Kann ich eigentlich von jeder Meinung hier was abgewinnen.
Hab vielleicht insgesamt 40 Gigs gemacht, von 10 bis ca. 1000 Leuten, Kneipen, kleinen Clubs, Diskos, Stadtfeste, Privatpartys. Merkürdigerweise fande ich die Gigs mit ein paar leuten schlimmer bzgl. meiner Nervosität. Ne genaue Regel gibts da aber wohl nicht, das hängt von meiner Tagesstimmung ab.
Einmal gabs einen Gig, da habe ich meine Nervosität einfach nicht in den Griff bekommen. Auch sowas kann passieren, habs aber überlebt und stand danach auch wieder auf der Bühne.
Lampenfieber ist bei mir also mal so mal so. Selbst wenn man das Programm gut drauf hat, ist das keine Garantie, dass man dann noch die Beine bewegen kann, wenns drauf ankommt. Aber es hilft.
Was ich immer mache? Vor jedem Gig eine halbe Stunde Schlagzeuggymnastik mit den Sticks, damit man auch warm auf die Bühne kommt und evtl. vorhandene Verkrampfungen sich schneller lösen.
Alkohol trink ich sowieso nicht, das führt auf der Bühne auch nur zur Fehleinschätzung darüber, wie gut man da oben ist. Muss aber auch sagen: Hab schon Gigs mit Total-Besoffenen gemacht und trotzdem haben die ihr "Zeug" perfekt runtergespielt.
Ist also alles eine sehr individuelle Geschichte, die man mit zunehmender Erfahrung auch etwas besser in den Griff bekommt, ohne dass man es vollkommen steuern kann.
Was ich immer ganz mies fand: Auf anderen Sets spielen zu müssen, wo die Eigentümer schon zuviel bekamen, wenn man den Stimmschlüssel nur dabei hatte. Manche Drummer halten ihr absolut mies gestimmtes Drum für den begnadeten Sound und sind dabei oft gar nicht in der Lage Ober- und Untertöne überhaupt zu hören. Auf einem grösseren Gig hab ich mal nach dem ersten Stück einen furchtbaren Krampf im rechten Arm bekommen, weil der Besitzer sein Ride dermassen hoch- und weit entfernt hängen hatte. Vielleicht spiel ich deswegen nen E-Drum. Da hat sich nie jemand gesträubt, dass ich es aufbau und andere Drummer wollten da in der Regel nicht drauf spielen :-)))
Gruss
Micha