vielleicht) Eventim Deutschland vs. Ticketcorner Schweiz.


    Lustlose, abgerockte „Stars“, die sich 1-1,5 Stunden die Vergangenheit zurück wünschen…

    Aber es geht auch im Kleinen: Letzte Woche war ich 2 Abende auf dem ZMF Freiburg. Clueso 2 Stunden abwechslungsreich mit vielen Soli der verschiedenen Musiker, 60€. Mando Diao 1:35h für 52€. Nun war ich nie der Mando Diao Hörer und kannte nur die größten 3 Songs, die haben auch Gas gegeben und 95 Minuten Rock'n'Roll, aber so richtig hats mich nicht gepackt und es fühlte sich nach 30 Minuten schon so an, dass die keine 2 Stunden spielen. Da ist es ganz was anderes, Larkin Poe mit ähnlich großem Katalog für 50€ 1:50h durchzocken zu sehen!

    Schau's dir selbst an. danyvet's Vermutungen sind eben nur Vermutungen, das wird so nicht gesagt in der Doku.

    Wissen tu ich's auch nicht, aber ich glaube doch, dass zumindest di ganz Großen mehr "Macht" hätten als man denkt. Und wenn die wollen, geht auf einmal viel, weil diese Megakonzerne sie natürlich als Aushängeschilder und Einnahmequellen wollen.

    Okay, danke, dann werd ich das bei Glegenheit mal anschauen.

    Im aktuellen Schlagabtausch Podcast #93 wird am Ende übrigens auch eine Doku empfohlen, da geht es um die Kosten des König der Löwen Musicals. Aber wahrscheinlich ist es ähnlich wie bei Konzerten. Es wird durchgerechnet, was wo wann wieviel kostet. Hab ich aber auch noch nicht angeschaut.

    Jetzt darf man schon selbst kein normales Trinkwasser mitnehmen und dann soll man dafür auch noch horrende Preise bezahlen? Sicher ich weiß, jammern auf hohem Niveau, in anderen Gegenden gibts fast gar kein Wasser, etc.

    Der Widerspruch gipfelt dann, wenn man am Einlass seine mitgebrachte Wasserflasche in die Tonne schmeißen muss, während vorne auf den großen Screens in der Hitze schon Werbung für Unicef flimmert.

    Vor einiger Zeit fragte mich eine Bekannte, da ich doch Musik machen würde, ob wir auf ihrem runden Geburtstag spielen können. Habe ihr unsere Homepage gegeben und dann länger nichts mehr gehört. Vor kurzem nun traf ich sie zufällig und sie meinte, sie hätte sich leider gegen uns entschieden. Hat jetzt ne 3 Mann Band engagiert und denkt das passt besser, "weil es dann auch nicht so laut wird wie mit 5 oder 6 Mann."

    (Und ja, es ist die Art von "3 Mann Band", die keinen Schlagzeuger brauchen, und die man für kleine Events sogar als Duo buchen kann, aber mit gleichem akustischen Output. =O )

    so, jetzt hab ich mir das auch angeschaut... da kommt einem zeitweise echt das speiben, vor allem, wenn man diesem CEO von live nation zuhört. widerlich, echt. interessant fand ich, was der Seliger sagt, dass die Künstler eigentlich entscheiden könnten, was ein Ticket kostet. Die Frage ist halt nur, wieviel dem Künstler dann noch bleibt. Wenn jetzt zb. die Ticketfirma sagt, ein Ticket soll 300€ kosten, und der Künstler sagt, nein, das ist zu viel, maximal 90€, dann kann die Ticketfirma noch sagen, ok, dann zahlst du halt 10€ pro ticket drauf, weil für uns sind die Kosten 100€, alles darüber hättest du als Gage bekommen, so kriegst halt nix und zahlst noch 10€ pro Zuschauer drauf....

    Danke für die Zusammenfassung. Habe es noch nicht geschaut, aber kanns mir nun denken.

    Tja, wir die hier uns u. a. darum Limits setzen, sind halt leider in der Unterzahl. Es gibt zu viele "blöde Menschen" (und damit meine ich nicht dieses Art von blöd, welche dieser Tage anlässlich gewisser Riesenkonzerte in Gelsenkirchen, Hamburg und München den Besuchern zu unrecht unterstellt wird), die sich ACDC oder "den Mick Jagger" oder "den Bon Jovi" für knappe 300€ nochmal anschauen - wer weiß, wann/ob "er" nochmal kommt. Also keine Ultras, sondern (sorry) naive Musikkonsumenten, die in der Freizeit alles außer selber Musik machen. Davon wird es immer genug geben, sodass die Ticketunternehmen nichts ändern müssen.

    Und dann sind da noch so Leute wie ich, die wider des Trotzes zu "dem Bon Jovi" gehen, aber wissen, dass es "die Bon Jovi" sind. Dennoch ist das eher die Ausnahme. In unserer Band hatten wir es neulich auch davon, dass man lieber für 50€ zu ner eher unbekannten Band in kleinerer Location geht, wo noch "first come first serve" gilt und man sich das "T-Shirt Giveaway" und den Kühlschrankmagneten hinterher am Merch-Stand im Foyer kaufen kann - wenn man noch möchte.

    Super Folge und Danke, dass ihr den Hörerwunsch erhört habt - wie eigentlich immer früher oder später. ;) Glaube fast, der Wunsch kam mal von mir. :saint:

    Ich denke, man könnte hier auch noch einen zweiten Teil machen, bei dem man mehr auf die Spielweise eingeht und warum man für Metal ne andere HiHat braucht als für Jazz: Geschlossen, offen, gecrashed, HiHat Barks. Ich finde, Steve Jordan hat eine interessante Spielweise und dazu auch eine exotische Kombination aus 2 gleich dicken Becken in 17". Also die inhaltliche Menge zum Thema fand ich dieses Mal echt super!


    Aber die Chefkoch Empfehlung hätte eigentlich folgende sein müssen 8o https://www.thomann.de/de/tama…ick_set_hi_hat_clutch.htm

    Hast du es dir angeschaut? Was sind die anderen Snares?